Diese blöde Diskussion, was zuerst gebaut werden sollte, ist ja wohl auch mal unnötig. Sollte ja wohl klar sein, dass wenn man dieses Projekt umsetzen möchte, die Kriegsstr. zuerst dran sein muss. Alles andere würde zu Jahrelangen Problemen im ÖPNV führen, da jeder Eingriff in der Kaiserstr. direkt zu Verkehrsinfarkten führt.
Insgesamt bin ich jedoch der Meinung, dass der Umbau der Kriegsstr., außer Verbesserungen während der Baustelle, überhaupt nix bringt:
1.) Zunächst einmal ist der gesamte Innenstadtbereich schon gut mit Straßenbahnhaltestellen abgedeckt. Deshalb besteht schon einmal keine Notwendigkeit neue Strecken gerade dort zu bauen.
2.) Die viel beschworenen ach so tollen Um- und Einstiegsmöglichkeiten in der Innenstadt, wie es sie heute gibt wird man sich damit kaputt machen. Sonst heißt es ja auch immer, die Bahnen müssen alle in die Innenstadt, dass man dort Umsteigen kann. Wenn nun eine Parallelstrecke gebaut wird, entflechtet man die Linien und die Umstiegsmöglichkeiten werden auf jeden Fall eingeschränkt. Und dass dann auch noch auf Innenstadt Tram-Linien.
3.) Die Kriegsstr. wird in ihrer Funktion als Hauptverkehrsachse im Innenstadtverkehr geschwächt. Durch den ständigen Bahnverkehr in allen Richtungen wird Linksabbiegen z.B. am Karlstor fast gänzlich unmöglich. Der Autotunnel wird nicht zur Entlastung beitragen, weil fast niemand die Stadt durchquert, sondern der Zufahrtsverkehr in die Innenstadt überwiegt, wozu aber häufig links abgebogen werden muss. Das wird durch neue Bahnlinien erschwert. Ich erwarte Staus an den Kreuzungen am Karlstor, Mendelsohnplatz und Ettlinger Tor. Da der Platz wohl kaum genügen wird, bzw. man sonst eh keine Verbesserung hätte, werden oben nicht mehr als 1-2 Spuren pro Richtung erhalten werden können. Gerade für Linksabbiege Spuren wird der Platz dann eng.
4.) Die Bebauung an der Kriegsstr. ist heute von armseliger Qualität. Durch die Bahnlinie wird kein nutzbarer Lebensraum geschaffen, sondern der Status Quo erhalten. Man ersetzt halt mit zwei Bahnspuren zwei Autospuren. Das Überqueren der Straße wird dadurch auch nicht viel einfacher. Gerade am Karlstor wird es sogar problematischer, da die Situation gleich bleibt, außer noch zusätzlich mehr Bahnen fahren. Der Fußgänger und Radfahrer wird an den problematischen Stellen eindeutig gegenüber der aktuellen Situation benachteiligt. Man erhält geradezu eine neue trennende Wirkung in der Stadt. Die Kriegstr. bleibt im Prinzip so hässlich, wie sie ist und verliert aber gleichzeitig ihre Funktion, wie toll!
Mein Vorschlag hierzu:
Wenn man schon den Tunnel in der Kaiserstr. möchte, braucht man nicht zusätlich die Kriegstr. mit Bahnen unnötig zu belasten. Anstatt dessen würde ich in der Kaiserstr. evt. noch ein paar wenige STRASSENBAHN Linien oben fahren lassen. Diese müssten ja z.B. am Marktplatz nicht abbiegen, wodurch man schon einmal Platz gewonnen hätte. Die Bahnen waren früher nie ein Problem, als man noch keine Regionalbahnen in die Stadt leitete.
Die Kriegstr. gehört in eine 2+2 streifige Straße umgebaut, ohne diese großen Kreuzungsunterführungen. Dadurch schafft man neuen Lebensraum und eine bessere Aufenthaltsqualität, ohne städtischen Lebensraum zu vergeuden. Außerdem hat man dann endlich keine störenden Rampen mehr. Durch den blöden und sinnlosen Autotunnel, hat man westl. des Karlstores weiterhin die störende Rampe, wodurch gerade die attraktive Hirschstr. durchschnitten wird.