Beiträge von Nautilus89

    Das Larov und meine Familie haben eine sehr lange Geschichte. Erst mal hat sich das Larov nicht bei meiner Familie gemeldet, sondern meine Familie 1990 beim Larov. Der Schriftverkehr ist vollständig in meinem Besitz. Der Schriftverkehr dauerte etwa sechs Jahre an.
    Auch nach fast 20 Jahren überkommt mich ein ungutes Gefühl, wenn ich den Schriftverkehr wieder mal lese. Wenn man das gesamte Puzzel betrachtet, hat das Larov mit allen Mitteln versucht, eine Verbindung meiner Familie zu diesem Grundstück zu wiederlegen! Erst sollte meine Urgroßmutter, welche damals den Antrag stellte, mit dieser Familie nichts zu tun haben, dann sollte das Grundstück gar nicht existieren. Der Schriftverkehr ist gespickt mit Absurditäten! Aber meine Urgroßmutter war eine sehr kluge Frau und bewies stets das gegenteilige. Jedenfalls räumte das Larov 1995 ein, dass das Grundstück existiert und meine Urgroßmutter die Alleinerbin ist. Dennoch wurde die Rückübertragung abgelehnt. Das Larov begründete damit, dass meine Urgroßmutter nie namentlich im Grundbuch als Eigentümerin eingetragen war. Was mit der Tatsache zu erklären ist, dass das Grundstück, wie viele andere auch in die AG der Familie übertragen wurde um so das Vermögen über den Krieg zu bekommen. Und den Punkt mit den jüdischen Wurzeln hatte ich oben bereits geschildert.
    Es tut mir leid, das ich hier vom Thema abgekommen bin, aber ich finde, das gerade die Menschen, die auf diesem Grundstück bauen und auch die Öffentlichkeit wissen sollten, welche Geschichte dahinter steht.

    Dieses Unverständnis teile ich mit Ihnen, ReinhardR. Aber ohne einen satten Geldbeutel kann man sich leider keinen entsprechenden Anwalt nebst Verfahrenskosten leisten.
    Die Geschichte und die Erinnerungen an das Familienhaus am Werderschen Markt werden von Generation zu Generation weiter getragen und auch ich werde sie weiter geben. Leider wird der Wiederaufbau von unserem Zuhause ein Traum bleiben!

    Es ist vor allem viel Unrecht dabei. Es handelt sich um Zwangsenteignung durch die Sowjetunion nach der Kapitulation Deutschlands 1945. Das Grundstück wurde, wie viele weitere, in die Aktiengesellschaft meiner Familie eingebracht, um das Vermögen der Familie über die Kriegszeiten zu bringen. Mit der Enteignung hat meine Familie nach dem Krieg alles verloren und größtenteils mit dem Leben bezahlt. Nach der Wiedervereinigung keimte Hoffnung auf. Doch der Berliner Senat machte diese zu nichte. Er erklärte anfang der 1990er die Zwangsenteigung für Rechtmäßig.
    Ich möchte unterstreichen das es nicht um Geld geht. Es geht um die Identität und Geschichte meiner Familie, welche auch die des Hauses am Werderschen Marktes ist und ein Teil der preußisch königlichen Geschichte.
    Laut Senat hätten wir damals nachweisen müssen, dass in unserer Familie zum damaligen Zeitpunkt ein jüdisches Familienmitglied gelebt hat, dann hätte man wohl anders entschieden. Dies konnten wir leider nicht.

    Hi, ich habe mit großem Interesse die Beiträge zur Neugestaltung des Schinkelplatzes und des Friedrich-Werderschen-Marktes gelesen. Der Chipperfield-Eckbau gefällt mir ganz gut. Er versucht zumindestens die Formen und die Erscheinung des Vorgängerbaus zu erhalten. Schade ist nur, dass dieses Eckhaus auf blutigem Boden gebaut werden wird! Ich habe eine persönliche bzw. Familiäre Verbindung zum Friedrich-Werderschen-Markt und betrachte die Veränderungen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das lachende Auge, weil eine Kriegslücke wieder geschlossen wird. Und das weinende, weil dieser Vorgang auf Respektlosikeit, Gier und vor allem unehrlichen Handelns des Berliner Senates basiert! Wenn die Nachkriegsgeschichte dieses Grundstücks an die Öffentlichkeit kommen würde, wäre dies ein Skandal!