Die sog. Peitschenlampen stammen aus der Nachkriegszeit und oft schon aus den späten 40gern.
Soll heißen, bis 1948 war Berlin noch nicht politisch komplett geteilt und die Infrastruktur (in diesem Fall die Straßenbeleuchtung) wurden noch in Teilen gemeinsam geplant und am Beispiel der Peitschenlampen auch in Teilen sektorenübergreifend gemeinsam neu gebaut.
Am eindrücklichsten konnte man das bis in die Zeit nach der Wiedervereinigung auf beiden Seiten vom Brandenburger Tor betrachten.
So standen Unter den Linden (Ostsektor) und Straße des 17. Juni (Westsektor) die gleichen Peitschenmasten mit lediglich zwischen Ost u. West verschiedenen Lampenaufsätzen.
In der Chausseestraße kann man das bei Google Maps (Aufnahmen von 2022) noch Heute beispielhaft betrachten, die gleichen Peitschenlampen beiderseits der ehemaligen Sektorengrenze.
Dort sind die alten Peitschenmasten übrigens mit modernen LED-Leuchten nachgerüstet. (ebenso in der Heinrich-Heine-Straße)
Auch interesant zu sehen bei Google Maps (Aufnahmen von 2022) die Schöneberger Domenicusstraße (zwischen Hauptstraße und S-Bahnhof).
Dort sind die Peitschenlampen an der Nordostseite der Straße schon mit modernen LED-Leuchten ausgerüstet, während an der gegenüberliegenden Straßenseite noch die alte westberliner Ausführung zu bewundern ist.
Daß man Unter den Linden die Peitschenlampen wieder gegen die historischen Schupmann-Kandelaber getauscht hat finde ich richtig.
Allerdings wäre ich dagegen die Peitschenlampen überall zu entfernen, da diese auch für eine kurze Phase gemeinsamen Wiederaufbaus in Ost und West stehen.
Und wie die genannten Beispiele zeigen sind die Peitschenmasten für jede Art von Leuchtmitteln geeignet.
Das waren sie ursprünglich, das waren sie in allen verschiedenen Varianten in Ost und West zu Mauerzeiten und das sind sie auch Heute mit modernen LED's.
Gruß, Jockel