Beiträge von efhdd

    Öl- & Gasindustrie, Hersteller von Pelletheizungen, Wärmepumpen, Gasheizungen und Heizölheizungen sowie die Poroton- und Porenbetonindustrie haben ein gewichtiges Interesse, dass Gebäude nicht oder schlecht gedämmt werden, hier gehen Einnahmen im Mrd-Bereich flöten. Bücher, welche von Dämmwahn reden, kommen am Stammtisch gut an und bescheren dem Autor viel Geld. Journalisten stimmen in das Geplapper ein und auch das bringt Auflage und Klicks.


    Bei diesem Interessengemisch von vielen Millionen Menschen in den oben genannten Industrien ist es nur logisch, dass auf hunderte Studien, Belege und wissenschaftliche Ausarbeitungen, welche die Vorteile eines zeitgemäßen Baus beweisen und die eindeutigen Bauvorschriften, welche von Experten entwickelt werden, auch mal hier und da eine Gegenmeinung auftritt. Häufig lassen sich diese Gegenmeinungen ja wie der Beitrag oben innerhalb von Sekunden zerlegen, da häufig nur Halbwahrheiten verkauft werden, Sachverhalt verkürzt, ungenau oder falsch dargestellt werden oder es schlichtweg Papperlapapp ist.


    So ist das mit der Meinungsfreiheit, jeder kann jeden Scheiß schreiben. Ein mündiger Bürger trennt diese Hetze/Auflagen-Journalismus von Laien von der einhelligen Meinung der Bauexperten. Und wenn 100 Bauexperten A behaupten und ein einzelner vermeintlicher Experte B, dann sollte man da auch trennen können, zwischen Expertenmeinung und Wichtigtuer.


    Ist auch mal ein typischen Beispiel für die Scheinheiligkeit vieler Pseudo-Grüner. Grün dort, wo es gefällt, ansonsten auch mal erzkonservativ gegen alle Neuerungen. Beim Thema Verkehr, welcher nicht mal die Hälfte des CO2-Ausstoßes von Gebäuden ausmacht, inkl. des kompletten Gewerbe- und Transit-Verkehrs und bei welchem sich maximal 1-2% des deutschen CO2-Ausstoßes einsparen lässt, wird scheinheilig argumentiert mit Förderung des Radverkehrs, ÖPNV, usw. und bei der Dämmung von Gebäuden, wo wir locker 25% des deutschen CO2-Ausstoßes sparen könnten, geht man jedem Wichtigtuer auf dem Leim. Nein, höchstwahrscheinlich muss man dann als Pseudo-Grüner auch mal selbst Einschnitte mitmachen und diese nicht nur anderen diktieren.


    Sagt doch einfach, dass euch Öko-Bilanz, CO2, Erderwärmung und Co. scheissegal sind und ein minimal in kleinsten Details evtl. besseres Stadtbild wichtiger ist, als dass Menschen in Bangladesch absaufen. Einfach ehrlich zugeben, wie die Prioritäten sind und gut ist. Ist auch ein akzeptable Meinung und aus diesem Grund soll man dann meinetwegen auch auf jegliche Dämmung verzichten dürfen. Wer sagt überhaupt, dass Erderwärmung und CO2 per se schlecht sind? Aber diese Märchen mit Schimmel oder Brandgefahr sind vorgeschobene Argumente. Will man sich damit selbst belügen oder sollen andere das sogar glauben? Der Ölpreis sinkt, Gaspreis ist auch nicht am ansteigen - also wer möchte, soll jedes Jahr die 3.000 EUR Heizrechnung bezahlen und froh sein über sein ungedämmtes Haus mit kalten Wänden und Barackenklima. Aber bitte keine Märchen mehr erzählen, damit man sein eigenes Handeln noch irgendwie moralisch rechtfertigen will.

    Diese Karte habe ich zu DAX/MDAX gefunden:


    http://www.stepmap.de/landkart…nd-dax30-mdax-1256075.png
    (Ich habe nicht im einzelnen überprüft, ob die Karte 100% aktuell ist - die Grundaussage sollte klar sein)


    Man sieht deutlich die deutschen Wirtschaftszentren Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart, Rhein-Neckar-Region, Köln/Düsseldorf/Rhein-Ruhr, Großraum Hannover, Region Nürnberg-Fürth und einige Einzelstandorte.


    Berlin: Naja.


    Leipzig/Dresden: Wirtschaft? Wo?

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    Pressezitat gelöscht. Bitte kein copy & paste aus Presse-Publikationen (Richtlinien).
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    http://www.focus.de/immobilien…iderlegen_id_4308286.html


    Zu den verlinkten Beträgen: Ob das, was sich zwischen Außenputz und Mauerwerk befindet, brennt oder nicht, ist genauso interessant wie ein Sack Reis in China. Bis das Feuer bis dorthin vorgedrungen ist, welches an anderer Stelle entstanden ist und sich bis dahin "durchfressen" konnte, sollte das Gebäude schon LÄNGST evakuiert sein. Ansonsten müsste man wohl auch alle Arten von Holzhäusern verbieten (inkl. der zur Zeit sehr beliebten Holzrahmen- und Holzständerbauweisen).


    Das angebliche Verbot von Dämmstoffen etwa in den USA bezieht sich auf eine bestimmte Bauweise, bei welcher die in den USA beliebten Holzhäuser mit kaum vorhandenem Dachüberstand, dem typischen USA-Baufirmen-Pfusch (kein ordnungsgemäßer Einbau von Fenstern und Türen) und dampf-undurchlässiger Dämmung verbunden wird. Nur in dieser Kombination ist es verboten. Das ganze hat für Deutschland null Relevanz, da hier kein einziges Haus jemals so gebaut wurde. Man könnte das Gesetz also hier 1 zu 1 einführen und es würde sich nichts ändern. Typisch für die Qualität des Journalismus des 21. Jahrhunderts. Mich wundert die Krise der Zeitungen da überhaupt nicht.


    Ob es nach der Sanierung schimmelt oder nicht hat Nullkommagarnix mit Dämmung zu tun. Schimmel entsteht in Häusern durch Feuchtigkeit, welche nicht abgeführt wird. In einem unsanierten Haus zieht die Feuchtigkeit durch die undichten Fenster und Türen. Das reicht noch lange nicht für eine gesunde Raumluft, aber zur Schimmelvermeidung reicht es gerade so.


    Wenn das Haus saniert wird, werden dichte Fenster eingebaut. Wenn jetzt das falsche Lüftungsverhalten weitergeführt wird, dann ist die Folge nicht nur die miefige und auch ohne Schimmel ungesunde Luft, sondern erhöhte Feuchtigkeit, welche zu Schimmel führen kann. Leider haben wohl etwa 90% der Bevölkerung keine Ahnung von richtiger Lüftung. In einem unsanierten, alten Haus ist das schlecht, da die Luftqualität trotzdem nicht optimal ist, aber zumindest entsteht keine Schimmel. Wer dieses falsche Lüftungsverhalten auf einen dichten Bau überträgt, schafft aber schwerwiegende Probleme.


    Deswegen sollte man angesichts der mangelnden Fähigkeit des Durchschnittsdeutschen eine Wohnraumlüftung einbauen. Anders wird heute auch kaum ein Mietwohnungsneubau gebaut, da wissen die Investoren schon um die Fähigkeiten der Bewohner.


    Algen, welche wieder rum vollkommen natürlich in der Natur und im Garten vorkommen und draußen außerhalb der Wohnung nullkommagarkeinen schlechten Einfluss auf die Gesundheit haben und lediglich ein optisches Problem sind, entstehen dadurch, dass bei einem gedämmten Bau die Hausaußenseite nicht mitgeheizt wird. Bei einem energetisch unsanierten Altbau ballert man ja x-tausend EUR an Heizkosten raus und heizt dadurch ständig die Hausaußenseite mit auf. Durch die wärmere Hausaußenseite ist Tauwasser schneller weg, Algen entstehen nicht.


    Wie gedämmt wird ist dabei scheissegal. Die Dämmung ist ja sowieso zwischen Außenputz und Mauerwerk. Auch bei einem monolithischen Bau aus T7/8/9-Ziegeln kommt es zu diesem Effekt, wenn die Voraussetzungen dafür da sind. Kalte Außenwand = erhöhte Algengefahr.

    Was in Dresden fehlt, sind Konzernzentralen von Dax- oder MDax-Unternehmen oder zumindest Deutschland-Zentralen internationaler Konzerne. Solange dort die Zahl null steht, bleibt Dresdens wirtschaftliche Bedeutung selbst im Deutschland-Vergleich eher nachrangig. Infineon, Global Foundries, VW und GSK sind alles Unternehmen, welche ihre verlängerte Werkbank in Dresden ausgelagert haben. Besser als keine Jobs und es entstehen ja einige gute Jobs und viele mittelmäßige Jobs in der Produktion, aber sicher kein Beitrag zu einer baldigen Lohnangleichung an das West-Niveau. Auch Leipzig hat hier nicht viel zu bieten, alles eben historisch bedingt. Berlin profitiert als Hauptstadt von zahlreichen Deutschland-Zentralen internationaler Konzerne.


    Edit: Wo steht, dass Dresden nicht urban genug ist? Bitte nochmal lesen. Dresden ist nicht so dicht bebaut wie andere europäische Großstädte. Und das ist auch gut so. Weniger Dreck, weniger Blöcke, mehr Platz, mehr Grün. Elbflorenz und nicht Elbmailand oder Elbrom.

    Arbeitsplatzqualität? Es geht um Einwohner und nicht Arbeitsplätze. Auch sind die ganzen Arbeitsplätze bei den Forschungsinstituten nicht wirklich fürstlich bezahlt, großteils sind es keine vollen Stellen im Bereich TV-L E13 (sondern 3/4 oder 1/2-Stellen). Befristung - ja auf jeden Fall, immer! Ich rede nicht von den 5% Leitern sondern von den 95% "Fußvolk" (mit Diplom und tlw. Promotion).´


    Ich hoffe die Nachricht sorge für etwas mehr Realismus in Dresden. Dresden ist nicht der Nabel der Welt, sondern glänzte in der Vergangenheit mit weitläufiger Struktur, viel grüner Fläche und lockerer Bebauung. Eine kleine, feine Stadt in Europa, aber kein urbanes Zentrum wie Berlin, London, München, Rom oder Paris. Wie das Unwort Urbanität heutzutage geschwungen wird, eine Fassade für das Wort Blockbebauung, was bei mir durchweg negative Konnotationen hervorruft, sollte man Dresden mal richtig einordnen in Europa (eher kleinere Stadt mit lockerer Bebauung und ohne weitgehende politische oder wirtschaftliche Leitungsfunktion) und der Welt (Dresden, das war doch dieses kleine Dorf, welches so groß war dieser eine Vorort von Rio de Janeiro).

    Wurde das heute beschlossen (Ausschuss für Stadtentwicklung ...) oder in wie fern ist das "in Planung"? Das Baugebiet an der Kauschaer Straße beispielsweise ist auch schon seit den 90er Jahren "in Planung", passiert ist noch nicht viel... :)


    Bin ja mal gespannt, ob die Nachfrage nach ETWs noch lange bestehen bleibt. In anderen Großstädten fallen die Preise für Neubauten mittlerweile wieder. Und ich befürchte immer noch, dass wir in 9-12 Jahren eine Welle von Privatinsolvenzen haben [nach Ablauf der Zinsbindung], weil hier Wohnungen für 3.000 - 3.500 EUR/qm vertickt werden, welche von wenigen Jahren kaum für 2.000 EUR/qm losgeschlagen werden konnten...


    (so eine Preisinflation gab es in den letzten Jahren weder bei den Grundstücken noch bei den Baukosten, es ist einfach nur ein krasser Nachfrageüberhang, temporär bedingt durch die Zinssituation... wie lang die Zinsen so bleiben, weiß keiner...)

    Einen weiteren Bauabschnitt wird es beim Projekt "Alte Gärtnerei" auf absehbare Zeit nicht geben, so hat es Kimmerle verkündet. Das Veto der Stadt kam anscheinend überraschend, vermutlich politisch motiviert durch eine neue linksgrünorangsozialdemokratische Stadtratsmehrheit (warum auch immer - mir fällt jetzt kein logischer Grund ein).


    Wer im Dresdner Westen bauen wollte, muss jetzt wohl auf Pesterwitz oder Kesselsdorf ausweichen (oder weiter raus). In Pesterwitz ist m.W. auch neues Bauland geplant. Frage mich nur, warum die Stadt hier wieder auf gute Steuereinnahmen verzichtet. Häuslebauer gehören ja eher zu denen, welche viel zahlen (dank des progressiven Tarifs), sonst könnten sie sich das Haus nicht leisten. Damit lassen sich dann wieder viele, viele soziale Projekte finanzieren...

    Dass mit Oberschule hab ich wohl verwechselt. Ich habe gedacht, damit ist die FOS gemeint, in einigen Bundesländern heißt die einfach nur Oberschule, in Sachsen ist die Oberschule dann das, was ich unter Realschule/Hauptschule verstehe...


    Noch eine Idee übrigens: Eine Brücke :)


    Zu der Theorie mit dem Gelände verlassen: Ja, die kenne ich. Trotzdem erinnere ich mich noch gut daran, dass wir spätestens ab der 10. Klasse die große Pause auch mal für einen Ausflug genutzt haben. Das ist halt Theorie und Praxis...


    Ebenso wie eine Spielstraße, eine Ampel auf grün (und der Bereich um die Ampel herum abgesperrt von Fußweg Richtung Fahrbahn, so dass nur an der Ampel gequert werden kann) oder ein Zebra-Streifen (evtl. in Verbindung mit Tempo 20 oder einer anderweitigen Warnung) den Vorrang für die Kinder regeln. Meinetwegen könnte die Straße auch gesperrt werden, ich nutze sie nicht. :) - Dann kurvt man einmal um den Block. Aber das ist dann halt die Holzhammer-Methode...

    Zum ersten Bild: sehr schick und besser als jede Blockrandbebauung.


    Das ist Uhlandstr. Ecke Rohlfsstr.? Das war mal blockrandgeschlossene Bebauuung? Ist doch im Moment eine eher Einfamilienhausgeprägte Siedlung und manches davon sieht sehr alt aus. Gefällt mir ansonsten sehr gut die Gegend, wie sie ist. Zumindest zwischen Lukaskirche und Beuterpark sowie zwischen Reichenbachstr. und Zellescher Weg.

    Zebra-Streifen, Spielstraße, Ampel, temporäre Sperrung durch Verkehrshelfer und gemeinsame Überquerung bei jüngeren Klassen (bei Sek. II und Oberschule ja sicher nicht notwendig) - da gibt es viele Möglichkeiten. Sicherlich wird es nicht daran scheitern. Für mich auch nur Sicherheitshysterie. Trotz allem legen Kinder der 5. bis 12. Klasse ja Großteils den gesamten Schulweg alleine zurück - da wird es doch dort nicht an einer einzelnen Straßenüberquerung scheitern, evtl. eben an einer Ampel. Bei temporären Schulschließungen und Verlegungen muss u.U. auch mal eine ganz andere Turnhalle aufgesucht werden, fernab vom Standort. Das ist dann mehr als eine Straßenquerung.

    Rückgang beim Radverkehr


    http://www.sz-online.de/nachri…m-radverkehr-2979309.html


    Von 2008 zu 2013 verringerte sich der Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr von 16 Prozentpunkten auf 12 Prozentpunkte, also eine Verringerung um rund 25%.


    Die Methodik finde ich auch nicht geeignet, aber aus einem anderen Grund. Es werden Wege verglichen, völlig egal ob 500 Meter oder 15 Kilometer. Ob man die 500 Meter zum Bäcker mit dem Auto, Fahrrad, Straßenbahn, Bus oder zu Fuß bewältigt, hat auf den gesamten Verkehr eine nahezu vernachlässigbare Auswirkung, während man bei einem 15-Kilometer-Weg dann eben z.B. rund 30x so lange braucht (30 Wege á 500 Meter = 1 Weg á 15 Kilometer).


    Wenn man diese pro Kilometer-Betrachtung macht, dann kann man auch besser Wege unterteilen, wie im Artikel angesprochen. Etwa in 3 Kilometer Bus und 5 Kilometer Radweg usw...


    Und dann hat man auch wirklich eine aussagekräftige Aussage, wie viel Verkehrsleistung mit welchem Verkehrsmittel zurückgelegt wird. Was ist, wenn ich auf dem Nach-Hause-Weg von der Arbeit noch beim Sport vorbei schaue oder einkaufen gehe, was aber genau auf dem Nach-Hause-Weg liegt ohne einen Umweg - sind das dann zwei Wege oder einer? Kilometerweise kann man es genau unterteilen...


    Interessant auch, dass die absolute Zahl der Autofahrten deutlich zugenommen hat. Da der relative Anteil gleich geblieben ist, aber die Anzahl der Wege von 3,0 auf 3,5 gestiegen sind, haben die Autofahrten um rund 17% (absolut) zugenommen. Der VEP 2025 prognostiziert ja hier ganz im Gegenteil stark sinkende Zahlen. Hoffentlich verschätzt man sich da nicht und am Ende steht die ganze Stadt im Stau und verpestet mit Stop & Go die Luft.

    Die günstigste familiengeeignete Wohnung (d.h. ab 4 Zimmer bzw. genau 4 Zimmer) kostet mit einem TG-Stellplatz (der wird wohl Pflicht sein, wenn man eine Wohnung kauft) 405.359 EUR. Darauf kommt nochmal Grunderwerbssteuer und Notarkosten, so dass man Minimum bei 425k EUR landet. Dafür gibt es dann 122qm Wohnfläche.


    Ein etwas größeres Haus mit Grundstück, Garten, Doppelgarage und ansonsten gleichem Standard gibt es in den typischen Stadtrandsiedlungen wie Gompitz, Altfranken oder Nickern ab 250 bis 290k EUR inkl. aller Nebenkosten, Notarkosten usw.


    Bevor man sich dann wundert, warum so viele eher am Stadtrand (oder in Vororten wie Bannewitz, weil die Stadt mit dem ausweisen und erschließen von Baugebieten nicht hinterher kommt) bauen als eine kleinere Wohnung ohne Garten mitten in der Stadt zu beziehen, sollte man sich vielleicht mal überlegen, was hier für extreme Preisunterschiede herrschen (für eine Wohnung, welche für die meisten gegenüber einem Haus als minderwertig gilt).

    Ist aber auch so, dass teuer nicht unbedingt besser ist. Die Lebensmittel von Aldi & Co. gibt es unter anderem Label und etwas teurer auch bei Edeka und Konsum. Markenartikel sind nicht per se besser.


    Wenn es um Lebensmittel geht und man legt auf die Umstände der Herstellung wert, dann bleiben nur Bio-Läden wie Bio Company oder Fair-Trade-Läden.

    ein teilaspekt dabei ist der gigantische aufwand, welcher staatlich und privat, allein in die autoinfrastruktur und mobilität geht.


    Das kann man nun wirklich nicht so stehen lassen. Fakt ist, dass von den ganzen Steuern und Gebühren alleine auf Kraftstoff nicht mal die Hälfte in den Bau und Erhalt der gesamten Straßeninfrastruktur geht (Straßen, Landstraßen, Bundesstraßen, Autobahnen). Das heißt schon damit haben die Autofahrer ihre komplette Infrastruktur selbst bezahlt, welche dann auch von Straßenbahnen, Bussen, Fußgängern und Radfahrern mitgenutzt wird. Zusätzlich bezahlen die Autofahrer noch einiges an zusätzlichen Steuern, welche dem allgemeinen Haushalt zu Gute kommen (zusätzlich zu ihren privaten Steuern).


    Edit: Noch ein paar Zahlen auf die schnelle, hier 2009:


    Ausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden für das Straßenwesen: 20,9 Mrd. EUR
    (255 EUR pro Bürger pro Jahr)


    Kfz-Steuer, Mineralölsteuer, Lkw-Maut, aber ohne Umsatzsteuer darauf: 52,6 Mrd. EUR (davon Mineralölsteuer allein 40 Mrd. EUR)
    Von diesen 52,6 Mrd. EUR wandern also 31,7 Mrd. EUR in das allgemeine Staatsäckel und nicht mal die Hälfte werden zweckentsprechend verwendet.

    Es gibt Handel im Sinn von Lebensmitteln und Getränke. Der ist im allgemeinen nicht so flächenintensiv und es braucht vor allem nur ein Edeka, einen Konsum oder ein Kaufland und nichts zigtausende nebeneinander. Und mehr als 2x pro Woche gehen wir auch nicht dort einkaufen.


    Und es gibt Altmarkt-Galerie, Centrum-Galerie, Prager Straße und Karstadt und das sind Sachen, welche bestenfalls einmal im Monat aufgesucht werden.


    Im Gegensatz dazu der Arbeitsplatz 20-22x im Monat.


    Die Sektoren sind schön und gut, aber zum tertiären Sektor gehört eben z.B. der gesamte Flughafen, Logistikunternehmen wie DHL oder UPS mit ihren großen Paketverteilungszentren, Müllabfuhr, Stadtentwässerung, usw. und der gesamte Bereich öffentliche Verwaltung.


    (Die ersteren Beispiele zeigen, dass der tertiäre Sektor keinesfalls wenig Platz braucht und viele Arbeitsplätze bietet.)


    (Wenn wir öffentliche Bereiche außen vor lassen, dann überwiegt im privaten Bereich in Dresden wahrscheinlich der produzierende Sektor und das ist auch gut so; und wenn wir dem Bereich Industrie noch die Industrie-Dienstleister zuschlagen wie eben etwa Verkehr & Logistik, dann sieht es schon ganz anders aus.)


    Und zum Beispiel Büro: Ich habe auch einen Bürojob. Allerdings in einem produzierenden Unternehmen.


    In der Mikroelektronik in Dresden gibt es 40.000 Jobs, in den anderen Industriegebieten nochmal ähnlich viele. Von den privaten Arbeitsplätzen in und um Dresden ist ein großer Teil in der Industrie (Das muss kein Industriejob sein, Industrie braucht auch Verwaltung am Standort).


    Gerade die Arbeitsplätze im tertiären Sektor, wie etwa Lebensmittel-Einzelhandel, Straßenbahn, Bus, Bank, Kirche, Ortsamt, Pflegeheim oder Tätigkeiten in Zusammenhang mit Häusern (Gärtner, Hauswart, Winterdienst, ...) zeichnen sich dadurch aus, dass diese eben nicht zentral liegen können, sondern individuell verteilt über die gesamt Siedlungsstruktur.


    Wenn man MIV verringern möchte, dann muss man die Struktur dafür schaffen. Dazu gehört es, dass möglichst alle Arbeitsplätze, welche zentral sein können, auch zentral sind. Dazu gehört es, dass Fabriken wie am Beispiel GSK oder VW in der Stadt sind. Selbstverständlich kann man auch Arbeitsplätze aus dem dritten Sektor zentralisieren, wo es geht. Aber das geht nicht überall wie bei den obigen Beispielen. Der Lebensmittelhandel etwa muss in den Stadtteilen bleiben.


    Man kann die Innenstadt nicht mit Shopping-Tempeln und Wohnungen zupflastern und die Arbeitsplätze auf der grünen Wiese entstehen lassen und sich dann darüber aufregen, dass zu viele Menschen das Auto nutzen. Arbeitsweg ist mit Abstand der größte Weg für die allermeisten, gemessen in Strecke pro Monat. Hier muss man ansetzen oder kann es ganz bleiben lassen.

    Zu den meisten Industriegebieten außerhalb und weit außerhalb fahren keine Bahnen jeglicher Art und für Fahrrad ist das wohl viel zu weit (und im Winter bei spiegelglatter Fahrbahn auch nicht ungefährlich).


    Wenn die Stadt sich wandeln soll zu weniger MIV, dann müssen sich die Innenstädte und angrenzenden Bezirke auch wandeln. Zwei gute Beispiele sind das GlaxoSmithKline-Werk sowie die VW-Manufaktur. Beide sehr innerstädtisch gelegen, daher kommen dort wirklich viele mit ÖPNV oder Fahrrad. Ziel MIV reduzieren erreicht.


    Allein im Dresdner Norden, also weit außerhalb, sind m.W. etwa 40.000 Industrie-Arbeitsplätze, in den anderen genannten Industriegebieten weitere zehntausende. Da ist die zentrale Lage von VW und GSK nur ein Tropfen auf den heißen Stein.


    Zu seinem Arbeitsplatz fährt man etwa 20-22x im Monat, zu den Shopping-Hütten bestenfalls 1x im Monat. Was wir im Moment haben ist also eine Auto-Infrastruktur mit Arbeitsplätzen, welche quasi täglich erreicht werden müssen, weit außerhalb und deutlich weniger oft frequentierte Bereiche mitten in der Innenstadt.


    Man kann hier nicht predigen, dass MIV reduziert werden müsse und dann die gut erreichbaren innerstädtischen Lagen weiterhin mit Shopping-Hütten oder Wohnbebauung vollpflastern.