Alles anzeigenWie haben die Menschen eigentlich vor 150 Jahren überlebt? So ganz ohne Auto?
Im Umkreis von wenigen hundert Metern gibt es mehrere Supermärkte, Restaurants und sonstige Dienstleistungsgeschäfte.
Ich halte es für eine Ausrede, den Autoverkehr darauf zurückzuführen, dass direkt vor der Haustür keine drei dutzend Läden vorhanden sind.
Es halten zwei Tramlinien auf der Cosimastraße, die einen in wenigen Minuten direkt zum Arabellapark und in die Innenstadt bringen.
Alternativ könnten die Leute wie früher auch, einfach mal öfter zu Fuß gehen oder mit dem Radl fahren.
Zum Autofahren wird in einer Großstadt bitte niemand "gezwungen". Schon gar nicht die Leute, die an der Cosimastraße wohnen.
Nein. Das ist genau das gleiche Problem, das auch die ganzen Gemeinden und Kleinstädte auf dem Land haben. Früher gab's kleine Lebensmittelgeschäfte im Dorfzentrum, heute konzentriert sich alles auf Einkaufszentren mit riesigen Läden am Dorfrand bzw. gleich außerhalb.
Und genau so ist es auch in ganz Oberföhring, Daglfing, Denning usw. Schau dir mal im Vergleich dazu die Schwanthalerhöhe an, die interessanterweise den größten Fußgängeranteil von ganz München hat. Da gibt's in jedem 2. Haus kleine Läden, die früher oft ganz normale Lebensmittelläden , Metzger, Bäckereien, usw. sind bzw. waren. In Oberföhring gibt's fast ausschließlich Ladenzentren. Und ja, das führt zu Autoverkehr. Keiner hat Bock seinen Wocheneinkauf und seine Getränkekisten 1 km vom nächsten Supermarkt nach Hause zu schleppen. Außerdem ist das Viertel defakto gastronomisches Niemandsland, weil es eben genauso wie es zu wenige Ladenflächen auch viel zu wenige Gastronomieflächen gibt, da diese sich genauso auch auf die wenigen Einkaufszentren konzentrieren.
Das ganze Stadtviertel ist in den 60ern entstanden, in einer Zeit, als das Auto über alles ging, und das merkt man auch. Und das beste ist, dass die Bürgerinitiativen die gegen das SEM Nordost auftreten, genau diesen Zustand behalten wollen. Es soll eben keine Blockrandbebauung mit Läden, Gastronomie und Leben geben - das neue Viertel soll nicht belebt werden - sondern lockere Bebauung mit wenigen Zentren, wo man bequem mit dem Auto hinfahren kann.