Beiträge von zabto

    Postapokalyptische Endzeitstimmung heute Nachmittag am Bezos Tower:

    Ich kann keine postapokalyptische Stimmung erkennen, nur einen grauen Herbsttag. Aus dieser Perspektive wird deutlich, dass an dieser Stelle die Chance verpasst wurde, weitere Gebäude in die Höhe zu bauen, um so ein städtebauliches Zentrum zu schaffen, das mehr ist als nur die Versiegelung wertvoller Fläche mit Bauten in Traufhöhe. Die Auflockerung der Fassade durch vorgesetztes Glas und überdachte Loggien / Balkone wirkt der Glasfrontmonotonie anderer Hochhäuser positiv entgegen.


    Zitat gekürzt. Bitte sparsam und vor allem keine Bilder zitieren. Danke.

    Auch vor dem Gelände mit dem BASF-Tower in Richtung Oberbaumbrücke, dort wo der Toyota-Händler ist, gibt es eine Idee für ein bis zu 100m hohes Hochhaus. Das wurde vor einigen Monaten im Stadtentwicklungsausschuss Friedrichshain-Kreuzberg vorgestellt. Nach der Vorstellung des Projektes wurde dem Investor vor allem von den beiwohnenden Grünen und Linken Politikern alles mögliche aufgezählt, wieso nun genau dort kein Hochhaus stehen sollte. Baustadtrat Schmidt meinte, dass sich die Höhe nicht in die Umgebung einfügen würde - wohlgemerkt, zu dem Zeitpunkt befand sich der Stream-Tower im Bau, der Edge-Tower in Vorbereitung und auf dem RAW-Gelände soll ein Turm um die 100m möglich werden.

    Na ja, die Hühner gackern wieder wenn das Ei gelegt ist. So kennt man die "Aktivisten" aus Friedrichshain-Kreuzberg. In diesem Fall bin ich froh, dass das Dagegen-Klientel zu spät dran ist und der Tower gebaut wird. Mir gefällt das Design und insbesondere die Aufzugtechnik wird einzigartig. Ich würde die Gegner auch nicht als Konservativ sondern als Strukturkonservativ bezeichnen, weil sie sich mit Veränderung an sich schwer tun. Ich finde, dass sich eine dynamische Stadt verändern darf und muss. Vielleicht findet der Investor noch einen Kompromiss mit dem Baukollegium für den Sockelbereich, der das "rauhe und "wilde" von Friedrichshain widerspiegelt. Wie das neben einer konsumorientierten Shoppingmall aussehen wird, darauf bin ich schon gespannt.

    Parkplätze sind mittig auf der Karl-Marx-Allee nett, werden aber in dieser Gegend mit Sicherheit nicht benötigt. Ich nenne die Gegend zwischen Straußberger und Alexanderplatz scherzhaft immer die innerstädtische Todeszone. In der U-Bahn steigt kaum jemand ein oder aus, Läuft oder fährt man mit dem Fahrrad nördlich oder Südlich der Allee findet man zuhauf leere Parkflächen. Nur Leben sucht man meist vergeblich. Und das nur wenige Meter vom (Teil-)Zentrum einer Millionenstadt. Das ist wahrscheinlich auch einzigartig. Nun fallen ein paar Parkplätzchen für die Diesel- und Benzinstinker weg und das Geschrei ist wieder groß. Alles in allem schlecht kommuniziert, aber unabdingbar und in der Gegend auch nicht dramatisch wenn der ein oder andere Parkplatz wegfällt.

    Das Museum wird wahrscheinlich der teuerste Aldi/Lidl-Nachbau der Geschichte, bin gespannt wie lange es dauert bis die Baukosten bei 1 Milliarde angekommen sind ;)

    Ja ich weiß, das sind alte Entwürfe und Ideen und wahrscheinlich wird keiner in der jetzigen Form umgesetzt. Ich finde Nr. 9 deshalb so langweilig weil diese Variante eben nichts Neues darstellt, sondern so in der Form an jeder Ecke in Berlin schon einmal gebaut wurde. Ich mag die extravaganten Bauten, insbesondere die gedrehten oder schrägen Formen. Davon sollte endlich einmal etwas realisiert werden. Von Tetrisklötzchen mit der vom Baukollegium favorisierten Rasterfassaden haben wir meiner Ansicht nach jetzt genug in der Stadt.

    Es tut sich was in Sachen Neuplanung des Areals am Checkpoint Charlie. Es wird wohl nun doch versucht, gemeinsam eine Lösung zu finden, also zusammen mit Trockland und nicht gegen den Investor.


    Die Morgenpost hat heute dazu einen Artikel veröffentlicht und 9 Bilder mit unterschiedlichen Hochhäusern bis ca. 60 m in einer Galerie zusammengestellt. Sollten nun doch noch Häuser über Traufhöhe zugelassen werden, hoffe ich, dass es nicht so wie in Bild Nr. 9 dargestellt realisiert wird. Das wirkt so als wären alle 8 anderen Varianten x-mal im Baukollegium diskutiert worden und dann kommt Entwurf Nr. 9 zum Vorschein.


    Ich lasse mich aber gerne positiv überraschen.

    Ich bin froh um die Architektur. Das ist eines der wenigen Projekte welches mich anspricht. Mein persönlicher Geschmack scheint konträr zum Einheitsbrei des Rasterfassaden Baukollegiums zu sein. Ich kann also darauf hoffen, dass alles was das Baukollegium ablehnt, meinen Geschmack trifft.


    Die ursprünglich großflächiger angelegte Fassadenbegrünung bzw. Begrünung der Terrassen wurde meines Erachtens deshalb gestrichen, weil in unserer Klimazone und in der Höhe bis zu 140 m der Pflegeaufwand zu groß geworden wäre und die Auswahl an Pflanzen für diesen Extremstandort gen null tendiert. Fassadenbegrünung ist eher etwas für Bauten in Traufhöhe und nicht für Hochhäuser und sollte dort viel häufiger eingesetzt werden.


    Die Forderung des Baukollegiums / Bezirks einen Eingangsbereich zu schaffen, der rau und wild ist, ist doch rund um den Mercedes-Benz-Platz obsolet. Das sind alles Neubauten - mehr oder weniger gelungen - und hat nichts mit der Authentizität des Bezirks in den Altbauvierteln zu tun. Man versucht hier krampfhaft den Mythos Kreuzberg/Friedrichshain in ein Neubauviertel zu übertragen. Das ist von vornherein zum scheitern verurteilt. Abgesehen davon werden - unabhängig von der Gestaltung der unteren Sockel - nach Errichtung die Scheiben eingeschlagen und Graffitis gegen Amazon / Zalando gesprayt. Da ist es dann auch schon egal wie der Sockelbereich gestaltet wird, die Vandalen kommen so oder so. Je einfacher die Gestaltung, desto günstiger ist die Schadensbeseitigung.


    Abgesehen davon finde ich auch den Sockelbereich gelungen. Der Kontrast zu den Glasfassadenteilen und den Unterbrechungen zieht sich vom Sockel bis nach oben hin durch und lockert den Bau auf. Der Sockel ist unterteilt in den Bereich unterhalb und oberhalb des Plateaus in Höhe der Warschauer Brücke. Daraus ergibt sich in Kombination mit den Gleisanlagen und Brückenbau ein industrieller Charakter, der gut in die von Bahnanlagen geprägte Ecke passt.

    Es scheint ja wieder etwas Bewegung in die Diskussion um das "architektonische Meisterwerk" zu kommen. Meinen Unmut habe ich hier bereits des öfteren kund getan, daher empfehle ich den Artikel der Berliner Zeitung "Neue Illustrationen Architekt Braunfels befeuert kritische Debatte ums Kulturforum" vom 07.11.2019

    Auf den Visualisierungen (unabhängig der diversen Überarbeitungen) finde ich, dass die Größenverhältnisse nicht stimmen. Das Park Inn ist 125 m hoch, das geplante Hochhaus soll 130 m hoch sein. Auf den Visualisierungen sieht es aber so aus, als wäre der Neubau mindestens 150 m hoch.

    Hässlich ist relativ - allein aufgrund des äußeren Erscheinungsbilds des ALEXA gibt dieses Gebäude dem Alexanderplatz eine besondere Note. Ich bin froh um dieses Gebäude, da ich kein Freund von gleichförmigen und monotonen Bauten bin. Ein bisschen Abwechslung zur öden Platte tut dem Platz mehr als gut.


    Zusammen mit dem Capital-Tower eine durchwegs interessante städtebauliche Komponente. Je nachdem wie der Capital-Tower dann letztendlich aussehen wird. Die im Vorfeld erstellten Visualisierungen haben ja leider oft genug nichts mit dem Endresultat gemein.

    Geldverschwendung

    Wenn eben an diesem Standort nicht genügend Platz ist und das ganze sich dadurch verteuert, dass man in die Tiefe gehen muss, dann sucht man sich einen neuen Standort, investiert 200 Mio. und hat weitere 200 Mio. + X für andere Kulturprojekte. Diese Geldverschwendung ist ein Witz, der Bau an sich sowieso. Und ob man sich unbedingt mit negativer Publicity einen Namen machen sollte sei dahingestellt. Der Schandfleck wird jedenfalls auf Jahrzehnte sichtbar bleiben. Da wäre mir positive Publicity durch einen architektonisch ansprechenden Bau jedenfalls deutlich lieber.

    Aldi und Lidl könnten weitaus günstiger bauen

    Wenn ich mir dieses Bild und im Vergleich dazu die Fillialen von Aldi und Lidl dann frage ich mich wieso nicht auf das bwährte Konzept der Discounter zurückgegriffen wird, wenn das Ergebnis nahezu das Gleiche ist. Siehe dazu die modernen Fillialen der Discounter hier und hier. Immerhin ist man etwas vom Konzept des Nachbaus einer Schweinemastanlage mitten in der Stadt abgewichen. Jetzt wird es eben ein Discounter....


    Generell frage mich, wieso der "selbsternannten Hochkultur" immer das Geld in den Rachen geworfen wird während kleine unabhängige Clubbetreiber, Galerien, Künstler aus der Stadt vertrieben werden.

    illegales Parken

    Wie schön, dass du dich beschwerst, dass du nun nicht mehr illegal auf dem Radweg parken kannst. Das durfte man vor Errichtung der Poller nicht und man darf es auch jetzt nicht. Es ist ja bezeichnend für jemanden, der absichtlich auf dem Radweg parkt und sich dann aufregt, dass ihm das durch eine bauliche Maßnahme nun nicht mehr möglich ist. Die Poller sind ja auch deswegen da, weil das Ordnungsamt in Friedrichhain-Kreuzberg quasi nicht existent ist. Park einfach da wo es erlaubt ist und nerv hier nicht weiter im Forum rum.

    Ränder von Friedrichshain

    Die Ränder von Friedrichshain (bzw. Media-Spree) sehe ich eher am Ostbahnhof und am Ostkreuz. Beide Bahnhofe zählen zu den am häufigst Frequentierten in ganz Berlin. Dazwischen findet aktuell Stadtentwicklung statt, die durchaus das Potenzial für eine kleines Zentrum hat. Ich denke, dass sich an der Ecke Warschauer noch einiges mehr entwickeln wird. Die geplante Brommy-Brücke wird auch ihren Betrag dazu leisten. Von den geplanten Hochhäusern ganz zu schweigen.

    sehr ansprechend

    Ein gutes Beispiel dafür, dass direkt vor Ort ein Ausgleich für versiegelte Fläche geschaffen werden kann. Das ist nicht nur gut für das Stadtklima sondern auch ästhetisch ansprechend.

    mehr Mut wäre angebracht

    Ja, mag sein dass bei genauerer Betrachtung schöne Details erkennbar sind, im Gesamtbild fällt das leider nicht auf. Da reiht sich dann Klötzchen an Klötzchen und eins sieht so aus wie das andere. Das ist mein eigentlicher Kritikpunkt, die hundertfache Reproduktion dessen was schon seit den 50ern gebaut wird. Ob da nun ein paar Streben schmaler werden oder sonst noch irgendwelche nette Spielereien versteckt sind fällt doch nicht auf. Das Gebäude an sich ist einfach nur banal und langweilig. Kann man bauen, muss und sollte man meiner Meinung nach aber nicht. Vor allem nicht ins so einer zentraler Stadtlage.

    WEIDT PARK CORNER

    Geht es nur mir bei dem Anblick dieses tristen 08/15 Gebäudes so, dass man am liebsten vom Dach springen möchte oder gefällt das tatsächlich jemandem?


    Immerhin wirbt der Architekt selbst mit dem Slogan "Zeitloses Hochhaus mit hohem Wiedererkennungswert". Das trifft immerhin voll und ganz zu - "zeitlos" weil man schon seit den 50er solche Banalitäten in den Stadtraum stellt und "hoher Wiedererkennungswert" weil man das in jeder popeligen mitteldeutschen Stadt auch schon mal gebaut hat.

    Chance vertan

    Bitte erstmal informieren: Hier wurde nichts "verschenkt", und "man weigert" sich nicht. Die Höhe ergibt sich aus einem Masterplan, der an die 20 Jahre alt ist –


    Dass das heute und jetzt nicht mehr geändert werden kann ist mir klar. Aber einen 20 Jahre alten Masterplan hätte man bereits vor einigen Jahren an die neuen Bedürfnisse anpassen können. Am Alexanderplatz laufen Diskussionen über Reduzierung der Höhe und Anzahl der Hochhäuser - das meine ich mit Verweigerung. Für den Hochhausentwicklungsplan hat sich Fr. Lompscher bis 31.10.2019 Zeit erbeten und das Baukollegium hat vor kurzem Hochhauspläne am Kurfürstendamm komplett abgelehnt.


    Darin besteht für mich die "Weigerung" der Verantwortlichen, bei neubauten großzügiger in die Höhe zu gehen. Unbebaute Flächen sind rar, nach oben ist noch genug Luft - das meine ich mit "verschenkt".