Beiträge von Regent

    Allerdings hatte ich kürzlich von einer Analyse der Deutschen Bank gelesen, wonach die Industrie (ähnlich wie bspw auch in Japan) inzwischen innovativere und hochwertigere Produkte mit höheren Margen produziert und sich so trotz Verlusten auf dem Massenmarkt inzwischen wieder der identische Handelsüberschuss wie vor den Krisen eingestellt hat.

    Also bei den Süddeutschen Autoherstellern und den Zulieferern ist der Gewinn um 20% bis 30% und teilweise sogar mehr eingebrochen, das größte Chemiewerk der Welt in Ludwigshafen macht täglich (!) 4 Millionen Euro Verlust. Berlin kann froh sein das hier vor allem gut bezahlte Dienstleistungsjobs angesiedelt sind. Für das produzierende Gewerbe stehen die Zeichen aktuell sehr schlecht, vor allem wenn man mit den Leuten intern redet.

    ^Tatsächlich schließt das beschlossene gesetzt genau dies aus! Auch für nicht mehr benötigte Gleise auf Industriebrachen würde bestandsschutz bestehen, das Frankfurter Europaviertel oder ehemalige Industrieanlagen im Ruhrgebiet wären so auf Ewigkeit zur Brache verdammt gewesen. Es ist einfach das nächste handwerklich total vermurkste Gesetzt dieser Regierung!


    Manchmal schau ich mir dieses kurze, erdrückende Video von 1991 zur Erdung an.

    Dieses Video wäre super Lehrmaterial für all die Wohlstandskinder von heute, die den Sozialismus allen Ernstes als zukunftsfähige, gerechte und ökologische Wirtschafts- und Regierungsform verklären!

    Interessant ist auch immer der Blick nach Zürich, wo sich von Mitte der 80er Jahre bis kurz vor der Jahrtausendwende Europas größte offene Drogenszene befand. Die Toleranz der Szene hat letztlich zu unannehmbaren Zuständen geführt, mit bis zu 3000 schwerst Suchtkranken täglich, die sich im sogenannten “Needle-Park”, dem Platzspitz direkt am Hauptbahnhof versammelt haben. Erst mit stärkerer repression gepaart mit Prävention haben sich die Zustände geändert. Heute ist der Platzspitz ein gemütlicher Park der zum verweilen einlädt, der Zürcher Hauptbahnhof nebenan gilt als einer der besten der Welt. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Platzspitz


    Die Frankfurter Sicht, dass es komplett ohne Repression (= rechtsstaatliche Maßnahmen) zu spürbaren Verbesserungen kommen wird, ist leider illusorisch. Das ist das ganze Drama.

    Du erzählst hier mal wieder Stuss! Der Plan von Haussmann sah zwar auch breite Boulevards vor, aber vor allem wurde die eher kleinteilige Bebauung damals zugunsten weitaus größerer Gebäude geopfert! Du kannst ja gerne mal in die noch erhaltenen Quartiere in Paris wie das Marais gehen und den Verkehr dort mit dem auf den Boulevards vergleichen!

    Naja, mit diesen "demokratischen Prozessen" ist das halt so eine Sache. Da kommen zwar alle Möglichen Interessensgemeinschaften zu Wort, aber die wichtigste Gruppe bleibt außen vor – nämlich die potentiellen Bewohner die nicht zu Wort kommen können weil sie ja noch nicht vor Ort sind und vermutlich auch nie sein werden. Die Politik und die Stadt sollte sich schon einmal Fragen was sie wirklich aktiv gegen die Wohnungsnot unternehmen wollen! Zudem ist das Argument das man hier angeblich ohne Bebauungsplan bauen wollte ja vollkommener Blödsinn! Natürlich wäre hier im weiteren Verlauf ein Bebauungsplan aufgestellt worden. Die Stadt hat dem kompletten Vorhaben aber eben eine Absage erteilt und möchte lieber wieder vollkommen unrealistische Vorgaben und Wünsche einfordern die dann aber widerum andere Bezahlen sollen. Das wird in Zeiten gestiegener Baukosten und hoher Zinsen aber kein Wohnungsbau Unternehmen auf sich nehmen! Davon abgesehen gehen aktuell reihenweise Wohnungsbau Unternehmen Pleite. Am Ende wird hier also lange Zeit erst einmal nichts passieren! Menschen werden weiterhin keine Wohnung finden oder unter den hohen Preisen leiden, Unternehmen keine neuen Mitarbeiter finden und sich zweimal überlegen ob sie in den Standort Deutschland investieren werden. Vielen ist das nicht bewusst weil sie ja noch einen gut bezahlten Job haben. Man darf aber nicht vergessen das vielen Unternehmen jetzt schon einige schlechte Jahre hinter sich haben, das dicke Ende steht hier also noch bevor. Und so dreht sich die Preisspierale aus hohen Kosten für alle Seiten munter weiter bis es einmal knallt.

    Gut, ich kenne mich jetzt nicht so gut mit der Situation in Frankfurt aus, aber zumindest in Stuttgart verhindert die Linke und in der Regel auch die Grünen aktiv jeden Neubau. Die Kalkulation dahinter ist klar. Aktive Verschärfung der ohnehin schon dramatischen Situation um Feindbilder zu schaffen und hinter der eigenen Ideologie zu vereinen. Kann man drauf reinfallen, muss man aber nicht!

    Erstaunlicherweise hört man von denen, die am meisten von der Wohnungsnot betroffen sind, in solchen Momenten immer sehr wenig.

    Kommt drauf an. Parteie, wie allen voran die Linke, aber auch Teile der Grünen und der SPD wollen das Problem ja mit Enteignung und Mietobergrenzen lösen. Zumindest in Teilen der Linken möchte man auch Bewohner aus „Luxusimmobilien“ vertreiben und diesen Wohnraum dann „Bedürftigen“ zur Verfügung stellen. Leider ist so ein Humbug im Deutschland bis in Gesellschaftsschichten akzeptiert, die bei so einer Politik die leidtragenden wären.

    In München wird ja aktuell ein neuer Bahnhof gebaut und mit der zweiten stammstrecke hat man da sogar ein ähnlich aufwendiges Bauprojekt am laufen. Das man in München nicht den ganzen Bahnhof nach unten gelegt hat liegt auch daran das viele Zugverbindungen in München enden und man hier eigentlich keinen Durchgangsbahnhof benötigt. Und bei Frankfurt sollte man nicht vergessen, dass mit dem Flughafen-Bahnhof ein Durchgangsbahnhof für den Fernverkehr bereits existiert und einige Verbindungen gar nicht über den Frankfurter Hauptbahnhof laufen sondern eben über jenen Flughafen-Bahnhof. Das problem in Stuttgart waren ja auch die völlig überlasteten zulaufstrecken, vor allem über das neckartal. Da ist der ICE über weite Strecken mit 60-80 km/h getuckert. Das problem war ja, dass man diese zulaufstrecken unter Beibehaltung der bisherigen zulaufrichtung nicht vernünftig ausbauen konnte. Daher kommt ja die Grundidee den Bahnhof um

    90 grad zu drehen was wiederum nur geht wenn man ihn unter die Erde legt. Das wird in der Diskussion heute gerne vergessen!

    Orakel


    Gehts jetzt eigentlich noch um die Sternbrücke oder möchtest du hier ein Statement für den Sozialismus abgeben, der nur mal nebenbei weder für volle Regale, noch für Klimaschutz stand! Vielleicht sollte man in Deutschland mal langsam versuchen wieder auf sachliche Diskussionen zurück zu kommen und nicht immer ideologische Fässer aufmachen! Auch ich bin durchaus für den Erhalt der Altbauten, aber das hat nichts mit Kapitalismus oder Sozialismus zu tun. Ansonsten können wir gerne über den Erhalt von Altbauten im Sozialismus reden, z. B. in der DDR.

    LOL, wo herrscht denn in Deutschland bitte „höher, schneller, weiter“? Du verwechselst uns wohl mit China, Dubai oder Russland. Zur Erinnerung, wir stecken seit einiger Zeit in einer Rezession und bei einem nahezu Null-Wachstum und sind damit Schlusslicht aller Industrienationen! Die Bauwirtschaft ist nahezu zum Erliegen gekommen, es fehlen Hunderttausende Wohnungen und praktisch alle Großprojekte in Deutschland sind gerade on-hold oder gecancelt! Ich wüsste auf Anhieb auch kein einziges Großprojekt das in Deutschland aktuell noch in der Pipeline ist! Man kann ja den fünf Altbauten an der Sternbrücke nachtrauern, aber auch selbst wenn man nie aus seiner bürgerlichen-Öko-hipster-bubble herauskommt sollte man langsam realisieren das der Rest der Welt aktuell an uns vorbeizieht und die Zukunft in Deutschland das Gegenteil von „höher, schneller, weiter“ ist – gewollt oder ungewollt.

    Natürlich sind die Verbesserungen okay, aber der ganze Zustand dort ist doch grotesk. Aber es passt auch irgendwie zu Deutschland. Man zieht in die Großstadt und will dort „Bullerbü“ und verbringt seine Freizeit auf einer Fläche des absoluten nichts. Klar, ich verstehe schon den Charme so etwas mitten in der Stadt zu haben, und trotzdem ist es eigentlich ein Armutszeugnis und vor allem ein Zeichen dafür das wir in Deutschland eigentlich kaum mehr etwas zukunftsfähiges hinbekommen und das Ganze den Menschen dann als „Feel-good-Lösung“ und „Fortschritt durch Verzicht“ verkaufen. In anderen Metropolen hätte man einen Teil der Fläche vernünftig bebaut und auf dem Rest schon längst die notwendige Infrastruktur für freizeitmöglichkeiten gebaut.

    Unter dem Deckmantel einer Verbesserung wird hier vor allem der Status Quo zementiert. „25 Sitzbänke und 2 neue Toiletten“ für eine Freifläche wo Berliner freiwillig ihre Freizeit auf einer aufgegebenen Asphaltfläche verbringen und das allen Ernstes auch noch als Sieg gegen den Kapitalismus verklären. Wie war das nochmal, die Metropolen dieser Welt sollen sich Berlin als Vorbild nehmen?

    Naja! Immerhin fließen ein Teil der Subventionen ja in die Staatskasse zurück. Ohne Arbeitsplätze gibt es auch keine Steuereinnahmen, die 900 Millionen hättest du auch anderst ausgeben können, aber eben nur einmal! Alle regen sich immer drüber auf das Deutschland seine Solarindustrie vor die Hunde gehen ließ und alles nach China gewandert ist. Warum ist das passiert? Weil Subventionen bei uns ausgelaufen sind und China eben massiv subventioniert – Solarindustrie wie auch e-Auto Produktion!

    ^Das Hochhaus wurde halt noch in den Zeiten vor der Immobilienkrise abgerissen, die Überlegungen dahinter wurden vermutlich von der aktuellen Realität eingeholt. Die Krise auf dem Immobilienmarkt wird irgendwann auch hoffentlich zu Ende sein, allerdings nicht unter der aktuellen regierungskoalition.

    … Das würde einige Probleme lösen und würde vielleicht auch das etwas ramponierte Image von Mercedes in der Hauptstadt etwas aufpolieren.

    Mercedes ist heute ein weltweit agierendes und produzierendes Unternehmen das gerade einmal 11% des Umsatzes in Deutschland generiert – den Anteil der davon in Berlin generiert wird dürfte sich dann wohl im Bereich von 1–2% bewegen. Warum genau sollte Mercedes jetzt 1 Mrd. € ausgerechnet in Berlin investieren?

    Die Investoren sind für die Stadt da, nicht umgekehrt.

    Wieso sollte das so sein? Investoren wollen Geld verdienen, sonst investieren sie eben woanderst! Kein normaler Investor wird in ein Projekt wo er im schlimmsten Fall auch noch Geld verliert investieren, warum sollte er das tun?? Es ist überhaupt kein Problem das Geld in anderen Städten oder Ländern zu investieren – nur eben für die Stadt Berlin! Denn für die vielen teuren Wünsche hat man eben selber kein Geld.