Man könnte wohl schon zufrieden sein, wenn das Dach in Form und Optik so bliebe, eine historistische Lösung wird es bestimmt nicht geben. Für so etwas sind die nüchternen Naturwissenschaftler bestimmt nicht zu haben. Ich rechne eher mit einer Anpassung an die umgebende Unsäglichkeit in Form von Aufstockung und Blechdach. Den Figurenschmuck samt Segmentgiebel kann man ja, nachdem er vom Dach geholt ist, locker in weitere Spolienbeete drapieren und der Natur dann ihren Lauf lassen.
Beiträge von Schöne Aussicht
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Da stimme ich voll und ganz zu, Beggi. Es erschließt sich nicht, was das soll. Der dunkle Einschub orientiert sich auch nicht an der Traufhöhe der Umgebung sondern fängt dafür ein Stockwerk zu weit unten an. Einziges gemeinsames Merkmal ist, daß diese Stockwerke seitlich keine Balkons mehr haben , und warum die obersten beiden Stockwerke wieder quasi darüber vorkragen, versteht auch kein Mensch. Oder soll es am Ende ein etwas unbeholfenes Zitat des 'Dock' Containerstapels im Osthafen darstellen?
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Ebenfalls danke für die umfangreiche Projektvorstellung. Hier scheint all das im Erscheinungsbild korrigiert zu werden, was den Bau bisher so gruselig macht. Die massive Überbetonung des Horizontalen und Flächigen weicht einer filigranen, vertikalen Fassadenstruktur, der drückend niedrige Eingangsbereich wird durch die Rücknahme des 1. OG entschieden luftiger und die stark hell/dunkel kontrastierende, kalte Farbgebung ist ebenfalls passé. Ich freue mich auf den Blickfang an meinem täglichen Weg zur Arbeit. Und eine Rooftop-Bar in der Lage wäre wirklich nicht schlecht.
Wenn jetzt noch das Eckhaus zum Grüneburgweg.....
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Ein sehr gelungenes Zitat sogar. Von der Kombination reseda- nicht mintgrüner Putz, schwarze Hochglanzkacheln (auch noch im historisch richtigen Format) und mattgoldene Metallteile über die mit der Nachbarschaft harmonierende Traufhöhe bis zur Form- und Farbgebung der Balkongeländer. Man beachte den schwarzen Handlauf! Mein einziger Kritikpunkt wären die Doppelstockgauben - aber in diese Höhe schaut man ja nur selten. Für das Straßenbild der Großen Friedberger jedenfalls eine schöne Ergänzung, die sich durch ihre kleinteilige Verspieltheit in die Altbauumgebung weit besser einfügt als der nüchterne Vorgänger.
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Ja, es wird ganz schön ausschauen, wenn der Doppelturm irgendwann noch mal fertig wird. Die Baustelle liegt ja sozusagen direkt hinter meinem Schreibtisch und nur zwei Blocks entfernt, so daß man die Arbeiten mit bloßem Auge verfolgen könnte. Wenn es etwas zu sehen gäbe - aber es ist schon eine bemerkenswert geringe Geschwindigkeit, die man da drüben entwickelt. Heute hievt der rote Kran mal wieder sporadisch ein paar Fensterscheiben in die Höhe, die wohl auf der Ostseite des Wohnturms eingebaut werden, die ich nicht sehe. Recht erstaunlich bei dem böigen Wind.
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Ein sehr schöner Entwurf, ich würde mir wünschen, daß das im Umfeld Schule macht. Denn auch wenn Bodo Kirchhoff vor vielen Jahren in einem seiner Romane behauptete, das Ostend sei nicht zu retten - was ja mittlerweile halbwegs widerlegt sein dürfte, habe ich viel eher das Allerheiligenviertel für unrettbar gehalten. Der Gaumersche Knoten wird mit diesem Projekt endlich durchgehauen - und wie! Ich bin schon allein dankbar für den neuen Zugang zur Innenstadt, der einem die trostlose Tristesse der Allerheiligenstraße mit den Höhepunkten Umspannwerk und Heizkraftwerk erspart. Aber daß man dann auch noch von der Lage eigentlich angemessener, aufwendig-großstädtischer Architektur empfangen wird, ist ein Gewinn, den man als langjähriger Kenner der Gegend nie mehr für möglich gehalten hätte. Hoffnung auf diese Änderung gab es ja keine, denn die Neubauten der letzten Jahre längs der Langen Straße hatten sich ja in ihrer architektonischen Qualität eher am mageren Bestand orientiert, als Aufbruch vermittelt. Mit einem Wort: Danke!
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Wo sie recht haben, haben sie recht - ob Wahlkampf, oder nicht. Schon allein um die aus allen Nähten platzende Strab- und Bus-Haltestelle an der Konsti etwas zu entlasten, wäre eine Wiederauflage der zweiten Innenstadtstrecke durchaus wünschenswert. Man sollte bedenken, daß sich die Pläne für eine Strab-Verbindung nach Bad Vilbel konkretisieren, die mit Sicherheit gegenüber dem Bus weit mehr Fahrgäste anzieht. Wie sollen das die (zumindest vor Corona) bereits vor Menschen überquellenden Bahnsteige bewältigen?
Auch wenn der berühmt-berüchtigte Schlenker aus der Schillerstraße ums Eschenheimer Tor damit nur eine veränderte Wiederauflage erfährt, ist die Verbindung für viele ein Gewinn. Wie bei der Strecke über die Konst wird man sich später nur fragen, welcher Simpel je auf die Idee kam, sie aufzugeben und abzubauen.
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Kleine Anmerkung zu den letzten beiden Fotos. Das letzte ist älter, denn das offenbar leider zum Abriß vorgesehene prämoderne Wohnhaus mit dem hohen Mansarddach und derzeit gelben Anstrich, das sich sonst neben dem im Bild rechten Seitengebäude befinden müßte, ist noch nicht vorhanden. Außerdem zieht auf dem mittleren Bild wohl bereits ein Motorwagen die Drehleiter und die Pferde haben bereits ausgedient. Tolle Bilder, danke!
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Wie immer man den notgelandeten Baukörper da oben findet oder begründet, in direkter Nachbarschaft zu dem sparsamen Zitat eines Kirchturms und dem verbretterten Nachkriegsbehelfsaufbau des ehemaligen Gründerzeitlers entsteht für mich schon eine gewisse Ensemblewirkung.
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Danke Schmittchen für den Hinweis auf den VGF Artikel. Eine sehr positive Entwicklung, schließlich ist es schon im Hinblick auf Nachhaltigkeit sinnvoll, vorhandene und rundum brauchbare Infrastruktur wie das Eckenheimer Depot zu reaktivieren, wenn der Straßenbahnbetrieb wieder wächst. Denn dafür, daß es inzwischen über hundert Jahre alt ist und im Krieg unzerstört blieb, ist es bemerkenswert jung geblieben, anders als die Depots Heide- oder Textorstraße mit ihren engen Gleisradien, unübersichtlichen Ecken und Rangierbewegungen über die Straße. Die Lage im Netz ist zwar derzeit nicht gerade ideal, aber das wird sich in den nächsten Jahrzehnten ändern. Schade nur, daß man bei der Betriebsstrecke Glauburgstraße wohl aus Sparsamkeit bei den Baumaßnahmen an der U 5 und der Strab 18 nur ein Minimum der möglichen Streckenverbindungen hergestellt und sie teilweise sogar noch reduziert hat. Aber auch das läßt sich ja wieder ändern.
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Ein richtiger Guckkasten ist da entstanden, mit dem Pappenheim-Platz als Szene - inklusive Versenkung. Besonders schön sichtbar auf dem zweiten Bild. Ich freue mich sehr darauf, daß mein emotional Frankfurter Lieblingsmuseum endlich wieder öffnet. Und was den von einigen kritisierten Wechselausstellungssaal angeht: wer selbst schon Ausstellungen mitproduziert hat, weiß so einen Freiraum mit geringen architektonisch bedingten Einschränkungen sehr zu schätzen. Und bei der Übernahme von Ausstellungen aus anderen Museen ist derart hohe Bespielbarkeit ein großer Vorteil. Denn kostensparende Koproduktionen und Wanderausstellungen sind mittlerweile eher Standard als Ausnahme.
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Der spärliche Baumbesatz dieses neuen Quartiersplatzes wird kaum genügend Architektentrost entfalten, um diese erneute platzarchitektonische Bankrotterklärung zu bemänteln. Man fragt sich, wie nach den von fast allen Seiten als mißraten eingestuften Gestaltungen des Roßmarkts, des Arnsberg- oder Elsäßer-Platzes schon wieder so eine trist-graue Steinwüste mit der Aufenthaltsqualität eines leeren Parkplatzes auf die Anwohner losgelassen werden kann. Die Hilflosigkeit, mit der die Planung auf das abfallende Gelände ausgerechnet mit einem abgetreppten Podest reagiert, die Konsti läßt grüßen, ist schon bemerkenswert. Daß dadurch die nördliche Platzfront quasi aus der Versenkung aufzusteigen scheint, ist angesichts der Gebäude, die sich in keiner Weise auf den Platz beziehen oder gar zu ihm öffnen, dann auch schon egal. Scha(n)de.
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zu # 80: Wären wir in Karlsruhe würde ich bei diesem Haus auf Curjel & Moser, Hermann Billing oder modische Zeitgenossen tippen, Bauzeit zwischen 1900 und 1910 - in Frankfurt typischerweise mit deutlich zurückhaltender Verwendung von teurem, weil von weit her stammendem Werkstein. Hier in Frankfurt sieht man derartige Fassaden mit aus dem Zopfstil am Übergang von Barock zu Klassizismus stammenden Anleihen in der Ornamentik nur selten, genauso wie den schwungvollen Jugendstilgiebel. Ein sehr schöner Fund. Muß ich mir auch mal aus der Nähe anschauen.
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Tramverlängerung
Um das klarzustellen: Die bestellten T-Wagen bereits um ein zweites Mittelteil zu verlängern, erwägt Oesterling nicht wegen der von ihm geplanten Umstellung des Grundtakts von 15 auf 10 Minuten, sondern weil auf bestimmten Abschnitten einiger Linien das in den dreiteiligen Bahnen verfügbare Platzangebot besonders im Berufsverkehr inzwischen nicht mehr ausreicht. Das gilt z.B. für die 11 im Gallus und besonders auf der Hanauer zwischen Ostendstr. und Ratswegkreisel. Endlich, kann man nur sagen. Beide Maßnahmen zusammen versprechen eine deutliche Entspannung der jetzigen Situation. Seine Äußerung allerdings, die Ringstraßenbahn werde erst 2022 fahren, scheint mir im Sommer 2019 sehr ambitioniert. Aber vielleicht war es ja nur ein Druckfehler und 2032 gemeint.
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Danke Tunnelklick,
wieder eine sehr schöne Zusammenstellung der damaligen Vorgänge, die ich sehr spannend fand. Denn O&H war, für meinen Geschmack zumindest, immer das schönste Geschäftshaus aus der Wiederaufbauära auf der Zeil. Und nicht nur wegen seiner Fassade, auch die Innenraumgestaltung war ja spektakulär. Nur hielt ich die Tatsache, daß das Gebäude in die Zeil vorsprang, immer für eine städtebauliche Geste - zur Betonung der Ecksituation und Vermittlung mit der Flucht des Hako-Hauses. Aber offensichtlich war's doch wieder nur ein, wenn auch positives, Ergebnis des traditionellen Geschachers zwischen Eigentümern und Stadt. Man lernt immer wieder dazu. -
U5 die Zweite
Dieser Vorschlag steht voll in der Tradition der CDU-Vorschläge für den Frankfurter Nahverkehr: maximal teuer und maximal illusorisch. Wir erinnern uns an die Planungsgeschichte der U-Bahn ins Europaviertel, die die Partei entgegen allen Warnungen weiterverfolgte, bis sie von Bund und Land brachial gestoppt wurde. Sachverstand ist darin jedenfalls nicht zu erkennen. Höchstens ein Versuch, angesichts des derzeitigen SPD-Übergewichts in der öffentlichen Wahrnehmung Aufmerksamkeit zu erregen. Schade, daß das wieder mal auf dem Rücken der Nutzer des Frankfurter Nahverkehrs geschieht, von denen die meisten die Fertigstellung dieses Projekts, egal in welcher Variante, eh kaum noch erleben dürften.
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Ernsthaft?
Wer sich einmal mit der Baugeschichte der Paulskirche vertraut gemacht hat, oder auch nur mal einen intensiveren Blick auf das Treunersche Stadtmodell geworfen. sollte eigentlich Bauchschmerzen bei der Vorstellung bekommen, der Paulskirche an Stelle der ästhetisch gelungenen Flachkuppel wieder jenen historischen, aber unförmigen Klops von Dach aufzustülpen. Aufgrund des ovalen Grundrisses war nämlich eine ordentliche, formschöne Kuppel, wie sie andere Kirchen-Rundbauten jener Zeit in Darmstadt, Berlin oder Karlsruhe zierte, nicht zu verwirklichen. Das Ergebnis war schließlich schon seinerzeit eine unbefriedigende Notlösung, das sah selbst der Erbauer, Stadtbaumeister Hess so. Und im Inneren setzte sich das Dilemma fort: mangels heutigem Oberlicht war es duster und die Akustik muß nach Aussagen von Zeitgenossen katastrophal gewesen sein, weshalb man schließlich eine bemalte Zwischendecke aus Stoff einzog um das Problem halbwegs in den Griff zu bekommen. Als Konzertsaal machte die Paulskirche auch danach keine Karriere. Millionen zu investieren, um ein von Anfang an verkorkstes Bauprojekt wiederherzustellen, das in seiner 1948 realisierten Fassung deutlich gewonnen hat? Bei aller Liebe zur Rekonstruktion baugeschichtlich wertvoller Substanz sollte man hier die Kirche im Dorf lassen. Demokratie ist ein abstrakter Begriff, der durch den Einbau von Säulen und die Wiedererrichtung von Altar, Empore und Orgel sicher nicht fassbarer wird.
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Nun ja, unterrepräsentiert nur, wenn man den Blick ausschließlich auf das Dom-Römer-Areal eingrenzt. Schon direkt drum herum gibt es mit einer Weinstube, den Cafés im Kunstverein, 'Einstein', 'Imori', 'Bitter & Zart', 'Naschmarkt', den Restaurants im Haus am Dom, 'Steinernes Haus' und 'Margarete' sowie zwei weiteren Gaststätten doch wahrlich schon genug. Und mit dem 'Frankfurter Salon' ist erst kürzlich ein weiteres Lokal in der Braubachstraße hinzugekommen. Das sollte zusammen mit den geplanten Cafés und Restaurants im Areal doch vielleicht erst mal reichen, oder?
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Die Insel sehe ich auch als beste Lösung für das Problem - mit positiven Nebeneffekten. Wer in die Myliusstraße will, muß nicht mehr Umwege laufen und endlich wird der Individualverkehr an dieser neuralgischen Stelle ein wenig kanalisiert und die Sicherheit der die Bockenheimer kreuzenden Fußgänger deutlich verbessert. Wer den heutigen Fußgängerüberweg an der Myliusstraße häufig benutzt, kennt den durch die absurde Ampelschaltung ausgelösten ewigen Rückstau der Autos und LKW auf den zwei Fahrstreifen Richtung Innenstadt, die hier ständig den Fußgängerweg blockieren und den Benutzern auch noch die Sicht auf die herannahenden Radler nehmen, die natürlich ebenso die Grünphase des Überwegs ignorieren. Das kann nur besser werden.
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Sanierung?
Und noch ein - leider schon reales - Beispiel, wie man es nicht machen sollte. Statt ein Fall von von Sanierung eher ein Paradebeispiel für das perfekte Zusammenwirken von Renditeorientierung und willfähriger Planung und Umsetzung - oder war es doch einfach nur Borniertheit? Das Haus ist eigentlich das mittlere einer Dreiergruppe. Links und rechts blieben die Häuser in voller Höhe erhalten, das mittlere hatte sein Mansardgeschoß und ein bißchen Fassadenzier eingebüßt. Statt das Vorbild einfach für die Wiederherstellung zu nutzen, hat man den fehlenden Balkon links im 3. Stock nicht wieder hergestellt - hätte ja auch etwas konstruktiven und damit finanziellen Aufwand erfordert, dafür aus dem leichten Putzvorsprung der 3. Fensterachse einen asymetrischen Risalit zusammendestiliert, den jetzt ein blockartig erhöhter Abschluß und ein völlig unmotivierter, aber natürlich den Verkaufserlös steigernder Mini-Metallbalkon 'zieren' werden. Aber so lange man wirklich alles verkaufen kann....