Ich glaube, die Kausalität ist eher dass Fußgängerzonen die maximal mögliche Passantenfrequenz erhöhen, damit die Straßen attraktiver für Geschäfte werden, die wiederum bereit sind, entsprechend höhere Preise zu bezahlen, die damit wiederum Wohngebäude finanziell unattraktiver werden lassen. mit allen von dir beschriebenen negativen Konsequenzen (die ich auch so sehe). Das Problem wäre also die Erhöhung der Passantenfrequenz und weniger die reine Absenz von Autos.
In der Sendlinger Straße erlebt man jetzt bereits die Erhöhung der Passantenfrequenz und damit auch die steigende Diskrepanz zwischen der Rendite für Geschäftshäuser und der Rendite für Wohngebäude (müsste man nachgucken, ob die These eigentlich stimmt). Das heißt, auch ohne Fußgängerzone wird sich die Sendlinger Straße zusehends zu einer reinen Einkaufsstraße entwickeln - nur vielleicht langsamer. Man müsste also die Passantenfrequenz verringern wenn man die Funktionsdurchmischung beibehalten wollte. Und damit ergibt sich das Problem in München: sämtliche Passanten bewegen sich auf sehr wenigen Straßen und die Anzahl der Straßen, auf denen sich die steigende Zahl (Bevölkerung plus Touristen) bewegen, blieb viele Jahre gleich. Die einzige langfristige Lösung, die ich sehe, wäre die massive Subzentrenentwicklung, die die steigenden Zahlen aus dem Zentrum ableitet und die Ausweitung der Zahl der Straßen im Stadtzentrum mit Geschäften. Damit würde sich die Passantenzahl im Zentrum verringern und auf mehr Straßen verteilen.