Beiträge von ma-frey

    Mich stört, daß an fast allen Fassaden die immer gleiche Fassadenoptik angebracht wird. Normalerweise bin ich ja ein Freund von Sandstein-Fassaden. Aber die hier zum Zug kommende Sandstein-Optik wirkt seltsam uninspiriert. Das Sandstein-Muster erinnert mich irgendwie an späte 80er Jahre. Bisschen schräge Fenster und über die gesamte Seitenlänge immer die gleiche Optik, ohne Unterbrechungen. Wie langweilig!


    Die einzige Ausnahme bilden einige wenige Fassadenabschnitte auf der Seite zum bisherigen Breuninger-Bestandbau. Die Fassade des Bauteils, mit dem ma-frey einen Gartenzwerg assoziiert (siehe unten), finde ich gelungen. Leider bildet diese Fassade die Ausnahme im Gesamt-Ensemble.


    Das stimmt so nicht ganz. Auch Bau C trägt auf der Breuningerseite und über Eck diese Fassade. Dort empfinde ich die Proportionen besser: von unten nach oben 2:3:3 und nicht 2:2:4 wie bei Bau B. Der Dachbereich bei Bau B erschient mir zu hoch, daher der Gedanke an Zipfelmütze.

    Vielen Dank für die schöne Bilderdokumentation, der Bau macht jetzt Riesenfortschritte. Insgesamt teile ich Deine Einschätzung nur teilweise, die Aufteilung in drei Gebäude war im Ergebnis eine städtebaulich gute Lösung (die seltsame causa Silber will ich nicht mehr aufwärmen). Durch zu viele Eingriffe durch den Dorfrat ist aber natürlich ein einst stimmiger, gar ein bisschen sogar für Stuttgarter Verhältnisse mutiger Entwurf wieder einmal so weit verwässert und kupiert worden, dass der Charme des Entwurfs über die zähen Jahre kontinuierlich zusammen geschrumpft und das Ganze für mich jedenfalls nicht mehr sexy ist. Das einzige echte Markenzeichen, nämlich die interessante wie selbstbewusst gestaltete Glasdachfassade ist nur noch eine Reminiszenz. Auch nicht zuletzt durch das für Stuggi so obligatorische Geschosse-Köpfen und die "Entschärfung" der jeweiligen Fassaden wurde aus einem eigentlich beabsichtigten eigenständigen, architektonisch originellen Innenstadt-Quartier eine nur noch halbwegs gelungene, mittelmäßige Lückenfüllung. Der Dorfrat-Gartenzwerg hat zugeschlagen und mit den hervor ragenden Architekturen in London und Ddorf lässt sich das hier nun wirklich (leider) wieder einmal nicht vergleichen. Hier regieren ganz klar PP und andere Kleingeister.


    Wahrscheinlich ist es schwierig die Entwurfsidee des Wettbewerbs auf die jetzt kleinteiligere Bebauung übertragen zu wollen. Der obere Glasbereich hat sich im Wettbewerb an der Ecke Münz-/Sporerstraße noch nach unten heruntergezogen, war also nicht nur Dach sondern dort auch Fassade. Jetzt kommt diese Fassade nur noch im Dachbereich vor und kann dadurch aufgesetzt wirken, so eine Art überdimensioniertes Pseudodach. Vielleicht hätte man diese Idee dann doch lieber ganz aufgeben sollen und die oberen Geschosse als Staffelgeschosse gestalten sollen. Noch warte ich die Fertigstellung ab für eine endgültige Beurteilung, von den Visualisierungen bin ich aber nicht ganz überzeugt.


    Allerdings finde ich schon richtig, dass die Stadt Einfluss auf die Planungen nimmt, gilt es doch auch, das Gesamtbild einer Stadt zu beachten. Vielleicht war der ursprüngliche Entwurf doch zu massiv für diese Stelle. Die beiden Vergleichsprojekte in London und Düsseldorf haben auch lediglich max. sieben bzw. sechs Geschosse, das Dorotheenquartier immerhin bis zu neun.
    London kann als positives Beispiel für Stadtentwicklung allerdings nicht herhalten, da bestimmen mittlerweile die Investoren die Stadtgestaltung. Laut David Chipperfield entsteht dadurch ein Wildwuchs an Gebäude, die Form der Stadt wird nicht mehr bedacht. Ein öffentliches Bauamt gibt es dort nicht mehr. Mein Eindruck aus London: sehr viele Bausünden.


    Zudem stelle ich mal in Frage ob ein profanes Wohn-, Büro-, Geschäftsgebäude überhaupt eine besonders auffällige Architektur braucht, mir wäre hier eine architektonisch eher zurückhaltende Lösung lieber, die diesen Teil der Innenstadt mit einer Selbstverständlichkeit und Zurückhaltung besetzt, aber einfach ein gutes Stück Stadt darstellt.


    Noch ein Vergleichsbau mit bedruckten Glasfassaden/-Dächern von Jean Nouvel diesmal in Paris: Imagine Institute.

    Auch in Neu-Ulm wurde 2015 ein Kreissparkassen-Gebäude fertiggestellt. Direkt an der Donau auf der Insel liegt das Brückenhaus zu dem auch noch eine Wohnbebauung gehört. Architekten sind Weinbrenner Single Arabzadeh Architekten aus Nürtingen.


    Ansichten vom Ulmer Donauufer aus:






    Links ein Wohngebäude, rechts das völlig verglaste Bankgebäude:




    Die Bankgeschoss staffeln sich nach oben in Richtung Donau:




    Das Wohngebäude an der Donau zeigt eine mäanderndes Fassadenbild:




    Das neue Ensemble vor der Kulisse des Donaucenters:




    Das auskragende Bankgebäude:




    Ansicht von der Herdbrücke aus:




    Detailansicht:




    Das Gebäude bildet ein Tor zur Insel, im Bild aber nicht sichtbar. Schwungvolle Fassade an der Marienstraße.




    Das Gebäude bildet einen Brückenkopf in Richtung Ulm:


    Trotz trüben Wetters eine kleine Fotodokumentation des LRO-Bau von mir:


    Blick von der kleinen Grünanlage auf den Neubau. Die Backsteinfassade stellt die Verbindung her zu dem großen Altbau (Neuer Bau) auf der anderen Seite der neuen Straße. Der bei der KSK verwendete gebrauchte Ziegel ist wohl der selbe, der auch beim vielfach preisgekrönten Ravensburger Kunstmuseum verwendet wurde.




    Blick von Westen auf die beiden Bankneubauten, die sich in ihrer unterschiedlichen Architektursprache doch gut ergänzen:




    Die westliche Stirnseite des LRO-Baues. Die Abstufung nimmt den Geländesprung von Neuer Straße zum Weinhofberg auf. Auffälliges Merkmal hier sind die vielen runden Öffnungen mit den angesetzten kurzen transparenten Röhren und den schrägen roten Abdeckungen. Ein neues Lederer-Detail. Auf dem Dach findet sich das Motiv der kleinen runden Öffnungen wieder.




    Blick von Südwesten auf den Bau, der als zeitgenössisches Bauwerk, zwischen historischen Gebäuden eingefügt wurde. Eine historisierende Anpassung an sein Umfeld wurde vermieden:




    Südfassade am Weinhofberg mit den LRO-typischen Bullaugen im Erdgeschoss:




    Durchblick zwischen Altbauten und neuer Synagoge zur Bank. Die beiden Neubauten werden durch eine Brücke verbunden. Darunter verbindet ein Treppenaufgang den Weinhofberg mit der neuen Straße:




    Die beiden Neubauten kontrastieren in ihrer Architektursprache, bilden aber dennoch eine Einheit. Die Lederer-Architektur hier ganz durchgezogen, wäre wohl etwas zu viel gewesen:




    Blick von Nordosten entlang der Neuen Straße auf den Neubau:




    An der Nordseite entlang der Neuen Straße wurden Kolonnaden angelegt. Die Form der massiven Pfeiler sind auch typisch Lederer und tauchen bei Fenstern im unteren Erdgeschoss wieder auf. Diese Form ist bekannt von der Schreien-Esch-Schulel in Friedrichshafen.




    Die Verbindung der beiden KSK-Neubauten:




    Auffälligstes Merkmal der Fassade sind die Zickzack-Fassaden diesmal in Edelstahlausführung. In anderer Form gibt es diese Edelstahlfassade bei einem Versicherungsgebäude in Frankfurt.
    Die Zickzack-Fensterbänder tauchten das erste Mal beim
    Rathaus Eppingen auf. Ich bin eigentlich keine Freund dieser Fensterbänder, doch ergeben sich gerade hier in Ulm durch den Edelstahl interessante Spiegelungen der umstehenden Gebäude. Mir wäre hier aber vielleicht eine Fassade aus Bandfenster in Kastenform lieber gewesen, die über die Backsteinfassade hervortreten sollte.






    Die in meinen Augen etwas problematische Ecklösung der Fensterbänder:




    Fotografisch aber dennoch interessant:




    Am Eingang an der Neuen Straße taucht das Motiv der vielen kleinen runden Öffnungen wieder auf:




    Blick durch den Kolonnadengang an der Neuen Straße:




    Die eigenartigen runden Öffnungen in der Westfassade:




    Das Dorotheen Quartier halte ich für eines der interessantesten Projekte in der Stuttgart Innenstadt. Hier entsteht ein Stück Stadt neu. Die Setzung der drei Baukörper halte ich städtebaulich für sehr gelungen, auch mit der neu entstehenden Straße. Mit der Fassaden-Architektur und den großen Dachschrägen aus Glas bin ich mir noch nicht so sicher. Auf jeden Fall wird das Ensemble sehr eigenständig werden und einen hohen Wiedererkennungswert erhalten.


    Von links nach rechts: Gebäude A hinter dem Hotel Silber, hier wird zur Karl- /Sporerstraße mit neun Geschossen die größte Höhe erreicht. Dann folgt Haus B und C die beide zum Breuninger hin achtgeschossig werden:



    Die Häuser B und C erhalten zum Karlsplatz hin eine um die Fenster plastisch gestaltete Steinfassade; diese umgibt diese beiden Gebäude U-förmig vom 1. bis zum 3. Obergeschoss. Dadurch wird die Traufkante des Hotel Silbers weitergeführt.


    Ansicht entlang der Dorotheenstraße. Gebäude C rückt etwas nach hinten, während Gebäude B im Bereich der Schaufenster Kolonnaden erhält.





    Fast die selbe Perspektive in der Visualisierung:



    Die steinerne Lochfassade sucht einerseits die Einbindung in den Kontext des Karlsplatz mit seinen historischen Gebäuden entlang der Platzseiten, gibt sich aber dennoch durch ihre Ausgestaltung mit den abgeschrägten Fenster recht zeitgemäß. Ähnliches gibt es zum Glasaufbau zu sagen. Einerseits wirkt es als Dachschräge, anderseits durch die Verwendung von bedruckten Glas wiederum sehr modern. Direkt vor den Gebäude lässt es diese auch niedriger erscheinen. Mal sehen ob es nach der Fertigstellung auch stimmig wirkt, das Steinerne und futuristisch Gläserne auch zusammenpasst.


    Die Fassade der unteren Stockwerk ist übrigens nichttragend, die Betonfertigteile sind angesetzt. Die Stockwerke selbst stehen auf Rundstützen. Übrigens der erste Bau mit Steinverkleidung von Behnisch. Ein ganz anderer Stil als man sonst von diesem Büro und auch von Günter Behnisch gewohnt war.


    Eine markante Ecksituation ergibt sich an der Ecke Münz-/Sporerstraße. Die Schaufensterglasfassaden werden bis in erste Obergeschoss hochgezogen und darüber liegen drei Geschosse mit einer Aluminiumfaltfassade. Diese Fassade findet bei den Gebäuden B und C auf anstelle der Steinfassade auf Seite der Sporerstraße Verwendung. Am Gebäude C überlagern sich diese beiden Fassadentypen an der Münzstraße und der neu geschaffenen Straße:





    Die angesetzten Betonfassadenteile befinden sich nur im Bereich der späteren Steinfassade, die Aluminiumfassaden werden anders aufgebaut. Auch sind hier die Fensterflächen größer:




    Mit dieser Visualisierung habe ich etwas Problem. Irgendwie scheinen mir die Proportionen des Gebäude B nicht gang stimmig. Da die Alufassade nur bis zum dritten OG reicht erscheint die Glasschräge darüber etwas zu hoch. Irgendwie assoziere ich hier einen Gartenzwerg...




    Blick auf den Rohbau der Gebäude B und A von der Sporerstraße aus, wobei Gebäude A hier mit insgesamt neun Geschossen die höchste Höhe des Komplexes erreicht:






    Das Gebäude A hat rundherum eine Steinfassade mit der Traufhöhe über dem vierten Obergeschoss. Abweichend zu den Steinfassaden der beiden anderen Gebäude ist die Fassade in diesem Bereich flächig. Die Fenster sind hier vermutlich wegen der nahe liegenden Bundesstraße hier als Doppelfenster ausgebildet mit einer weiteren Scheibe flächig zum Stein:




    Ein weitere Blick entlang der Sporerstraße über das Gebäude B zum Gebäude C:




    Reine Glasfassaden sind vermutlich zu den drei Innenhöfen in den oberen Geschossen vorgesehen. Genau Pläne zu den unterschiedlichen Fassaden und weitere Pläne und Ansichten finden sich hier.


    Städtebaulich finde ich es jetzt schon gelungen mit den neuen Raumkanten und der neuen Straße. Auch die Höhenentwicklung in Richtung Breuninger empfinde ich als stimmig, höher hätte es gar nicht sein dürfen. Mal sehen ob die fertigen Fassaden und Proportion dann auch überzeugen können. Auf jeden Fall finde ich es viel besser als wenn man hier in einem einzigen großen Gebäude eine innen liegende Shopping Mall geschaffen hätte. Jetzt habe ich die Hoffnung, das hier ein Stück Stadt entstehen wird. Hoffentlich gibt auch im Innern spannende Räume, was bei früheren Behnischprojekten schon ein Markenzeichen war. Im Wettbewerbsentwurf gab es noch eine große Halle, wenn ich mich recht erinnere.


    Das Dorotheen Quartier erinnert mich etwas an das One New Change in London von Jean Nouvel. Über den Schaufensterglasfassaden befinden sich Fassaden mit bedruckten Glas, die in die Dachschrägen übergehen. Lochfassadenteile gibt es hier nicht. Dieser Komplex hat maximal sieben Geschosse:








    Bleibt zu Hoffen, dass das Dorotheen Quartier ähnlich durch Passanten belebt sein wird, wie der Kö-Bogen in Düsseldorf von Libeskind:





    Das so mal als Blick über den Kesselrand.



    Die Visualisierungen wurden am Bauzaun aufgenommen.

    Beim Planungsgutachten 2008 machten die Kölner JSWD Architekten den ersten Preis: Hier


    Realisiert wird der Bau von apa Arge Planung Architektur (Heidelberg). Dort


    Der Entwurf ist wohl weitgehend der selbe geblieben. Die Strenge einer gleichförmigen Rasterfassade wird durch 'Störungen' aufgelockert. Mich erinnert die Fassade an die Constantin Höfe in Köln-Deutz ebenfalls von JSWD Architekten:



    Ich bedaure etwas, das JSWD das Gebäude in Stuttgart nicht selbst realisieren.

    Da hole ich mal den allerletzten Thread nach vorne. Ich habe heute mal alte Fotos abfotografiert. Aufnahmen vom Bollwerk kurz nach der Fertigstellung, damals noch Landesgirokasse. Die Qualität der Bilder ist natürlich nicht so optimal.


    Zur Vorgeschichte:
    1988 wurde von Behnisch und Partner in Stuttgart ein Wettbewerb für einen Neubau der Landesgirokasse an der Reithalle gewonnen. Vorgesehen war an der Seidenstraße ein Hochhaus als Landmarke. Das Gebäude wäre sehr ungewöhnlich geworden mit mehren zueinander verdrehten Blöcke, das über einem dem Umfeld eingefügten niedrigen Bauteil emporgewachsen wäre.


    Kurz Zeit später kam die Planung eines noch höheren Hochhauses von Helmut Jahn im ehemaligen Bosch-Areal auf, was zu einer Hochhausdiskussion in Stuttgart führte, in deren Folge auch das Behnisch-Projekt leider begraben wurde. Sehr schade wie ich finde. Letztlich entstand in weiter entwickelter Version das Behnisch-Hochhaus in Hannover für die Nord-LP. Wobei ich meine, dass das Stuttgarter Projekt in seinen Proportionen stimmiger geworden wäre, einfach das Original. Heute steht auf dem Gelände dieses unsägliche Maritim-Hotel.


    Leider konnte ich im Netz nur folgende unscharfe Modellaufnahmen des Stuttgarter Behnisch-Turm finden: 1, 2, 3.


    Quelle: http://www.universitaetssammlungen.de/modell/1772


    1992 gewann wiederum Behnisch den nächsten Wettbewerb für die LG, diesmal am Bollwerk, wo zuvor ein Stadtbad? von Horst Haag (dem Planer des Rotebühlzentrums) vorgesehen war. Ein Hochhaus kam wohl infolge der vorangegangenen Diskussion nicht mehr in Frage. Der Wettbewerbsentwurf sah zwei L-förmige Bauteile an der Hohen Straße mit Winkel an der Fritz-Elsas-Straße und der Leuschnerstraße mit Winkel auf der Grundstücksrückseite. Darüber war ein U-förmiger zwei bis dreigeschossiger Bauteil angedacht, der zwischen den beiden Richtungen der unteren Bauteile vermittelt hätte. An beiden Straßeneinmündungen zur Fritz-Elsas-Straße hätte dieser Bauteil auskragen sollen. Der mittlere Teil sollte über dem Innenhof schweben, wenn ich die Zeichnung und Modellaufnahme richtig lese.


    Diese Entwurf wurde nicht verwässert sondern in der Folge weiterentwickelt zu dem heutigen Bau. Der U-förmige Teil oben verschmolz mehr mit den darunter liegenden Teilen und auf den nördlichen Schenkel wurde verzichtet.


    Entstanden ist ein sehr vielschichtiges Bauwerk, mit jeweils unterschiedlich gestalteten Fassaden, im Innern ist kein Stockwerk gleich dem anderen, die ganze Komposition führt zu einem vielgestaltigen Raumerlebnis im Innern, vor allem unter der großen Glasfläche im Innenhof.


    An der Fritz-Elsas-Straße kommen die unterschiedlichen Richtungen des Grundstückes zusammen. Der L-förmige Bauteil an der Hohen Straße. Der Winkel wird hier aufgeständert weitergeführt. Rechts die Stirnfassade des Bauteil, der die Richtung der Leuschnerstraße aufgreift. Darüber der auffälligste Teil, die Auskragung, deren Ausrichtung zwischen den beiden Straßen liegt:




    Ein große schrägliegende Glasfläche findet sich im teilweise öffentlich zugänglichen Innenhof. Unter der der Verglasung befindet sich die Eingangshalle, der Luftraum verbindet das Untergeschoss mit mehren Obergeschossen:



    Die schräge Glasfläche schneidet in das Wasserbecken im Untergeschoss und teilt diese in ein inneres und äußeres Becken. Ursprünglich sollte ein großes Kunstwerk von Frank Stella in dem Becken aufgestellt werden, woraus nicht wurde. Die Treppenhäuser sind meist verglast.




    Blick auf den hinteren Bauteil. Die Stockwerk stufen sich auf dieser Seite hin ab. Ein nach oben immer größer Anteil der Mittelflure liegen dadurch an der Außenseite und sind voll verglast. Die unteren Geschosse sind im Atrium hinter die schlanken Stützen gerückt.




    Ein Blick entlang der Leuschnerstraße. Die Fassade läuft hier, wie auch an der Hohen Straße flächenbündig nach unten zur Straße. Dafür sind die oberen Geschosse im Gegensatz zum Innenhof zurück gestaffelt. Rechts der hohe hintere Bauteil an der Feuerwache.




    Blick auf die Rückseite des Gebäudes. Hier hat das Gebäude acht Geschosse. Die Fassade ist wiederum eigenständig in ihrer Farbgebung.






    Die flächige Fassade an der Hohen Straße ist hier blau (Leuschnerstraße grün). Hier befindet sich das Kino 'atelierambollwerk'.




    Blick von der Fritz-Elsas-Straße von der Innenstadt her kommend auf das Bankgebäude. Auffällig die Auskragung, der Wolkenbügel, mit der Besucher-Lounge. Die oberen Geschosse sind zurück gestaffelt, wodurch das große Gebäude besser in sein Umfeld eingebunden wird.




    Nochmals die Hauptfassade an der Fritz-Elsas-Straße:




    Der linke Baukörper staffelt sich zum Haupteingang nach unten etwas zurück und gibt die Öffnung zum Atrium frei:




    In der Erdgeschosszone befindet sich neben dem schon erwähnten Kino ein Restaurant (hinter der schrägen Glasfassade links), ein Selbstbedienungsbereich der Bank, sowie ursprünglich ein Leuchtengeschäft in der Leuschnerstraße. Heute befindet sich dort ein Architekturbüro.






    Unter dem aufgeständerten Bauteil an der Fritz-Elsas-Straße befindet sich der Haupteingang:




    Ein Blick in den Innenhof bei Dunkelheit. Die Brüstungfassadenteile wurden im Innenhof im Gegensatz zu den Außenfassaden nicht flächenbündig zu den Fenstern eingebaut. So entsteht eine zusätzliche Differenzierung. Die meisten Treppenhäuser sind verglast.






    Wie ich meine ein der Bauaufgabe angemessenes, städtebaulich gelungenes Projekt, das auch versucht in der Erdgeschosszone Öffentlichkeit herzustellen. Auch ist der Innenhof zumindest einsehbar. Das vielfältige Äußere lässt eben solche Innenraum-Erlebnisse erwarten, was ich bei eine Führung durch das Gebäude auch selbst erleben konnte. Leider hatte ich damals keine Kamera mit...


    Die im Europaviertel entstandenen Bürogebäude sind dagegen nur Normalkost meiner Ansicht nach.


    Leider scheint mir auch das Dorotheen Quartier in seiner Architektursprache etwas verkrampft, an das Bollwerk kann es nicht anknüpfen.


    Ein Videofilmchen auf Vimeo.

    Irgenwie zeitlos: der Landtag in Stuttgart

    Ein zeitlos schöner Solitär im Kontrast zu früherer Architektur drumherum. Architekten waren Erwin Heinle und Horst Linde nach Entwürfen von Kurt Viertel, errichtet wurde es von 1959 bis 1961.




    Viel Leben an einem schönen April-Tag um das Landtagsgebäude:




    Das dunkle Landtagsgebäude und das Stuttgarter Opernhaus. Im Bereich der Wiese hier entsteht derzeit das Bürger- und Medienzentrum des Landtages, eingegraben unter die Oberfläche mit einer großen runden Öffnung mit Sitzstufen nach unten. Architekten: Henning Larsen Architects aus Kopenhagen




    Der Landtag und das Neue Schloss:




    Momentan wird das Gebäude durch Staab Architekten modernisiert, die auch den bayrischen Landtag im Maximilianeum in München umgestaltet haben. Der Plenarsaal wird dann über Oberlichter Tageslicht erhalten.




    In der Fassade spiegelt sich der Turm der Musikhochschule:




    Einblick in das doppelstöckige Plenarsaalfoyer:




    Die Fassade ist schon in die Jahre gekommen, wird ja aber momentan modernisiert.




    Das Erdgeschoss ist etwas zurückgesetzt. Der Bau wurde als Stahlskelettkonstruktion ausgeführt:




    Blick vom Turm der Musikhochschule auf den Landtag und das Kunstgebäude. Während der bis 2016 dauernden Umbauzeit tagt der Landtag im Kunstgebäude:






    Blick vom Turm des Hauptbahnhofes auf Stuttgart und das Haus des Landtages. Den Fernsehturm halte ich für ein ähnlich zeitlos gelungenes Bauwerk:



    Die Aufnahmen stammen hauptsächlich aus dem Jahr 2006, das zweite Bild wurde 2011 aufgenommen, das letzte 2005.

    Noch ein paar Bilder:








    Naja, Aldinger findet ja auch die potthässliche Liederhalle, das mittelmäßige Kunstmuseum und sogar den Brutalimus-Wittwer gut, für ein zartes Gemüt wie mich eher schwer nachvollziehbar bis schockierend.


    Die Liederhalle halte ich für ein Meisterwerk jener Zeit. Ich hab mal eine Bilderzusammenstellung gemacht: Architektur classic.
    Das Kunstmuseum finde ich ganz ok, aber nicht überragend. Das Wittwerhaus (1970 Kammer und Belz) ist sicher keines der schlechtesten Gebäude jener Zeit und Stilrichtung.


    Bei Ex-Lerche kann ich aber wenigstens zustimmen, eines der seltenen Bauten (bzw. Neugestaltung) von LRO, die ich uneingeschränkt gut finde.
    Solche Rasterfassaden sind ja zur Zeit sehr in Mode gekommen. Da ist dieser bau ein frühes (2006) und sehr positives Beispiel. Allein die beiden unterschiedlich gestalteten Ecken (rund und eckig) sind genial.


    Behnischs LBBW ist ok, aber letztlich Architektur mit angezogener Handbremse, höhenmäßig und auch im Ausdruck. Gerade in dieser architektonisch traurigen Ecke hätte ein richtig exzentrischer und so auch gemeinter Bau hingehört. Ich denke mal, da wurde seinerzeit vom Dorfrat ordentlich frisiert, wie zu oft zum Schlechten.
    Halte ich für eine der besten Bauten im ausgehenden 20igsten Jahrhundert in Stuttgart. Gerade richtig für diesen Ort. Wunderbar wie die unterschiedlichen Richtungen der Umgebung aufgegriffen wurden und eine nahezu tanzende Bauskulptur daraus entstand. Leider wurde aus dem Behnisch-Turm an der Reithalle nichts, der Nord-LB-Turm in Hannover hat jenen Entwurf nicht mehr ganz erreicht.

    Architektur classic (Stuttgart und Region)

    Die Liederhalle, ein architektonisches Meisterwerk der 50iger Jahre.


    1956 wurde die neue Liederhalle nach Plänen von Rolf Gutbrod und Adolf Abel fertiggestellt. Die drei unterschiedlich geformten und unterschiedlich großen Saalbauten gruppieren sich locker um ein niedriges Foyer mit Restaurant. Jeder Saal tritt nach außen mit eigenständiger Fassade in Erscheinung.


    Ansicht von Westen, von der Breitscheidstraße aus. In dem dem aufgeständerten Bauteil links befindet sich der eher konventionelle, fast rechteckige Silchersaal, mit einer Fassade aus Keramikplättchen:




    Auf dem Niveau des Berliner Platzes befindet sich unter dem großen Vordach der Haupteingang. Darüber sieht man die Sichtbetonfassade des Beethovensaales und recht die Mosaikfassade des Mozartsaales:




    Blick zum fünfeckigen Mozartsaal. Die Fassade besteht aus einem Mosaik aus Quarzitplättchen in unterschiedlicher Größe und Farbe:




    Silchersaal und Haupteingang:




    Das im Innern zweistöckige Foyer verbindet als flacher Bauteil, der auch das Restaurant beinhaltet, die unterschiedlichen Sääle.




    Über dem Haupteingang die strukturierte Sichtbetonfassade des Beethovensaales:




    Blick vom Berliner Platz zum Haupteingang der Liederhalle. Links erkennbar die Erweiterung von 1991 mit dem Hegelsaal (Architekt: Wolfgang Henning). Architektonisch eine Enttäuschung, kein Vergleich zum Original:




    Die kunstvolle Fassade des Mozartsaales zur Schloßstraße hin:




    Ansicht von der Schloßstraße mit Mozartsaal links, dem Restaurant und darüber der Beethovensaal:






    Eine Komposition unterschiedlicher Baukörper, Ansicht von der Schloßstraße:




    Die gerade Rückseite des Beethovensaales zeigt zur Büchsenstraße hin ein Sichtbetonfassade mit vielen kleinen Lichtöffnungen. Im Innern zeigt den konvex und konkav gekrümmte Saal einen eleganten Schwung mit der vom Boden aufsteigenden Empore.




    Fassadendetail an der Nordseite:




    Ein architektonisches Gesamtkunstwerk mit sehr vielen unterschiedlichen Details und spannenden Raumsituationen innen. Die Nachkriegszeit hat durchaus spannende und richtungsweisende Architektur in Stuttgart hinterlassen.

    Zentrales Campusgebäude für die Sportschule Ruit

    Im Oktober 2015 wurde Richtfest am neuen Gebäude der Sportschule Ruit gefeiert. Dazu ein Bericht in der Stuttgarter Zeitung.


    Geplant wurde es von LRO-Architekten, was auch unverkennbar ist.


    Hier das Baustellenschild:




    Ein Blick auf die Baustelle. Leider verdecken die Bäume die Sicht. Von innerhalb des Schulgelände wollte ich nicht fotografieren:




    Im Juni 2016 soll das Gebäude fertig sein.

    Bottega + Ehrhardt Architekten erhielten für ihre Wohnbebauung BF 30 am Killesberg eine Anerkennung zum Deutschen Architekturpreis 2015.









    Außerdem waren die Wohngebäude für den deutschen Fassadenpreis 2015 für vorgehängte hinterlüftete Fassaden nomminiert.


    Die Wohnanlage im Baunetz, und als Bau der Woche bei german-architects.

    Einfamilienhaus auf dem Killesberg

    Heute ist mir beim Vorbeilaufen diese Einfamilienhaus in der Neubausiedlung auf dem ehemaligen Messegelände aufgefallen. Meiner Meinung nach hebt es sich positiv von den ansonsten dort entstanden Häusern ab. Ein Satteldachhaus in Urform mit bündig eingesetzten, teilweise über die Ecken gehenden Fenstern, ähnlich wie die Kindertagesstätte in Obertürkheim von Christine Remensperger. wirkt es vertraut und dennoch zeitgemäß.
    Kennt jemand den Architekten?



    Die Häuser finde ich interessant, insbesondere die von Kohlmayer Oberst und von Kai Dongus.


    Hier noch Links zu den Projekten in den Websites der Architekten:


    Haus S1 von Kohlmayer Oberst, Fertigstellung 2008. Die Entwurfsidee mit den drei Winkel finde ich sehr interessant.


    Einfamilienhaus T von Kai Dongus, Fertigstellung 2013. Die Idee mit einem Band, das durch das Gebäude läut und mal Fußboden/Decke und Wand darstellt kennt man auch von der Universitätsbibliothek Magdeburg (Auer und Weber) und vom Internationalen Zentrum in Stuttgart-Vaihingen (Dasch Zürn von Scholley).


    Villa X von Kohlmayer Oberst, Fertigstellung 2013.


    Insbesondere das Haus T und die Villa X sind mir aber zu groß.

    Schulzentrum Nord

    Noch ein paar Aufnahmen der umgebauten Anlage:







    Gelungen finde ich den Kontrast zwischen den dunklen Fensterbändern und den hellen Brüstungen. Dadurch wird die Schichtung des Baukörpers hervorgehoben.

    Eberhard-Ludwigs-Gymnasium

    Bis 2021 soll das Eberhard-Ludwigs-Gymnasium am Herdweg in Bauabschnitten umgebaut und erweitert werden. Architekten sind Lederer, Ragnarsdóttir, Oei.


    Vorab entstand weiter unten im Herdweg ein Interimsbau als Ausweichsquartier für die Umbauphase. Ebenfalls geplant von LRO-Architekten und im Sommer 2015 fertiggestellt.








    Ich mag immer noch nicht, das Gerber:



    Am 12. Oktober kam in der Stuttgarter Zeitung ein Artikel aus der Serie Stadtspaziergang Mein Stuttgart. Der Architekt Jörg Aldinger äußert sich darin ebenfalls kritisch über das Gerber, während er andere Bauwerk im Vergleich dazu positiv bewertet: die Calwer Passage, das umgebaute ehemalige Lerchegebäude (heute Weißes Haus, LRO) und das Bollwerksgebäude von Behnisch. Ich kann ihm da völlig zustimmen.


    Bei einem Vortrag in Stuttgart gab Stefan Behnisch zu bedenken, dass die Shopping Malls eine Privatisierung des öffentlichen Raumes bedeuten, was doch eigentlich niemand von uns recht sein kann. Da kann auch wieder die Calwer Passage als ein positives Gegenbeispiel gelten. Da gibt es keine Türen, die außerhalb der Ladenöffnungszeiten geschlossen sind. Ich glaub auf ARTE kam da auch mal ein Beitrag über dieses Thema.





    Die Gerberpassage (Passagenarchitektur) findet sich auch bei archdaily mit vielen Bildern und Plänen.

    Kindertagesstätte in Untertürkheim

    Aufgrund seiner Bauform (Satteldachhaus) fügt sich die neue Kindertagesstätte unauffällig in sein Umfeld ein ohne seine Entstehungszeit zu verleugnen. Geplant wurde es von Christine Remensperger, fertig war es 2015.




    Ansicht von Süden entlang der Großglocknerstraße. Hinter dem Haus liegt der Alte Friedhof.





    Ansicht von Norden mit der angehängten Fluchttreppe. Hinter dem großen Fenster befindet sich das Treppenhaus.


    Vorstellung der Kita bei german-architects.