Beiträge von efhdd

    Die Verwendung des alles nivellierenden Totschlagbegiffs "Disneyland" wird vornehmlich von oberflächlich urteilenden Personen verwendet und solchen, die den Diskurs um Rekos nicht verfolgt haben. ... Zitat gekürzt.


    Historisch angelehnt? Oh man...
    Der Eiffelturm in Las Vegas ist auch angelehnt an das Pariser Original.


    Den Begriff Disneyland habe ich mir auch erst vor ein paar Jahren angeeignet. Als junger Student war ich noch vollkommen überzeugt von jedweder vollständigen Rekonstruktion und konnte auch mit keiner modernen Fassade dort etwas anfangen. Man hätte es 1 zu 1 wie vor dem Krieg aufbauen müssen. Mittlerweile bin ich etwas gereift und ganz der gegenteiligen Meinung. Wenn wir immer nur in der Vergangenheit rühren würden und altes immer wieder neu aufwärmen würden, dann würden wir immer noch in Höhlen leben. Sicherlich haben historische Altstädte etwas, aber eben doch nur wenn es historische Altstädte sind. Der Neumarkt ist Baujahr 20xx und eine historisch vergebene Chance.


    Der Neumarkt wie er heute gebaut wurde, wird sicherlich in großen Teilen in 200, 300 Jahren abgrissen werden. Oder als Mahnmal der rückwärtsgewandten Architektur stehen bleiben. Angst vor Neuem? Die Dresdner Angst vor Fremdem? Warum marschieren zehntausende bei Pegida in Dresden?...


    Sowas hier dagegen wird Jahrhunderte überstehen und in jedem Architekturbuch Erwähnung finden:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Tanzendes_Haus
    https://de.wikipedia.org/wiki/Guggenheim-Museum_Bilbao
    https://de.wikipedia.org/wiki/Walt_Disney_Concert_Hall
    https://de.wikipedia.org/wiki/Weisman_Art_Museum
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gehry-Tower
    https://en.wikipedia.org/wiki/Heydar_Aliyev_Center
    https://en.wikipedia.org/wiki/Gateway_Arch
    https://en.wikipedia.org/wiki/City_Hall,_London
    https://en.wikipedia.org/wiki/Auditorio_de_Tenerife
    https://en.wikipedia.org/wiki/City_of_Arts_and_Sciences


    Diese Gebäude, teilweise nur ein Jahrzehnt alt, haben mehr historischen Wert als die komplette Masse der Pseudo-Rekos um die Frauenkirche drum herum.


    Hier noch ein bisschen Inspirationsquellen: :)
    https://www.google.de/search?t…=moderne+architektur+holz
    https://www.google.de/search?t…=moderne+innenarchitektur
    https://www.google.de/search?t…+architektur+geb%C3%A4ude


    Oder man feilt halt daran, den Status Quo aufrecht zu erhalten. Im Fall Neumarkt den Status Quo - 70 Jahre. Es passt zu der Dresdner Mentalität in der Asyl-Debatte. Auch wenn das jetzt vielleicht provozierend rüber kommt, aber es ist einfach so. Die Argumentationsmuster gleichen sich, die vermeintlichen Beweggründe ebenfalls.


    Nicht zu vergessen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Burj_al_Arab

    Bei der gestrigen Veranstaltung war gefühlt die große Mehrheit pro Rekos, was in vielen Redebeiträgen ersichtlich wurde.


    Die kleinsten Randgruppen sind ja auch meist am lautesten und medial präsentesten, ob nun Dresdner/Freitaler Neo-Nazis, Radfahreraktivisten oder Pro-Rekos eben. :)
    Mit dem ganzen Geld, was hier verbaut wurde, hätte man ein modernes Areal bauen können, welches in 30 Jahren weltweit exemplarisch und einzigartig für die 2000er/2010er/2020er Jahre gewesen wäre. Man hätte einen eigenen Stil erschaffen können und wenn man 2050 die Geschichtsbücher der Architektur angeschaut hätte, dann wäre dort der Dresdner Stil der 20xxer Jahre drin gewesen.
    Nein, man hat Pseudo-Fassaden auf Beton-Klötze gebaut damit etwas alt aussieht, was nicht alt ist. Es ist nicht der Eiffelturm, es ist der Eiffelturm von Las Vegas. Dresden als das europäische Las Vegas mit Phantasie-Historischen-Fassaden.
    Ich mag es ja, wie Rotterdam mit der Zerstörung des zweiten Weltkriegs umgegangen ist. Heute sind dort mehrere weltbekannte Architektur-Büros angesiedelt, weil man eben kein buntes Disneyland aufgebaut hat, sondern zukunftsgewandt und nicht rückwärts gerichtet und rückständig gedacht hat. Andere mögen Disneyland... ja mei, dann ist das so.


    Die Frauenkirche möchte ich davon natürlich explizit ausnehmen. Es steht außer Frage, dass man die Frauenkirche hätte rekonstruieren müssen. Aber die Pseudo-Beton-Klötze daneben zwischen Pseudo-Modernes Gedöns mit Pseudo-irgendwas und alles in allem... Disneyland.
    Die historisch rekonstruierte Frauenkirche direkt umgeben mit authentischer moderner Bebauung (sicherlich hätte sich für solches authentisches Anti-Disneyland-Projekt ein Architekt vom Rang Norman Foster, Rem Koolhaas oder ähnliches hergeben und es wäre nicht alles von den angestellten Jung-Architekten in Ausbildung der Baywobau/FIRA/etc. gezeichnet worden) wäre ein weltweit einzigartiges Projekt... naja, jetzt hat man pseudo-historische Betonklötze... auch schön. Wenn es die Erzkonservativisten aus Dresden mögen. Ist jetzt halt ne 08/15-Shopping/Touri-Meile wie in jeder x-beliebigen anderen Stadt auch. also ausgenommen natürlich die zahlreichen schönen europäischen Städte. (Mein Geheimtipp: Lyon... ein durch und durch authentische Stadt ohne pseudo-historisierende Betonklötze)...

    Die Brüstungen sind das billigste vom billigsten. Weiß bemalte Stahlbrüstungen wahrscheinlich und Betonbrüstungen mit Putz.


    Richtig nett sieht sowas aus, aber da würde dann eh jeder Mieter billigstes Bambus-Balkonverkleidung davor hängen, weil man ja in der Stadt leben will aber eigentlich doch nicht, d.h. lieber Privatsphäre haben möchte:


    http://www.glas-bosen.de/data/Balkon.jpg


    Kostet außerdem 1.000 EUR pro lfd Meter in etwa.


    Wenn man also einen optisch schönen rundumlaufenden Balkon nicht hin bekommt, warum lässt man es dann nicht einfach. Nebenbei sind solche umlaufenden Balkon das unpraktischste was es überhaupt gibt. Wenn man einen Essplatz draußen einrichten möchte, wäre die absolute, absolute Mindesttiefe 3,20 Meter. Diese umlaufenden Balkone dort sind etwa so nützlich wie ein Balkon an einem EFH wo man eh drunter eine 30 qm Terrasse dran hat.


    Dann fehlt, ganz klassisch, jeglicher Dachüberstand, was dazu führen wir, dass sich in spätestens 10 Jahren Wasserflecken abzeichnen und in spätestens 20 Jahren großflächige Veralgungen zeigen werden (Völlig egal vom Baustoff her, passiert mit monolithschen Mauerwerk genauso).


    Außerdem verbrennt man sich wahrscheinlich die Finger auf dem Balkon, wenn man den schwarzen (!) Putz im Sommer anfasst (80-90 Grad Oberflächentemperatur... wenn wir in den USA wären, würde ich sofort dort einziehen, mal kurz die Fassade an einem heißen Sommertag anfassen, Autsch sagen und 2 Millionen Schadenersatz fordern). Innen drinnen wird es wohl eine Klimaanlage lösen müssen. Und die Putzrisse durch die dunkle Fassade, achja, bis zum Ende der Gewährleistung hält das wahrscheinlich.


    Die FIRA baut das also? Achja, bitte mal FIRA googeln und dann der vierte Treffer. P.S.: Ja, man muss googeln, bingen geht nicht. Es geht um den Eintrag über Pfusch am Bau.


    Das Ding ist nicht billig? FIRA?


    @Elli: Das Thema heißt nicht unsere Gesellschaft. Das Thema ist, einer muss es am Ende bezahlen. Jeders Erkerchen kosten 10.000 - 30.000 EUR pro Geschoss, jedes Türmchen, jede Gaube, usw...
    Neben den einmaligen Kosten haben solche Gestaltungselemente auch Folgekosten. Jedes Erkerchen erhöht die Außenfläche und damit die Fläche welche Wärme verliert sehr stark. Gauben haben andere bautechnische Probleme. Bautechnisch und energetisch und damit ökologisch am unproblematischsten ist ein Würfel mit quadratischer Grundfläche ohne Vor- und Rücksprunge mit einem Dach mit genügend Dachüberstand als passiver Bautenschutz.
    Warum der Trend vielfach zum Flachdach in der Stadt geht, verstehe ich aber auch nicht ganz. Das Flachdach ist konstruktiv am schwersten darzustellen, den es braucht Abdichtung gegen Regen wie auch eine Tragfähigkeit gegen Schneelast. Das erledigt ein Sattel- oder Walmdach ab etwa 20 Grad Dachneigung beides quasi von allein. Und wie dicht man das Dach auch bekommt, nach etwa 30 Jahren sollte man die Abdichtung noch mal neu machen. Ein Sattel- oder Walmdach nach heutiger Technik mit heutigen Dachsteinen bzw. Dachziegeln hält 60-80 Jahre. Was ich mir nur vorstellen kann: Selbst wenn man im Hochsommer 17/18h durch nicht arg so eng bebaute Viertel wie Striesen läuft, ist es einfach schattig auf den Straßen. Als Erdgeschoss-Mieter im Neubaugebiet Gartenstadt Striesen wo die Häuser ein paar Meter nebeneinander stehen sollte man schon eine Vorliebe für das Kellerkind-Dasein haben, denn viel Sonne bekommt man dort nicht ab. Ich kann mir nur vorstellen, dass man wenigstens die hohen Dachaufbauten noch verhindern möchte, welche zusätzlich verschatten.


    Ansonsten ganz klar, am Ende wird vermietet oder verkauft. Der Investor an sich könnte theoretisch auch teuer bauen, wenn er teuer vermieten und verkaufen könnte. Aber viele wollen, gerade bei einer Wohnung, billig, billig, billig. Anders gesagt, man kann sich auch nicht mehr leisten. Die Hofgärten von Columbus sind m.w. so ziemlich das einzige aktuelle Bauprojekt mit KWL und WRG in Dresden. Sowas sollte heute eigentlich Standard sein genauso wie ein WC mit Abfluss statt Plumps-Klo. Und wenn schon an solchen einfachen technischen Details gespart wird, was erwartest du von der Außenfassade die einen Mieter und Käufer ehrlicherweise auch als letztes interessiert hinter allen anderen Themen im Zusammenhang mit Wohnkomfort?

    Auch wenn das jetzt kein Geschossbau ist, aber anthrazitfarbene wirken nur bei großen Glasflächen und wenig Fensterrahmen und ohne Sprossen oder ähnliches Rumgespiele. Die dunkle, aber nicht zu dunkle Farbe hat die Funktion, den Fensterrahmen optisch in den Hintergrund zu rücken (im Gegensatz zu den dominanten strahlend weißen Rahmen) und das Glasteil zu betonen:


    https://citylife600.files.word…com/2013/03/weberhaus.jpg


    http://www.weberhaus.de/upload…88-ch1045-t1408627201.jpg


    Und was mir jetzt im Vergleich zu meinem ersten Bild auffällt: Es fehlen die Außenfensterbänke (z.B. aus Granit/Naturstein wie in meinem Bild). Mit ordentlichen Außenfensterbänken sähe es doch gleich ein Stück besser aus.


    Auch zum Thema wie man Dachüberstände ausführt, damit die Fassade nicht bald veralgt, siehe meine beiden Bilder. Witterungsschutz ist immens wichtig und ebenso sind schon 50 cm immens wirksam. (Die Bilder zeigen ein gutes Stück mehr als 50 cm.)


    Auch finde ich es besser, siehe Bild 1, wenn französische Balkone über die Fensterfläche hinaus geführt werden.


    Zu der Anordnung von Funktionsräumen: Man hat nun mal lieber Wohnzimmer und Schlafzimmer zur ruhigen Innenhofseite. So ist das...

    Die Fenster sind viel zu kleinteilig. Schöne, große Fensterfronten passen zu den anthrazitfarbenen Alu-Fenstern (sehe ich doch richtig, oder? Es sind Alu-Fenster?).


    Dachüberstand mangelhaft zu klein, das Ding wird in 15 Jahren veralgt sein.


    Die französischen Balkone sind ganz und gar nicht schick. Entweder man lässt es bleiben (2-geteiltes Fenster, unten fest verglast oben ab ca. 90 cm öffenbar) oder man macht ordentliche französische Balkone dran.


    Und ich weiß nicht nicht wie man es geschafft hat, aber die Regenrohre sind zum bestimmenden Punkt der Fassadengestaltung geworden.

    Trotz Kriegseinwirkungen hat sich hier eine großbürgerlich-städtische Architektur in einer Qualität erhalten, die man in Dresden ansonsten heute vergeblich sucht.


    Ich möchte eure Diskussion jetzt nicht stören, aber dieser Punkt ist mir doch aufgestoßen. Solche Geschosswohnungen haben mit großbürgerlich nichts zu tun. Da wohnte von der verarmten Witwe im Dachgeschoss über den einfachen Handwerker bis zu einfachen Kaufleuten oder Studienräten alles, nur keine Großbürger.


    http://computer-oiger.de/2015/…nem-hauch-von-adelspalais


    Das Großbürgertum wohnte schon immer etwas außerhalb, etwa auf dem Weißen Hirsch. Zur Zeit gibt es bei Immoscout eine ehemalige Direktorenvilla in Räcknitz. Ganz sicher hat aber ein Zinshaus mit mehreren Wohnungen pro Etage nichts großbürgerliches. im Regelfall waren großbürgerliche Villen Einzelhäuser, maximal mit etwas Wohnfläche für die Bediensteten, etwa im Souterrain. Ebenso gab es im Zeitalter, wo es keine Dunstabzugshauben gab, keine Küchen neben dem Wohnraum. Die Küche war auch etwa im Souterrain.

    Was unterschlägt die Studie? Dort steht Berlin ist relativ auf die Einwohnerzahl gesehen Mittelmaß und Dresden ist gleichauf. Also Mittelmaß. Jedenfalls verglichen mit den vorhergenannten deutschen Wirtschaftszentren.


    Zumal bei den vorhergenannten Städten auch das Umland extrem wächst und deutlich ausgeprägter ist. Wobei ich mal gelesen habe, dass Pirna sich mittlerweile wieder auf Wachstum einstellt - na dann.

    ^ die Erweiterung - sprich Eingemeindung - war und ist gar nicht so übel. Da müsste ich jetzt aber weit ausholen. Kurz: So hat man die wenigstens "im Griff", eine Zersiedlung findet de facto nicht mehr statt und vieles andere mehr.


    Genau, weil die Leute jetzt nicht mehr in Leubnitz-Neuostra siedeln sondern in Bannewitz, gibt es WENIGER Zersiedlung. Obwohl mehr als genug Fläche und Investoren da, weißt man in Leubnitz-Neuostra keine Baugebiete aus. Stattdessen sprießen die neuen Häuser in Bannewitz, Pesterwitz, Kreischa, Hänichen, Possendorf um jetzt mal die Ausweichstandorte zu nennen von Leuten, welche sonst vielleicht in Leubnitz-Neuostra oder Nickern gebaut hätten. Das ist alles voll durchdacht. Und Steuereinnahmen wandern auch nicht mehr nach Dresden, super durchdacht.
    In Bannewitz hat man übrigens noch einen sehr guten ÖPNV-Anschluss (11 Minuten bis Hauptbahnhof), aber alleine weil es nicht mehr DVB-Gebiet ist und man 2 Tarifzonen hat, gibt es da wohl eine ziemliche Hemmschwelle, den Bus überhaupt zu nutzen. Zumal es mit dem Auto ja keine 10 Minuten sind. :)

    Mich wundert es ja, dass bisher noch niemand geschrieben hat, aber Dirk Hilbert ist neuer OB in Dresden. Damit bleibt das OB-Amt auch weiterhin seit der Wende in CDU/FDP-Hand. RRGO hat seit der letzten Wahl vor einem Jahr, wie erwartet, stark an Popularität eingebüßt. Wenn die 4-Parteien-Kandidatin Stange jetzt schon haushoch gegen einen Politiker mit FDP-Parteibuch verliert, gibt es wohl nicht nur einige Unzufriedene.


    http://www.dnn-online.de/web/d…p91OuSf20150706155824.jpg

    Auch wenn es zu subversiv für dieses sogenannte "Forum" ist und es gleich wieder zensiert wird:



    Gerade umgekehrt, Autos sind als Hauptverkehrsmittel in ländlichen Gebieten besser aufgehoben - wer ohne Autos und frei stehende Häuschen nicht leben kann, kann gerne dorthin ziehen.


    Autos sind ein wunderbares Verkehrsmittel für den Weg außerhalb - Innenstadt oder außerhalb - außerhalb. Nur für Innenstadt - Innenstadt taugt das Auto wenig. Zumindest an einem sonnigen, warmen Tag. Bei kaltem Wetter und Regen fahre ich lieber 20 Minuten mit Auto als 15 Minuten mit dem Rad.
    Darum ging es gar nicht, es ging darum, dass sich hier viele über eine hohe Verkehrsbelastung beschweren. Und wenn die hohe Verkehrsbelastung durch andere Verkehrsteilnehmer das Problem ist, ist man außerhalb der zentralen Knotenpunkte besser aufgehoben.


    Diversen Medienberichten und Statistiken nach kann man sich Häuser aussuchen, weil sie zunehmend verlassen werden, weil mehr Menschen in die umgekehrte Richtung ziehen


    Städte haben auch heutzutage nach wie vor ein negatives Wanderungssaldo gegenüber dem Umland. Von Gemeinden weiter weg ziehen die Leute in die Stadt, von der Stadt ziehen die Leute in die Umlandgemeinden. In Summe wächst die Stadt, aber auch die Umlandgemeinden (wobei hier der Sterbe-/Geburtssaldo aber negativer ins Gewicht fällt). Und die freien Häuser dort, werden keinesfalls mehr. Im Gegenteil, meist wäre Abriss und Neubau wirtschaftlicher, weil viele alte Häuser weder den heutigen Anforderungen an das Wohnen entsprechen noch den aktuellen energetischen Standards. Also ja, alte Bauernhäuser mit 5.000 EUR Heizkosten pro Jahr und 50km bis nach Dresden werden dir bald geschenkt. Es gibt aber in und um Dresden genug EFH-Gebiete welche zentraler liegen als so mancher Dresdner Stadtteil.
    Und ja, am Ende steckt der Hauptwert nach 20, 30, 40 Jahren im Grundstück. Völlig egal ob EFH oder MFH. Und 600qm in Leubnitz-Neuostra werden immer mehr Wert sein und bleiben als ein 50qm-Teileigentumswert an einem MFH-Grundstück in Striesen.


    Dass etliche Großstädte den Autoverkehr aus den Innenstädten heraushalten und auf den ÖV/Radeln verlagern wollen, gibt es unzählige Quellen - zumindest kündigen sie es verbal an (so auch Dresden in der aktuellen Mobilitätsstrategie, wo es auch von der kompakten Stadt der kurzen Wege usw. die Rede ist).


    Ja, das ist sehr putzig. Macht man die Straße zur Anwohnerparkzone und verlangt vom BMW 5er-Fahrer 50 Cent Parkgebühren und denkt, jetzt hat man den Autoverkehr gebannt.
    Gleichzeitig enstehen zig neue Straßen (S177, S191n, zig weitere Autobahnzubringer für die A17 in den letzten 10 Jahren, B170 wird ausgebaut, B6 durch Dresden gibt es doch auch schon Pläne?), die WSB wurde jüngst erst eingeweiht, die Neustadt bekommt nach dem Parkhaus Bautzener Straße mit dem Parkhaus am Albertplatz das nächste große Parkhaus zum bequemen besuchen der Neustadt und Makro-Trends wie Elektromobilität, selbstfahrende Autos und Autos von Apple und Google machen das Autofahren zunehmend attraktiv.
    Aber ja, die 50 Cent Parkgebühren auf bestimmten Straßen sind schon putzig.


    Ich glaube, inzwischen hat jeder Leser hier wahrgenommen, dass es hier einen User gibt, dem die Richtung nicht passt - was solls, jede Entwicklung passt irgendwem nicht.


    Von wegen, eine echte Radinfrastruktur (eine eigene, von den anderen Verkehrsträgern getrennte Infrastruktur wie in Modell-Städten wie Kopenhagen) wäre ein Segen für mich passionierten Freizeit-Radler.
    Aber davon zu träumen, dass das Auto in den nächsten 50 Jahren auch nur die absolute Vormachtstellung in Sachen Verkehrsleistung verliert, ist putzig und realitätsfremd. Das Auto erbringt jetzt ca. 80 Prozent der Verkehrsleistung, gemessen in harten Kilometern und nicht so lustigen Fantasieeinheiten wie Wegeanzahlen von ausschließlich Stadtbewohnern. Und ja, die 80 Prozent kommen auch für den innerstädtischen Dresdner Verkehr hin, wenn man Kilometer rechnet und nicht die Einpendler und Auspendler vergisst. Und nur weil ich vom Auto auf das Rad umsteige, wird mein Arbeitsweg ja nicht plötzlich kürzer. Huuups, muss ich doch trotzdem 18 Kilometer und auch noch rauf auf den Berg. Und wenn wir 2030 einen 70 Prozent Anteil haben, ja dann darf sich die Dresdner Stadtverwaltung auf die Schulter klopfen, weil selbst das eigentlich realitätsfremde Ziele sind.


    Dass man in die City nicht nur mit einem Auto kommen kann (bzw. ab einer bestimmten Stadtgröße ein Auto am wenigsten praktisch ist), müsste bekannt sein. Ich schaffe es jeden Tag ohne Auto und beklage mich nicht so oft wie einer bei uns, der mit dem PKW von seinem Haus irgendwo in der Pampa durch Staus zur Parkplatzsuche kommt.


    Wieso Parkplatzsuche? Meine Firma hat einen Parkplatz, jeder Supermarkt hat einen Parkplatz, in der Innenstadt gibt es zig Parkhäuser, in der Neustadt entstehen ebenfalls die ersten. Und vor dem eigenen EFH parkt man sogar auf eigenem Grund und Boden. Solch Pfennigfuchser die 300, 400 EUR im Monat für das Auto zahlen (ist ja mehr als nur Benzin), aber sich zu fein sind, mal 50 Cent in den Parkautomaten zu stecken und ewig nach einem kostenlosen Parkplatz suchen, werde ich nie verstehen. Und mir ist eigentlich kein Ziel in Dresden bekannt, wo man nicht kostenlos oder für wenig Geld direkt in der Nähe parken könnte.
    Staus sind hauptsächlich ein Problem, wenn man von innerstädtisch nach innerstädtisch fährt und eigentlich nur im Berufsverkehr. Die meisten wichtigen Arbeitsplätze, ob nun Globalfoundries, die Uni, zahlreiche Unternehmen im Dresdner Norden, das Gewerbegebiet Kesselsdorf oder das Gewerbegebiet Gittersee, lassen sich von außerhalb schnell und staufrei erreichen. Problem hat nur der, der in der Innenstadt oder etwa in der Neustadt wohnt und damit am Wohnort quasi direkt in den Stau einbiegt. Probleme haben die, die innerstädtisch die Elbe im Berufsverkehr überqueren müssen.


    Und zum Abschluss: Es ist schon peinlich, wenn die eigene Position durch zahlreiche Argumente komplett zerlegt wird und der einzige Ausweg den Schein zu wahren nur die Zensur ist. Das geht natürlich nicht an die anderen Kommentatoren hier, sondern an die Administratoren und Moderatoren, die hier anscheinend nur eine kleine politische Randströmung vertreten sehen wollen.

    Ja, es mag Menschen geben, die gerne in Innenstädten wohnen. Aber hier im Forum ist da kaum einer. Dass es im Zentrum laut ist - Verkehr, Touris, Geschaefte - sollte einem klar sein. Wer in die Innenstadt zieht und sich dann ueber Autos aufregt, der ist in einem abgeschiedeneren Stadtteil oder in laendlichen Gebieten besser aufgehoben. Das hat was von Schizophrenie.


    Das heißt nicht, dass ich gegen Innenstädte bin. Ganz im Gegenteil, ab und zu kann man die sicher mal besuchen für Shopping, Weihnachtsmarkt, usw. - aber wenn eine Innenstadt Zentrum von fast einer Million Menschen ist, dann ist dort mit Verkehr zu rechnen. Und wenn ich das nicht moechte, ziehe ich woanders hin. Am Ende kann so oder so nicht JEDER in der Innenstadt wohnen. Und ein betraechtlicher Teil der Innenstadtnutzer wird immer woanders wohnen und mit dem Auto in die Innenstadt fahren.

    Nix dauerhaft, das sind großteils Drittwohnsitze. Und hier mal Einblicke für Leute die nicht vor kurzem erst dort waren:
    http://www.zeit.de/kultur/film…/film-das-venedig-prinzip


    Eine Stadt oder ein Stadteil ist entweder für Touris gut oder fuer die Menschen die dort leben. In Venedig ist die Kernstadt für Touris und die Venzianer leben gerne weniger dicht gedrängt auf dem Festland oder im Hinterland.


    Und ein gutes dutzend Städte sind fuer mich einige wenige. Die optimale Stadtgröße hat Dresden schon laengst ueberschritten. Und das Prinzip dicht auf dicht wohnen hat sich mit der Energiewende sowieso bald ueberholt. In Zukunft geht es mehr denn je um dezentrale Erzeugung von Energie und Waerme. Wo sind nochmal die großzuegigen PV-Flaechen an einem Geschossbau? Wo baue ich den Erdwaerme-Flaechenkollektor?


    Das Prinzip Kaninchenstall hat schon in der DDR nicht funktioniert oder wie beliebt sind die Platten heute? Und im 21. Jahrhundert heißt das Prinzip Kaninchenstall Nachverdichten im Zentrum. Besser wird es dadurch nicht.

    Wenn schon die städtische Dichte angesprochen wird - im Berliner Unterforum wurde kürzlich dieses Video mit 6 Thesen zum gelungenen Städtebau verlinkt. Unter (3) wird gefordert, eine Stadt solle kompakt sein. Unter (2) wird das Leben auf den Straßen thematisiert - als Beispiele wurden Hong-Kong und Venedig genannt, beide dicht bebaut.


    Das macht eine Stadt sehenswert für Touristen, aber nicht lebenswert für die Menschen. Venedig ist ein gutes Beispiel - dort wohnt fast keiner mehr. Eine ausschließliche Touri-Stadt. Die ehemaligen Bewohner leben längst alle auf dem Land.


    Ein eng verdichteter Innenstadt-Kern für Touristen und drum herum eine lebenswerte, offene, grüne, weite Stadt für die Menschen. Und dieses drum herum fängt nicht an der Stadtgrenze an, sondern bei Lingnerstadt, Friedrichstadt, Südvorstadt, etc.


    Wenn man sich mal evolutionär anschaut, in welchen Verhältnissen Menschen stets gelebt haben, dann waren das nie solche "Mega-Städte" mit 500.000 Einwohnern. Nur wenige deutsche Städte, ja Dresden war dabei, hatten Ende des 19. Jahrhunderts überhaupt 100.000 Einwohner.


    Und jetzt schaut man sich mal Städte wie Plauen oder Bautzen an. Städte mit großem Umlandsbezug und hohem PKW-Anteil - und? Verkehrskollaps wie in Dresden auf vielen Strecken zum Berufsverkehr? Nee, Fehlanzeige.


    Der Verkehrskollaps ist ein von der Stadt selbst verursachtes Problem, welches durch Maßnahmen wie Nachverdichtung nur noch weiter verschlimmert wird. Selbst wenn Neuzuzügler in der Innenstadt nur einen PKW-Anteil von 20 Prozent haben, steigt trotzdem der PKW-Verkehr in der Innenstadt. Ich behaupte mal, dass 10 Bannewitzer in der Dresdner Innenstadt längst nicht so viel mit dem Auto umher fahren wie 10 Friedrichstädter. Möchte ich die Innenstadt verkehrstechnisch entlasten, dann stärke ich die Randgebiete. Dann baue ich den Elbepark aus und den Kaufpark Nickern, damit die Leute wegen Convenience Shopping Artikeln wie T-Shirts, Socken oder Unterhosen nicht in die City fahren, sondern nur bis zum Elbepark oder nur bis zum Kaufpark Nickern.


    Die Einwohnerzahl von Deutschland wird sinken. Flächenverbrauchende Industrie weicht für High Tech, wir haben immer mehr und mehr Platz. Und ein EFH-Gebiet mit 20% überbauter Fläche und 80% Grünfläche mit allerlei gehegten und gepflegten Pflanzen und Bäumen ist für die Natur alle mal besser als 100% Raps-Monokultur, welche dafür weichen musste. Funktionierende Öko-Systeme oder Wälder werden für EFH-Gebiete nicht platt gemacht.


    Wer sich zu den anderen in die Innenstädte drängen will, na dann viel Spaß. Nachher nicht beschweren, wenn es laut ist, dreckig, miefig und die Kinder nirgendwo spielen können. Das wusste man auch vorher.

    Wenn wir jetzt das Tempo 30 als Beispiel nehmen, meinetwegen. Das darf auf Vorfahrtsstraßen nur angeordnet werden, wenn es eine explizite Gefahrenstelle ist. Sollte das nicht der Fall sein: Tempo 30 wird gekippt wie schon in anderen sächsischen Gemeinden. Es werden ja vom Bund gerade erst die Voraussetzungen geschaffen, damit Tempo 30 vor Schulen überhaupt angeordnet werden DARF. An allen anderen Stellen außer ausgewiesenen Gefahrenstellen und Schulen ist eine Tempo 30 Anordnung nicht möglich.


    Voraussetzung einer Tempo-30-Zone ist ein angemessenes Vorfahrtsstraßen-Netz, auf welchem dann wieder rum 50 gilt. Wenn es dieses angemessene Vorfahrtsstraßen-Netz nicht gibt, darf keine Tempo-30-Zone ausgewiesen werden, was wieder zum Generalparagraphen führt: Innerorts ist 50 km/h die Regelgeschwindigkeit (+ 3 km/h Toleranz + bei 60 km/h blitzt eh keiner usw.).


    Ein Fahrverbot für bestimmte, besonders stark ausstoßende Autos ist nur mit der Umweltzone möglich. Und die grüne Plakette hat heute fast jeder (außer DVB-Busse). Ein weitergehendes Verbot kann die Stadt nicht anordnen, weil schlichtweg das Verkehrszeichen fehlt. Ebenso wäre m.E. nicht mal eine City-Maut möglich, weil es dafür keine Grundlage im bundesdeutschen Recht gibt.


    Autofreie Innenstadt hat Dresden ja schon (siehe Prager Straße z.B.). Wenn diese autofreie Innenstadt ausgeweitet werden soll, lohnt sich in Blick in andere europäische Städte mit autofreien Innenstädten: Dort stehen dann Parkhäuser noch und nöcher unmittelbar direkt am Rand dieser autofreien Zone, so dass man bequem mit dem Auto hinfahren kann und mit dem Aussteigen aus dem Auto quasi schon direkt in der Fußgängerzone steht. Also alles kein Problem.


    Ich seh den Trend zu ein bisschen weniger Auto auch. Spielt sich im Bereich weniger Prozentpunkte an. Hauptgrund m.E. eher die Zunahme von prekärer Beschäftigung, unstetigen Arbeitsverhältnissen und deutlichen Reallohnsenkungen für einen Teil der Gesellschaft. Während früher Arbeiten gehen noch bedeutete, dass man die Familie ernähren konnte und sich auch ein Familienauto durchaus leisten konnte, bekommt heute mancher Arbeiter mit Familie weniger als Hartz-4 und muss aufstocken (oder möchte es nicht und bekommt weniger). Wie soll man sich da ein Auto leisten. Ab einer bestimmten Einkommensgruppe, und das bestätigen alle Statistiken, ist das Auto für mindestens 95 Prozent der Menschen einfach Standard ohne darüber nachzudenken. Und es ja auch überaus praktisch. :)


    Und diese komische Zusammenfassung von Radfahrern, Fußgängern und ÖPNV von dir immer? Es ist in der Praxis recht sinnlos. Ich kenne Autofahrer, die kurze Wege auch mal zu Fuß gehen, aber nie ÖPNV nutzen würden und nicht mal ein Fahrrad besitzen. Ich kenne leidenschaftliche Radfahrer die auf nichts mehr schimpfen als auf die dummen Fußgänger die immer ohne zu gucken auf die Straße rennen und die ebenfalls nie ÖPNV nutzen. Ich kenne sportliche Radfahrer die sonst jeden Tag außerhalb ihres Sportprogramms mit dem Kombi fahren. Wenn man sich die Gruppen anschaut, dann sind doch die größten Spannungen etwa zwischen Radfahrern und Fußgängern. Und das zu Fuß gehen oder Rad fahren keine vollwertigen Verkehrsträger sind, sondern bestenfalls Schön-Wetter-Ersatz sein können für Routen, welche man sonst auch anderweitig zurück legen muss (Weg auf Arbeit im Sommer: Rad; Bei Sturm, Eisglätte, Schneebergen auf der Straße, etc: Mit ÖPNV oder bei den meisten doch eher das Auto). Deswegen macht nur ein Vergleich zwischen MIV und ÖPNV Sinn und dann aber nicht nach Wegehäufigkeit, sondern nach Strecke. Dadurch, dass ich auf ÖPNV umsteige, muss ich ja nicht weniger km auf Arbeit fahren. Und zweitens gehören in den Vergleich noch mindestens die zehntausenden täglichen Einpendler mit rein. Jeder bisherige Statistik verschluckt diese Menschen einfach mal. Böse Absicht? Manipulation? Dummheit.


    Und wenn man das dann alles rechnet, dann ist man wieder bei 70-80 Prozent REALEM MIV-Anteil und 20-30 Prozent REALEM ÖPNV-Anteil. Bei Familien mit Kindern und arbeitenden Eltern ist der MIV-Anteil ein gutes Stück höher, bei H4-Beziehern ist der ÖPNV-Anteil tendenziell eher sehr hoch.


    Trotz dessen, dass man in Dresden mit dem PKW doch recht gut durchkommt, vor allem linkselbisch, macht Verkehr in der Stadt nicht sonderlich viel Spaß. Die öffentlichen noch viel weniger, weil man mit denen noch langsamer ist, keine Privatsphäre und gemütliche Sitzposition hat und weil ÖPNV hauptsächlich aus Hinlaufen zu Haltestellen, Warten, Umsteigen, Hinlaufen von der letzten Haltestelle zum Zielort, etc. zu tun. Daher finde ich meinen Schritt, bisschen weiter raus zu ziehen und mir die Stadt, per PKW natürlich, nur zu geben wenn ich Lust auf Stadt habe, durchaus logisch. Wie man an den typischen kleineren Siedlungen am Stadtrand und außerhalb sieht, induziert relativ verteiltes Wohnen mit eigenen, relativ großen Grundstücken ganz und gar nicht große Verkehrsmassen. Dort ist es sogar relativ ruhig, oder nicht? Der Zentralisierungswahn der Städte induziert den Verkehr. Wenn man zum Shoppen, Essen gehen, etc. immer an den Ort X (= Innenstadt etwa) muss, dann ist am Ort X eben viel Verkehr. Und wenn jetzt auch noch Wohnbebauung am Postplatz dazu kommt, ich nehme mal an die Leute die dort einziehen werden auch ab und zu mal von Freunden und Familie besucht, dann nimmt der Verkehr dort eben weiter zu. Nicht die Zersiedlung sorgt für den zentralen Verkehrskollaps, sondern die extreme Verdichtung in zentralen Bereichen. Ich habe auch Verwandtschaft, die wirklich sehr ländlich wohnt, ohne direkten Bezug zu so einem großen Zentrum wie Dresden. Denkst du, die haben das Wort Stau schon mal in ihrem Leben gehört?


    Meine Prognose für die Zukunft übrigens: Es werden sich bald, vor allem in der Stadt, wieder vermehrt Leute ein Auto leisten können. Nachdem Kleinwagen sowieso schon groß in Mode gekommen sind, wird es bald eAutos mit vergleichsweise kleiner Batterie geben (also kurze Reichweite = stadttauglich; Schnellladung an öffentlicher Ladesäule von wenigen kWh in kurzer Zeit). In China werden die Dinger schon für umgerechnet 2.000 - 3.000 EUR angeboten (Größe: Smart). Klar, dass die hier noch einiges an Sicherheitsvorgaben, etc. erfüllen müssen, aber der relativ simple eMotor ist einfach und billig zu konstruieren und ein paar kW an Akku kosten nicht mehr viel. Müssen ja keine 85-Tesla-kWh sein, wobei der Tesla auch mindestens das dreifache eines Kleinstwagens verbraucht.


    Und darauf sollte sich die Stadt Dresden bald mal einstellen, denn am Ende leiden unter langen Verkehrsstaus vor allem die Dresdner (ob neben dem Stau oder im Stau). Wenn doch angeblich die Leute trotz neuer schneller Verbindung mit WSB und wider jeder Theorie dieses lustigen Induktions-Modells WENIGER Auto fahren, dann kann man den Rest-Verkehr doch verflüssigen und beschleunigen, damit es noch weniger Verkehr gibt (Wie schon mal erwähnt: 10 Autos in 30 Minuten von A nach B sind deutlich mehr Verkehr als 11 oder 12 Autos in 20 Minuten von A nach B). Mir persönlich ist das dann ja in Zukunft nicht mehr so wichtig, weil ich mir nicht jeden Tag Stadtverkehr in der Hauptverkehrszeit antun muss, sondern 5-8x pro Monat in der Nebenverkehrszeit.


    Zu der komischen Umfrage: Ich denke die Meinung ist noch so klar wie zu WSB-Zeiten. 2/3 sind für uneingeschränkten MIV überall und immerzu (WSB-Brücke: ja), viele andere wollten eine teurere Kompromiss-Lösung (Brücke: nein; Tunnel: ja) und nur sehr wenige (hier etwa: 8 Prozent) sind gegen MIV-Verbesserungen. Wenn es keine MIV-Brücke wird, dann kommen ganz schnell die Interessenverbände, dann gibt es eine Volksabstimmung und dann wird das Ergebnis ähnlich klar wie zu WSB-Zeiten. Dann gibt es Klagen noch und nöcher, die Stadt Dresden wird viel Geld verlieren, Bau verzögert sich, Baukostensteigerungen und am Ende seht die Brücke trotzdem, aber massiv verteuert durch die ganzen Gegenproteste, Klagen, etc. (war ja bei der WSB nicht anders, die hätte man auch schneller und billiger haben können). In ein paar Jahren hat sich der Grundtenor pro-MIV aber mal gar nicht geändert.

    Das Wahlergebnis zeigt vielmehr die grundsätzliche Spaltung in Zentrum und Peripherie.


    Prohlis, Gorbitz, Pieschen, Friedrichstadt und Johannstadt wählen Stange, also die sozialen Brennpunkten.
    Blasewitz, Loschwitz, Wachwitz, das Hochland, Naußlitz, Gompitz/Altfranken wählen Hilbert, also die eher besser situierten Stadtteile mit eher "bildungsnahen" Schichten.


    Auf SZ-Online steht übrigens etwas von einer neuen Brücke. Die Querung alleine für Radfahrer und Fußgänger kommt bei der Abstimmung auf mickrige 8,10% der Stimmen. Sieht wohl danach aus, als gäbe es bald (in 15-20 Jahren nach dem das Verfahren x und die Klage y ... yada, yada, yada...) die nächste MIV- Brücke in Dresden. Vielleicht darf dieses mal sogar die Straßenbahn mit rüber. :D


    Zu dem Rest: RRGO wurde vor über einem Jahr gewählt. Hat sich irgendwas geändert? Ne, eigentlich nichts. Ob nun Stange oder Hilbert oder sonstwer - ich habe mittlerweile auch verstanden, dass das eigentlich ziemlich egal ist. Regiert wird von der EU, vom Bund und vom Land. Der Stadtrat ist nicht ohne Grund nur Teil der Exekutive und nicht der Legislative. Nur als Beispiel Verkehrsfragen, diese sind im föderalen Deutschland von der Kompetenz zwischen Bund und Ländern aufgeteilt. Der Stadtrat hat keine gesetzgebende Befugnis (ist ja kein Teil der Legislative), sondern führt lediglich nach Vorgaben des Landes aus. Wenn es der Landesdirektion (eingesetzt von der CDU-SPD-Landesregierung) nicht passt, dann hat die immer das letzte Wort. Der Stadtrat darf mal eine Straße in eine Anwohner-Parkzone verwandeln oder die Parkgebühren um 0,50 EUR anheben. Tempo 30 etwa auf Straße xy würde bei Nichtgefallen sofort von der Landesdirektion kassiert werden (wie sie es schon oft gemacht hat in anderen Gemeinden).


    Ich frage mich manchmal, welche Befugnisse hat der Stadtrat überhaupt? Eine autofreie Augustusbrücke, würde dieses Thema nicht von den Gnaden der Landesdirektion abhängen? Verlegung von Bundesstraßen, entscheidet das nicht allein der Bund? Und egal welche Baumaßnahme, ohne Förderung vom Land geht es doch eigentlich nie bei Großbaumaßnahmen? Und das Land macht dann wieder Auflagen, war die 4-Spurigkeit der WSB nicht Auflage des Landes Sachsen? Ok, das waren jetzt viele Verkehrsfragen, aber auch in anderen Themengebieten ist man doch stets im engen EU/Bund/Sachsen-Korsett und darf bestenfalls noch über die Hutfarbe entscheiden.

    Ich hoffe das Wahlergebnis ist mal ein Denkanstoß für all die Wahrheitsverweigerer, die behaupten, Pegida hätte ja nichts mit Dresden zu tun. Knapp 5 Prozent für den AFD-Vogel und knapp 10 Prozent für die Pegida-Kandidatin in Dresden (wahlberechtigte Umlandbewohner und Bewohner aus Rest-Sachsen: exakt null).


    Noch ein weiterer Denkanstoß:
    http://pegida-mag-dich.de/brut-und-nistplaetze.html


    Pegida-Anhänger sowohl absolut als auch relativ gerechnet in Dresden mit Abstand die meisten. Da stellt Dresden selbst die immer so als ausländerfeindlich dargestellte Sächsische Schweiz mit Orten wie Reinhardtsdorf-Schöna und dem Verwaltungssitz Pirna in den Schatten - natürlich ein Negativrekord. (Das soll die Thematik dort nicht verharmlosen. Nur in Dresden und wohl auch in Freital ist es halt noch schlimmer.)


    Wann ist 2. Wahlgang? Ich erlaube mir mal folgende Prognose: Ulbig zieht für Hilbert zurück und Hilbert gewinnt mit 45+X Prozent.


    Dass Stange als 3-Parteien-Kandidatin nur auf 36 Prozent gekommen ist, würde ich mal als (erwartete) Wahlschlappe für RRGO werten.

    Wie passt der jüngst vorgestellte neue Q7 zur Energiewende? Nur weil es jemand macht, heißt das nicht, dass es irgend einem nachhaltigen Prinzip folgt. Das Dresdner Fernwärmenetz speist sich einzig und allein aus fossilen Brennstoffen, in diesem Fall Erdgas.


    Fairerweise muss man sagen, dass es im Erdgas-Netz natürlich einen Anteil von etwa 0,5 Prozent Biogas gibt, also ist das Dresdner Fernwärmenetz nur zu 99,5% fossil - yeah. Vielleicht kommt irgendwann in der Zukunft der Punkt, wenn 5 Prozent des jetzigen Verbrauchs mit Biogas gedeckt werden kann und 5 Prozent mit Power-To-Gas unter Nutzung der Überschussenergie an besonders sonnigen oder windigen Tagen. Und wenn der Energieverbrauch um den Faktor 10 verringert wird, dann geht es sich auch aus mit der nachhaltigen Beheizung von MFH-Häusern. Allerdings ist ein Fernwärmenetz nur dann effizient, wenn hohe Mengen bewegt werden und Wärme so nicht lange in den Leitungen steht. Bei einer Verringerung der Verbräuche durch Endverbraucher um den Faktor 10 sieht das eher schlecht. Im Endeffekt läuft das dann wieder auf was hinaus? Ja richtig, Dezentralität bei der Erzeugung von Energie und Wärme.


    Fernwärme basierend auf Erdgas ist so nachhaltig wie Braunkohle oder Autos/Busse mit Verbrennermotor. Und ich möchte mich jetzt nicht auf einem Niveau weiter unterhalten à la "Deins ist zweimal weniger nachhaltiger als meins".


    Die sogenannten Braunkohle-Straßenbahn wird schon noch mit der Zeit umweltfreundlich werden. Jeder EFH-Besitzer der eine PV-Anlage betreibt und einspeist, macht Straßenbahn und Bahn ein wenig grüner. Die Stromkosten der DVB liegen pro Personenkilometer knapp unter denen von e-Autos (der ersten Generation) bei Alleinbesetzung, sind also Peanuts. Jedenfalls Peanuts im Vergleich dazu, was der Gebäudebestand an Energie verschlingt. Die Straßenbahn wird also in einer Zukunft wo der meiste Strom von EFH-Dächern und Windkraftanlagen kommt schon noch als umweltfreundlich und nachhaltig bezeichnet werden dürfen.


    Königsbrück? Das ist ja irgendwo im nirgendwo. :)

    Unsinn ist alleine deine Ignoranz gegenüber den allgemein anerkannten Prinzipien der Energiewende. Es geht um eine drastische Reduktion der Energienutzung und um eine nachhaltige und dezentrale Produktion der restlichen Energie möglichst dort, wo sie auch benötigt wird. Das laesst sich alles in EU-Papieren nachlesen. Und auch der Ansatz von B90\Grüne ist da nicht anders, nur deR Zeitraum eher bis 2030 angesetzt als 2050. Gebäude haben bis dahin moeglichst autark zu funktionieren und nur minimalste Mengen aus dem Netz zu ziehen. Ein EFH im KFW40 Standard mit 9kWp PV, Solarbatterie und e-Autos zur Fortbewegung passt in das Konzept der Energiewende. In einem energetisch sinnfreien Altbau wohnen und mit der Braunkohle-Strassenbahn fahren ist kein nachhaltiges Prinzip.

    Im Kern ging es darum: Selbst an stark befahrenen Hauptstraßen macht der gesamte Verkehr (LKWs, Busse, Lieferwagen, Motorräder und eben PKWs) gerade mal 1/3 des Feinstaubs aus. Selbst an diesen extremen Stellen sind 2/3 Ferneintrag. In weiten Stadtgebieten von Dresden ist fast allein der Ferneintrag von Feinstaub verantwortlich. Und dieser Ferneintrag von Feinstaub sammelt sich in Dresden einerseits wegen Talkessel-Lage - okay Pech gehabt, aber andererseits wegen der übermäßig dichten Bebauung. Und hier wird es dann sehr relevant im Bereich Städtebau. Die ästhetischen und städtebaulichen Ansichten kollidieren hier mit der Gesundheit der Dresdner. An der Talkessel-Lage kann man nichts ändern, aber eine offene Bebauung mit genügend Freiflächen und nicht stellenweise und vereinzelt Windschneisen können helfen, die Feinstaub-Belastung zu reduzieren. Blockrand ist da aber eben genau das falsche Mittel.


    Und was ist der Zweck eines Forums? Ja richtig, Diskussionen und nicht nur bloßes Bildchen posten. Für Bildchen-Monologe eigenen sich Blogs eher (Bausituation Dresden). Wenn hier jemand ideologieverblendet behauptet, MFHs, Geschosswohnungsbau und Dicht auf Dicht wohnen wären ökologisch oder gar der Weißheit letzter Schluss, dann muss ich diesen Irrungen und Wirrungen klar widersprechen und bin auch bereit, ein wenig das Große und Ganze zu erklären. Wenig Energie verbrauchen ist ökologisch und wenn man Energie verbraucht, dann am besten eigene und nachhaltig produzierte. Die EU-Strategie zur Energiewende sagt: Jedes Gebäude sollte möglichst die Energie die es benötigt auch selbst produzieren und zwar nachhaltig. Dezentral ist DAS Stichwort der Energiewende. Und diesen 2050-Vorgaben muss sich jede Stadt stellen, auch Dresden. Daher gönne ich jedem MFH-Bewohner auch seine Wohnung, irgendwo hat man ja noch das persönliche Recht so zu wohnen wie man möchte, aber das Wohnen in einem für Dresden typischen Altbau als ökologisch zu bezeichnen nur weil man vielleicht auf den PKW verzichtet - Nein, ganz sicher nicht. Die Dinger, wo wir wieder beim baulichen Aspekt der Energiewende sind, müssen restlos saniert werden. Das kann super denkmalgerecht erfolgen mit Innendämmung, Erdwämeheizung, KWL über Erdrohre und was weiß ich, aber wenn es eine Energiewende geben soll, dann müssen auch die Altbauten mitmachen. Wie gesagt, gerne auch super denkmalgerecht, muss halt jemand zahlen. Bis 2050 ist der vollständige Gebäudebestand auf einen Stand zu bringen, bei dem Gebäude nahezu keine externe Energie mehr benötigen. Das trifft auch auf ALLE Dresdner Häuser zu und wenn es nach den Grünen ginge dann schon bis 2030.

    Linksgrün versifft? Striesen ist vollgeparkt mit Autos bis zur letzten Ecke, zumindest Nachts. Ich dachte Linksgrüne meiden Autos wie der Teufel Weihwasser? Die autolose Gesellschaft findet sich eher in Prohlis wieder, jedenfalls wenn man sich die dort relativ entspannte Parkplatzsituation im Gegensatz zu Striesen anschaut, welche im krassen Gegensatz zur hohen Dichte von Wohnungen steht.


    Ein Altbau ist energietechnisch schlimmer als jeder private PKW, das ist Fakt. Daher kann ich Personen die PKWs allein aus Umweltgründen kritisieren, aber nicht für die umfassende und sofortige Sanierung des Gebäudebestandes auf mindestens KFW70 eintreten nicht Ernst nehmen. Man kann auch mit Innendämmung und anderen Sachen planen und ja man könnte die Gebäude halt einfach auch als Denkmal leer stehen lassen. Aber so einen Altbau ohne umfassende energetische Sanierung bewohnen ist aus Umweltsicht einfach nur miefig.


    Ebenso wird es in der breiten Masse keinen grundlegenden Wandel der Mobilität geben. Ob der PKW nun 80 Prozent oder 75 Prozent im Jahr 2030 ausmacht - er ist und bleibt das führende Fortbewegungsmittel. Vielfach geht es auch nicht anders. Gleichzeitig funktioniert die Fortbewegung per ÖPNV auch nicht grundlegend anders. Busse fahren mit Diesel und sind vom Wohl und Weh der Antriebsentwicklung der Fahrzeugindustrie abhängig. Im Moment sind die miefigen Dresdner Diesel-Busse eine größere Umweltkatastrophe als jeder MIV mit Ottobenziner. Auch das ist Fakt, siehe Feinstaub, Dieselruß und andere Schadstoffe. Andererseits ist die Straßenbahn nur so umweltfreundlich wie der Strom, welchen sie bezieht. Im Moment also hauptsächlich Braunkohle. Hier ist der Straßenbahn-Mitfahrer aber mal direkt auf den EFH-Besitzer angewiesen, der Strom per Photovoltaik produziert und einspeist. "Dächertec" funktioniert alleine mit dem paar MFH-Dächern in der Stadt nicht. Noch dazu überbieten sich EFH-Erbauer geradezu, den Energieverbrauch noch weiter zu optimieren, erneuerbare Energien noch weiter zu fördern und alles noch ein wenig effizienter zu machen, während bei MFHs in Dresden zumindest doch immer nur 08/15 verkauft wird in Sachen Energiewende. EFHs ohne kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung sind heutzutage äußerst selten. Bei den Dresdner MFH-Projekten ist selbst so eine einfache Maßnahme ein Fremdwort. Und so sollte man zuschauen, dass man vor allem technische Lösungen für die Energiewende findet und fördert. Mit Photovoltaik, Windkraft, Stromspeichern, dem e-Auto, Biogas und Technologien wie Power-to-Gas stehen so einige Lösungen bereit, welche aber gefördert werden müssen. Und Knackpunkt der Energiewende ist immer noch, den Verbrauch zu minimieren. Ein EFH mit PV-Anlage, welche den Großteil des eigenen Strombedarfs sowie des e-Auto-Strombedarfs deckt ist bereits heute bei jedem EFH möglich. Für die beiden Bereiche Elektrizität und Mobilität stehen Lösungen parat, welche vielleicht noch ein paar Tausender zu viel kosten, aber prinzipiell die Energiewende möglich machen. Das ist aber alles kein Problem, weil ein Privathaushalt mit 4 Personen und energiesparenden Geräten etwa 2.500 - 3.000 kWh verbraucht und für 15.000 km Mobilität per e-Auto (2x7.500km) dann noch mal 1.500 - 2.000 kWh. Heutzutage kann man auf ein EFH eine Anlage von 10.000 kWh Jahersleistung bauen und Energiespeicher kosten auch nur einige tausend Euro, so dass der Netto-Bedarf eines entsprechenden EFHs aus dem Stromnetz nur noch wenige hundert kWhs im Jahr entspricht. Für die gesamte Hauselektrizität und 2 e-Autos zusammen genommen! Auch bei einem neuen EFH nach KFW-irgendwas-Standard ist das größte Probleme nach wie vor die Wärmeenergie. Selbst bei tollstem Baustandard sind einige tausend kWh Wärme notwendig und das wird in Zukunft kosten. Aber das alles ist ein Witz gegen einen Gründerzeit-Altbau. Hier reden wir nicht von einigen hundert kWh elektrisch und einigen tausend kWh Wärme sondern von weit über zehntausend kWh allein für Wärme. Hier an diesem Punkt scheitert die Energiewende einfach im Moment. Am alten Gebäudestandard und dort vor allem an Altbauten. Deswegen, die Aussage MFH Wohnen wäre ökologisch ist sooo fern ab der Realität, das ist einfach nur ein Witz. In einem idealtypischen Neubau-MFH vielleicht, wobei nicht vom Bauträger gebaut sondern von ähnlich fachkundigen und fordernden Leuten wie es EFH-Erbauer sind. Aber nein, was heutzutage in Dresden als MFH-Neubau durchgeht und verkauft wird, würde sich so kein EFH-Erbauer hinstellen. Das ist orientiert am erlaubten Minimum, jedenfalls energetisch. Aber Hauptsache im Prospekt kann man mit mehr oder minder toller Badkeramik punkten und Parkett ist dabei (Hatta Parkett? Hatta! Hatta!).


    Was wir bräuchten wären 5,00 EUR für den Liter Super oder Diesel, aber auch 0,50 EUR für die kWh Gas und 5,00 EUR für den Liter Heizöl. Dann ist die Energiewende in 5 Jahren geschafft.