Beiträge von Platt N. Bau

    Es spielt keine Rolle, ob DDR-Bau oder nicht DDR - Bauten der 1960er/1970er Jahre stehen inzwischen recht häufig zur Disposition, europaweit.


    Und das auch häufig zurecht!


    Es spielt wohl auch eine Rolle, wie wirkendes Hochhaus. Der Wunsch nach der Beseitigung wäre bestimmt geringer, gäbe es dort ein Hochhaus der Gesaltungsqualität wie im Frankfurter Palaisquartier, wo übrigens zwei Hochhäuser und eine Palastrekonstruktion errichtet wurden. Diesem Ensemble musste das weniger elegant wirkende Fernmeldehochhaus aus dem Jahr 1956 weichen. Es waren keinesfalls nostalgische Hochhausgegner am Werk - es wurde halt ein schlechter wirkendes Ensemble durch was besseres ersetzt.


    Ich würde einem 'Tausch' Mercure gegen ein solches Hochhaus sofort zustimmen. Es ist mit Sicherheit auch nicht unmöglich, aus dem Mercure etwas schickeres zu machen - nur ist das nicht gewollt. Es soll weg, damit Sichtbeziehungen vergangener Zeiten wieder zu Tage treten und auch ein Stück DDR verschwindet. Mit letzterem hätte ich kein Problem, wäre es eben nicht derart politisch aufgeladen. Ginge es nur und tatsächlich um gute Architektur, würde man an diesem Ort natürlich ein modernes Haus/ Quartier errichten. Nur geht es eben darum genau nicht, sondern einzig um ein Wiederbeleben vergangener Zeiten. Für mich, als Freund des Heute und des Morgen, ist dies einfach unerträglich.

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    Da Potsdam nun wahrlich keinen Mangel an Grün hat, erachte ich diesen grünen Flecken (also ohne eine Form von Bebauung) als entbehrlich. Zudem habe ich geschrieben, dass der Rückgriff nicht nur im physischen Objekt, sondern auch in einer abstrakten Idee von Stadt zu finden ist. Dazu zählen beispielsweise 'Sichtachsen' und 'Sichtbeziehungen' oder bspw. die Idee, der Landtag funktioniere nur, wenn er mit einer Park-Freifläche gegenüber korrespondieren kann, der Bau ansonsten, so hörte man schon, beinahe umsonst sei.
    Als an Stelle des Mercure eine moderne Kunsthalle entstehen sollte, hat niemand nach mehr Grün gerufen. Die Existenz eines modernen Gebäudes an diesem Platz, war also egal, nein, gewünscht, solange dafür nur das Mercure weicht. Da dies ja nun lange vom Tisch ist, muss dort plötzlich eine neugestaltete parkähnliche Freifläche, natürlich ohne Mercure, hin. Man hat mitunter das Gefühl, man würde alles tun, nur um das Mercure loszuwerden. Und genau deswegen, kann man so manche Abrissbestrebung für das Mercure eben auch als ideologisch bezeichnen. Es ist ja schließich relativ egal was dort gebaut werden soll - hauptsache das Hochhaus verschwindet und es werden nebenbei Sichtbeziehungen von vor über 200 Jahren hergestellt.


    Das hat nichts mit meinem Verständnis von moderner Stadt zu tun. Das ist der geschichtliche Rückgriff, den ich überwunden sehen möchte.

    Abgesehen davon: "Vergeltungsarchitektur" ist das, was die SED-Machthaber in Potsdams Zentrums angerichtet haben, wofür die Sprengung einer aktiv genutzten Kirche (Heilig-Kreuz- resp. Garnisonkirche) und die Zerstörung der zentralen Parkanlage durch Großbauten (Stadion und Plattenhochhaus im Lustgarten) die besten Beispiele sind.


    Ich dachte 'Vergeltungsarchitektur' hat als Terminus keinen Platz im DAF?!
    Und selbst wenn es so wäre, warum muss jetzt alles so gestaltet (als konkreter Bau oder als Idee von Stadt) werden, wie vor '68 oder '45? Warum kann man nicht zukunftsorientiert handeln und bauen, ohne einen architektonischen Rückblick oder Rückgriff? Warum nicht zeitgemäß und zukunftsorientiert? Darum, und nicht den Erhalt von möglichst viel DDR geht es vielen, ich würde sagen den meisten Kritikern.


    Was zur Zeit läuft, ist der von der Mehrheit der Potsdamer gewünschte Versuch, die durch Krieg und DDR-Stadtplanung gerissenen Wunden zu heilen.


    Die Quelle bitte...

    Diese Behauptung wird durch ständige Wiederholung nicht glaubhafter. Sie sollten sie daher irgendwann einmal belegen.


    "Bedarf" für eine öffentliche Einrichtung wie einen Sportplatz besteht nicht bereits dann, wenn Sie (oder irgendjemand anders) diese Einrichtung für wünschenswert halten, sondern wenn die zuständigen politischen und administrativen Stellen ihn als solchen identifiziert haben.
    [...]


    "Seit Jahren wird kritisiert, dass es in Potsdam zu wenige Sportplätze gibt. Nach einer Studie der Universität Potsdam fehlen allein 13 Sportplätze mit Großfeldern. Dazu kommen 17 Sporthallen."


    http://www.pnn.de/potsdam/786246/


    Erzählen Sie also bitte nicht, es gäbe keinen Bedarf.


    irgendein wirres Zeug


    Kann es sein, dass Sie ein wenig in Rage geraten sind? Beruhigen Sie sich doch mal und kommen zurück zum Thema. Unglaublich.

    Es gibt doch auch keinen Grund darüber nachzudenken, da Potsdam mit Sportplätzen und Stadien gut versorgt ist. Die Stadt scheitert fast am Unterhalt bestehender Sportanlagen, dass sie neue baute ist doch völlig abwegig.


    Jetzt wird es abwegig. Potsdam fehlen über ein dutzend Sportplätze, um auch nur den Grundbedarf (u.a. auch für Schulsport) zu decken! Deswegen ist die Idee eines Sport- und Freizeitparks an dieser Stelle auch keine schlechte. Bedenken muss man auch stest, dass 200m weiter mit der Freundschaftsinsel einen Park, der einen Teil der geplanten Nutzung des Lustgartens vorwegnimmt. Zwischen Blumen lustwandeln, auf der Wiese liegen, am Ufer sitzen, auch ein Cafe und eine Ausstellungshalle gibt es. Warum benötigt man also 200 Meter entfernt selbiges nochmal? Wie bereits geschrieben, es fehlt in Potsdam und der Mitte an Sportanlagen für den Breitensport (kein Stadion wie das ehemalige Ernst-Thälmann-Stadion!). Und genau da kann der Lustgarten Abhilfe schaffen.


    Achja, es mag Sie vielleicht verwundern, aber ich verdamme weder das Tun der Blackstone-Gruppe als Teufelszeug, noch kritisiere ich irgendwelche Gewinninteressen. Machen Sie sich einfach mit dem Gedanken vertraut, dass es hier nicht um DDR-Seligkeit geht, sondern um den wunsch nach einem modernen Stadtbild.



    Ben


    Eine derart große unbebaute Fläche mitten in der Stadt, wirkt für mich deplaziert. Es macht den Eidruck, als würde etwas fehlen. Zudem denke ich, ist ein großes preiswertes Hotel fußläufig vom Hauptbahnhof, ein must-have in jeder Stadt, welche eine gewisse Größe besitzt.


    Mein Vergleich mit der Monarchie und dem Antidemokratismus etc. bezog sich nur darauf, dass ich hier als Verfechter des Mercure ständig als Ostalgiker mitsamt DDR-Seligkeit bezeichnet werde. Hochhäuser in diesem Stil gab es auch anderswo - genauso wie es auch anderswo barocke Anleihen gibt - trotzdem wird man auf eine vermeintliche Sache reduziert.
    Für mich kann es nur 2 Möglichkeiten geben. Entweder Mercure stehen lassen, oder aber eine moderne Bebauuung (ob nun Hotel, Büro- oder Wohngebäude ist mir fast egal) in ähnlicher Größe.

    Es geht den Ostalgikern immer nur ums Prinzip und nie um die Sache: Für sie ist jede Neugestaltung schlecht, die den baulichen Zustand verändert, wie ihn die DDR hinterlassen hat, egal wie qualitativ minderwertig die betroffenen DDR-Bauten sind (siehe Mercure-Hotel).


    Wahrscheinlich geht das auch gegen mich, da ich einem Abriss des Mercure kritisch gegenüberstehe. Von mir aus kann das Ding sofort weg, wenn dafür etwas tatsächlich Neues (z.B. ein Hotel) in moderner Formensprache entstünde und die Kosten dafür privat getragen werden.
    Es geht vielen Kritikern nicht darum DDR-Bauten zu erhalten, weil es DDR-Bauten sind, sondern um das Sichtbarlassen von Stadtgeschichte sowie eine bauliche Erneuerung und Erweiterung um etwas Zeitgemäßes und Modernes. Solange hier nun DDR-Bauten abgerissen werden, um eine altbackene barocke Puppenstube aufzubauen, wird es weiter Kritik und Protest hageln.
    Achja, wenn alle die gegen einen Abriss des Mercure sind, "Ostalgiker" sind, was sind dann all jene, die für eine barocken Wiederherstellung sind? Monarchisten? Antidemokraten? Ewig-vor-vor-gestrige?


    Nicht umsonst sind die "Alternativen", die Lutz Boede und andere vorschlagen, auch immer nur Scheinalternativen: So ist sein Vorschlag, im Lustgarten ein Fußballstadion zu bauen, ja auch keine neue Idee, sondern bedeutete nichts anderes, als den DDR-Zustand eins zu eins wiederherzustellen. Damals sah es im Lustgarten nämlich so aus:


    http://www.potsdammitte.de/lus…/potsdam-1987-Stadion.jpg


    Ich glaube L.Boede hat nicht gefordert, dort ein Stadion zu erbauen, sondern die Fläche zu einem Sport- und Freizeitpark umzugestalten. Ich hoffe, Ihnen erschließt sich der Unterschied.


    Man wird die Einlassungen von selbsternannten Spaßpolitikern zwar nicht übertrieben ernst nehmen müssen (das ist ja vermutlich auch nicht gewollt), aber es fällt schon auf, mit welcher Verbissenheit dieser und andere Ostalgiker sich gegen jede Veränderung wehren, egal bei welchem Bauprojekt. Früher nannte man eine solche rückwärtsgewandte Haltung einmal reaktionär (da hat Wolf Biermann schon völlig recht).


    Nochmal: warum bezeichnen Sie hier Personen, welche angeblich gegen Veränderung sind, als "Ostalgiker"? Wie bezeichnen Sie dann Personen, die nach einem baulichen Zustand von vor über 200 Jahren streben und alles andere als eine Veränderung möchten, welchealso offensichtlich noch nicht im Jetzt angekommen sind?


    Ich bin für eine Veränderung der Stadt - allerdings hin zu einer modernen, lebenswerten, ohne Rückgriffe auf eine bestimmte Vergangenheit, einen beliebig gewählten Zeitpunkt. Ich bin für eine tatsächliche Erneuerung. Nennen Sie also bitte nicht jeden, der keine Re-Barockisierung wünscht, einen Nostalgiker, welcher sich gegen jede Form der Neuerung stellt. Häufig genug ist gerade das Gegenteil der Fall.

    Abgesehen von der Fläche des hoffentlich abgerissenen Hotels und der (meiner Meinung nach) zu großen versiegelten Fläche zur Breiten Str. hin, könnte man allerdings auch versuchen, mit dem jetzigen zu arbeiten, statt alles neu zu machen.


    Die große versiegelte Fläche wirkt alles andere als einladend. Da würde ich mir auch etwas anderes wünschen. Warum man aber unbedingt das Hotel abreißen muss, um die Gestaltung zu erneuen/ verbessern, erschließt sich mir nicht. Die gezeigten Enwürfe, könnten meines Erachtens nach, auch gut mit dem Hotel leben (natürlich müsste man hier und dort etwas umarbeiten). So hat man nur den Eindruck, es geht vordergründig nicht um die Neugestaltung des Lustgartens, sondern vor allem um den Abriss des Mercure. Warum nicht also die klare Ausrichtung: Umgestaltung: ja, aber mit Hotel.
    Es hätte wohl niemand in Potsdam etwas dagegen.

    Das sehe ich auch so. Zudem wurde das aus DDR-Zeiten stammende Stadion auf dem Gelände des Lustgartens doch erst kürzlich (Anfang der 2000er Jahre) abgerissen.


    Und gleichzeitig der jetzige Lustgarten neu erbaut. Wenn aufgrund des Einen kein Handlungsbedarf besteht, warum soll dann Handlungsbedarf bestehen, das Jetzige zu ändern - es wurde doch "erst kürzlich" gebaut.


    Für Sportstadien/Fußballplätze besteht an dieser zentralen Stelle weder Bedarf, noch passen sie zum Gesamtkonzept der "Wiederherstellung der historischen Mitte".


    Sie sind wahrscheinlich kein Potsdamer, sonst wüssten Sie, dass es in Potsdam gerade an Sportplätzen mangelt. Meines Wissens sind es mehr als eindutzend Sportplätze, die die Landeshauptstadt benötigt, um überhaupt den Grundbedarf zu decken.


    Gegen einen (im Vergleich zu einem Fußballplatz erheblich kleineren) Baseketball-"Kasten" oder eine Half-Pipe in einem zum Bahndamm gelegenen Teil des Lustgartens hätte ich dagegen wenig einzuwenden.


    Dito.


    Wäre ich Potsdamer würde ich sagen: und was hab ich davon wenn ich weder Basketball spiele noch Skater bin? Partikularnutzungen haben an prominenten, zentralen Stellen einer Stadt einfach nichts zu suchen.


    Jede Form von Nutzung ist dementsprechend eine Partikularnutzung. Wenn mich nun weder der Klönschnack mit Freunden mit Blick auf Blumenbeete, noch irgendwelche Sichtachsen interessieren? Hier sollte man auf die Belange und Bedürfnisse der Potsdamer eingehen - und da gibt es erwiesenermaßen, auch im Zentrum, ein Sportplatzdefizit.


    Es gibt in Potsdam bereits einen vollkommen ausreichend dimensionierten Volkspark, dessen Bespaßungszonen überwiegend nicht genutzt werden. Der Lustgarten kann nur im Zuge der Wiederherstellung der historischen Mitte eine entsprechende Funktion erhalten - sicher nicht nur als Schmuckgarten und definitiv auch mit einer der Lage angepassten Gastronomie.


    Allerdings ist dieser 'Volkspark' nicht kostenfrei, und auch nicht wirklich zentral. Für mich, der in der Potsdamer Innenstadt wohnt, ist dieser bspw. schon zu weit nördlich, sodass ich ihn, wenn auch nicht meide, so doch nicht beachte.


    Alles in allem, würde sich an diesem Platz eine Nutzung, die die tatsächlichen Bedarfe (bspw. Sportmöglichkeiten) deckt anbieten. Allerdings, so muss ich gestehen, machen auch ein, zwei Entwürfe Lust auf mehr, und sind diskutabel. Es gibt halt nicht nur schwarz und weiß. ;)

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    Ähm, schon jetzt gibt es im Lustgarten einen Fußballbolzplatz und Elemente für Skater. Das Konzept einer innerstädtischen Freizeit-, Erholungs- und Sportfläche ist also alles andere als weit hergeholt oder absurd. Warum nicht dort das planen, woran es in Potsdam mangelt?

    1. Beim Bürgerhaushalt haben 1500 bis 3000 Bürger für "Kein Abriss des Mercure" gestimmt. Die Stadt hat aber 120.000 Wahlberechtigte. Mehr als ein sehr selktives Stimmungsbild ist das nicht.


    Vergessen Sie bitte nicht zu erwähnen, dass dieser Bürgerhaushalt, der bislang beteilgungsreichste war und dass jeder die Möglichkeit hatte, abzustimmen. Wenn man dies nicht tut, ist es nicht das Problem derjenigen, die abstimmen udn ihren Forderungen Nachdruck verleihen.


    2. Potsdam hat vor Beginn des Verfahrens am Lustgarten von Dresden gerlernt und einen Plan aufgestellt. Damit geht Potsdam einen anderen Weg als Dresden, sicher einen erfolgreicheren. Meinen Absatz in puncto Aussitzen hat Klarenbach ja offenbar nicht gelesen.


    Mach dir nur einen Plan, sei ein großes Licht...
    Fakt ist, dass Potsdam derzeit weder den politischen Willen noch das Geld für einen Abriss besitzt und die Rechte für das Lustgartenareal bei den Architekten liegen, dieser also auch nicht einfach umgestaltet werden kann. Aufgrund dieser Gemengelage gehe ich von einem weiteren Verbleib des Mercure als Leuchtturm und Zeichen von Urbanität in der Potsdamer Innenstadt aus. Für mich bleibt somit das Zeichen, mit dem ich Potsdam verbinde, etwas an dem man sich nächtens orientiert, erhalten, und das freut mich.


    3. Die Aufwertung des Umfeldes ist dann erstmal von 12 Monaten Baumassnahmen geprägt, das ist im Regelfall keim Umsatzbringer. Wenn die Stadt auf Zeit spielt wird die Aufwertung wenig nutzen.


    Ist doch schön, dass Sie offen dafür sind, und der Stadt nahelegen, einen laufenden Betrieb mit - leider keiner Ahnung wieviel - Angestellten, durch Aussitzen und Behinderung in die 'Knie zu zwingen' bzw. in die Arbeitslosigkeit zu schocken. So soll dann also nachhaltige Wirtschaftsförderung und soziales Eintreten in Potsdam aussehen. Hauptsache die Sichtachse stimmt. *kopfschüttel*


    Zum Schluß will doch hier die Stadt eine Bürgerbefragung (im Gegensatz zur GK). Da wird dann ggf. das plibiszitäre Bedürfnis K's gestillt.


    Man darf gespannt sein, auf Fragestellung und Wahlmöglichkeiten.

    Anders als bei der Garnisonkirche bin ich mir sicher, dass dieses Marcure Hotel irgendwann weg ist. Wenn nicht in fünf Jahren, dann sicherlich in zehn oder 15 Jahren. Irgendwann muss es saniert werden. Wer wird das denn machen?


    Wenn er denn dürfte, sicherlich der Eigentümer. Leider versucht die Stadt eben notwendige Sanierungen mit Verweis auf das Sanierungsgebiet zu unterbinden oder zu erschweren.


    Mit Heranwachsen der neuen Mitte, wird das Hotel auch immer störender, weil sich das Umfeld ja genau so entwickelt, dass es immer weniger in die Gegend passt.


    Möglich. Eine andere Möglichkeit wäre aber, sich von diesem Konzept zu verabschieden, und den architektonischen Weg ins 21.Jahrhundert zu gehen.


    Auch der Hotelmarkt entwicklet sich in Potsdam und die Zahl von Plattenbau Fans wird auch jedes Jahr weniger.


    Ich glaube nicht, dass Potsdam die einzige Großstadt sein soll, in der ein zentrales Hotel dieser Größe nicht rentabel und funktionsfähig wäre.



    Die Frage ist doch nicht ob, sondern wann. Jetzt haben sich auch noch mehrere Büros mit der Thematik auseinander gesetzt und niemand hat eine überzeugende Lösung für den Erhalt dieses Hochbaus gefunden.


    Dann stellt sich mir die Frage, ob diese Büros denn wirklich kreativ genug sind, sich dieser städtebaulichen Aufgabe zu stellen. Abreißen, um seine eigenen Ideen und Planungen zu verwirklichen? Sorry, aber wenn das Eine zur Bedingung gemacht wird, ist es mit der eigenen Leistung, dem Einbinden der Stadt, der Umgebung, in die Planung ja nicht so weit her und ein rechtes Armutszeugnis.


    Klar stellt sich immer die Frage nach dem Geld - Wer es bezahlen soll. Das gilt bei allem was man macht. Die würde sich nur nicht stellen, wenn man gar nichts machen würde und alles so bleiben würde wie es ist. Der Status heute, ist der einzige der kostenlos ist.


    Warum die Stadt Potsdam ein Planungsverfahren für über 500.000 Euro in die Wege leitet, ohne weder Eigentümer des Mercure zu sein, noch die Absicht bekannt ist, dass sich der Eigentümer vom Mercure trennen möchte, der Lustgarten zudem eh nicht beliebig verändert werden kann, da dort Dietz+Joppien noch ihre Rechte am erst 2001 neugestalteten Lustgartenareal haben, dann, ja dann, kann man auch schonmal nach Sinn, Unsinn und Finanzierung des Ganzen fragen.

    Alles Locken-auf-Glatze-Dreherei.


    Schöner Spruch.



    Baugenehmigung ist erteilt, rechtgültig und wir werden abwarten ob in den kommenden fünf Jahren die Stiftung das Geld zusammenbekommt. So oder so.


    Mit dem anderen Mist [...] sollen Boede, Plattenbau und Klarenbach zum Verwaltungsgericht laufen, wenn's ihnen Spass macht. Logisch ist das jedenfalls nicht.


    Was sagen Sie denn eigentlich zum Kommentar von Paul Oestreicher, früherer Leiter des Versöhnungszentrums von Coventry und ausgemachter Unterstützer der GK-Kopie, bei dem der Bau eben gerade nicht vom Spendenstand, sondern der Überzeugung der Gegnerschaft abhängig gemacht wird?


    "Die Kirche könne nicht ohne das Verständnis und die Zustimmung derer gebaut werden, die dem Vorhaben derzeit kritisch gegenüberstehen, schreibt der frühere Leiter des Versöhnungszentrums von Coventry in der Berliner Wochenzeitung "Die Kirche" (Ausgabe vom 26. Oktober). Auch der Dialog mit den Bürgern Potsdams sei unabdingbar. [...]
    "Das ganze hochzustilisieren, als sei das ein Unternehmen von nationaler Bedeutung, wäre dem Gedanken eines Friedenszentrums abträglich, Bescheidenheit wäre mehr im Sinne eines Nagelkreuzzentrums", argumentiert der anglikanische Pfarrer."

    Man könnte es selbst dann noch so sehen, dass man sie für eine große Minderheit baut.


    Richtig. Es muss und soll nicht nur stets für und mit Zustimmung der Mehrheit agiert werden müssen. Auch Minderheiten, Minderheiteninteressen müssen natürlich berücksichtigt werden.



    Im allgemeinen wird auch bei anderen stadtbildprägenden Großprojekten nicht jedes Mal extra abgestimmt ob das auch alle inhaltlich haben wollen und wenn ja in welcher Form. Da die GK-Reko niemandem wirklich schaden wird und bekanntlich auch nicht durch den Haushalt Potsdams finanziert wird, finde ich diesen Pathos "gegen den Willen der Mehrheit" eher lächerlich.


    Im Allgemeinen, nein, mit Sicherheit nicht. Aber keine Regel ohne Ausnahme.
    Warum es nämlich aber in diesem speziellen Fall - denn hier gibt es bereits massiven Widerstand, der Bau wäre nicht irgendein Großprojekt, sondern das größte, mit einer zudem unsicheren Finanzierung, die schon jetzt zu Lasten von Stadt/Land/Bund geht - nicht doch geschehen soll, erschließt sich mir nicht.



    Im Übrigen ist es mE seltsam, dass gerade Du über ein "undemokratisches Wesen" klagst, wenn Du Dich nicht mal mit grundsätzlichen Aspekten von politischen Prozessen wie der Möglichkeit einer Enthaltung bei einer Wahl sowie der eigentlichen Funktion und Intention des demokratischen Instruments eines Bürgerentscheides auseinandersetzt.


    Komisch, ich kann mich erinnern, hier ins Gedächtnis gerufen zu haben, dass auch eine Enthaltung bewusster Teil einer Wahl ist.
    Da das Potsdamer Rechtsamt die Fragestellung zugelassen, ja fast aufgedrängt hat, eine andere, konkretere Fragestellung zuvor als unzulässig zurückgewiesen wurde, gehe ich davon aus, dass Frage als auch Bürgerbegehren, folglich auch ein Bürgerentscheid, rechtlich auf sicheren Füßen stand, die allgemeine Funktion und Intention eines Bürgerbegehrens also in rechtlich sauberer Art berührt und ausgeführt wurde.



    Du hast übrigens immer noch nicht erklärt, inwiefern Boede und die restlichen Anderen nun aufgrund ihres Abstimmungsverhaltens zu den Befürwortern des Projekts zu zählen sind - wobei ich wette, dass er das nicht so gerne hören würde :lach:


    Warum sollten sie zu den Befürwortern des Projektes zählen? Sie haben sich dagegen ausgesprochen, die Aufgabe des Bürgerbegehrens im vom OB Jakobs eingebrachten Begehren zu deligieren, weil sie der Meinung waren, er würde diesem Auftrag, ohne Legitimation der Mehrheit, nicht in gewünschter Form nachkommen (können). Sie haben also, wie es auch auf jedem Unterschriftenzettel als Ziel des Begehrens stand, für einen Bürgerentscheid gestimmt. Schaut man sich das Ganze mal als Struktogramm an, wird man feststellen, dass die Andere ihr Ziel Bürgerentscheid je nach Verhalten der übrigen Stadtverordneten, mit einem "Ja" oder aber einem "Nein" hätte erreichen können. Kurzum, Die Andere wollte den Bürgerentscheid und hat dementsprechend gestimmt. Dabei hat sie nicht gegen das Bürgerbegehren, sondern gegen die Deligierung des Auftrags an OB Jakobs ohne Bürgerentscheid gestimmt.



    Die Aufgabe wurde ja übertragen und - wie erwartet - für nicht lösbar befunden. Damit ist mE klar, dass von Beginn des Bürgerbegehrens an keine echte Zuständigkeit/ Entscheidungskompetenz (eine Grundvoraussetzung für dieses Instrument) bestand, weshalb man es auch so schwammig formulieren musste: "Die zulässigen Mittel nutzen ... um anzustreben".


    Hätte es keine Zuständigkeit/ Entscheidungskompetenz gegeben, hätte das Potsdamer Rechtsamt diese Fragestellung als unzulässig zurückgewiesen. Da es das nicht tat, muss man davon ausgehen, dass Inhalt als auch Fragestellung rechtens war.



    Er wäre ebenso unverbindlich, egal ob man damit irgendeine politische Legitimierung vorgaukeln möchte oder nicht.


    Falsch. Ein erfolgreicher Bürgerentscheid ist verpflichtend.



    Wenn man hingegen öffentlichen Druck auf die Stiftung ausüben will, bleibt auch weiterhin folgende Option: http://de.wikipedia.org/wiki/Befragung (übrigens weitaus kostengünstiger)


    ...nur leider ist dies absolut unverbindlich für die Politik.


    Obwohl ich wohl ohnehin keine Antwort bekommen werde, frag ich einfach mal: und dann? Ich bin mir schon im darüber im Klaren, dass die Potsdamer mehrheitlich gegen die Rekonstruktion stimmen würden.


    Und dann kann man, also vor allem die GK-Stiftung, darüber nachdenken, ob sie die Kirche wirklich gegen den Willen der Mehrheit der Potsdamer bauen möchte. Auch der ehemalige Leiter des Versöhnungszentrums von Coventry und ausgemachter GK-Freund Oestreicher, sieht ein, dass man diese Kirche nicht gegen den Willen der Bevölkerung bauen soll, man die Gegner dieses Baus überzeugen müsse und Bescheidenheit üben soll.


    Die Kirche könne nicht ohne das Verständnis und die Zustimmung derer gebaut werden, die dem Vorhaben derzeit kritisch gegenüberstehen, schreibt der frühere Leiter des Versöhnungszentrums von Coventry in der Berliner Wochenzeitung "Die Kirche" (Ausgabe vom 26. Oktober). Auch der Dialog mit den Bürgern Potsdams sei unabdingbar. [...]
    "Das ganze hochzustilisieren, als sei das ein Unternehmen von nationaler Bedeutung, wäre dem Gedanken eines Friedenszentrums abträglich, Bescheidenheit wäre mehr im Sinne eines Nagelkreuzzentrums", argumentiert der anglikanische Pfarrer.


    http://www.epd.de/zentralredak…h-f%C3%BCr-garnisonkirche



    Das politische Klima schätze ich in Postdam nicht wesentlich anders ein als in Magdeburg, also einem großen Teil DDR-nostalgisch gepaart mit Larmoyanz und einer latenten Grundfeindlichkeit gegenüber parlamentarischen Entscheidungsprozessen oder deren Protagonisten.


    Das zeugt nicht nur von einer unglaublichen Überheblichkeit, sondern gerade von einem undemokratischen Wesen sondersgleichen. Gerade den Leute, die sich auf politischer Ebene einbringen, eine Feindlichkeit parlamentarischen Entscheidungsprozessen gegenüber zu unterstellen, damit quasi eine Feindlichekit von Parlamentarismus und Demokratie zu unterstellen. Sie negieren hier vollkommen die Funktion bspw. eines Bürgerentscheides als politisches Korrektiv und als Teil der politischen Auseinandersetzung, die nunmal nicht ausdrücklich aufs Parlament beschränkt ist.
    Im übrigen haben das Bürgerbegehren auch viele West-Zugezigene unterschrieben, der Initiator selbs ist ein "Wessi", hören Sie also bitte auf, hier stets von DDr-Nostalgie als eine der Haupttriebfedern zur eden.



    Die Gegner hätten sich schlichtweg eher einbringen müssen. Der "Ruf aus Potsdam" stammt aus dem Jahr 2004. Der rekonstruierte Gewölbebogen steht seit 2005 als ein für jedermann sichtbares Zeichen des geplanten Wiederaufbaus direkt an der Breiten Straße. Die Initiative "Für ein Potsdam ohne Garnisonkirche" hat sich, laut Wikipedia, im März 2011 gegründet. Ich hoffe die 7 bzw. 6 Jahre dazwischen wurden nicht vollends im Delirium verbracht. Da fand hierzulande schließlich auch eine WM statt.


    Die Gegnerschaft hat sich schon früher eingebracht und Stellung bezogen, auch schon vor dem ungehörten Ruf aus Potsdam. Der Widerstand gegen einen GK-Kopie-Neubau startete nicht erst mit Gründung der Initiative PoGK.


    Durch den Entscheid hätte man höchstens ein medienwirksames Druckmittel gegen die Garnisonkirchenstiftung in der Hand. Das wäre in meinen Augen ein klarer Missbrauch dieses zur definitiven Entscheidungsfindung vorgesehenem Instruments.


    Warum soll ein klarer Mißbrauch sein, wenn man den OB mit Nachdruck und einer breiten Mehrheit die Aufgabe der Auflösung der GK-Stiftung angedeihen lässt?

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    Lediglich 8 von 39 Stadtverordneten haben dafür gestimmt. Das ist für mich nicht wirklich die Mehrheit der Stadtverordneten.


    Achso, es geht Ihnen also stets um die absolute Mehrheit. Ok, dann können wir ja den Brandenburger Landtag, aka Stadtschloß, wieder abreißen, da sich dafür nie eine absolute Mehrheit ausgesprochen hat. Zudem wird er eh nicht mehr gebraucht, da bei den letzten Landtagswahlen die Wahlbeteiligung bei unter 50% lag.
    Entweder akzeptieren Sie die Beschlüsse der SVV und legen den gleichen Maßstab bei allen getroffenen Entscheidungenan, oder aber eben nicht. Auch eine Enthaltung ist Teil einer Wahl.
    Ich möchte eine Revidierung einer getroffenen Emtscheidung, und stelle nicht, so wie Sie, getroffene Entscheidungen in Frage, weil es keine absolute Mehrheit im Parlament gab.

    Tatsächlich? Ganz, ganz sicher? Das habe ich irgendwie völlig anders in Erinnerung.


    Ja, tatsächlich und ganz sicher. Die Stadverordneten haben das Bürgerbegehren nachdem es sich OB Jakobs zu eigen gemacht und in die SVV eingebracht hat, mit dem genauen Wortlaut "Sind Sie dafür, dass die Stadt Potsdam alle rechtlich zulässigen Möglichkeiten nutzt, um auf die Auflösung der Stiftung Garnisonkirche Potsdam hinzuwirken?", angenommen.
    Ihre Erinnerung scheint also zu trügen und die gewählten Potsdamer Vertreter vertreten mehrheitlich die Auffassung, die Stiftung aufzulösen und die Stadt Potsdam somit von der Last der Stiftung zu befreien.


    http://www.rbb-online.de/polit…sdam-stadtverordnete.html

    Die Situation ist nicht "verfahren". Es gibt Baurecht für den Wiederaufbau der gesamten Kirche (Turm und Kirchenraum), und der Wiederaufbau wird von der überwältigenden Mehrheit der gewählten Volksvertreter gewünscht. Ganz einfach.


    Genau diese Volksvertreter haben übrigens auch für einen Austritt Potsdams aus der GK-Stiftung gestimmt. Und wenn selbst ein Paul Oestreicher sagt, dass die Kirche nicht ohne Zustimmung der Kritiker gebaut werden könne, hat das doch schon etwas zu bedeuten. Hier hat man erkannt, dass man nicht gegen den Willen der Bevölkerung agieren kann und darf.



    Die Nutzung des Baurechts ist nicht "großspurig", sondern völlig normal. "Großspurig" ist dagegen die Anmaßung der Minderheit der Wiederaufbaugegner, von der Stiftung als Bauherrin zu verlangen, sie solle von ihrem Baurecht keinen Gebrauch machen.


    Minderheit? Zahlen?



    Ich denke, die Wiederaufbaugegner sollten sich nun endlich konstruktiv an dem Dialog beteiligen, zu dem sie die Stiftung ja ausdrücklich eingeladen hat.


    Die Gegnerschaft beteiligt sich schon lange an der Auseinandersetzung, wartet allerdings darauf tatsächlich in einen Dialog treten zu können. Diesbezügliche Anfragen oder gar Rederecht wurden stets von Seiten der Aufbaufreunde verwehrt.



    Dabei kann es natürlich nicht um das "Ob" des Wiederaufbaus gehen (diese Frage ist entschieden), sondern nur noch um das "Wie" - also z. B. die Innenraumgestaltung.


    Selbst für Leute wie Oestreicher ist diese Frage noch nicht entschieden. Wie sollte sie es denn für die Gegner sein?



    Das wäre ein Beitrag zur Versöhnung, und solange die unterlegene Minderheit der Wiederaufbaugegner die ausgestreckte Hand der Stiftung ausschlägt, darf sie sich über einen angeblichen Mangel an Miteinander nicht beschweren.


    Nochmal: wie kommen Sie auf eine Minderheit der Aufbaugegner?

    Im Streit über den geplanten Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche hat der anglikanische Theologe Paul Oestreicher einen Runden Tisch zur Vermittlung vorgeschlagen. Die Kirche könne nicht ohne das Verständnis und die Zustimmung derer gebaut werden, die dem Vorhaben derzeit kritisch gegenüberstehen, schreibt der frühere Leiter des Versöhnungszentrums von Coventry in der Berliner Wochenzeitung "Die Kirche" (Ausgabe vom 26. Oktober). Auch der Dialog mit den Bürgern Potsdams sei unabdingbar.


    und weiter...


    Das ganze hochzustilisieren, als sei das ein Unternehmen von nationaler Bedeutung, wäre dem Gedanken eines Friedenszentrums abträglich, Bescheidenheit wäre mehr im Sinne eines Nagelkreuzzentrums



    http://www.epd.de/zentralredak…h-f%C3%BCr-garnisonkirche

    Danke für den Hinweis auf den Antrag "Kein Geld für Stadtkanal und Garnisionkirche" beim Bürgerhaushalt. An der Vermischung mit den Stadtkanal, der nun ein ausgemacht unpolitisches Projekt ist, sieht man, dass es den Garnisionkirchengegnern nicht auf die Sache ankommt sondern eben einfach "den Mächtigen in Suppe zu spucken" (Website Lutz Boede).


    Oder ist der Stadtkanal jetzt auch ein Nazigewässer? Wann hat Adolf Hitler durch eine Triumphfahrt im Nachen des Führers unternommen, begleitet von leichtbekleideten BDM-Nymphen? Ach, egal - Ulbricht hat den Kanal zuschütten lassen - also muss er "politisch kontaminiert" gewesen sein.


    Die Zusammenlegung von Stadtkanal und GK-Kopie kam von der Stadtverwaltung, die beim Bürgerhaushalt gern ähnliche Projekte unter einem Punkt subsumiert.