Beiträge von efhdd

    Da hat sich mal jemand getraut, diese "unbequeme Wahrheit" auszusprechen:


    http://www.faz.net/aktuell/wis…ml?printPagedArticle=true


    Primärenergiebedarf Bahn: 7,2 Liter je km je Passagier
    Primärenergiebedarf PKW: 9,8 Liter je km je Auto


    Schon bei 2 Personen geht die Rechnung easy für den PKW aus. Bei 4-5 Personen, naja, kann jeder selbst berechnen.


    Noch dazu ist der PKW-Weg fast immer kürzer. Da direkt von Start zu Ziel. Bei einer Bahnreise fahre ich erst mit durchschnittlich 1x Umsteigen zum Hauptbahnhof und das gleiche am Zielort. Auch Straßenbahnen und Busse kurven durch die Quartiere, um möglichst viele Passagiere aufzunehmen.


    Für die Zeit 6:30 bis 9:00 und 15:30 bis 17:30 lohnt sich ÖPNV sicher auch klima-technisch, in anderen Zeiten hat man ja teilweise quasi Leerfahrten. Da bewegt ein zig Tonnen Bus oder Straßenbahn (!) einige wenige Personen über Umwege. Da kann sich jeder Sachen wie CO2, Platzbedarf je Passagier, usw. ausrechnen. Zudem fahren Busse morgens und Abends zum Busbahnhof, diese unnötigen Fahrten unterlässt ein PKW.


    Es ist einfach eine riesige Verschwendung, wenn Fahrzeuge wie Bus, Bahn, Straßenbahn, U-Bahn nicht bedarfsgerecht fahren. Beim PKW wird kritisiert, dass teilweise nur 1 Passagier mitfährt, in Bussen und Bahnen ist es manchmal auch nur einer auf die x-fache Fläche, Masse, Verbrauch. Straßenbahnen mit Extra-Spuren sowie Bus-Spuren (und auch Fahrrad-Spuren) verbrauchen eine große Fläche an öffentlichem Raum. Nicht dass ich jetzt dagegen bin, aber aus dem Grund, dass den sozial schwächeren auch Möglichkeiten gegeben werden müssen, sich fortzubewegen. Das Klima werden wir damit nicht retten und bezüglich Lärmbelastung ist jeder Bus oder jede Straßenbahn um einiges lauter und weiter zu hören als eine Auto-Kolonne.


    Die Zukunft der Mobilität könnte in öffentlichen, automatisch fahrenden Taxis liegen. Schon in 5-6 Jahren soll das automatisch fahrende Auto Realität sein. Diese automatischen Fahrten könnten zu automatischen Fahrgemeinschaften verknüpft werden, wobei aber jede an seinem Zielort ankommt und nicht x-mal umsteigen muss, damit er an einer Station in der Nähe seines Ziels ist. Keinesfalls werden die Menschen in 50-100 Jahren noch Busse quasi leer durch die Stadt kurven lassen. Das ist Verschwendung. Und bei halb-voller Fahrt oder gar geringerer Auslastung sind wir beim CO2-Ausstoß im Bereich eines vielfachen von einem einzeln besetzten PKW. Warum fahren die Busse trotzdem? Damit sich jeder Rentner, Schüler, Student, H4ler, Aufstocker, Geringverdiener Mobilität leisten kann. Und das sollte auch so bleiben.


    Nun gut, worauf ich eigentlich hinaus wollte: Eine Umstellung von MIV auf ÖPNV bringt klimatechnisch kaum was. Es geht hier bestenfalls um 0,x Prozentpunkte der deutschen CO2-Produktion.


    Gewerbeverkehr wird man sowieso nicht auf ÖPNV umstellen können. Will mal sehen was die Leute sagen, wenn der halbe Bus voll ist mit den Werkzeugen der Handwerker, der Torte des Bäckers oder LKW-Ladungen im Bus transportiert werden...


    CO2-Sparen im großen Stil geht im Bereich Heizung im privaten Bereich wie bei Gewerbebauten. Ein Passivhaus ohne Heizung ist möglich, theoretisch könnten wir 100% aller Heizkosten sparen.


    Maßnahmen dazu sind Dämmung, dichte, neue Fenster und Türen, Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, moderne Heizsystem, falls Heizung erforderlich, ... aber Dämmung ist eben ein Teil der Maßnahme.

    57g CO2? Das glaubst du wohl selbst nicht, evtl. ein voll besetzter Reisebus ohne Gepäck auf absolut ebener Strecke als einziges Fahrzeug auf der Autobahn.


    Ein halb besetzter Stadtbus landet bei 200-300g CO2 je Personen-km. Ich bin allerdings nicht nur einmal als einziger Fahrgast mitgefahren, will nicht wissen ob dann vierstellig noch reicht.


    Aber noch ein Tipp für dich, bitte die zusätzlich Strecke einrechnen. Als Pkw nimmt man den kürzesten Weg, ÖPNV erst mal zum nächsten Knotenpunkt und von dort mit einer anderen Linie zum Ziel, häufig werden hier deutlich mehr km gefahren, falls Start- und Zielort nicht gerade von der gleichen Linie bedient werden und diese Linie schnurstracks fährt. Häufig werden ja selbst bei einer Linie Quartiere abgefahren, statt auf kürzestem Weg von Startpunkt der Linie bis zum Ziel zu fahren.


    Und ein neuwertiges Auto landet eben auch nicht bei knapp 200. Und falls vollbesetzt gilt wie gesagt: Mit Abstand das umweltfreundlichste Gefährt.

    18 Prozent des CO2-Ausstoßes entsteht im Bereich Verkehr, davon allerdings ein großer Teil öffentliche Verkehrsmittel und ein noch viel größerer Teil LKWs. PKWs machen nur einen Teil davon aus. Dann ist aber mehr als jeder zweite PKW gewerblich genutzt, so dass der CO2-Anteil des privaten MIV bei unter 5 Prozent liegt. Darum ging es mir, nicht um Verkehr gesamt. Eine Verlagerung komplett auf zB Bahn ÖPNV usw. Sorgt dort aber für neue Emissionen. So ist ein PKW mit zwei Personen besetzt umweltfreundlicher als die Bahn oder ein halb besetzter Linienbus. Realistisch kann man aus 5 Prozent privater MIV 3-4 Prozent ÖV machen bei Komplettumstieg. Da ein Komplettumstieg unrealistisch ist, diskutieren wir hier über Nachkommastellen.


    Gebäude machen 1\3 der CO2-Emissionen aus. Du hast vermutlich nur Privathäuser betrachtet. Auch Büros und selbst gewerbliche Arbeitsplätze müssen geheizt werden. Wenn wir hier von 33 Prozent auf 5 Prozent herunter gehen, ist viel mehr geholfen ohne auch nur einen einzigen Menschen in seiner Mobilität einzuschränken.

    Die Berechnung beachtet auch nicht Verdunstung durch Sonneneinstrahlung und wie lange es überhaupt dauert, bis in den Kunststoff auch nur kleinste Mengen von Wasser eingedrungen sind. Die Berechnung geht implizit von einem unendlichen Zeithorizont aus, bei welchem es dauerhaft -10 Grad mal ist bei 80 Prozent Luftfeuchtigkeit.


    Realistisch betrachtet wird der Kunststoff in einem Winter von wenigen Monaten nicht annähernd so feucht, wenn überhaupt Feuchtigkeit eindringt. Ist ja nicht diffusionsoffen.


    Zur Lüftung: Wer manuell nicht richtig lüften kann, sollte sich eine Lüftungsanlage einbauen.


    Schlussfolgerung ist also, dass zwischen Klimaschutz und Denkmalschutz ein Zielkonflikt herrscht. Habe ja auch nichts anderes behauptet. Wer im Bewusstsein dessen, dass sein Verhalten bei einer Sanierung ohne Dämmung ein Klimakiller ist, schlimmer als zig Autos und sich bewusst dafür entscheidet, d.h. für Fassade und gegen Klima, der soll das machen. Aber bitte kein Märchen wie bringt nix, Schimmel usw. und nur deswegen mache ich es nicht, mein Gewissen ist rein, blablabla

    Dass man nichts spart ist wahrscheinlich nicht der Fall, aber weniger als in den Modellrechnungen. Auch während der Heizzeit profitiert man davon, dass man den Raum heizt und nicht die Umgebung des Hauses. In einem gut gedämmten Haus hält sich die Wärme tagelang.


    Und es gibt ja noch andere Beispiele als der berufstätige Single ohne Schichtdienst. Zum Beispiel Schwangere die zuhause sind, Familie mit Kindern, welche etwa schon 11h Schulschluss haben oder aus der KiTa kommen, Personen im Schichtdienst, insb. evtl. Abweichend vom Partner, Rentner, Arbeitslose...


    Wir haben 1500 Euro auf 2 Zimmer und aus der Betriebskostenabrechnung geht klar hervor, dass wir deutlich unter dem Durchschnitt der anderen Bewohner heizen. Es ist ein Gründerzeithaus in DD-Striesen (saniert, ungedämmt).

    Das Problem ist theoretisch bei jedem Neubau der letzten 10-15 Jahre zu finden. (Auch bei Wärmedämmziegeln, Porenbeton, Holzhäusern, etc - es geht um die nicht mitgeheizte und damit kalte Außenseite der Außenwand). Praktisch eben nicht. Auch eine Nordseite kann einen Rest an Sonnenstrahlung abbekommen, wenn das Haus frei steht und auch kein Baum verschattend wirkt. Auf 1 solches Haus wie oben kommen 99 ohne solche Probleme. Beim Beispiel oben liegt das ohne Frage an der gegenseitigen Verschattung der eh schon nach Norden gewandten Fassaden.


    Algen sind nicht schön, andererseits wie gesagt auch "nur" ein rein optisches Problem. Von denen geht keine Gesundheitsgefahr aus, im Gegensatz zu Schimmel.


    Edit: 2. Problem an der Sache: Kein Dachüberstand, daher kein Schutz vor Regen.

    Und ich zitiere aus dem Link:


    Die Oberflächentemperatur der Innenseite beträgt 19,4 °C was zu einer relativen Luftfeuchtigkeit von 52 % an der Oberfläche führt.


    Unter diesen Bedingungen sollte nicht mit Schimmelbildung zu rechnen sein.


    Super Sache.
    Wo wird der Taupunkt unterschritten? Richtig, nicht im Mauerwerk.
    Und was sagt die EPS-Platte zur Feuchtigkeit? Richtig, die juckt es nicht (anders als andere Dämmstoffe wie etwa Mineralwolle!).


    Wir wollen das Mauerwerk trocken haben und das Ziel ist erreicht. Es ist nur wenige Prozentpunkte von der Luftfeuchtigkeit des Innenraums entfernt. Die Dämmplatten nehmen kaum Feuchtigkeit von draußen auf (nicht diffussionsoffen, super Sache), von drinnen ist das Mauerwerk sowieso "trocken". Schon gar nicht könnte sich Schimmel bilden in den anorganischen Kunststoff-Platten.


    Das einzige und durchaus bekannte Problem an der Sache ist die relativ hohe Luftfeuchtigkeit an der AUßENseite. Dort könnten sich Algen bilden. Die sind nicht gesundheitsgefährdend oder sonstwas und ein rein optisches Problem. Durch Verdunstung bei Sonneneinstrahlung wird außen auch gut etwas an Feuchtigkeit wieder herausgeholt aber gerade an einer Nordseite kann das Algenproblem evtl. nicht vermieden werden. Im Moment werden deswegen außen Fungizide aufgebracht, welche sich nach 1-2 Jahrzehnten auswaschen. Sofern die optische Beeinträchtigung zu hoch ist, muss die Fassade gewaschen und evtl. neu gestrichen werden. An den energetischen Vorteilen ändert die Sache nichts.

    Zu dem "1990er-Neubau": Ich denke eher, dass es Algen sind und kein Schimmel.


    Es ist eine NNO-Fassade sowie eine NW-Fassade. Die NNO-Fassade wird morgens von der anderen Fassade verdeckt und bekommt dann über den restlichen Tag keine Sonne. Die NW-Fassade könnte nur abends Sonne bekommen, wird aber schnell von der NNO-Fassade verschattet. Das Problem ist also die dichte Blockbebauung, durch welche die Fassade keine Sonne bekommt und damit verdunstet die Feuchtigkeit schlecht. Folge: Algenbildung (kein Schimmel).


    Edit: Und wie funktioniert das beim ungedämmten Altbau? Dort ist die Wärmedämmung so schlecht, dass man von innen nach außen durch die Wand heizt. Neben der Beheizung des Dresdner Nachthimmels damit auch die Hufeisennase nicht frieren muss, wird die Fassade so auch außen mitgeheizt und damit verdunstet Feuchtigkeit (wie etwa Tauwasser).

    Ich sage eben nicht, dass nicht gelüftet wird. Gerade nur durch die Lüftung, bleiben die Häuser weitestgehend frei von Schimmel. Und bei alten Fenstern ist das eben quasi eine 24-Zwangslüftung in jedem Fenster. Dagegen haben sich schon viele allein durch Fenstertausch ohne Dämmung oder andere Maßnahmen den Schimmel in das Haus geholt. Das Problem sind aber nicht die Fenster, sondern das fehlerhafte Lüftungsverhalten. Dieses war auch vorher schon falsch in Bezug auf hygienische Mindestanforderungen und dem Abtransport von Stoffen (CO2, Formaldehyd, Radon, usw.), aber das falsche Lüftungsverhalten war eben ohne Schimmel nicht sofort sichtbar. Ich bin auch nicht per se für eine KWL, aber wer nicht selbst ordentlich lüften kann, sollte eine einbauen (ansonsten 5x am Tag ordentlich Stoßlüften/Querlüften). Ich kenne auch gewissenhafte Menschen, welche in luftdichten, gedämmten Neubau-Häusern ohne KWL wohnen und dieses Lüftungsverhalten manuell an den Tag legen und so keine Probleme haben.


    Und ein Wandaufbau kann theoretisch noch so diffusionsoffen sein, handelsübliche Produkte im Bereich Farbe, Tapete, Grundierung, Malervliese, Vinyltapeten usw. machen das sofort alles null und nichtig weil vieles hier tlw. ganz und gar nicht diffusionsoffen ist. Gerade bei Mietwohnungen wurde schon zig mal überpinselt und jedes mal kommt quasi eine weitere Dampfsperre darauf, weil diffusionsoffene Produkte ein vielfaches kosten.


    (Was aber eben kein Problem ist, weil diffusionsoffen kein Qualitätsmerkmal einer Wand ist, sondern es muss gelüftet werden, manuell, automatisch oder durch undichte Fenster/Türen).

    nothor: Und eben diesen Spiegel-Artikel habe ich ja z.B. schon zusammengefasst. Dort steht nichts aber wirklich gar nichts gegen Dämmung im Generellen. Kritisiert werden überzogen positive Berechnungen, wobei nicht in Frage gestellt wird, dass sich Dämmung positiv auswirkt. Kritisiert wird das Flammschutzmittel HBCD, welches etwa beim Marktführer BASF schon nicht mehr verwendet wird. Damit sollte sich die Entsorgungsproblematik auch erledigt haben (Diese gab es bisher durch die schwere Trennbarkeit von HBCD vom Kunststoff. Der Kunststoff an sich eignet sich wunderbar zum Recycling.).


    Es wird erwähnt, dass in bestimmten Fällen die "schwer entflammbare" Dämmplatte doch brennen kann. Erstens heißt schwer entflammbar eben nicht unbrennbar und die Platte muss auch nicht unbrennbar sein. Fachwerkhäuser sind auch alles andere als unbrennbar, ebenso zimmermannsmäßige Dachkonstruktionen. Trotzdem fordert niemand das Verbot dieser Dachkonstruktionen und den alleinigen Bau von Flachdächern. Zweitens wird von 60 Fällen innerhalb der letzten Paar Jahre geredet. Korrekterweise wird erwähnt, dass es sich nur um bestimmte Brände dreht, nämlich diese, welche von außen an das Haus dringen, etwa durch zu nah stehende Mülltonnen, welche durch Brandstiftung entzündet werden.


    Mit keiner Silbe wird in dem lang und breit recherchierten Spiegel-Titelthema das Wort Schimmel erwähnt. Da hat der Autor seine Hausaufgaben gemacht. Dämmplatten verhindern Schimmel statt diesen zu begünstigen. Wenn es hier auch nur ein Anzeichen gäbe, welches auf einen anderen Sachverhalt hindeuten würde, dann wäre es mit 100 prozentiger Sicherheit in diesem kritischen Spiegel-Titelthema enthalten gewesen.


    Es werden also Randproblemchen diskutiert, wie auch Umlegung von Sanierungsmaßnahmen auf den Mieter, aber in keinster Weise richtet sich dieser Artikel gegen Dämmung an sich.


    Und diese Randprobleme will ich auch nicht wegdiskutieren. Aber rein bautechnisch und von Klimaschutzaspekten her ist Dämmung nicht in Frage zu stellen und das macht der Spiegel auch nicht. Allenfalls müsste man darüber reden, wer es zahlt (Vermieter/Mieter-Verhältnis), ob es evtl. gefördert werden sollte (damit die gesamtgesellschaftlichen Nutzen der Dämmung honoriert werden, etwa in Sachen Energiepreise oder Klimaschutz), ...

    Gehst Du ernsthaft davon aus, dass eine Wand - vermutlich Massivbauwand - diffusionsdicht ist? Lebst Du irgendwo, wo es keinen Mörtel gibt und die Steine einfach aufeinanderglegt werden? Wie kommt denn die Feuchte aus dem Mörtel heraus? Hydratisieren tut nur der geringste Teil, das sei vorweggenommen.


    Das ist ein perfektes Beispiel. Bei einem Neubau dauert es etwa 1-5 Jahre bis die Baurestfeuchte auf ein normales Niveau abgesunken ist. JAHRE! Nicht Stunden, Tage, Wochen oder Monate. Und das nur für die gleichmäßig verteilte Restfeuchte, welche sich in der gesamten Bausubstanz befindet und durch moderne Verfahren immer weiter und weiter vermindert wird, weil es eben die beschriebenen Jahre dauert, bis der Bau trocken ist.
    (Klebeverfahren etwa)


    Ich weiß nicht, wie hoch der Anteil ist, welcher nach außen abgegeben wird (weil das auch keinen interessiert), aber eine nicht unerheblicher Teil muss innen abgeführt werden. Daher das bekannte Ausheizen und Auslüften von Neubauten.


    Dieser jahrelange Prozess der Entfeuchtung durch Diffusion ist komplett ungeeignet um damit dauerhaft Feuchtigkeit von innen nach außen abzuführen. Es fallen zig Liter Wasser pro Tag an, welche bei ungenügender Lüftung an den Wänden kondensieren und auch dort bleiben. Wenn durch Absenkung der Raumfeuchte durch Lüftung diese Feuchte nicht binnen kurzer Zeit wieder von der Raumluft aufgenommen wird, dann entsteht dort Schimmel. Punkt aus.


    Dass sich dabei Diffusion 0,1% positiv im Sinn minimalster Feuchtigkeitsabtragung auswirkt, geschenkt. Diffusion wird aber niemals Schimmel vermeiden. Der Feuchtigkeitsabtrag ist dafür viel, viel, viel, viel zu gering. Es kann nicht verhindert werden, dass die Wände bei mangelnder Lüftung regelrecht feucht werden.

    Meine Haltung gegenüber den Nachmietern ist völlig in Ordnung, da der Feuchtigkeitsabtrag in jeder Wohnung durch Lüftung geschieht und niemals literweise durch eine 50cm-Wand aus ca. 10 verschiedenen Schichten.


    Und es geht in erster Linie um die Feuchtigkeit an der Wand und nicht in der Wand. An der Wand dran ist die Feuchtigkeit sofort durch Kondensation. Durch die Wand durch wandert die Feuchtigkeit Gott sei dank nicht. Das wäre ja das allerbeste, wenn die Wände sich nach jedem Duschvorgang oder Kochvorgang literweise vollsaugen würden. Das wird dann nicht oberflächiger Schimmel, eine solche durchnässte Wand wäre reif zum Abbruch.


    Das Märchen von der diffussionsoffenen Wand ist eine Erfindung der Ziegelphysiker. Heutzutage weiß man, dass es nichts als Marketing war. Die Feuchtigkeit muss aus dem Haus und zwar durch Lüftung welcher Art auch immer. Wenn Diffussion dazu 1 Prozent beiträgt, ist das hoch geschätzt.

    Ja. Und die Kernaussage bleibt, dass Feuchtigkeit nicht einfach literweise nach aussen diffundiert durch zig Schichten. Bei einem Nicht-Neubau endet es mit 98% Wahrscheinlichkeit schon vor dem Innenputz, da irgend ein Vormieter mal eine nicht diffussionsoffene Farbe benutzt hat. Höchstwahrscheinlich sind da mehrere Schichten übereinander. Wenn ich mal aus meiner jetzigen Wohnung ausziehen werde, muss ich die Wände nochmal streichen. Da werde ich die billigste Baumarkt-Farbe nehmen und die ist sicher nicht diffussionsoffen.


    Feuchtigkeit muss durch Lüftung aus dem Haus. Nur bei alten, undichten Fenstern hat man quasi eine 24h Zwangslüftung ohne WRG.

    Ohne Lüftung, manuell oder automatisch, ist die Luftfeuchte nach dem Kochen oder Duschen bei 100% und nicht 50%... Und dann kondensiert die Feuchtigkeit auch literweise an der kalten Wand, was soll sie auch sonst machen? Dann hast du die Feuchtigkeit in der Wand drin und wartest, bis das komplette Mauerwerk von innen nach außen durchfeuchtet? Seriously?

    zu #251:


    Wie kommst du auf einen schnelleren Abtransport als Eintrag? Du kochst oder duschst und sofort hast du eine quasi klitschnasse Wand in der Baracke durch Kondensation an kalten Wänden. Und nun? Abwarten bis die ganze Wand durchfeuchtet ist? Wohl nicht dein Ernst...


    Ein Wand kann die Feuchtigkeit bzw. sollte die Feuchtigkeit maximal kurz puffern. Bis dort irgendwas nach aussen diffundiert ist, ist die Bude weggeschimmelt.


    Zur weiteren Lektüre über Grundlagen der Bauphysik: DIN 1946-6

    Durch deine lustigen diffusionsoffenen Wände diffundiert nicht mal 1 Prozent der Feuchtigkeit eines normalen Haushalts und das auch nur, wenn alle Schichten diffusionsoffen sind. Das scheitert dann meist schon am Tapetenkleister oder an Baumarkt-Farbe. Um die Feuchtigkeit aus dem Haus zu bekommen brauchst du alte, klapprige, undichte Fenster an denen es zieht, ein korrektes Lüftungsverhalten oder eine Lüftungsanlage. Das erste ist sehr teuer und beim Neubau auch gar nicht mehr erlaubt, das zweite beherrscht kaum einer. Daher werden neue Mietobjekte fast nur noch mit einer KWL mit WRG ausgestattet. In Folge kein Schimmel, kein Ärger zwischen Vermieter und Mieter und keine Rechtsstreitigkeiten wegen Schimmel.

    Jetzt kommen noch die diffusionsoffenen Wände und als nächste erzählst du mir, dass die Wände atmen? :roll:


    Nene, Dämmung und Co. - alles eine parteiübergreifende Verschwörung aller im Bundestag vertretenen Parteien, von Kanzler & Vizekanzler, von den Bauexperten und den Banken, welche es finanzieren und von den Medien wie Focus, welcher vor kurzem klar stellte, dass vieles Halbwissen über Dämmung ein falscher Mythos ist oder der Spiegel-Artikel, welcher im Endeffekt auch nur schreibt, dass Dämmung gut ist, aber nicht so mega-toll wie erhofft. Alle haben sie Unrecht, nur ein paar einzelne Forumsritter (in diesem Forum; in Bau-Foren gibt es wieder nur Verschwörer, Achtung!) und Konrad Fischer halten das Banner hoch. Wider der Dämmlüge, wider der Klimalüge und auf dem Mond war auch noch keiner... :roll:

    So, habe mir den Artikel im aktuellen Spiegel mal durchgelesen. Es geht dabei mitnichten nur um Styropor, sondern um alle Dämm-Maßnahmen an sich. Hauptkritikpunkt ist, dass es sich nicht so sehr rechnet, wie es in manchen Modellrechnungen angepriesen wird.


    Dass es sich rechnet wird nicht grundlegend angezweifelt, nur die Amortisationszeit sind manchmal eben nicht nur wenige Jahre. Dass Dämmung grundsätzlich auch klimafreundlich ist, wird ebenfalls nicht angezweifelt. Es kann also sein, dass es sich für einen selbst finanziell nicht unbedingt rechnet, aber dem Klima hilft es in jedem Fall und das wird in dem Artikel auch überhaupt nicht angezweifelt.


    Vielleicht sind die Einsparungen also eben nur 20-30% und nicht 50%.


    Der Bereich Entflammbarkeit wird kurz angeschnitten, aber auch nicht weiter vertieft. Aufgrund der geringen Fallzahl (60 Fälle in einigen Jahren also vlt. ein Dutzend Fälle in ganz Deutschland pro Jahr) vermutlich auch uninteressant. Es wird zum Glück nicht so undifferenziert dargestellt. Es geht ganz klar nur um Feuer, welche von außen an das Haus dringen. Hauptbeispiel ist die Mülltonne direkt am der Außenfassade, welche durch Brandstiftung angezündet wird. Fälle, in denen das Feuer innerhalb des Hauses entsteht, werden nicht beachtet, da sich das Feuer ja erst mal komplett durch das Mauerwerk durchgebrannt haben müsste. Zwei Schlussfolgerungen (meinerseits) daraus:
    a) Mülltonnen an den Mülltonnenplatz und nicht direkt an die Fassade
    b) Immer außen und nicht innen dämmen


    Es wird noch darauf eingegangen, dass Vermieter die Maßnahmen der energetischen Sanierung auf Mieter abwälzen können. Das Thema hat mit der Bauphysik nichts zu tun, also klammere ich es hier mal komplett aus.


    Zur Entsorgungsproblematik wird auch kurz etwas geschrieben. Falls eine Trennung und Recycling nicht möglich ist, werden die Platten verbrannt. Die Platten könnten also in einer handelsüblichen Müllverbrennungsanlage enden, falls keine Verfahren zur Trennung der chemischen Stoffe entwickelt wird, welche dann Recycling ermöglichen.


    Mit keiner Silbe wird das Wort Schimmel erwähnt. Es hat anscheinend auch der letzte kapiert, dass eine Außendämmung Schimmel vermeidet statt begünstigt. Keinesfalls ist nämlich die Dämmschicht an sich luftdicht. Luftdichtheit entsteht durch Putz und durch den korrekten Einbau von dichten Fenstern und Türen. Außendämmung sorgt für warme Innenseiten der Außenwände und verhindert damit tendenziell Kondensation von Feuchtigkeit an kalten Wänden, welche dann zu Schimmel führen kann.


    Nun noch zum Fazit vom Spiegel. Erstens mal wird festgestellt, dass die Zahl der Kritiker überschaubar ist. Hauptforderung ist, die Kosten und den Nutzen realitätsnäher darzustellen. Der Nutzen wird generell nicht in Zweifel gestellt, aber er ist manchmal weniger hoch als vielleicht anfangs versprochen. Die Gleichung Dämmung ist Klimaschutz wird an keiner Stelle in Frage gestellt, nur für eine Person individuell könnte es sich z.B. rechnen, auf Klimaschutz zu pfeifen und das Geld stattdessen in einen Aktienfond zu stecken, vorausgesetzt die Energiepreise ziehen in Zukunft nicht wieder stark an.


    Ein Plädoyer gegen Dämmung ist der Artikel keinesfalls, hatte bei dem Titel auch erst mit etwas anderem gerechnet. Es ist eher eine Kritik an kleinen einzelnen Punkten und Forderungen nach Detailkorrekturen bei der Energiewende.