Beiträge von Blogrand

    Falls die Bebauung wirklich so kommt, fände ich das enttäuschend. Statt den Blockrand zu schließen, einen ruhigen Innenhof zu schaffen und der Löbtauer Straße eine Fassung zu geben, entsteht ein schmaler schattige Innenhofstreifen und ein geweiteter Straßenzug bzw. die Fortsetzung des baulichen Stückwerks an der Löbtauer. Täusche ich mich oder gelingt es in DD generell nicht, außerhalb der wenigen schon bestehenden Blockrandbebauung, diese neu anzulegen? (im Wiener Loch, Herzogin Garten und in der Südvorstadt Schnorr/Ecke Uhlandstr. immer nur halbherzig, ganz zu schweigen vom immergleichen Würfelhusten mit Abstandsgrün an vielen anderen Stellen). Dabei könnte man hier das bestehende Quartier schön um einen weiteren gefassten Straßenzug erweitern. Was ist da los? Will CG nicht, will die Stadt nicht oder hat das was mit Emissionsschutz zu tun? (Andererseits: Auch in anderen dt. Großstädten wird an verkehrsreichen Straßen bis an den Fußweg gebaut). Vielleicht bin ich in Sachen Blockrand etwas militant aber meine Erfahrung sagt, dass in der Regel nur dort richtige Urbanität entsteht.

    Danke, FritzTowner, für das Update aus der Wilsdruffer Vorstadt. Schön zu sehen, wie da gerade die Post abgeht. Eine Enttäuschung sind allerdings die Fassaden des Campus Medicus an der Schweriner Straße. Furchtbare Farben, viel zu wenig Fensterfläche und ein eigenartiges Gesims, das den Bau wie eine Bauchbinde umschließt und komisch proportioniert. Wer entwirft denn sowas?

    Antonstädter, herzlichen Dank für deine Fototour durch die Scheunenhöfe in der Leipziger Vorstadt! Sehr sehens- und lesenswert; inbesondere die Erklärung mit dem Altelbarm. Als unaufmerksamer Passant ist mir die Höherlegung der Erdgeschosszone nicht mal aufgefallen :confused:

    perforierte Stadt

    ^ Elli Kny, ganz herzlichen Dank für die ausführliche und versierte Berichterstattung. Wenn man wie ich nicht so oft in Dresden ist, ist das Forum eine prima Möglichkeit, um auf dem Laufenden zu bleiben. Es freut mich sehr, dass so viel Schwung in den Dresdner Wohnungsbau gekommen ist. Gut auch, dass im perforierten Siedlungsgefüge sehr viel nachverdichtet wird. Was mich aber stört ist die Ignoranz gegenüber dem öffentlichen Raum. Fast jeder Neubau ist gegenüber Fußwegen und Straßen durch kleine Gärten beziehungsweise Abstandsgrün abgeschirmt. Solche Gegenden sind vielleicht für den Sonntagsnachmittagsspaziergang ganz schön, aber Urbanität ist für mich etwas anderes. Leider gibt es in Dresden aus meiner Sicht viel zu wenige urbane Wohngegenden. Es dominiert ein unglaublich fragmentierter Siedlungsbrei (gut erkennbar, wenn man mit Bing im 3D-Modus über die Stadt fliegt). Urbane Quartiere (und das geht für mich in der Regel dann eben doch mit Blockrandbebauung einher) sind die Ausnahme. Sicher machen die frei stehenden Mehrfamilienhäuser den spezifischen baulichen Charakter Dresdens aus. Aber durch Krieg und Nachkriegssiedlungsbau ist dieser Stadt jegliche urbane Fassung abhanden gekommen. Daher sollte man sich aus meiner Sicht mehr um die Schaffung geschlossen bebauter Quartiere mit öffentlichen Räumen und einhergehender Nutzungsvielfalt bemühen.
    ^^efhdd: Vielleicht bin ich zu sehr Urbanist, aber diese selbstbezogene Argumentation für Eigenheimstandorte in der Stadt bringt mich auf die Palme. Das Lebensmodell mit Einfamilienhaus und zwei Autos ist natürlich vollkommen legitim - jeder nach seiner Fasson. Aber weshalb muss das in der Stadt sein? Derart raumverschwendende Bauweise ist sehr gut auf dem Land aufgehoben (und dort kann man den Zuzug junger Familien sehr gut gebrauchen!). Das eh schon völlig zerstückelte Dresden für derart - sorry - egoistische Wohnformen auf die grüne Wiese auszudehnen, geht gar nicht.

    Wenn sich die Oberbürgermeisterin und ihre Verwaltung nicht an die demokratischen Gepflogenheiten halten, dann müssen sie mit den Konsequenzen leben. Dass es mit Herrn Saal einen Unschuldigen trifft, wird er verschmerzen. Es gibt auch sonst tausend Dinge, die so einen Bau verzögern können.