Beiträge von Arty Deco

    Ok. Kein Lichtdesign oder sonstiger Lampeneinsatz. Innenarchitektonisch ist es eher reizlos.

    Wenn man die Liturgie, Reden, Persönlichkeiten plus Musikeinsatz als performativen-sinnstiftenden Akt bewerten sollte, kommt man wohl zum Schluss, dass täglich hunderte Veranstaltungen in Berlin mehr geistige, soziale und emotionale Erbauung bieten.

    Hoffentlich haben sie dort wenigstens eine Fußbodenheizung eingebaut, denn sonst bleiben auch noch alle Rentner weg.

    Bin großer Freund des Umbaus gewesen. Denn das ehemalige Loch im Boden war doch eher Ausdruck einer tiefen gestalterischen Depression nach dem 2. WK. Es wirkte piefig und orientierungslos. Ein symbolischer Abstieg in die Gruft gewissermaßen.


    Die jetzigen Bilder wirken ernüchternd. Ist der karge Minimalismus nun Ausdruck der Kraftlosigkeit der katholischen Kirche ? Jedes neu gebaute Yoga-Studio scheint mehr Charme und Anziehungskraft zu haben. Vielleicht, und das ist meine letzte Hoffnung, ist in dem neuen Raum ein spannendes Lichtkonzept integriert, was man noch nicht sehen kann.

    Ich sehe auf dem Brauhausberg keine erhaltenswerte Bausubstanz. Der Denkmalschutz für die Ex-KPK sollte abgebaut werden. Der Standort ist prädestiniert für eine neue Potsdamer Perle im 21. Jahrhundert.


    Es gibt natürlich viele denkbare Nutzungen: Ein Hotel-Wohn-Komplex mit Aussicht auf die Stadt für alle, eine Akademie, etc.

    Der springende Punkt ist die Finanzierung, die in den nächsten 5 Jahren wohl kaum von Land oder Stadt gestemmt werden kann.

    Mit Fantasie könnte man leicht 300-500 Mio investieren. Man sollte Hasso Plattner anhauen dort ein Premium Objekt zu entwickeln.....

    ^^


    Gute Nachrichten. Der Standort auf dem Brauhaus sollte endlich entwickelt werden. Ich hoffe, dass man hier die höchstmögliche Bauqualität anstrebt. Denn es handelt hier um eine Premium Lage. Der Bau ist in weiten Teilen Potsdams wegen der Position auf dem Hügel zu sehen. Ein kompletter Neubau wäre wünschenswert. Man könnte dort quasi die Krone Potsdams errichten....

    Das Ex-SonyCenter ist jetzt zur Kantine für die DB-Mitarbeiter umgebaut worden. Ohne Anspruch Touri-Gastro-oder Kulturmagnet zu sein. Instagram Tauglichkeit wurde bei der Sanierung nicht berücksichtigt. Auch Kulturforum Gäste dürften sich dorthin nicht verirren.

    Die Diskussion um die Schließung einer Oper in Berlin, weil es ja noch zwei weitere gebe, finde ich kulturlos und für ein Architekturforum ehrlich gesagt unwürdig.

    Die Diskussion um die Schließung der KO ist das Gegenteil von kulturlos. Sie ist höchst kultiviert. Oper war vor dem Medienzeitalter eine wichtige Kunstform. Seit Hundert Jahren ist sie es nicht. Es gibt hier im Gegensatz zu Radio, TV, Film, Internet, Gaming keine Innovationen mehr. Und vor allem keine Reichweite und daran anschließend kein zu gewinnendes Renommee mehr.


    Wer sich als hochkultivierte "politische" Stadtgesellschaft im 21. Jahrhundert fragt wie man ein künstlerisches Profil mit Strahlkraft einer modernen Weltstadt gestalten will kommt nicht umhin uralte Kunstrichtungen zu hinterfragen und Doppelstrukturen aufzulösen.

    Der dringendste Investitionsbedarf im Sport liegt seit mehr als 5 Jahren in Köpenick auf dem Gelände des 1. FC Union Berlin.

    Denn hier hat sich der größte Sportverein Berlins gebildet. Dort wird der einzige Fußball der 1. Bundesliga gespielt. Dort wird der meiste Mehrwert für die Stadt Berlin erbracht.


    Es ist absurd das Bezirks- und Landespolitik hier nicht alle Hebel in Bewegung setzen um die privaten Investitionsvorhaben voranzubringen. Aus Gesamtberliner Sicht wirkt es wie ein Schuss ins Knie, oder Sabotage an den eigenen Interessen.


    Ob der Jahnsportpark renoviert wird oder nicht ist sowohl aus sportökonomischer als auch aus strategischer Sicht eher zweitrangig.

    Ich bin grundsätzlich für Erneuerung der Sportstätten. Auch das Design wirkt gut.


    Aber: Der Erhalt von Flutlichtmasten ist anachronistisch und sinnlos. Heutige Stadionarchitektur integriert die Lichttechnik im Dach.

    Außerdem: Wieso kommt das Land Berlin nicht bei viel wesentlicheren Projekten der Sportinfrastruktur voran ?

    Die Alte Försterei soll seit mehr als 5 Jahren ausgebaut werden. Die Behörden legen sich seit Beginn quer. Hier müsste viel mehr Tempo reinkommen. Das Nischenprojekt Jahn-Sportpark wird hingegen fast nur Amateursport unterbringen.

    Ersteres im Auftrag eines der größten globalen Konzerne überhaupt und im Ergebnis ein weiterer Schritt bei der Etablierung als führender IT- und Dienstleistungsstandort,

    Ein führender IT-Standort wird Berlin, wenn Zalandos Europas Umsatz auf das dreifache wächst oder SAP mit Hauptsitz nach Berlin zieht. Ein führender Dienstleistungstandort wird man, wenn das europäische Netflix, das europäische Goldman Sachs oder das europäische Google in Berlin gegründet wird. Wenn Amazon ausbaut ist das nur ein Beleg für tiefgreifende IT-Abhängigkeit des Standorts gegenüber eines US-Monopols, also ein Zeichen für Standort Schwäche.....


    ....die City West könnte sicher einen 200 Meter Turm vertragen.

    Wirkt artifiziell, unmenschlich und wenig kindgerecht der Bau. Wie fast alles Adlershof.

    Man könnte glauben eine Architektur -KI wurde mit Geometrieaufgaben gefüttert.

    Die seltsam eingefassten Bäume und kerkerähnlichen Innenhöfe in Miniaturform lassen erahnen,

    dass hier keine Menschenfreunde am Werk waren.

    ^

    Der letzte Satz widerspricht allen vorher korrekt vorgetragenen Argumenten diametral. Berlin ist gegenwärtig wirtschaftlich in der schwersten Stagnationsfalle seit 1990. Falls die geopolitischen Probleme in Europa nicht gelöst werden ist der Standort auf Jahre erheblichen Entwicklungsproblemen ausgesetzt. In so einer Situation muss jeder Cent Steuergeld geprüft werden. Eine 500 Mio Kulturbausanierung, insbesondere bei der derzeitigen Kostenexplosion am Markt, sollte mindestens auf Eis gelegt werden. Im besten Fall spart man sich den KO Betrieb volllständig. Das Subventionsgrab Oper ist für Berlin (und auch Deutschland) kein Zukunftsmodell, weder kulturell noch ökonomisch.

    Oper war "Hochkultur" vor dem 20. Jahrhundert. Vor dem Medienzeitalter. Oper war Hochkultur, weil die reichsten Königshäuser die kreativsten Köpfe der damaligen Zeit bezahlen konnten. Das WAR einmal !


    Seit 100 Jahren, im Zusammenspiel mit den Massenmedien Film und Fernsehen, heute Internet, entsteht die am höchsten bezahlte Kultur durch die Masse der Bevölkerung.


    Oper ist heute keine Hochkultur sondern museales Handwerken. Vergleichbar mit Schmiedekunst, die auf Mittelaltermärkten vorgeführt wird. 90 Minuten Netflix sind kreativer und hochkultureller als alle Opernaufführungen in Berlin im Jahr.


    Oper als staatssubventionierte Kunstform hat deshalb weitgehend seine Berechtigung verloren.


    Gegenfrage: Warum sollte diese Kunstform bezuschusst werden, wenn die Klientel, die sie konsumiert ein überdurchschnittliches Einkommen hat ?


    Fazit: Berlin hat eine Oper zuviel. 500 Mio für eine KO Sanierung, die als Ergebnis einen besseren Plattenbau vorweist ist hanebüchen.

    Die Sanierung der Komischen Oper sollte gestoppt werden. Das Haus sollte grundsätzlich abgewickelt werden.


    Warum ?


    1. Opern zu betreiben ist ein Minusgeschäft für Berlin. Es ist eine durch Subventionen am Leben gehaltene Kunstform, die sich ohne Sitzplatzzuschuss nicht durch Nachfrage am Markt trägt.


    2. Eine 500 Mio Sanierung kommt einem Neubau-Projekt gleich. Bei dem jetzt angepeilten Design stimmt das Kosten-Nutzen Verhältnis nicht. Für einen ähnlichen Preis gibt es Vorzeige-Architektur mit globaler Strahlkraft. Momentan wird eine renovierte Ost-Platte als Endergebnis herauskommen. Das ist unverantwortbar.


    3. Berlin hat bereits eine frisch sanierte Staatsoper, die 500 Meter weiter weg liegt. Noch wichtiger: Es gibt auch eine zweite, stabile Oper im Westen der Stadt. Berlin hat ein Überangebot an Opern.


    4. Die eingesparten Gelder, der dann geschlossenen KO können vollständig in Film- und Serienproduktionen investiert werden. Hier kann man nationale und teilweise internationale Reichweite kreieren. Kinoproduktionen erschaffen einen höheren Mehrwert für Berlin und entfalten ein größeres identitätsstiftendes Potenzial.


    Und nebenbei: Ich habe viele Produktionen von Kosky an der KO gesehen und war immer begeistert. Trotzdem komme ich zum Schluss, dass mit der Sanierung kein Millionengrab entstehen darf und der Bedarf an Opern in der Stadt weitgehend abgedeckt ist.

    Das Land Berlin, Brandenburg, Potsdam, Berliner Architekten, Städtebauexperten und verschiedene Immobilienentwickler waren auf der MIPIM (Immo Messe in Cannes) präsent.


    Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat hierzu auf ihrem YouTube Kanal zahlreiche Disskussionsrunden hochgeladen.


    Für alle, die tief einsteigen wollen in das Thema und die aktuelle Situation der Bauwirtschaft in Berlin beleuchtet sehen wollen sind die Diskussionsrunden sehr zu empfehlen. Fast alle wesentlichen Akteure, die in Berlin Städtebau vorantreiben kommen zu Wort.

    Der graue Split auf dem Weg ist furchtbar. Nach und nach ist es unvermeidbar, dass der hässliche Steinchenbelag in die Rasenflächen verteilt wird. Der Birkenhain wirkt seltsam artifiziell. Hier waren keine Ästheten am Werk. Weder Mensch noch Natur standen bei der Gestaltung im Mittelpunkt.

    Ich war vor 3 Wochen da. Die Außenanlagen und der flächig angelegte graue Schotter wirken sehr steril und können mit dem Flair des Backsteinbaus nicht mithalten. Die Bestuhlung im Restaurant wirkt wie eine Kantine im Seniorenheim. Das ganze Gastrokonzept kann nicht mit dem Zenner (500 Meter flussabwärts) mithalten. Auch der Blick auf die Spree ist nachwievor mit zu vielen Bäumen verstellt. In der jetzigen Aufstellung dürften es viele Restaurants dort schwer haben Kunden anzuziehen.