Beiträge von Regent

    Amsterdam hat eine U-Bahn mit 9 unterirdischen Stationen alle anderen sind oberirdisch. Brüssel und Marseille haben weniger unterirdische Stationen als Köln. Manchester und Birmingham haben gar keine unterdische Bahn.

    Naja, der ÖPNV in Birmingham und Manchester ist eine Katastrophe und wird größtenteils mit Bussen abgewickelt. Es gibt im Großraum Birmingham (2,9 Millionen Einwohner) ganze 3 Staftbahnlinien. In Machester (ebenfalls 2,9 Millionen Einwohner) sind es immerhin 7 Linien, herausragend ist das sicher nicht. Amsterdam hat wegen des schwammigen Untergrundes wenig Tunnel, dafür wird die Metro dort teilweise als Hochbahn geführt. Überhaupt sind die Metros in Brüssel, Marseille und Amsterdam vollwertige Metros auf vollständig autarken Strecken und keine Stadtbahn wie in Köln.

    Auf dieses Projekt freue ich mich wirklich! Im angrenzenden „Bohnenviertel“ tut sich ohnehin viel. Vom verufenen Rotlichtviertel vollzieht sich hier aktuell ein Wandel zum hippen Ausgehviertel. Für alle die mit der Gegend nicht vertraut sind: Es handelt sich um die letzten Reste der Stuttgarter Altstadt und gleichzeitig ist hier das Rotlichtviertel. Die Stadt Stuttgart will das Sexgewerbe hier allerdings verbieten und prüft aktuell einen Kauf der Bordelle, um hier eine gastronomische oder kulturelle Nutzung zu ermöglichen. Es bleibt spannend, aber schon heute gibt es hier tolle Lokale und Bars!

    So wie es aussieht wird an beidem bereits gearbeitet. Was passiert eigentlich mit der Unterführung zum Breuninger und dem Eingang zur Stadtbahn? Auf den Visualisierungen und Plänen ist hier ein großzügiger Vorplatz dargestellt.


    Edit: So wie ich es jetzt verstehe wird der Abgang zur Stadtbahn mit dem Haus für Medien überbaut. Dann wird eventuell doch erst am Mobility Hub gearbeitet.

    „nachweislich nicht besser“ bzgl. Frankfurt in wie fern?

    In Frankfurt hätte meines Wissens nach ja auch der Hauptbahnhof unter die Erde verlegt werden sollen, stattdessen wurde dann der ICE am Flughafen gebaut. Der Frankfurter Bahnhof an sich ist okay, aber das nahe Umfeld und die Unterführungen sind eine Katastrophe was das Klientel angeht. Da auch in Frankfurt viele Strecken an der Kapazitätsgrenze sind, wird hier zudem aktuell auch über neue Tunnel diskutiert.

    Das S21 ein großes Drama ist, ist ja unstrittig. Die Frage ist doch eher wie gehen wir jetzt damit um?! Wir sind längst über den Punkt hinaus, wo ein Stop des Baus noch Sinn macht. Ja, hier gab es viel etikettenschwindel, und ja, es muss viel nachgebessert werden. Was am Ende dabei rauskommt, da bin ich selbst gespannt. Aber ich kann dir eins sagen. Die anderen deutschen Städte die ähnliche Projekte hatten, z. B. Frankfurt und Dortmund, und ihre Projekte abgesagt haben, sind damit nachweislich auch nicht besser gefahren.

    Der Entwurf hat mich ehrlich gesagt zu keinem Zeitpunkt überzeugt! Das fertige Gebäude, auch im Zusammenspiel mit der Umgebung, finde ich zumindest interessant. Passt irgendwie in die ohnehin extrem heterogene Gegend. Ich glaube der ursprüngliche Schießscharten-Entwurf wäre in natura nicht besser gewesen als der jetzt realisierte Bau. Der skulpturale Charakter wäre hier doch völlig fehl am Platz gewesen, die Schießscharten wirken auf mich zudem eher abweisend und das “schwebende” Erdgeschoss hätte vermutlich Probleme mit der Statik bekommen. Alles in allem kann man mit dem Bau in der jetzigen Form leben, immerhin hat man hier nach Jahren des rumeierns den Bau fertig gestellt. Ins Erdgeschoss zieht laut StZ übrigens der Burgerbrater “Burgermeister”, ein Restaurantkonzept aus Berlin.

    Also zuerst einmal baut ein Architekt überhaupt nichts, das macht immer noch der Bauherr. Architekten entwerfen das was ihnen in Auftrag gegeben wird. Beim Schock-Areal war von Anfang an klar das man hier ein urbanes Quartier baut und sich an der Masse der Vorgängerbebauung an der Stelle orientiert. Wobei meines Erachtens da noch mehr Maße drin gewesen wäre. Die Bebauung orientiert sich in der Höhe auch klar a den umliegenden Gebäuden. Was hättest du dir denn hier gewünscht? Historisierende Bauten mit Schrägdach und Erker?

    So viele Trinker gibt es in ganz Stuttgart nicht, als dass diese jeden vermurksten Platz bevölkern könnten. Der Joseph-Süß-Oppenheimer-Platz dient wohl eh maximal dazu, dass Büroangestellte hier in der Mittagspause ein Sandwich essen oder ne Kippe rauchen. Große Aufenthaltsqualität bietet der bessere Hinterhof nicht. Das man hier nicht großzügiger begrünt hat liegt vermutlich an der Tiefgarage darunter. Trotzdem hätte ich mir hier etwas Rasenfläche oder Ähnliches gewünscht.

    Das ist doch genau der Punkt, was heißt denn „Erhalt hat sich nicht gelohnt“. Ich bin ja bei dir, dass vor 100 Jahren langlebiger gebaut wurde. Aber ich hab ja auch geschrieben das es hier vermutlich schlicht um Rendite geht. Der Bau an sich ist nicht so schlecht, aber hat halt ein paar Mängel. Letztlich hat man halt Deloitte als Ankermieter gewonnen die wohl mit dem Bestandsbau nicht zufrieden gewesen wären und einen Neubau rechtfertigen. Deloitte ist natürlich auch eine Hausnummer! Das ist ein global player, die für ihre dependance in Stuttgart eine repräsentative Location suchen. Bevor du mit denen keinen Deal machst, reißt du eben auch gute Bauten ab um denen was neues hinzustellen um 20 Jahre lang dicke mieten abzusahnen.

    ^^


    Im entsprechenden Teilabschnitt des Schwabenzentrums stehen die Läden leer, der Rest des Schwabenzentrums ist vermietet! Offensichtlich bist du da nie vor Ort, sonst wüsstest du das! Warum die Läden leer stehen ist zudem auch die andere Frage, ich vermute mal man hat sich hier überhaupt nicht um neue Nachmieter bemüht, denn der entsprechende Teilabschnitt wird seit Jahren nichtmehr gepflegt. Dabei ist die Lage eigentlich sehr gut, direkt gegenüber ist schließlich der Haupteingang des Breuninger! Und warum sich in einer U-Bahnstation im Winter Obdachlose aufhalten? Ist das eine ernst gemeinte Frage??

    „Totales Versager“ ist mal wieder natürlich absoluter Quatsch! Viele Teile des Schwabenzentrums funktionieren sehr gut und haben auch durchweg einen ansprechenden Mietermix, z. B. den „Meat Club (Edel-Metzger)“, „Old Bridge (Italienisches Eis)“, „Colvino (Italienische Feinkost)“, „Breitengrad 17“ (Hipper Asiate), einen Juwelier, einen Teeladen, mehrere teure Cafés usw. usw.. Dazu natürlich noch die Ämter die hier sind usw.. Das Schwabenzentrum ist eben ein Kind seiner Zeit mit einer aufwändig zu sanierenden Architektur die man zu einem gewissen Zeitpunkt sicherlich auch mal hinterfragen darf und mit einer etwas unglücklichen Lage mit den integrierten Zugängen zur U-Bahnhaltestelle „Rathaus“, wo leider ein Teil der Obdachlosen- und Trinkerszene ansässig ist, dazu viele Nightlife-Spots in der direkten Umgebung die teilweise für Vermüllung sorgen und die etwas schwierige Situation beim ansässigen Ausländeramt. Letztendlich vermute ich aber, dass der Neubau rein wirtschaftlichen und renditeorientierten Gesichtspunkten folgt, vermutlich war auch die Aufteilung der Flächen für Deloitte nicht attraktiv.

    Die meisten Gebäude müssen nach 40–50 Jahren mal grundlegend saniert werden. An diesem Punkt entscheidet sich dann oft, ob der Bestand noch zeitgemäß ist. Ich denke beim Schwabenzentrum ist dieser Punkt noch lange nicht erreicht, aber auf Grund der eher eklektischen Bauweise im postmodernen Stil scheint eine Sanierung und Revitalisierung für zumindest diesen Teilabschnitt des Schwabenzentrums wohl nicht rentabel. Ich weiß auch nicht wie oft du da vor Ort bist, aber gerade dieser Abschnitt hat durch seinen eher eigenwilligen Innenhof mit Zugang zur Haltestelle Rathaus viele tote Ecken in die gerne uriniert wird. Der Leerstand ist hier auch schon seit vielen Jahren hoch, da die Laufwege hier nicht sehr intuitiv angelegt sind. Insgesamt kann ich die Entscheidung hier zugunsten eines Neubaus nachvollziehen, wobei ich es mir auch anderst gewünscht hätte.

    Die Umnutzung von Büros – Stichwort Loft – ist ja nun kein neues paar Schuhe! Wenn dies nicht gemacht wird, dann hat das vielfältige Gründe. Rein technisch lässt sich vieles lösen, auch die Konzeption neuer Nassbereiche. Aber das Problem steckt heute eher vielmehr in unklaren Verhältnissen für die Zukunft, z. B. die Art der Heizung, oder generell in der Tatsache, dass Bauen teuer ist und zumindest kurzfristig kein Geld zu holen ist. Jeder wartet halt erstmal ab. Und Fakt ist auch, das insbesondere im städtischen Raum einfach wieder dichter und billiger gebaut werden muss! Warum ist z. B. das Rosensteinviertel mit nahezu lächerlicher Dichte und langfristig auch als Viertel für Besserverdiener geplant? Hier könnte deutlich mehr und auch günstigerer Wohnraum entstehen.

    Ich würde die Einschätzung etwas differenzierter einordnen. Homeoffice ist immer noch ein großes Thema, aber viele Firmen drängen in der Zwischenzeit wieder auf mehr Präsenz. Der Führungsebene von Mercedes-Benz wurde das Homeoffice jüngst sogar untersagt (https://www.stuttgarter-nachri…a2-a8ba-7968fe70be53.html). Viele Unternehmen wollen und müssen aktuell sparen, da steht eben alles auf dem Prüfstand. Logisch das man da auch erstmal keine neuen Flächen anmietet oder baut. Das ist aber eher eine wirtschaftliche Entscheidung als ein Unternehmens-kulturelle. Wenn aktuell keine Flächen benötigt werden, dann kann man auch davon ausgehen das dies auch damit einhergeht, dass man auch keine Mitarbeiter am entsprechenden Standort aufbauen will.


    Die Umwidmung von bestehenden Büroflächen ist leider nicht so einfach wie es oft suggeriert wird! Wenn man sich mal mit dem

    Thema beschäftigt merkt man schnell, das dies gerade in Deutschland in der Regel teurer ist wie neu zu bauen, oder teilweise schlicht unmöglich. Alleine die Anordnung der Toiletten in Bürogebäuden macht einen Umbau in Wohnungen extrem aufwändig.

    Die Decke kann man nicht höher bauen weil man 1. die Gleise wegen der Steigung nicht tiefer legen konnte und 2. das „Dach“ des Bahnhofs dann eben aus der Erde herausragen würde und somit dann kein Platz an der Oberfläche entstehen, sonder wieder eine Gleishalle stehen würde. In echt wirkt die Halle schon sehr imposant, so niedrig ist die Deckenhöhe auch nicht.

    Im konkreten Fall hat das Eisenbahnbundesamt wohl schon festgelegt das Wohnungsbau ausdrücklich nicht als höheres Interesse gilt und die Pläne fürs Rosensteinviertel nicht umsetzbar sind. Ich frage mich was denn überhaupt als höheres Interesse geltbar gemacht werden kann.

    Mit dem Gesetz wollte man verhindern, dass die Bahn unrentable Strecken aufgibt und die Flächen veräußert. Vor allem im ländlichen Raum wurden in der Vergangenheit viele regionalverbindungen stillgelegt, die heute teilweise für viel Geld reaktiviert werden sollen, beispielsweise die Bottwartalbahn. Oft sind die alten trassen aber teilweise bebaut, was teure Umfahrung, Tunnel usw. notwendig macht. Das will man mit dem Gesetz in Zukunft besser regeln und vorhandene Bahnanlagen sozusagen für alle Zeiten reaktivierbar halten.