Beiträge von Jöran

    Dass die Kultureinrichtungen sich wirklich stark auf die Innenstadt und drumherum beschränken stimmt auch nach meiner Wahrnehmung. Zumindest was aber Kinos betrifft gibt es wirklich ein gutes Angebot auch in den Stadtteilen (Cincinatti, Rosenkavalierplatz, Kino Solln, Leopold-Kinos, Rio,...) und außenrum (Neufahrn, Germering, etc.). Das ist in anderen Städten wesentlich schlechter. Das Kölner Kinoangebot in den Stadtteilen ist im Vergleich minimal.
    Und wenn du das Angebot in Haidhausen (Gasteig und die Kinos) und Schwabing mit zur Innenstadt zählst, widersprichst du dir selbst.

    In der Sz gab es einen Artikel, der einigermaßen mit dem Thema zu tun hat: http://www.sueddeutsche.de/gel…urrenz-holt-auf-1.2838305


    Hauptpunkt ist, dass anscheinend aufgrund der hohen Grundstückspreise die Renditen in München absolut im Keller seien, Wohnungen für unter 6000/qm zu einer Nullrendite führten. Interessant ist, dass aufgrund dieser Tatsachen die Projektentwickler vehement nach mehr vertikalen Entwicklungen verlangten.


    Weil München so langsam die Flächen ausgehen, drängen die Projektentwickler auch auf eine dichtere Bebauung. Nach der in der vergangenen Woche entfachten Diskussion über das geplante Hochhaus am Münchner Hauptbahnhof wurde auch auf dem Immobilienforum viel über höhere Häuser debattiert. "Wir brauchen einen Paradigmenwechsel", fordert Laub.


    Es müsse viel mehr "vertikale Entwicklungen" geben, sagt Mathias Düsterdick, Geschäftsführer von PDI Property Development Investors, "je höher, desto besser".

    Was in München möglich und was nicht möglich ist an Quadratmeterpreisen, kann man ganz schön im folgenden AZ-Artikel nachvollziehen: http://www.abendzeitung-muench…47-94b5-930cdc7c66dc.html


    Der Markt für solche Mietwohnungen ist eben nicht beliebig groß - letztlich sorgen viele solcher Entwicklungen für leblose Stadtviertel in zentralster Lage. Mich würde mal interessieren, wie sich das bei den Glockenbachsuiten oder im Tivolipark entwickeln wird, wie viele Lichter da am Abend brennen werden.

    Die Bahnunterführungen sollen ja in den nächsten Jahren angegangen werden - leider aber erst ab 2021 (siehe http://www.merkur.de/lokales/m…erfuehrungen-5644440.html). Die Unterführung an der Rosenheimer soll dabei auch verbreitert werden (auf 6,50m plus 5,50m für die Gehwege).


    Zur Anbindung des Werksviertels wären bei ca. 12000 weiteren Arbeitsplätzen sowohl ein zweiter Tunnel als auch ein neues Eingangsgebäude sinnvoll. Da der Autoverladebahnhof ja schon dicht ist, wäre dafür wohl theoretisch auch der Platz vorhanden. Ich schätze mal, dass mindestens 40m Gleise plus Zufahrtsstraße dadurch wegfallen könnten. Ideal wäre natürlich eine weitere U-Bahnstation unter dem Werksviertel, aber das wird wohl sicher leider nicht kommen.

    Den FAZ Feuilletonisten kann man da aber auch nicht ganz ernst nehmen, der schrieb schon von Anbeginn jedwede Lösung außerhalb der Altstadt schlecht. Das ist so ein Erzkonservativer dem jedwede Veränderung der Stadtstruktur zuwider ist. Alles, was nicht im Stile der Prinzregenten- oder Maximilianstraße ist, lehnt der ab.


    München muss sich dezentralisieren, anders ist das Stadtwachstum nicht zu packen. Und der Bau des Konzertsaales etwas weiter draußen (Stadtrand ist weder Ostbahnhof noch Paketposthalle noch lange nicht) ist dafür das genau richtige Signal.

    Hervorragendes Beispiel für geschickte Nachverdichtung. In solchen Fünziger-/Sechzigersiedlungen gäbe es so einige Möglichkeiten. Am Ring gleich südlich, zwischen Passauer und Friedrich-Hebbel, könnte man mit Blockrandbebauung beiderseits des Ringes gleich weitermachen. Oder wird der Park so breit dass da nichts mehr hinpasst? Dann wenigstens am Anfang des Tunnels, direkt an der Passauer.

    Wer Zeit hat oder sich gerade bei der Arbeit langweilt, hier gibt es die 130 Seiten Erwerbstätigenprognose mitsamt aller Definitionen zum runterladen: http://www.muenchen.de/rathaus…werbstaetigenprognose.pdf


    Ein paar Zitate:

    Aktuell sind in der Region Munchen rund 1,2 Mio. Personen sozialversicherungs-pflichtig beschaftigt und 1,7 Mio. erwerbstatig. 59 % der Erwerbstatigen arbeiten in der Stadt Munchen und 41 % im Umland. Bis zum Jahr 2030 rechnen wir im Trendszenario mit einem weiteren Anstieg um 284 Tsd. Erwerbstatige oder 16 %, im schwacheren Basisszenario um 148 Tsd. Personen (+9 %).


    Dazu gibt es noch einen Überblick über den damit einhergehenden Flächenbedarf: http://www.muenchen.de/rathaus…taetigenprognose_PLAN.pdf


    Interessant ist, dass sie wieder von einem quasi sofortigen Abflachen des Anstiegs ausgehen (siehe Seite 2), so wie auch schon bei der Einwohnerprognose. Und sie rechnen mit 255 000 qm pro Jahr zusätzlichem Bedarf an Büroflächen, das wären ca. fünf Bavaria Tower Entwicklungen pro Jahr (62000 qm).

    Bin gestern zufällig durchs Werksviertel gekommen und hab eine Visualisierung der nächsten Schritte gefunden:



    Einige der Projekte, wie zum Beispiel das Werk12 und das Werk7, sind schon im Bau. Beim Werk4, dem Hotelbau, besteht bereits die Baugrube. Hier noch ein Überblick über die Struktur des Hotelbaus:



    Wenn das alles nach Plan läuft, haben wir die schöne Situation dass bis 2018 im Osten Münchens mindestens sieben Hochhäuser recht nahe beieinander entstehen (Highrise One, Wohnhochhaus Anzinger, Werk4, 3x Bavaria Towers, Neo Baumkirchen Mitte).


    Werk12:

    Nochmal zu den Arbeitsplatzzahlen. Laut http://www.muenchen.de/rathaus…eitsmarkt/jz/jt150601.pdf gibt es im Arbeitsamtsbezirk München, das heißt in Stadt und Landkreis, 2014 979 052 Beschäftigte. Das ist unabhängig vom Wohnort, auch Einpendler aus Augsburg etc. werden dazugezählt. Selbstständige und Beamte natürlich wiederum nicht.


    Ich meine, man rechnet, dass pro Arbeitsplatz zwei Menschen in eine Stadt ziehen (Kinder, nicht-arbeitende Partner etc.). Bei 284 000 Arbeitsplätzen wäre man also bei 568 000 Neueinwohnern. Die meisten Menschen ziehen sowieso in den Großraum, nicht explizit in die Stadt, also macht es Sinn, das insgesamt zu betrachten. Bei wiederum zwei Menschen in einer Wohnung wären wir wieder bei 284 000 benötigten Wohnungen, das wären knapp 19000/Jahr. 8500 plant die Stadt, 10500 müssten dann das erweiterte Umland bauen.


    Im letzten Jahr sind wohl ungefähr 30 000 Menschen nach München gezogen (Novemberdaten, wird sich wohl nicht grundlegend ändern), das würde bedeuten, dass eher 15 000 Wohnungen im Jahr gebaut werden müssten. So als Überschlagsrechnung.

    Die SZ berichtet, dass bis 2030 ca. 300 000 neue Arbeitsplätze in München entstehen werden:
    http://www.sueddeutsche.de/mue…-unten-arbeiten-1.2820135


    Das bedeutet laut Rathaus, dass sowohl Wohnungen als auch Büros in großem Umfang gebaut werden müssten und sich die Notwendigkeit einer Aufhebung der Funktionstrennung ergäbe - also unten Supermarkt, in der Mitte Büros, oben Wohnungen. Kann ich nur begrüßen.

    Es muss ja bei der Subzentrenentwicklung nicht darum gehen, die Innenstadt eins zu eins zu ersetzen und das gleiche Publikum anzulocken. Rund um die Münchner Freiheit gibt es haufenweise Geschäfte, die aber ein anderes Publikum als in der Innenstadt anlocken. Subzentrum kann ja auch heißen, dass ein Subzentrum Dinge konzentriert anbietet, die dann nicht in der Innenstadt angeboten werden. Rund um den Gärtnerplatz ist sowas zum Beispiel entstanden. Was München viel mehr bräuchte wären zentrierte Geschäftsstraßen in den Stadtteilen. Sowas wie die Weissenburger in Haidhausen oder eben den Rotkreuzplatz, durch die ich für die allermeisten Besorgungen eben nicht in die Innenstadt muss.


    Bitte lieber eine geplante Erweiterung bestehender Straßen um weitere Einkaufsmöglichkeiten als eine Pseudo-Subzentrenbildung durch Einkaufszentren. Ich hasse die Dinger, weil sie im Kern suburban, vorstädtisch, sind. Ein Beispiel: hätte man in Riem statt der Riem-Arkaden eine Einkaufsstraße mit unten Geschäften, oben Wohnungen angelegt, wäre das ganze Ambiente ein anderes geworden.

    ^^ die Grundstücke nördlich des Ostbahnhofs werden meines Wissens freigehalten für die 2. Stammstrecke, dort soll der Tunnelausgang liegen und der Bohrer für den östlichen Teil eingebracht werden.


    Was ich mich stattdessen frage: die Bahngebiete entlang der Friedenstraße, wo bis zuletzt der Autoverladebahnhof war, soll das irgendwann auch bebaut werden? Würde Sinn machen dort einen "zweiten" Ostbahnhof anstelle des Barackeneingangs zu bauen, das würde das gesamte Werksviertel massiv weiter aufwerten.

    Holzkontor Grombach wird zum Hotel-, Büro- und Wohnviertel

    Phoenix, Büschl und Motel One haben das Holzkontor Grombach an der Ecke Rosenheimer/Orleansstraße gekauft (wo es vor ein paar Tagen brannte) und wollen da Wohnen, Büros und ein Hotel realisieren: http://phoenixrealestate.de/news.html


    7000 qm Grundstück ist natürlich nicht viel, bin mal gespannt, ob das dann auch in die Höhe gehen soll. So 10 Stöcke Richtung Bahngleise, dann abgestuft, würden sich an der Ecke anbieten. Schade, dass das gegenüberliegende Gebäude so zurückgesetzt und hinter Bäumen versteckt ist, sonst könnte man da eine schöne Torsituation erzeugen.

    Der VCD bringt einen weiteren Vorschlag zu Fußgängerzonen ins Spiel:


    http://www.sueddeutsche.de/mue…n-fuer-muenchen-1.2785856


    Zusammengefasst:

    • Fußgängermagistralen statt einzelner Flickschusterei
    • Magistralen sollen Nahverkehrsknotenpunkte miteinander verbinden (Marienplatz - Sendlinger Tor - Stachus - Hbf - Gärtnerplatz)
    • Die Idee wäre, dass die Leute von der Fraunhoferstraße zum Viktualienmarkt in reinen Fußgängerzonen kämen


    Vielleicht würde das ja dann auch Shopper in die benachbarten Viertel locken, so dass insgesamt der Ansturm entzerrt würde. Nur die Idee, Radfahrer auszusperren oder auf Schritttempo zu reduzieren halte ich für hirnrissig - das würde die entsprechenden Straßen für Anwohner wieder absolut uninteressant werden lassen.

    Der beste Entwurf wäre der im sechsten Bild gewesen, das kleine Hochhaus (neun oder zehn Etagen) mit grünem Dach. Der hätte mir gefallen. Klassische Form, aber durch die Höhe mit einer super Wirkung. Bei den restlichen Entwürfen ist echt brutaler Schrott dabei, da ist Hild und K wiederum in Ordnung, wenn auch nicht mehr.