Beiträge von J_M_D

    Das Problem ist doch, das 55dB Allgemein ein Grenzwert für Lärm in Wohngebieten ist, nicht nur für Baulärm. Wenn wirklich auf die 55dB gepocht wird kann man doch gar nicht mehr bauen. Hier mal schweißen, dort mal ein Brett durchsägen oder einen Brunnen Bohren, das ginge dann nicht mehr. 55dB sind Gesprächslautstärke.
    Da hätte man sich sicher besser mit den Nachbarn auf Pausen wegen dem Abitur oder ähnliches einigen sollen.

    Ich glaube nicht, dass ein Busbahnhof in dieser Größe alle bisherigen Haltepostionen (vor dem Bahnhof, neben dem Bahnhof und rund um den Parkplatz) ordentlich aufnehmen würde. Man hätte dann wohl immer noch in Stoßzeiten rund um den Block Busse stehen. Ich denke das man da nicht mehr als 8 Positionen hinbekommt.

    Genau an dieser Stelle hat der Bahnhof eine schöne Glas-Stahl Konstruktion. Ich denke wenn hier richtige baukunst mit diesen Materialien betrieben wird würde das auch passen.


    Was die Anzahl der Stellplätz angeht sind 15 schon ganz realistisch. Mehr als 16 wird man da einfach von der Anfahrts-Abfahrts-Situation nicht unterbekommen.

    Das ist eben auf m² optimierte Investorenarchitektur mit Wohnbauten mittlerer Marktpositionierung. Da kann man nur noch versuchen mit günstigen Mitteln an der Fassade zu arbeiten, d.h. Putz mit Sockel und gute Grundrisse zu entwickeln.
    Innovative Wohnkonzepte, wie z.B. bei der neuen Werkbundsiedlung in München gehen ja meistens leider baden.

    Man hätte hier ja gut noch ein Staffelgeschoss draufsetzen können und somit einen Abschluss ausbilden können. Hätte zu der Nachbarbebauung von der Höhe auch besser gepasst. So sieht es wahrlich aus wie ein sich duckender Bunker.

    Hier sieht man mal wieder, dass mit ein bisschen Ornament keine Architektur gemacht wird.
    Das Haus sieht aus als ob es am besten an irgendeine Einfallstrasse in den USA passen könnte.
    Proportionen stimmen nicht. Stadtraumbildende Konzepte sind auch nicht zu erkennen. Man sieht auch das man kein Riesenbudget hatte. Hätte man diese Billig wirkende Kuppel nicht geschlossen bauen können und das gesparte Geld in die bessere Ausformulierung der Fenster stecken können.
    Und zu den Nachkriegskirchen muss ich sagen, dass viele unterschätzt werden und Richtig tolle Architektur darstellen.

    Wenn ich mir die Kaufhof Dachgeschosse so ansehe, wären sie in Dunkel-wie beim Sockelbereich- nicht schlecht gewesen. Dann hätte sich das helle Steinband um den dunklen Grundkörper gewunden, und die ähnliche Farbe von Blech und Stein hätte sich nicht so beißen können.

    200 mio wird die fassade sicher nicht kosten. Ein großer Batzen wird meißtens für brandschutztechnische Maßnahmen ausgegeben. Dann kommt eine neue EDV-Ausstattung und ein neues WC will der Ackermann sicher auch haben. Und da man bei der Deutschen nicht sparen muss kommen dann eben 200mio zusammen....

    Also ich finde das Gebäude ganz gut. Es ist schwer den städtebaulichen zusammenhang aus so ein paar Bildern zu bewerten. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass aus dem inneren spannende Blickbeziehungen enstehen.
    Das Spiel mit dem Massstabssprung der Größe der Fensteröffnungen läßt die Bedeutung des Gebäudes als kulturellen Sonderbau deutlich werden ohne zu verschlossen zu wirken. Es hat eine moderne Sprache ohne zu modernistisch zu sein, und das gefällt. Sicher gibt es einige Punkte die einem nicht ganz so gefallen, wie zum Beispiel sie ausarbeitung der Stürze, aber perfekte Gebäude gibt es halt nur sehr wenige - wenn überhaupt.

    Gut dass ihr alle Facetten von Sichtbeton kennt und wißt was man alles damit machen kann....
    Mir ist die Materialität von z.b. dem Kunstmuseum Lichtenstein oder der mexikanischen Botschaft in Berlin lieber als ne fiese Granitfassade nach dem Motto "Hauptsache Naturstein". Es kommt immer darauf an, was man mit den Materialien anstellt, und solange ich den Entwurf von Leon Wohlhage Wernik nicht gesehen habe weigere ich mich ihn schlecht oder gut zufinden nur aufgrund des Wortes Sichtbeton.

    Aber als Dogma ist es verkehrt, vor allem wenn es nicht mehr in den genius loci passt. Wenn man aus einem Schema ausbricht um intern Wohnräume zu schaffen, die in den Qualitäten deutlich weiter gehen (um den Argumenten schonmal vorzubeugen : Ohne Schaukästen zum Wohnen zu erzeugen) kann man ruhig anders als seit 1000Jahren bauen. Und normalerweise traue ich S+S schon zu spannende Architektur zu entwickeln.
    Ich sage ja nicht dass man mit Glas bauen muss. Ich selbst baue gerne mit Naturstein - ist halt meistens zu teuer - und tatsächlich gibt es viele fürchterliche "Glaspaläste". Nur wird ein Gebäude nicht per se gut wenn die Brüstung aus Sandstein ist.


    Den Entwurf selbst kann ich natürlich erst bewerten, wenn ich ihn gesehen habe.

    Ich habe den Entwurf noch nicht gesehen, aber so wie die Politiker drauf "losgehen" muss man ihn mögen. Hier wird ja mit tollen Argumenten nur so durch die Gegend geworfen. Und natürlich wird nach dem Allheilsbringer Sandstein gerufen. :lach:
    Und im Europaviertel ist er besser aufgehoben? Bauen die da nicht gerade alles aus Naturstein (Franzke).
    Naja, ich bin echt auf den Entwurf gespannt...