Beiträge von efhdd

    Wenn wir sämtliche Gewerbegebiete von außerhalb in den 26er Ring oder maximal 1-2km drum herum in das Stadtgebiet holen wollen, dann braucht es viel, viel, seeehr viel Fläche. Da ist jeder Fläche willkommen.


    Aber Globalfoundries, Infineon, Technopark Nord & Co. oder eben das Gewerbegebiet Gittersee oder die Gewerbegebiete Klipphausen, Heidenau, Kesselsdorf und Dohna... müssten alle in die Innenstadt oder zumindest nah dran zwecks Vermeidung sonst unvermeidlicher MIV.

    Wohnungen statt Gewerbepark? Wenn Leute auf das Auto verzichten sollen, dann müssen die Gewerbegebiete nun mal in die Innenstädte oder zumindest Vorstädte. Die großen Fabrikhallen sind zwar laut, haben ständigen Lieferverkehr (aber in der Stadt ja dafür weniger MIV!!), aber wenn die auf die grüne Wiese gebaut werden, in außerstädtische Gewerbegebiete oder irgendwo an die Autobahn, dann klappt es nicht mit dem Autoverzicht.

    ^lauffaule TU-professoren. doofe frage. dafür haste auch ne fußballfeldgroße penthousewohnung. in rom kostet ne besenkammer schon soviel.


    Du überschätzt da etwas die Einkünfte und die Vermögenssituation von Professoren. Ich erinnere mich da noch an den einen oder anderen im alten Kleinwagen.


    Bis ein Akademiker überhaupt für eine Professur zugelassen wird, hat er promoviert und habilitiert. Dies häufig auf halben oder 3/4-Stellen. Da ist bis zur Berufung im Alter zwischen 35 und 40 häufig überhaupt keine Möglichkeit zur Bildung von Eigenkapital. Dann sieht es mit 4.400 EUR brutto (bzw. bei W3-Professur sogar 5.300 EUR brutto) schon etwas besser aus, aber ein angemessenes Eigenkapital von 20% sind gleich mal 140.000 EUR und dementsprechend sicher nicht schneller als in einem Jahrzehnt angespart.


    Ich habe eher die Befürchtung, dass wir in 10-15 Jahre eine ganze Reihe Zwangsversteigerungen haben werden, weil jetzt Wohnungen gekauft werden, welche gerade noch so ins Budget passen.


    Wenn man von den 700k oben etwa 600k finanziert und dabei 2% Zinsen und 1% Tilgung annimmt, dann ergibt es eine Monatsrate (kalt ohne Instandhaltung) von 1.500 EUR. Hoch, aber sicher für viele nicht unvorstellbar, zumal oft dann mit zwei Verdienern.


    Wenn in 10 Jahren die Refinanzierung ansteht, sind noch rund 530.000 EUR Restschulden übrig. Lass die Zinsen mal wieder auf ein normales Niveau von 6% geklettert sein, dann ist die Monatsrate bei weiterhin 1% Tilgung bei 3.100 EUR. Schon nicht mehr wirklich vorstellbar für die allermeisten, oder? Und das wäre auch der finanzielle Ruin für den angesprochenen Professor.


    Das zweite Problem, in 10 Jahren ist diese Wohnung kein Neubau vom Bauträger mehr, sondern eine Bestandswohnung. Die werden in Dresden nach wie vor eher im Bereich 2.000 EUR/qm gehandelt, sofern Lage und alles weitere stimmt.
    (Daher auch unverständlich für mich, wie mancher solche hohen EUR/qm-Preise zahlt, wo die Wohnung in 10 Jahren eine normale Bestandswohnung ist und einiges weniger wert sein wird, falls keine Hyperinflation kommt...)


    Obige Wohnung wäre dann bei 440.000 EUR, Restschuld allerdings 530.000 EUR und neue Rate auch nicht mehr bezahlbar. So macht man aus 100k Eigenkapital eine Schuld von 90k.

    Habe vor kurzem die letzte Heizkostenabrechnung für unsere schöne 2-Raum-Wohnung in einem sanierten Altbau (ohne energetische Sanierung!) in Dresden-Striesen bekommen. Wir haben hier extrem dicke Wände von ca. 50cm, aber eben keine Dämmung. Es waren knapp 1.500 EUR für den eher milden Winter letztes Jahr.
    (Und trotz Nachbarn oben, unten, links und rechts, welche mitheizen)


    Zum Vergleich habe ich die Werte vom kompletten Haus mit Keller (nicht extra zum Wohnbereich gedämmt, daher zieht hier ein wenig Kälte hoch) meiner Eltern, welches vor über 10 Jahren, aber mit damals üblicher Dämmung gebaut wurde (heutiges Dämm-Niveau noch deutlich besser): 400 EUR.


    Aber ja, dämmen ist böse, alles Mafia und sowieso. Wenn die Dämmindustrie erst mal kommt, dann haben die Öl- und Gaslobby, die Ziegelindustrie und die Energiekonzerne nichts mehr zu melden. Die haben keine eigenen Lobbys und profitieren auch gar nicht davon, wenn eben nicht gedämmt wird sondern Energie in Öl- (Ölheizung) oder Gasform (Gasheizung) in die Luft geblasen wird...


    Also ernsthaft, wenn wir hier über Lobby reden. Die Lobby für mehr Energieverbrauch und weniger Dämmung ist tausendfach größer und mächtiger als die Dämmindustrie. Die Öl- & Gaskonzerne sowie die Energieversorger sind zusammen viel, viel, viel, viel, viel größer als die gesamte Dämmindustrie.

    Der Freistaat bezahlt ja 90% des Projekts - bezieht sich das auf den ersten Kostenvoranschlag oder auf die endgültigen Kosten?
    (Zumindest bei SAB-Projekten in Privatunternehmen wird ja am Ende abgerechnet und nur der Fördersatz wie etwa hier 90% steht fest - das würde bedeuten, dass die Brücke für Dresden etwa 18 Mio. EUR gekostet hätte abzüglich der Förderung)


    Die Brücke spart durch kürzere Wege übrigens 3.000 Liter Kraftstoff pro Tag und damit 7,1 Tonnen CO2. Kürzere Fahrzeiten und weniger Staus kommen hinzu.


    Mit durchweg Tempo 50 statt Tempo 30 könnten noch ein paar weitere Tonnen CO2 gespart werden, aber da hat die Hufeisennase ja etwas dagegen. :)

    http://de.wikipedia.org/wiki/N…esden)#Authentizit.C3.A4t


    Ruby vergleicht die Situation am Dresdner Neumarkt mit einer Simulation Venedigs in der Hotelanlage Venetian Resort Hotel in Las Vegas und hinterfragt, ob diese authentisch sein könne. [...]


    Auch Peter Kulka sieht am Neumarkt einen Bruch zwischen Äußerlichkeit und innerer Funktion der Architektur: „Da wo am Dresdner Neumarkt einst das Zentrum aus Parzellen von Bürgerhäusern bestand, entsteht heute hinter Attrappen von Bürgerhausfassaden – zum Teil als Leitbauten deklariert – eine ganz andere Welt aus Passagen, Hotels und – noch mal Hotels.“ Er meint, dass diese auf „Leinwände projiziert[en]“ Gebäude mit den historischen Strukturen nur wenig gemein hätten und in „maskenhaft erstarrten Zügen“ kulissenhaft wirkten. [...]


    Er (Thomas Will) kritisiert die positivistische Auffassung, „verlorene Kulturdenkmäler kraft moderner Wissenschaft und Technik weitgehend ebenbürtig reproduzieren zu können“, da sie seiner Auffassung nach diesen Kulturdenkmälern ihre Geschichtlichkeit absprechen würde und sie die „Autorität des historischen Originals“ leugnen und es zur Imitation freigeben würde.




    http://idw-online.de/pages/de/news216639

    Ein urbanes Zentrum einer Stadt sieht in seinen Augen anders aus. "Es fehlen Nutzungen, die auch für Dresdens Einwohner attraktiv sind", ergänzt er.

    Nur kurz zu der Touri-Sache: Das Problem an solchen Hotspots ist dann, dass die Qualität der angeboten Dienstleistungen leidet und der Preis steigt. Touris sind keine wiederkehrenden Gäste und auch eher schlecht informiert gegenüber der einheimischen Bevölkerung. Das ist aber kein Dresdner Problem, sondern an allen Touri-Hotspots so. Extrembeispiel eben Venedig.

    Da stehen Bauten ganz unterschiedlicher kunsthistorischer Epochen.


    Nenene, das stimmt so nicht. Das wurde alles innerhalb der letzten paar Jahre erbaut. Nur weil man irgendwas nachgemacht hat, wird es noch lange nicht kunsthistorisch wertvoll. Die Mona Lisa ist ein einmaliges Kunstwerk, Millionen Fotokopien dieser Mona Lisa und wenn diese mit noch so toller Technik ganz, ganz nah am Original sind, sind kunsthistorisch unbedeutend.

    Besonders im Zentrum sollte der soziale Wohnungsbau gefördert werden. Da diese Klientel meist kein Auto hat, kann damit auch in Richtung autofreier Innenstadt gearbeitet werden.


    Wenn man den gesamten 26er Ring bis zum überquellen verdichtet, Sozialwohnungen schafft und komplett autofrei macht, dann können wir Gorbitz und Prohlis abreißen und zu riesigen Parks mit künstlichen Gewässern machen... :)

    Repräsentativ bauen ist kein Problem, wobei es dort eher was von Disneyland als von repräsentativ hat. Allerdings ist das heutzutage gar nicht mehr gewollt. Understatement und Sozialneid sind die Themen des 21. Jahrhunderts...


    Zum städtebaulich-gestalterische Konzept: Dort steht dann drin, dass alles so einheitsmäßig aussehen soll? Na dann haben wir ja das schuldige Dokument für diese sterile Bebauung gefunden... :)


    Ich bin übrigens ganz gerne am Neumarkt, schlendere gerne über den Platz, genieße den Trubel, esse ein Eis, unterhalte mich mit Menschen usw., aber ich bin ja auch kein gemeiner Dresdner, sondern nur ein provinzieller Heidenauer [...]


    Sag ich doch, der Platz ist was für Touris von außerhalb... :)
    (P.S. das war ein Scherz)

    efhdd: Bringt Leben hinein? Wie das? Bitte erklären? Diese gewaltsamen Brüche bringen kein Leben rein.


    Das Areal um die Frauenkirche ist nun mal weitestgehend homogen und gleichförmig bebaut. Schau es dir doch an. Die Fensteranordnung ist fast überall exakt gleich, die Dächer ähneln sich sehr und nur die Farben unterscheiden sich leicht. Es ist ein großer Einheitsbrei, egal ob historisch aufgebaut oder die wenigen modernen Gebäude, welche sich in so vielen Details an den älteren Bauten orientieren. Fast jedes Gebäude ist beliebig auswechselbar, einzig die Frauenkirche in der Mitte nicht. Es wirkt alles sehr steril.


    Genauso wie diese Gebäude für sich genommen Einheitsbrei sind mit minimalen Unterschieden sind die Plattenbauten für sich Einheitsbrei mit minimalen Unterschieden in Gestaltung und Farbe.


    Der moderne Entwurf bringt einen Kontrast in diesen Einheitsbrei. Noch nicht stark genug, aber ein Anfang.

    Ich sage nichts gegen die Frauenkirche, die ist wirklich historisch bedeutend. Aber drum herum wurde nun mal alles in einem kitschigen Einheitsbrei aufgebaut. Der dauernde Höhenversatz wirkt wie gewollt, aber nicht gekonnt. Die übertriebenen Mansarddächer, naaaaja...
    Und selbst dort, wo man versucht hat, mal etwas Leben in die Sache hinein zu bringen durch modernere Bauten, wirkt es trotzdem alles sehr ähnlich. Eine homogene Masse an Kitsch-Bauten eben. :)


    Vielleicht ist Kitsch etwas übertrieben, aber es erinnert mich doch sehr an diese auf alt gemachten Möbelstücke, welche innen aus Sperrholz gefertigt sind und irgendwie immer so aussehen, als wöllten sie etwas darstellen, was sie nicht sind.


    Kleinteiligkeit? Ja, viele Male immer gleiche Strukturen...


    Und wenn ich mir jetzt echte Altbauten wie in Striesen anschaue und dann die ganze Bebauung dort... gewollt und nicht gekonnt. Es wirkt für mich eben nicht wie historisch wieder aufgebaut, sondern wie man wollte, dass es alt und historisch aussieht, aber man merkt sofort, dass es so nicht ist.


    Aber wie ich ja auch gesagt habt, soll man nur machen, wenn die Touris das gut finden. Solche Gebiete gibt es ja in vielen europäischen Städten. Ich frage mich nur, was ich als Dresdner dort jemals sollte abseits von Sightseeing der eigenen Stadt? Bars und Restaurants gibt es in jedem Stadtteil ähnlich gute oder bessere zu weitaus besseren Preisen. Die hochpreisigen Geschäfte zwischendrin verkaufen nun wirklich keine Alltagssachen. Und grün und erholsam ist es dort auch nicht.

    derweil wurde die frage nach der gestaltung der fassaden richtung rosmaringasse/kulturpalast in die presse getragen. die GHND stellte den artikel der SäZ auf ihre seite - hier.


    Der moderne Entwurf bringt endlich mal etwas Leben hinein. Der Kimmerle-Entwurf ist doch wieder nur der gleiche Einheitsbrei/Kitsch, welcher sich dort fast überall findet. Es mutet dann zwar nicht mehr "historisch" an, aber Baujahr 2015 ist ja auch nicht historisch.
    Aber wahrscheinlich ist es für den Tourismus besser, wenn alles historisch wirkt (also nicht historisch ist, sondern nur so wirkt) und für die meisten Dresdner dürfte es egal sein, wie es dort aussieht. Der Neumarkt entwickelt sich langsam zu einem kleinen Touri-Quartier ähnlich wie Venedig (natürlich xx-fache kleiner und provinzieller). Dort fahren die Venezianer auch nur zum arbeiten hinein und wohnen fast ausschließlich außerhalb.

    Wenn es Nachfrage gäbe, dann würden dort eben nicht ein paar dutzende Fertig-Garagen stehen, sondern ein Investor hätte dem Eigentümer das Grundstück schon für einen höheren sechsstelligen Betrag abgekauft und gebaut...


    Ja, die Dinger sind absolut hässlich, da sind wir uns einig.


    Aber ich würde dort eben, wenn ich das Geld zur Investition hätte, kein Neubau-Projekt hochziehen, weil ich damit rechnen müsste, dass es innerhalb Wochen verschandelt wird. Mieten: ja; Investieren und Eigentümer werden: dort niemals. Da kann ich in so vielen anderen Gegenden in Dresden investieren und muss nicht mit dieser Sorge und diesem finanziellen Risiko leben.

    Dunkel_Ich: Also ich finde Fenster mit Sprossen z.B. nicht sehr schön und würde jederzeit große Fenster ohne Sprossen vorziehen. Hat uns der Berater einer Baufirma auch so gesagt. Manche mögen es, manche nicht. Ist Geschmackssache.

    ^Die Neustadt bzw. Leipziger Vorstadt hatte seit der Wende schon immer ein Problem mit Grafitis, doch die Leute hats bisher noch nicht abgehalten dort hinzuziehen, also denk ich eher weniger das dies der Grund sein wird warum dort kein ordentliches Gebäude z.B. Wohnhaus entstanden ist!


    Die Leute ziehen dort hin, weil es preiswerter Wohnraum ist. Wie ich im anderen Thread ja schon geschrieben habe, sind Immobilien eben nicht mobil. Die stehen nun mal dort und werden genutzt. Aber bevor dort auch nur ein Cent neu investiert werden wird, muss man den Vandalismus in Griff bekommen.


    die schmierereien betreffen nur die erdgeschosszone, halten niemanden vom bauen ab und werden verstärkt entfernt.


    Das ist aber schön. Die Eigentümer entfernen auf eigene Kosten die Schmierereien. Und der eigene Block ist auch nur im Erdgeschoss hässlich. Und es kommen ja auch nur einige neuen Schmierereien nach, welche wieder eine kostspielige Entfernung verursachen...

    Wer soll dort auch bauen, wenn alles schon nach wenigen Monaten so zugeschmiert ist? Würdest du dort ein Mietshaus mit deinem Geld bauen, wenn du weisst, dass es durch Vandalismus innerhalb kurzer Zeit massiv an Wert verliert? Würdest du dort eine Wohnung kaufen, wenn du dir sicher sein kannst, dass das Gemeinschaftseigentum innerhalb kurzer Zeit Opfer von Vandalismus wird? Dazu wahrscheinlich regelmäßig hohe Kosten für Schadensbeseitigung.


    Es wird eben das gebaut, wo es wirklich egal ist, wie es aussieht... Fertiggaragen...