Ich war vor Ort und habe mit Herrn Leuer aus dem Baudezernat und einem weiteren Vertreter der Abteilung und Professor Ackers gesprochen.
Die Schrägen, welche du als Stolperfallen bezeichnest, sind nicht ganz von der Hand zu weisen - insbesondere abends aber auch deutlich beleuchtet und erkennbar.
Zumindest auch während der recht gut besuchten Eröffnungsveranstaltung stellte das jedoch kein Problem dar und auch auf Nachfrage wurde das als nachrangig bewertet - und baulich auch schwer anders zu lösen wollte man nicht wieder eine einheitlich schräg abfallende Platzfläche schaffen auf der es eben dann keine Möglichkeit zum verweilen gäbe.
Ein Nebeneinander zweier verschiedener Laternen am Platz gibt es indes nicht. Lediglich direkt an der Ägidienkirche wurde die Reihe historischer Schinkelleuchten belassen und erneuert - da die gesamte Umgebung jedoch erkennbar nur noch ein weiteres originales, historisch überkommenes Gebäude aufweist hat man sich bewusst für eine zeitgenössische Lösung entschieden.
Die Platzfläche auf beiden Seiten der Straße und auch der durch Gehwege beidseits flankierte Gleiskörper ist einheitlich mit den selben Laternen ausgestattet und verbindet beide Seiten optisch wirklich eindrucksvoll miteinander !
Moderne Laternen und die historischen Leuchten an der Kirche haben mehr als ausreichend Abstand voneinander, um nicht als "durcheinander" zu wirken. Auf Seiten des Magniviertels beginnen die historischen Leuchten erst im verlauf der Mandelnstraße mit dem selben Ergebnis.
Zudem ist man ja noch von der Ursprungsplanung abgewichen und hat eben keine stark kontrastierenden Stelen eingebaut, sondern dann doch die Laternen, die auch schon an anderer Stelle in der Stadt zu finden sind.
Der eigentliche Marktplatz befindet sich historisch betrachtet im Bereich des Gleiskörpers und der Stobenstraße - auf welchen Bereich spielst du denn jetzt an ? Die Seite des Magniviertels ist klar strukturiert und wirkt wunderbar aufgeräumt und eben nicht mehr mit Autos etc. verstellt. Dort finden sich sogar schon Boule-Spieler ein . .
Eine Ampelanlage war dort nie geplant und wird dort auch nicht eingerichtet, da sie schlicht nicht benötigt wird, wie auch der Presse im Laufe der Monate immer wieder zu entnehmen war. Bei Bahnverkehr gibt es für Fussgänger ein Rotsignal, welches auf eine nahende Bahn hinweist. Durch die Aufstellflächen beidseits der Gleise entlang des gesamten Platzbereiches kann man wirklich einfach und gefahrlos queren - überhaupt kein Vergleich zur Situation vorher mit dem erhöhten Gleiskörper und den Trenngittern nebst drei Fahrspuren usw.
Die Anlieger mit betreffendem Plakat äußerten ihren Unmut - verständlicherweise - nicht über die Platzgestaltung sondern darüber, dass die Baumaßnahme an sich stattgefunden und dementsprechend ihren Umsatz geschmälert hat ! Dafür haben jedoch beide Restaurants neue und sehr ansprechend gestaltete Aufstellflächen für Außengastronomie erhalten und die Sanierung und Aufwertung des Platzes war doch nach fast 60 Jahren nun mal mehr als Überfällig.
Es ist natürlich die Quadatur des Kreises hier allen gerecht zu werden, da man nun mal einen Platz und den Verkehr nicht baulich umgestalten kann, ohne das der aufgerissen und grundlegend in die vorhandenen Strukturen eingegriffen wird ! Das in der Zeit andere den Platz eben nicht nutzen können ist klar - der mit Waschbetonkübeln und daraus wucherndem, ungepflegtem Grün abgeteilte Bereich für Außen-Gastro ist nun klar gegliederten Flächen mit Beleuchtung und Sitzgelegenheiten gewichen und man kann eben auch wesentlich leichter dorthin gelangen ! Zudem bietet er Platz wie man heute Abend beeindruckend erfahren konnte, durch die Beleuchtung der Bänke wirklich ein beeindruckendes Ambiente und essentiell mehr Aufenthaltsqualität !!!
Die Parkplätze sind ein leidiges Thema - da kann man diskutieren bis zum umfallen. Der Platz war jedoch bisher absolut nicht mehr vorhanden und quasi nur noch Nebenfläche für den völlig überdimensionierten Verkehrsraum !
Für den Einzelhandel wurden auf Seiten des Magniviertels nachträglich drei Parkplätze eingerichtet - der Rest diente der Wiederherstellung der Platzfläche, so dass dort lediglich 5 Parkplätze entfernt wurden. Die Mandelnstraße bietet aber weiterhin Parkraum und an der Stobenstraße und in der Tiefgarage Magni sind unmittelbarer Nähe reichlich Parkplätze vorhanden.
Ebenso halte ich es für mehr als verschmerzbar, dass man auf Seiten der Kirche nicht mehr bis direkt vor das Kirchportal fahren und parken kann und die historische Kulisse zustellt, sondern eben den Stadtraum und den Platz wiederherstellt. Wie gesagt gibt es in unmittelbarer Nähe reichhaltige Parkangebote in Form von Parkhäusern und umliegenden Straßen und für die Kirchgänger wurde sehr wohl ein Kompromiss gefunden, da diese das in direkter Nähe liegende Schulhofgelände der Realschule Kennedyplatz zum parken nutzen dürfen um dann um die Ecke in die Kirche gehen zu können.
Es wurde in vielen Bereichen auf die Anwohner und ihre Wünsche eingegangen und zB die Laternen geändert, Parkplätze belassen für den Handel, eine Parkmöglichkeit für den Gottesdienstbesuch geschaffen und Aufstellflächen für die Gastro in die Planung aufgenommen.
Nicht berücksichtigt wurden finanzielle Entschädigungen für die Bauzeit etc.
Man sollte allerdings auch nicht unerwähnt lassen, dass die Anlieger der Passagen dort es auch komplett versäumt haben Maßnahmen zu ergreifen, die auf die bauliche Situation und die verminderte Erreichbarkeit hinweisen :
Der zweite Eingang der Passage um die Ecke wurde mitnichten verstärkt gekennzeichnet und ins Bewusstsein der Passanten gerückt - eine Erreichbarkeit hierüber ohne Probleme war dort jederzeit möglich.
Auch hat man die Bauzeit nicht genutzt die baulich sehr heruntergekommene Passage aufzuwerten und den platzseitigen Eingang der Passage mal grundlegend neu zu gestalten. Jeder hat dort am Eingang irgend eine Leuchtreklame hingepflastert und die Fenster zugekleistert, dass der Eingangsbereich aussieht wie Rudis Restrampe ! *lol*
Chance vertan ! Außenbereich neu gestaltet für die Gastro und das gesamte Umfeld massiv verbessert und aufgewertet und sich beschweren, dass man das der Platz jetzt toll ist aber man für 6 Monate weniger Umsatz hatte - selber aber NICHTS dafür getan hat, dass es anders kommt . . .. das halte ich für etwas unfair.
Aber das ist meine Meinung.
Ich ermuntere jedenfalls SEHR dazu diesen Platz nun einmal in den Abendstunden zu besuchen udn die Wirkung zu genießen . . . . mir hats gefallen !