Beiträge von Tarsis

    @ Dvorak : Ich denke mal du meinst die SEB-Bank ? Da wurden ja kürzlich Gerüste aufgestellt . . .habe noch gar nicht wieder hingeschaut, ob und wie sich da etwas verändert hat.


    Es erinnert mich allerdings auch immer wiedr etwas an den Rathaus-Neubau. So unterschiedlich können sehr ähnliche Bauweisen und Materialien wirken !

    Um einen Streit geht es auch mir sicher nicht. ;-)) Jedoch spiegelt sich hier durch diese Diskussion eines doch ganz deutlich wider: Braunschweig und Frankfurt waren einst die bedeutendsten Städte Deutschlands was erhaltene, mittelalterliche Fachwerkarchitektur im geschlossen überkommenen Stadtbild angeht.


    Welche letztlich größer war - nicht wirklich relevant. Mir sind eher Quellen ähnlich derer Restitutprs bekannt. Seis drum - FFM hatte auf jeden Fall der herberen Verlust - BS sind noch teils geschlossene Quartiere erhalten geblieben . .

    Na ja nicht unbedingt die größte und schönste Fachwerkstadt - aber eine der am besten erhaltenen originalen mittelalterlichen Stadtkerne Europas war es schon. Und das war weithin bekannt im norddeutschen Raum und auch weit darüber hinaus ! Zumal Braunschweig ja damals nicht nur eine Stadt sondern ein eigenständiger Freistaat - vor 1918 ein eigenständiges Herzogtum war, während Hannover zu Preussen gehörte. Braunschweig hatte sich seine Selbständigkeit bisn 1946 erhalten.


    Architektonisch sprach man zu jener Zeit vom Rothenburg Norddeutschlands . . . Frankfurt am Main im Vergleich hatte etwa 1000 Fachwerkhäuser von denen nur eines ( !!! ) original den Krieg überstanden hat !


    Braunschweig war mithin schon eine Perle . . . aber hatte durchaus so einiges an Konkurrenten.

    @ ibuinn : Das Karstadt-Sporthaus ist wirklich eine absolute Bausünde in der sonst dort noch sehr gut erhaltenen Füssgängerzone - der Nachbar Zeyme-Haus mit WMF als Mieter macht den Kontrast mehr als deutlich. Mich würde wirklich interessieren wer damals diesen fensterlosen Betonklotz neben diesem sehr wertollen Fachwerkhaus genehmigt hat ! ;-))


    Hoffen wir das der Nachfolgebau da besser korrespondieren wird !


    @ haithabu : Ich bin deutlich knapper mit der Zeit seit ich meinen neuen Job angetreten habe. Versuche aber wenigestens in bezug auf BS dran zu bleiben. Hast du bestimmte Projekte im Auge was BS angeht ? Oder was etwa interessiert dich ?

    Andere Infos musst du dir selbst zusammen suchen. Es gibt keine Website auf der man sich die DInge runterladen kann - leider !


    Hatte gestern einen Riesenbeitrag geschrieben mit Projekten in BS - heute ist er weg. Keine Ahnung was da passiert ist. Daher noch einmal :


    Bohlweg - Flebbe-Haus : Der Besitzer ist sehr alt und lebt in der Schweiz. Er ist nicht an Vermarltung oder Verkauf interessiert und läst das Gebäude leer stehen. Selbst Kontaktwünsche seitens der Stadt werden bestenfalls abgelehnt und von anderer Seite gar ignoriert. Hier ist vorerst nicht viel zu erwarten.


    Cafe Arcachon im zweigeschossigen Nachbargebäude : Es gehört ebenfalls der Comfort-Gruppe, welche um die Ecke am Damm soeben ein Geschäftshaus errichtet hat und im Februar eröffnet und daneben ein weiteres Gebäude errichten wird ! ( seit letzter Woche laufen die Bauarbeiten - Eröffnung im September ! )


    Das Cafe selbst soll auf den zweiten Stock erweitert und das Gebäude an sich verschönert werden. Mal abwarten - ich denke die Comfort-Gruppe hat auch hier Pläne im Sack ! ;-))


    Weiterhin hat Comfort das Gebäude des Karstadt-Sporthauses am Damm gekauft. KArstadt ist hier nur Mieter und der Vertrag läuft 2007 aus. Karstadt beabsichtigt in BS zu bleiben und wird sich eine neue Bleibe suchen - und zweifellos darin investieren müssen. DAs Karstadt-SPorthaus iwrd abgerissen und durch einen Neubau ersetzt ! Das soll 2007 realisiert werden.


    Das Deichmann-Gebäude daneben ( neben Arcachon ) : Es steht zum Verkauf - wenn das ECE-Center steht sicherlich eine interessante Adresse. Großes Potetial für eine Entwicklung. Allerdings hat das Gebäude auch seinen Charme. Wäre schade wenn es abgerissen wird.


    Daneben der zweigeschossige Bau ( Schaufenster mit Fishbone-Plakaten verklebt ) wird dieses Jahr noch abgerissen und durch einen mehrgeschossigen Neubau ersetzt. Es baut die Volksbank Braunschweig - Wolfsburg - laut Verlautbarungen soll es wohl dieses Jahr noch losgehen !


    Dritte Baulücke auf dem Bohlweg mit einer 2-geschossigen Bebauung : Es sind Gerüchte im Umlauf, dass auch hier etwas geschehen soll. Es gibt aber nichts Konkretes.


    Der Rathaus-Neubau kommt ab 2007 wieder in die Diskussion ! Es steht ein ABriss oder eine grundlegende Sanierung auf dem Plan. So oder so : DAs Gebäude ist absolut sanierungsbedürftig und es wird mittelfristig etwas geschehen. Abwarten heisst die Devise hier.


    Schlosspassage : der geschlossene und plakatierte Teil gehört Fritz Knapp - dem Eigentümer der Kette New Yorker. Ich kenne von seiner Seite nichts Anderes als möglichst große spekulative Gewinne zu erzielen und Geld zu machen. Die Stadt seines Firmensitzes bedeutet ihm wohl nichts. Engagement lässt er jedenfalls vermissen. Unklar und absolut schwer einzuschätzen wann hier was passiert ! Sicher ist : er würde die ganze restliche PAssage kaufen wenn es sich ihm günstig anbieten würde !


    Ritterbrunnen : Der gesamte Komplex Ritterbrunnen / Steinweg / Bohlweg wird umgebaut und saniert und die Baulücke neben dem Alex / X-Trend ( Platanenhügel ) wird geschlossen ! Das Projekt nennt sich Schloss-Carree und soll u.a. ein Gesundheitszentrum werden. LEider würden afür auch die schönen alten Platanen fallen und der letzte verbliebene Trümmerhügel braunschweigs abgetragen.


    Wilhelmstrasse : Das Eckgrundstück Wilhelmstrasse - Verbindung zur Schöppenstedter Str. wird ebenfalls mit einem Gesundheitszentrum komplett bebaut. Die Pläne sind fertig gestellt - Baustart soll noch 2006 erfolgen.


    Baumaßnahmen 2006 in bezug auf das Schloss und ECE-Center : Münzstrasse / Langer Hof / Theatervorplatz / Steinweg / Platz der deutschen Einheit vor dem Rathaus werden umgebaut und teilweise auch deutlich umgestaltet. Schlossplatz / Schloss-Straße / Nikolaiplatz / Platz am Ritterbrunnen folgen Anfang 2007.


    Ich hoffe der kleine Überblick reicht fürs erste . .;-)) Gibt natürlich noch andere Maßnahmen in BS . .

    @ ibuinn : Das Gebiet um den Bäckerklint hat ber immerhin noch einen eigenen Charakter ! Es sind keine Riegelbebauungen von Genossenschaften, die die Grundstücke aufgekauft haben, sondern tatsächlich Haus für Haus gewachsene Strukturen, die sogar abschnittweise den alten Strassenverläufen folgen. Damit kann man leben - wenn acuh deutliche Aufwertungen vornehmen könnte.


    Das Verbrechen beginnt an der Stelle, wo der Bäckerklint auf den Verlauf der ( heutigen ) Güldenstrasse trifft und wo die Durchfahrt ( ehemals schmale Gasse durch die die alte Strassenbahn vom Altstadt kommend auf den Radeklint fuhr ) zur ( heutigen ) Langen Strasse mit einem braun-beigen Gebäude verbaut wurde. Das Grundstück direkt vor dem Turm der Petrikirche blieb unbebaut - es dient mit seiner niedrigen Umfassungsmauer als PArkplatz - kennzeichnet jedoch für Kenner die Außenmauern des ehemalig dort befindlichen Fachwerkhauses.


    Diese SPuren sind immerhin noch ablesbar - alles Andere wurde bis zur Unkenntlichkeit verbaut und vom Stadtgrundriss her völlig neu gegliedert. ELEND !

    Heute gab es in der Braunschweiger Zeitung mal wieder eine kleine Info seitens ECE über das Schloss-Projekt : Ab ersten April wird damit begonnen die historische Fassade des Stadtschlosses zu rekonstruieren ! Bis dahin soll der Rohbau des Schlossbaukörpers komplett stehen ! Ein sehr ergeiziger Plan in meinen Augen - wurde doch kürzlich erst begonnen erste Elemente des Erdgeschosses des Nordflügels zu gießen.


    Laut ECE ist man jedoch "hart" im Zeitplan. Laut einem älteren Artikel sollen im August bereits die Schlossfassaden in wesentlichen Teilen fertig sein. Es wird spannend ! ;-))

    Na lasst denen von KSP mal ruhig eine Chance ! Zum braunschweiger Schloo-Projekt haben sie auch einen sehr pfiffigen Entwurf geliefert !


    Und mittlerweile dürfte wohl klar sein, dass ihr Siegerentwurf so nicht gebaut werden wird !


    Dementsprechend wird es KSP wohl aufgefordert werden seinen Entwurf zu ünerarbeiten und die Wünsche nach Reko zu integrieren - vermutlich wird dann auch gefordert werden kleinteiliger zu bauen . . .immer mit der Ruhe udn abwarten. So oder sehr ähnlich wird es laufen. Bin da sehr sicher !

    Das Bild hatte ich mir auch herunter geladen ! ;-)) Ich halte das gesamte gebäude für erhaltenswert !


    Man muss nur die Betonstreben ( vertikal und waagerecht ) aufwerten und einem einheitlichen hellen Farbton unterziehen - kein "verwaschener" Sichtbeotn mehr. Die Jaousien sind unansehnlich und gehören meines Erachtens nach nicht zum Originalbau und sollten daher entfernt oder durch dezentere Lösungen ersetzt werden.


    Die Ecke ist natürlich der absolute Blickfang - gerade weil es eben eigentlich keine Ecke ist ! *lol*


    Wie gesagt . . schade !

    Schade um das Rundschauhaus ! Es war doch sehr markant an dieser Ecke ! Ich glaube kaum, ass der Nachfolgebau dahingehend mithalten kann ! Das wird ein beliebiger Bau werden.


    Mit einer denkmalpflegerischen Sanierung wäre dies ein sehr ansehnliches Gebäude ! Aber daraus wird ja nun nichts mehr . .

    Ich glaube kaum, ass man den zug als abgefahren bezeichnen könnte ! Allerdings wird es wie immer ein Kompromiss werden. Es wird Zugeständnisse an KSP gemacht werden, die dann einen Teil ihres Planes verwirklichen dürfen mit der Maßgabe, einen gewissen Anteil an zu rekonstruierenden Gebäuden in ihre Planungen zu integrieren.


    Würde fast darauf wetten ! ;-))

    LeFay : Ich meinte nicht diese Emotionalität ! ;) Ich meinte die Emotionalität in bezug auf die Auseinandersetzung an sich. Dabei ruhig und gelassen zu bleiben und den Gesprächspartner eben nicht "emotional" geladen anzugreifen.


    Das Architektur an sich Emotionen auslösen soll und emotional ist solte sogar Bedingung sein ! Stimme da völlig zu . . besonders bei dem Thema Reko und ALtstadt vermisst man ja schermzlich das Alte gewachsene . . .

    @ Rohne : Im Grunde liegen wir genau auf einer Linie ! Selbstverständlich sollen sich die Bewohner in ihrem Viertel und ihren Gebäuden wohl fühlen ! Genau das habe ich ja aussagen wollen mit meinem Beitrag - daher ja mein Vorschlag, das was im Bankenviertel im Großen mit der Moderne gelungen ist dort in Kleinen zu wiederholen ! Vergessen das Architektur für MEnschen da ist - auf keinen Fall ! Im Gegensatz zu manchem Architekten. ( siehe KSP-Entwurf )


    Als Beispiel wurde von mir der Dresdener Neumarkt angeführt mit der Kombination von Rekonstruktionen und daran angelehnen Bauten auf historischen Grundrissen aber in moderner Bauweise. Lies einmal nach und schau dir das zitierte Beispiel Hotel de Saxe und seinen Nachbarbau an.


    Weiterhin sind mir auch die Beispiele in Nürnberg bekannt. Viele Gebäude in der Innenstadt wurden in moderner Formensprache aber eben mit der alt bekannten Buntsandsteinverkleidung wiedererrichtet - in meinen Augen eine der besten Lösungen. Und etwas in diesem Geiste schwebt mir auch für FFM vor. ( natürlich nicht mit nürnberger Buntsandstein ! )


    Weitere Beispiele : Townhouses in Berlin : Neue Bebauung im Friedrichswerder mit historischer Umgebung auf kleinteiligen Grundriss, oder Wiederaufbau der Altstadt in Halberstadt. Die Innenstadt wurde komplett abgetragen nach dem Kriege und die alten Gebäude mit ihren jeweiligen Charakteristika beim Wiederaufbau in neuer Formensprache und mit neuen Materialien angedeutet : Die Komisse mit den beiden Spitzgiebeln, der Stelzfuss, das alte Rathaus, dessen Marktseite historisch rekonstruiert wurde und ansonsten aber modern errichtet wurde - hinzugefügt wurde die erhaltene alte Ratslaube und der Roland. Umliegende Gebaäude wurden in teiligkeit und Volumen der alten Bebauung angeglichen, die Grundrisse von Holz- und Fischmarkt wieder wie überliefert neu angelegt.


    Ebenfalls selbstredend, dass ich keine Glas- und Betonklötze dahinstellen möchte ! *lol* Eben dieser soll und muss ja dort verschwinden und einer "altstädtischen" Bebauung was Materialien und Teiligkeit der Bauvolumina angeht soll und muss her. Dieses jedoch gezielt akzentuiert durch vereinzelte Rekonstruktionen in Kombination mit Neubauten auf altem Grundriss.


    In jedem Fall soll es um eine Verschönerung gehen ! Verschönerung ist jedoch ein schwammiger Begriff, der sich leider nicht in allgemein gültige Regeln pressen lässt. Hoffen wir, dass das Beste dabei für das alte herz von FFM herauskommt !

    @ Schmittchen : Ich bin mir der Ausdehnung des Gebietes bewusst und stosse immer wieder auf interesante Parallelen zwischen Braunschweig und FFM. Auch hier wurden weit über 1000 Fachwerkhäuser dem Erdboden gleich gemacht und die alte gewachsene Altstadt ist auch nicht mal mehr auf dem Stadtplan ablesbar - zu 100 % ausgelöscht. Auch hier gibt es ein seine Umgebung dominierendes technisches Rathaus. Auch hier wurden Rekos in Angriff genommen und wird viel diskutiert.


    Als ich von Rekonstruktion sprach bezog ich mich auch lediglich auf das Gelände des technischen Rathauses. Ich habe den Thread schon mehrfach komplett gelesen und auch schon öfter Beitrage reingesetzt. Das ur noch einmal zur Erläuterung. Aber trotzdem Danke für deinen Hinweis !

    @ Schmittchen : Das mit dem Turm der Kunsthalle Portikusist mir beriets bekannt. Ich habe den Link gespeichert und verfolge das Projekt.


    @ Protector : Du machst genau das ws ich mit dem Beitrag eben vermeiden wollte : emotional werden in der Sache und zudem persönlich werden.


    Wenn ich davon Rede die Zrstörung sichtbar zu lassen,in dem man eben nicht alles komplett rekonstruiert,so ist ist damit eben kein belassener Schutthaufen in der Satdt gemeint wie du mich jetzt quasi darstellst. Ich denke über dieses Niveau brauchen wir nicht weiter reden.


    Dies ist ein Architekturforum und wenn ich so schreibe meine ich natürlich eine architektonsiche Aufarbeitung der Zerstörung. Ich dachte das wäre in diesem Forum klar und nicht weiter zu diskutieren.


    Weiterhin meine ich mit Rekonstruktionen alle Projekte, in denen auf alte Pläne zurükgegriffen wurde um nicht mehr existente Substanz wieder neu zu erschaffen. Ob da jeweils vereinfacht gebaut wurde oder innere Raumaufteilungen angepasst wurden ist dann im EInzelfall als sinnvoll oder nicht sinnvoll zu diskutieren, dies ist hier nicht Gegenstand des Threads oder zumindest nicht primär.


    Wenn bei dir eine Rekonstruktion bis ins letzte Detail dem historischen Original entsprechen muss so muss man dir zwangsläufig recht geben - dies ist oftmals aufgrund moderner Erfordernisse der Bauvorschriften, Raumaufteilungen, Nutzungsansprüchen oder schlicht mangels genauer Überlieferung der Pläne und des Bauzustandes nur annähernd möglich. Wenn du diese Rekos ebenfalls ablehnst, wie du es pben ja tust, dann müsste man allerdings etliches in Deutschland wieder abreissen oder zumindest erneut umbauen.


    Münster ist ein viel gelobtes Beispiel für eine kritische Rekonstruktion und wird von seinen Einwohnern als sehr lebenswert empfunden, weil man eben alte Grundrisse beibehalten, aber eben nicht wieder genau kopiert hat. Das alte Münster esitiert nicht mehr oder eben nur noch in Annäherung. Was ist daran so falsch? Was machen Neubauten am Neumarkt in Dresden denn kaputt ?


    Betonflorenz ist hier als polemisch und unangebracht zu bewerten. Die alte Stadtsilhouette ist wieder hergestellt und vielfach werden alte Strassenzüge wieder angelegt. Aber Städte sind nun einmal auch Ausdruck gebauter Geschichte im Laufe ihrer Existenz. Und die Prager Strasse wurde mit BEdacht nicht komplett abgetragen sondern gezielt baulich verschmälert udn aufgewertet. Das hat rein gar nichts mit dem verloren gegangenen Barock zu tun aber es ist gebaute Geschichte der Stadt !


    So hat man nun mal im Sozialismus gebaut, so war die Stadtplanung. Man kann versuchen hier neue Akzente zu setzen, aber dürfen wir ganze Viertel abtragen, nur weil sie nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen ? Weil man das Alte lieber mag ?


    Fehler aus der Nachkriegszeit in der man in sehr kurzer Zeit sehr viel bauvolumen schaffen musste um die Not zu lindern, stehen ausser Frage ! Die Frage muss viel mehr lauten INWIEWEIT man denn solche Strukturen auflockern, anpassen was auch immer darf.


    Es muss wieder eine gewachsene Stadt werden - und das braucht eben zeit und wird nicht dadurch korrigiert, dass man alles abreisst udn neu baut. DAs technische Rathaus ist hier in SOnderfall, da es ein relativ überschaubares Gebiet ist, dennoch bin ich nach wie vor der Meinung, dass man heir nur in wenigen Ausnahmefällen historisch oder annähernd rekonstruieren und ansonsten mit Architektur des Jahres 2006 bauen sollte.


    Wie bereits einmal erwünscht : Dies ist meine Meinung und ich versuche sie sachlich und klar darzustellen und zu begründen. Selbstverständlich darf man anderer Meinung sein und sich sehr gerne sachlich mit mir austauschen ! Aber dann bitte auch sachlich und nicht persönlich werden und meinen Beitrag mit dem Kommentar : Dann hätte man die ganze Stadt auch als Schutthaufen liegen lassen sollen.


    Das dient weder der Sache noch dem Forum und am allerwenigsten dir selbst. Ein offener Geist ist das was ich am meisten hier im Forum - auch bei anderen Themen - vermisse.

    Auf den ersten Blick sicherlich nicht - aber wenn man genau hinschaut kann man die Fenster im Sockelgeschoss erkennen und die Form der Westfront ablesen mit dem Vorsprung für Nord- und Südflügel sowie ganz deutlich für den Mittelrisaliten. Ich war gestern est da und es geht wahnsinnig schnell voran.

    Auch auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen - eine komplette Reko des Stadtgebietes oder auch eine Reko im überwiegenden Teil sehe ich kritisch !


    Eine Stadt wie Frankfurt welche - wie meine Heimatstadt Braunschweig - im Kriege nahezu ihre komplette Altstadt verloren hat sollte so etwas nicht anstreben !


    Ich stimme völlig mit den meisten hier überein, dass der KSP-Entwurf bestenfalls eine Vorlage ist, welche deutlich überarbeitet werden muss. Zu groß ist das Bauvolumen, welches in zu wenige Baukörper gegossen wird. Eine Erinnerung an eine Alstatdt oder gar eine Gassenstruktur ist so schwer zu erreichen und die Verlegung von Strassen bzw. Gassen in bezug auf ihren historischen Verlauf ( Königsweg ) ist sehr kritisch zu betrachten.


    Jedoch darf man meiner Meinung nach auch bei dieser Chance nicht so tun, als ob alles ungeschehen gemacht werden könnte, in dem man ein ganzes Viertel wieder so hinstellt, als ob es nie einen Krieg gegeben hääte und die 60 Jahre danach nicht existent wären.


    Ich weiss, dass diese Dískussionen sehr emotional verlaufen und es schwer ist dabei einen kühlen und vor allem sachlichen Kopf zu bewahren. Wir haben das ganze in Braunschweig gerade hinter uns in Sachen Schlossreko - von Anfang an ging hier die Diskussion vollständig den Bach runter weil fast alle beteiligten den "Pfad der Tugend" verliessen und sich gegenseitig verbal die Köpfe einschlugen bis hin zur Klage wegen Verleumdung, Einschaltung des Presserates etc.


    Teiweise auch sehr verständlich wenn man als Reko-Freund seine Felle davon schwimmen sieht, weil jemand unsachliche oder gar fälschliche Argumente vorbringt um die Sache vom Tisch zu bekommen ! Wie auch immer . . .


    Ich war in Braunschweig letztlich für die Reko der Schlossfassaden und bin ich hier bedingt für eine kritische Rekonstruktion. Auf keinen Fall jedoch für die Reko eines ganzen Viertels !


    Vielmehr sollte hier eine Art rediziertes, Dresdener Modell geschaffen werden, in dem einige wenige Bauten am historischen Ort wiederaufgebaut werden, man ansonsten der gewachsenen Struktur folgt, die Grundstücke jedoch parzelliert in moderner Formensprache Haus für Haus bebaut - soweit das denn mit dem Investor machbar ist.


    So schön eine komplette Reko auch wäre - zum einen muss sie durch Investoren ( gibt es die für eine komplette Reko überhaupt ? ) finanziert werden und zum anderen spiegelt sie einem falsche Tatsachen vor - FFM wurde nun mal total zerstört.


    In Dresden wird der Neumarkt mit rekonstruierten "Leitbauten" und Neubauten in alter Form wiedererstehen.


    Das sollte auch für FFM das Ziel sein. An kritsischen Punkten drei bis vier Rekonstruktionen - ansonsten Finger weg davon und eine Erinnerung an das Gewesene in moderner Formensprache ! In Dresden wurde und wird meiner Meinung nach auch schon zuviel künstlich erschaffen, aber es gibt spannende Kontraste beispielsweise zwischen dem Hotel de Saxe und einem Nachbargebäude zur Wilsdrufer Strasse hin - ein moderner Neubau.


    Frankfurt ist die Stadt der Moderne schlechthin mit seinen Hochhäusern usw. Warum kann es mit diesem Pfund nicht auch an dieser Stelle wuchern und etwas Einmaliges schaffen - auch mal ohne Hochhäuser ? Die Kunsthalle Portikus mit ihren hoffentlich bald zwei Türmen ist schon ein sehr gutes Beispiel dafür. Warum nicht auch in der Altstadt dergleichen mehr ?


    Rekos des Alten gibt es mehr als genug - damit stellt sich FM sicher nicht heraus und im Zweifel kommen die Leute zum Römer - und laufen auf dem Weg dahin durch ein Viertel was zwar sehr hübsch ist - aber in deren Augen ist eben der Römer FFM oder die Paulskirche. Auf dem Rückweg kann man sich ja dann in der Altstadt in ein CAfe setzen . . sie könnte ( bewusst Konjunktiv, genau kann es natürlich keiner wissen ) zu Beiwerk verkommen.


    Im Kontrast zwischen Alt und Neu, Sichtbarmachung der Spuren der Zerstörung liegt hier in meinen AUgen die sehr große Chance für FFM !


    Die vehemente Diskussion hier verfolge ich schon länger. Ich bin einmal auf das letztliche Ergebnis gespannt ! Und hoffe jetzt niemandem zu Nahe getreten zu sein. ;-))


    Für Reaktionen wäre ich mehr als dankbar - aber nicht vergessen : Ich gebe nur meine Meinung wieder und greife niemanden persönlich an ! ;-))

    Dvorak hat völlig recht ! DAs Viertel wurde total zerstört im 2. Weltkrieg und danach wurden Strassenverläufe ebenso radikal ignoriert, als um den Wiederaufbau ging. Man kann es auf dem s/w-Bild von Dvorak erkennen.


    Der große Parkplatz ist mittlerweile wieder bebaut und Standort des CInemax, welches mit seinem Bauvolumen der Langen Strasse ( mittig im Bild von links unten nach rechts oben verlaufend ) die lange benötigte Fassung gibt. Allerdings wurd duie Rückseite mit der Weberstrasse damit völlig von allem abgekoppelt und ist städtebaulich gesehen ein völliger Muissgriff, welcher nicht mehr zu korrigieren ist !


    Sie wird dominiert vom Hof der Berufsschule, einer Turnhalle und den Nottreppen der fensterlosen Rückseite des Cinemax - toter Raum !


    Früher verliefen Weber-, Beckenwerker- und Neue Strasse sternförmig aufeinander zu und bildeten aufeinandertreffend einen halbrunden Platz - den Radeklint. Diese Namen finden sich auch heute noch - jedoch wurde über Verlauf von Weber- und BEckenwerkerstrasse ein großer Wohnkomplex egsetzt und deren Verlauf somit gekappt. Sie enden heute im Nichts. Um eine Durchfahrt zu schaffen wurden die beiden Strassen bogenförmig miteinander verbunden und man fährt heute ( EInbahnstrassen ! ) in die BEckenwerker hinein, um die alte Waage Turnhalle herum und aus der Weberstrasse wieder hinaus.


    Rechts der Beckenwerker wurden in den 50ern, die alte Bebauung ignorierend und quer zum Strassenverlauf, Wohnblocke hingeklotzt. Sie zeigen mit den Stirnseiten jeweils zur Neuen- und zur Beckenwerkerstrasse. Eine völlige Negierung des bisherigen Stadtgrundrisses, der sich bis heute fatal auswirkt und vermutlich auf ewig unkorrigierbar bleibt, da bis heute aufgrund dieser Bebauung im Katasteramt unklare Grundstücksgrenzen bestehen und niemand sich, aufgrund entstehender Streitigkeiten bzw. noch bestehender, daran traut das ganze mal zu überplanen bzw. auch nur ins Auge zu fassen dort eine Art "Altstadt" wieder zu ermöglichen.


    Dies ist bisher nur am Wollmakrt geschehen. Auch wenn die Bebauung aus den 50ern stammt, so hat er Platz an der Andreaskirche durch AUfwertungen der letzten Jahre durchaus sein eigenes Flair und kann nicht als hässlich bezeichnet werden ! Es wurde annähernd der alten Grundtsücksverläufe neu gebaut, so dass keine WOhnblocke sondern EInzelbauten das Bild beherrschen. Diese wurden fast alle in den letzten zehn Jahren saniert und mit Gauben usw. versehen, um an die Kleinteiligkeit des Viertels vor dem Krieg zu erinnern ! Man kann und darf hier denke ich nicht die Zerstörung negieren und etwas erschaffen was einmal war und nicht mehr ist ! Die Erinnerung ist mit der Alten Waage gegeben und Platz recht ansprechend gestaltet - eben auch ein Denkmal für den Stil der Wiederaufbaujahre.


    Was dahinter liegt ist wie bereits erwähnt eine blanke Katastrophe ! Von Seiten der Stadt ist hier auch nicht der greingste Ansatz gegeben etwas zu verändern oder zu überplanen. Hier rächt sich der Aaufbauwille mit autogerechter Strassenführung, welcher an Langer STrasse und Radeklint durchgezogen wurde. . . .der Rest der verbliebenen, kleinteiligen Strassen- und Gassenführung wurde abgekoppelt, Grundrisse negierend teilweise mit Blöcken vollgeklotzt und der Rest an Flächen harrt als wuchernde grüne Inseln dazwischen vor sich hin.


    Hier hätte man eine Chance etwas zu schaffen, doch wird auf mindestens 20 - 30 Jahre nichts passieren ! Leider - den hier entstand einst Braunschweig, hier war der alte Siedlungskern.