Beiträge von Georg

    Grundsätzlich ist die Architektur des Historismus absoluter Kitsch.... (Mod: Zitat gekürzt. Für den gesamten Text das blaue Quadrat anklicken.)


    Es ist Dein gutes Recht, Rekonstruktionen als "absurd" zu bezeichnen. Aber allgemein gültig und automatisch richtig ist es nicht. Ist z.B. der Dom auch absurd? Der wird immer mehr zur Rekonstruktion, da immer mehr Originalteile ausgetauscht wurden und werden. Was ist mit dem Berliner Schloss? Der Dresdener Frauenkirche? Der Frankfurter Altstadt? Der Moskauer Kathedrale? Was ist mit Münster? Warschau? Danzig?


    Will sagen: Es gibt eben auch Architekten und Denkmalschützer die eine andere Meinung als Du haben und ich maße mir nicht an, zu beurteilen, was richtig und was falsch ist, was "unfassbar kitschig ist" und was nicht. Wenn ich die Leitlinien aus den 1940er Jahren zum Wiederaufbau Kölns lese, wo es um den Wiederaufbau Kölns geht, dann schaudert es mich: "Unwerte Architektur" ist da noch das harmloseste.


    Weiterhin bitte ich um Erklärung, was an dem Türmchen am Gerichtsgebäude "monströs" gewesen sein soll? Es handelt sich dabei doch wohl eher um eine ideologische Sache, dass dieses Architekturdetail nicht wiederaufgebaut wurde, weil nämlich der Kaiser dieses Anhängsel damals gewollt hatte. Monströs ist es nun wirklich nicht gewesen.


    Weiterhin muss ich Dich verbessern: Die Kölner Neustadt war nicht überwiegend von wohlhabenden Bürgern bewohnt. Bis auf die Ringstraße, das Viertel am Volksgarten und um den Kaiser-Wilhelm-Ring war die Neustadt gut durchmischt.

    öffentliche Grünanlagen

    Früher waren die Kölner Kirchen allesamt von Ziergitter, Rasen und Blumenbeeten umgeben. Abgesehen davon, dass so die berühmt-berüchtigten Pinkel- und Überfallecken vermieden werden konnten, war das Ganze sowohl optisch eine Bereicherung als auch dem Stadtklima dienlich. Was haltet Ihr davon, so etwas wieder einzuführen? Die damalige Konservatorin Hiltrud Kier hatte das für die Agneskirche angeregt, doch leider ist sie vorher aus ihrem Amt geschieden. Wenigstens für den Heinzelmännchenbrunnen konnte sie so eine Zierbeetanlage noch rekonstruieren lassen. Ich denke, es wäre viel gewonnen, wenn unsere Plätze wieder mit Rasen und Blumen geschmückt würden.


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    Imponiergehabe kann ich in Köln bei keinem Historismusbau erkennen. Mir fällt da nur die Schreibmaschine in Rom als Paradebeispiel ein. Ansonsten war man in der Gründerzeit besonders darauf bedacht, Harmonie zu erzeugen. Gerade gründerzeitlich geprägte Wohnviertel weisen eine hohe Wohn- und Aufenthaltsqualität auf. Brechungen zwischen Alt und Modern hat man damals bewusst vermieden, da man ja stolz auf die Vergangenheit war und diese weiterführen wollte. Liest man die Korrespondenz der Familie Stollwerck mit dem Architekten ihrer Sachsenring-Villa. so wird einem bewusst, wieviel Wert damals darauf gelegt wurde, Architektur zu schaffen, die sich in die Umgebung einfügt.

    ceylon
    Habe dieselbe Vermutung und befürchte das Schlimmste für die Domumgebung, wenn ich die Schock-Werner-Statements lese. Da wird einem dann wieder irgendein Kasten als gelungene, sensible Architektur verkauft, wie jüngst beim Roten Haus am Alter Markt oder bei dem Ufo-Flachdach auf dem Domhotel, und alle sollen dem zustimmen. Mein Bedarf an dieser Bauweise ist gedeckt. Rundum und vollständig!

    In der Tat wurde der Treppengiebel nach dem Weltkrieg wiedererrichtet und dem danebenliegenden Haus wieder der Stuck angeklebt. Erfreulicherweise!


    Ich beglückwünsche die Frankfurter, Münsteraner und Münchener, die allesamt wesentlich mehr Mut für Rekonstruktionen aufbringen als es in Köln der Fall ist. Als Hiltrud Kier Konservatorin war, da schien ein Umdenken in Köln stattzufinden: Die Agneskirche erhielt ihre neugotischen Gewölbe zurück, der Heinzelmännchenbrunnen wieder sein Ziergitter, der abgeklopfte Stuck an Häusern der Neustadt wurde wieder angeklebt, der Verwaltungsbau am Konrad Adenauer Ufer wieder sein historisches Mansarddach und der daneben gelagerte Neubau wurde dem angepasst. Doch bevor sie sich dafür einsetzen konnte, dass die Kirchen in Köln wieder mit Ziergitter, Rasen und Blumen umgeben werden, wurde sie Opfer des kölschen Klüngels. Sie hatte sich übrigens auch vehement dafür eingesetzt, dass das Domhotel wieder seine Kuppeln erhält, was von der jetzigen Denkmalpflege ja völlig negiert wird.


    Ich bin definitiv für mehr Rekonstruktionen im Kölner Stadtbild!

    Die Frankfurter und die Buchheimer Straße haben wirklich gewonnen durch die Umgestaltung, doch der Bahnhofsvorplatz... Tristesse pur! Jedes Bäumchen ruft dem anderen zu: "Komm was näher und wärme mich!" Rasen oder gar Blumen? Fehlanzeige! Ideen den Mülheimer Schiffahrtsbrunnen dorthin zu versetzen versandeten. Die Kölner Plätez sind echt grausam!


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