Gegendarstellung
Hallo zusammen,
da auch ich auf dem Stadtforum zur Garnisonkirche war und meine Einschätzung erwartungsgemäß irgendwie anders ausfällt, als die von Klarenbach, will ich hier nur die gröbsten Schnitzler von Ihm berichtigen.
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Zu Beginn stellte Thomas Albrecht vom Büro Hilmer & Sattler und Albrecht den aktuellen Planungsstand vor.
Mehr gab‘s von den Architekten nicht zu sagen? Sie waren nur anwesend?
Anschließend referierte Saskia Hüneke über die Bedeutung der Schmuckelemente des Garnisonkirchturms. Sie führte aus, dass sowohl die Trophäen als auch die Darstellungen zeitgenössischer Waffen am Turmgiebel Zeichen der Stärke wären.
Quatsch! Sie führte aus, dass militärische Symbole im Barock zur normalen Bildsprache gehörten. Sie führte aus, dass diese Bildsprache bereits seit den alten Griechen und Römern bekannt ist. Diese eroberten Waffen wurden damals den Göttern geweiht und duften damit nicht mehr als Kriegswaffen gebraucht werden. Und diese Bildsprache hatte der Barock übernommen. Die dargestellten Waffen an der Garnisonkirche sind also Gott geweiht, dürfen nicht mehr verwendet werden und dienen nur noch der Mahnung an den oder vor den Krieg. Das diese Bildsprache sogar zeitgemäß interpretiert wurde, erkennt man daran, dass Teile dieser Militaria sogar in damals modernen Waffen ausgeführt waren (Flinten, Gewehre, Rüstungen und Helme).
Die Bedeutung der Flammenvasen wäre umstritten, ebenso die Bedeutung der Wetterfahne. ...
Quatsch². Haben Sie überhaupt zugehört? Flammenvasen sind von den Gegnern als Handgranaten interpretiert worden und genau diesen Quatsch hat Frau Hüneke richtig gestellt. Flammenvasen sind ein gänzlich normaler Figurenschmuck an einer ganzen Reihe von Barocken Kirchen. Ebenso hat sie dargestellt, dass auch die Wetterfahne im Barock der barocken Bildersprache entspricht. Die hat nichts mit einer Kampfansage an den Sonnenkönig zu tun. Auch dies wieder eine infame Behauptung der Gegner, die Sie nun Frau Hüneke in den Mund legen. Dabei hat Frau Hüneke dieser Behauptung vehement widersprochen und sich der Darstellung der Wetterfahne von Dr. Joachim Kuke angeschlossen. Bleiben Sie bitte bei der Wahrheit, Herr Klarenbach!
Der Architekt Günter zur Nieden stellte zwei Beispiele für den Umgang mit verlorenen Kirchen vor, die eine Anregung für den Umgang mit der Garnisonkirche bieten könnten...
Nach meinem Empfinden zwei grausige Beispiele mit dem Umgang mit Architektur und Geschichte.
Es folgte Martin Vogel von der Stiftung Garnisonkirche. Er sprach sich ganz allgemein für Versöhnung aus und kündigte ein Dialogverfahren für das erste Halbjahr 2015 an.
Auch hier gab es nicht mehr zu Berichten, als 2 Sätze? Hat Herr Vogel nicht mehr gesagt, Herr Klarenbach?
Wolfram Hülsemann von der Initiative "Christen brauchen keine Garnisonkirche" vertrat die Position, dass ein Wiederaufbau der Garnisonkirche biblischen Grundsätzen widersprechen würde. ...
So? Das habe ich seinen Worten so gar nicht entnommen. Vielmehr hatte dieser Christ seiner Angst Ausdruck verleiht, dass der Tag von Potsdam dieses Gebäude derart dominiert, dass er aus diesem Grund keine Zukunft für das Gebäude sieht. Insbesondere erinnere ich mich an die Angst in seinen Worten, dass dieses Gebäude erneut missbraucht werden könnte und daher lieber aus Angst nicht bauen sollte. Soviel Angst und so wenig Gottvertrauen von einem Pfarrer, ist mir selten unter gekommen.
... Ein Herr fragte, warum die Ausstellung in der Nagelkreuzkapelle so wenig über die dunklen Seite der Geschichte, wie die Nutzung der Garnisonkirche für antidemokratische Veranstaltungen während der Weimarer Republik oder die Nutzung während der NS-Zeit zeigen würde. Vogel verwies in seiner Antwort auf den Platzmangel.
Quatsch die Dritte. Herr Vogel verwies darauf, dass sehr wohl die Zeit des "3. Reiches" thematisch behandelt wird. Er verwies darauf, dass alle Epochen bis zur Zerstörung in jeweils einem großen Banner behandelt werden. Und natürlich kann man das Erweitern, wenn denn dann die Ausstellung im Turm eröffnet wird. Das was Sie mal wieder draus machen, ist Kleinreden, weglassen und Negativ-Interpretieren.
Ein anderer fragte, warum das von der Stiftung herausgegebene Buch "Pflugscharen zu Schwertern, Schwerter zu Pflugscharen" so viele Lücken aufweisen würde. Vogel meinte, allen Beteiligten sei klar gewesen, dass dieses Buch nur ein Zwischenergebnis wäre.
Quatsch die Vierte. Herr Vogel verwies darauf, dass die Autorin des Buches bei deren Drucklegung meinte, dass sie selbst in dieser umfangreichen Zusammenstellung nicht alles darlegen konnte und sie selbst immer noch ergänzen könne. Hat irgendwie eine andere Konjunktion, oder Herr Klarenbach?
... Ein Besucher fragte Martin Vogel, ob er sich vorstellen könnte, eine ergebnisoffene Debatte über die bauliche Gestalt des Versöhnungszentrums zu führen. Vogel antwortete mit "Nein".
Quatsch die Fünfte: Herr Vogel wurde gefragt, ob er sich eine andere Form für die Kirche und das Versöhnungszentrum vorstellen könnte. Seine direkte und ehrliche Antwort darauf war "nein". Wieder eine andere Konjunktion, oder Herr Klarenbach?
Nach einer Pause folgte der zweite Block der Veranstaltung. Barbara Kuster vom "Bündnis Potsdamer Mitte" argumentierte mit der außergewöhnlichen sinnlichen Qualität der Garnisonkirche und forderte ihren Wiederaufbau.
Mehr gab's auch von Frau Kuster nicht? Hatte sie nicht vielfach auf die Fragen der Gegner geantwortet? Nein?
Simon Wohlfahrt von der Bürgerinitiative "Für ein Potsdam ohne Garnisonkirche" warf der Stiftung Garnisonkirche vor, dass sie von ihrem ursprünglichen Konzept eines internationalen Versöhnungszentrums immer mehr abrücken würde. Wohlfahrt rief die Stiftung zu einem Neustart auf, bei dem der Versöhnungsgedanke im Mittelpunkt stehen sollte.
Quatsch... Kann mich daran bei Herrn Wohlfahrt überhaupt nicht erinnern... Habe vom Ihm nur Zahlen in Erinnerung. Geforderte Zahlen, von der Stiftung. Auf die er immer wieder herum ritt...
Claudia Sprengel vom ASTA der Universität Potsdam hielt einen Vortrag über Erinnerungsorte. Ein Erinnerungsort könnte nur dann ein Erinnerungsort sein, wenn er besteht. Eine Kopie könnte dagegen kein Erinnerungsort sein. Daher sprach sie sich für eine Lösung aus, die die vorhandenen Zeitschichten einbezieht.
Robert Barsch vom ASTA der Universität Potsdam beklagte, dass sich Potsdam immer mehr zu einem Freiluftmuseum für Preußenliebhaber entwickeln würde. Junge Leute und Angebote für junge Leute würden dagegen immer mehr an den Rand gedrängt.
Mensch Klarenbach, mal korrekt wieder gegeben. Geht doch.
Christian Rüss vom Kirchenkreis Potsdam vertrat die Meinung, dass die Garnisonkirche aufgrund ihrer Geschichte besonders gut für eine Versöhnung geeignet wäre.
Nanü, Herr Rüss hatte also auch nichts zu berichten? Auch nur ein Satz ohne weiteren Inhalt?
Ein abschließendes Resümee ...
... Sie besser nicht Herr Klarenbach.
Daher nehme ich mir hier auch die Freiheit zu berichten, dass das Zentrum für zeithistorische Forschung, wie auch die Bundesstiftung Baukultur, überwiegend neutral gesprochen haben und sich selbst nicht wirklich positionierten. Der Aha-Effekt kam jedoch bei der Frage von Herrn Nagel (Bundesstiftung Baukultur) der die Anwesenden aufforderte, sich zu melden, wenn man für die Wiedererrichtung der Garnisonkirche wäre. Und danach wurde sogleich die Gegenprobe gemacht. Und die brachte nach seinen Worten ein 70 zu 30 Ergebnis in den Meldungen für die Garnisonkirche.
Abschließend wurde
... die Einrichtung eines "Runden Tisches" zur Garnisonkirche angeregt... Zeller meinte, dass Befürworter und Gegner diesen Vorschlag aufgreifen sollten und eine ergebnisoffene Debatte über das Vorhaben an einem "Runden Tisch" beginnen sollte. Für die Dauer dieser Debatte ... wäre ein Moratorium nötig. Dieser Vorschlag fand allgemein viel Anklang,...
Lieber Herr Klarenbach, ich kann mich nicht erinnern, auch nur annähernd lauten Beifall bei der Forderung nach einem Moratorium vernommen zu haben. Vielmehr war der Saal in diesem Moment recht still.
Und nun frage ich Sie: was bringen die Gegner, wie Sie, in das Moratorium als Verhandlungsmasse ein? Meiner Meinung nach nichts. Und dafür soll die Stiftung und die Fördergesellschaft ihrem Stiftungzweck nicht nachkommen und den bestehenden Baubescheid nicht nutzen und auch sonst keine förderlichen Tätigkeiten in Richtung Wiedererrichtung der Garnisonkirche unternehmen? Das die Zielrichtung der Gegner, Zeit auf unserer Seite ungenutzt verstreichen lassen, zu deren Gunsten, lautet, ist nur zu durchsichtig.
Mit freundlichen Grüßen
Luftpost