Autos gehören zum Selbstverständnis unserer Gesellschaft und sind kein Teufelszeug, was zurückgedrängt werden müsste. Über die Architektur einer eventuellen Bebbauung werden wir uns sowieso nicht einig. Die Butzenbuden, die Du so nachbauenswert findest, würde ich lieber in der Vergangenheit belassen.
Es geht sicher nicht um das generelle Zurückdrängen von Autoverkehr, als vielmehr um das sinnvolle Verlagern von Durchgangsverkehr auf dafür geeignete Umgehungsstraßen. Autobahnähnliche Verkehrsschneisen gehören nunmal nicht in ein urbanes Stadtzentrum. Von unnötigen Umweltbelastungen in der Innenstadt ganz zu schweigen.
Sicher muß und wird man über die Architektur einer eventuellen Bebauung streiten. Allerdings die Vorkriegs- als auch die von Libero vorgeschlagene Neubebauung als "Butzenbuden" zu bezeichnen entspricht weder den Tatsachen, noch kann das als wirklich ernstzunehmendes Argument gelten.
Dort gab es vor dem Krieg keine mittelalterlichen Gebäude (außer den Kirchen) mehr auf die der unsachliche Begriff überhaupt zutrifft, nichtmal mehr am Marienkirchplatz. Es gab kein altes Rathaus mehr und auch keine Gerichtslaube.
Wenn man sich den Gebäudebestand mal in Erinnerung ruft, so fallen mir die repräsentanten Häuser (mit Torcharakter) an der heutigen Liebknechtbrücke, das Postamt an der Heiliggeiststraße und das C&A Kaufhaus am heutigen Standort des Alea ein, um nur einige zu nennen. Der überwiegende Gebäudebestand war in diesen Größenordnungen dimensioniert.
Der Vorschlag von Libero hält sich an diese Dimensionen und verwendet z.B. die Gerichtslaube nur zu einer möglichst attraktiven Stadtmöblierung.
Wenn man als außenstehende, neutrale Person von "Butzenbuden" in einem nicht wohlwollenden Zeitungsartikel lesen würde, könnte man auf den Gedanken kommen, daß es sich um den Aufbau einer mittelalterlichen Fachwerkaltstadt handelt...
...und das wäre in diesem Zusammenhang dann Blödsinn.
Gruß, Jockel HB