Beiträge von Conne Witzer

    Das trifft zwar schön die Menschen in den MFH ohne eigenen Stellplatz. Der Häuslebauer mit dicker Doppelgarage lacht darüber, fährt wie gehabt mit dem SUV Kreise um den Innenstadtring und stört sich auch nicht an ein paar Euro Parkgebühren.


    Da kann ich - Sozialneid- technisch - noch einen 'draufpacken.


    Hier kommt er: Das Stellplatzproblem ist ein Wohlstandsproblem!


    Wer sich kein eigenes Fahrzeug leisten kann, bzw. das Geld für den Erwerb des Führerscheins nicht aufbringen - also die *Ärmsten* der Armen - für den gibt es auch kein "Stellplatzproblem".


    Im Gegensatz zum SUV- fahrenden Häuslebauer, der seine Doppelgarage i.d.R. aus eigenen Mitteln auf eigenem Grund errichtet hat, erwartet der MFH-Bewohner, dass die öffentliche Hand - mit öffentlichem Geld - seinem Wohlstandsproblem abhilft - letztlich auf Kosten der *Ärmsten* der Armen, s.o.

    Wieder ist Montag.


    Die Angst vor Überfremdung ist nicht ganz unbegründet: Diese Stadt kann halt nur soundsoviele Dresdner, Freitaler, Oberlausitzer, ... verkraften - die wenigsten davon Fachkräfte!

    Nochmals, in Kurzfassung:


    Wenn ein Vermieter die Immobilie X für 5€/m^2 wirtschaftlich betreiben kann, so kann das ein Selbstnutzer erst recht! Letzterer zahlt nämlich keine Einkommenssteuer auf die Mietersparnis - beim Kapitalanleger ist der Mietertrag vor Steuern!


    Und warum Du Dich bei der Diskussion um Erschwinglichkeit von Wohneigentum für den Durchschnitts-Leipziger auf den Erstverkauf mit eingepreister Denkmal-Afa und 35% Innenprovision eingeschossen hast, das ist wohl nicht nur mir ein Rätsel.

    altbaufan:


    Irgendwie sollte man sich schon für eine Argumentationslinie entscheiden, statt zwei jeweils entgegenstehende Argumente zur Untermauerung ein- und desselben Standpunktes zu bemühen.


    Beispiel:


    1.) Eigentum ist zu teuer (Selbstnutzung)
    2.) Eigentümer verdienen sich dumm und dämlich (Vermietung)


    oder:


    1.) Mieter wollen dauernd umziehen, daher wohnen sie zur Miete
    2.) Mieter werden nach 30 Jahren aus ihrer Wohnung vertrieben


    Es gibt natürlich solche und solche, aber die darf man nicht allesamt in denselben Topf werfen und kräftig umrühren. Es gibt Lebenssituationen, in denen sich Eigentum mehr lohnt, als in anderen.


    Generell muss, wer Flexibilität will, auch seinerseits eine gewisse Flexibilität an den Tag legen können. Ein (momentan) günstiger Bestandsmietvertrag ist keine geeignete Altersvorsorge!

    Ich bezweifle, dass so viele Menschen Pleite gegangen sind und das waren dann meist Kapitalanleger, es ging mir aber um Leute, die nicht nur eine Wohnung irgendwo gekauft haben, sondern um Firmen.
    V.a. Bauträger haben sich ne goldene Nase verdient


    Bauträger treten selten im Nachgang auch als Vermieter auf! Vielmehr werden die Objekte an genau diese Kleinanleger weiterverkauft - und der Bauträger macht ggf. Insolvenzumgründung, um Gewährleistungsansprüchen und etwa gegebenen Mietgarantien zu entgehen.


    Du hattest aber ursprünglich auf die Eigentümer in Vermietereigenschaft abgestellt - und die sind reihenweise pleite gegangen bzw. anderweitig ruiniert. Es gab auch Suizide.


    Grosse Firmen, wie etwa die Deutsche Annington, vermieten zwar auch im preiswerten Segment - aber bei denen bekommst Du kein frisch saniertes Baudenkmal in guter Lage für 5€ kalt.


    Das preiswerte Angebot der "Grossen" ist um einfach ausgestatteten Wohnraum, vornehmlich im "Riegel", herum aufgebaut. Stuckdecken und restauriertess Originalparkett findet man hier eher selten.

    "Eigentumsgarage" auf Pachtland

    Wer erleben will, welche Blüten ungerechtfertigte Eingriffe der öffentlichen Hand in das Marktgeschehen treiben, der suche nach "Eigentumsgarage auf Pachtland".


    Hintergrund: Der Käufer erwirbt selbstverständlich kein Eigentum an der Garage. Wofür die üppig vierstelligen Summen über den Tisch wandern, ist im Prinzip die Aufgabe einer von öffentlicher Hand subventionierten Pachtgarage. (Subventioniert = Verpachtung unter Marktpreis)


    Der öffentlichen Hand (Kommune, kommunale Betriebe, ...) entgehen dadurch allein in Leipzig jährlich Mehreinnhamen in Millionenhöhe. Auch dürfte eine strukturelle Korrelation von Garagenbesitz und prekären Lebensverhältnissen nur schwer nachweisbar sein.


    Erlebt der soziale Wohnungbau also eine Renaissance, so haben wir wohl bald das Konstrukt der "Eigentumswohnung in Mieträumen" bzw. die fünfstellige Ablöse für die gebrauchte Roller-Küche.


    *So* muss Planwirtschaft!

    L-IZ, 13.10.2014
    Seit letzter Woche werden die Flächen gerodet und dies kritisieren Anwohner_innen der Gustav-Freytag-Straße:


    Baumfällungen an der Windscheidstraße: Kleines Connewitzer Biotop wird für eine Reihenhaussiedlung gelichtet
    http://www.l-iz.de/Politik/Bre…dscheidstrasse-57666.html


    Für den Ortsunkundigen: 100m weiter westlich beginnt der Auwald.


    Was gibt es aus ideologiefreier Sicht - bezüglich der Architektur - dazu zu sagen?


    Der Blockrand im Süden wird wohl nicht ganz aufgegriffen. Gegenüber stehen Villen mit Vorgärten, da könnte das etwas zurückgesetzte Ensemble aber schon passen. Der Lidl im Norden, wiederum, bedarf sicher keiner archtitektonischen "Umschmeichelung"...

    7,50 € Mieteinnahmen bei einem Kaufpreis von 3.150 €/m² entsprechen 35-facher Jahresmiete = 2,9%. Das bedeutet, dass bei einer "Nachsteuerrendite" von 5,7% Steuereinsparungen aus der erhöhten Denkmalschutz-AfA eingerechnet sind


    Denkmal-AfA ist zeitlich begrenzt. "Rendite" ist aber nur dann eine solche, wenn sie sich *nachhaltig* erzielen lässt. Richtig festgestellt hast Du, daß einem solchen "Investment" noch ganz andere ... sagen wir einmal ... "Risiken" beiwohnen(Kalauer-Alarm!). Angefangen vom Wiederverkaufswert auf dem Zweitmarkt, über nach einigen Jahren ggf. fällige Sonderumlagen (Denkmal bleibt Denkmal!), Änderungen bei den Einkommenssteuersätzen, ...


    Das weiter oben im Thread von einem Mitforisten vorgerechnete Beispiel haarscharf am Rande der Reichensteuer lässt z.B. die Opportunitätskosten *vollkommen* ausser acht.


    Die einzige Möglichkeit, daß sich soetwas *überhaupt* rechnet, ist, wenn die erzielbaren Mieteinnahmen (und damit der Marktwert) langfristig *überproportional* stark ansteigen. In Berlin z.B. mag man diesem spekulativen Aspekt - mit Blick auf andere Europäische Metropolen - seine Berechtigung nicht völlig abstreiten - aber *Leipzig*?

    Zu der Frage der Nachsteuer-Rendite mal eine vollmundige PM mit klarem Renditeversprechen:


    Pressemitteilung Kulturdenkmal.de


    "eine Nachsteuerrendite von 5,7 %, bei jetziger Erstvermietungsgarantie"


    Tja, nur dumm, wenn der Erstvermietungsmietgarantiegeber nach 1-2 Jahren insolvent ist und/oder nicht mehr auffindbar. Soll ja in der Vergangenheit noch *nie* vorgekommen sein, bzw. die *absolute* Ausnahme! ***hüstel***

    Den von Dir verlinkten Beitrag habe ich sehr wohl gelesen - jedoch scheinst *Du* Deinerseits bisher noch nicht die Zeit gefunden zu haben, das von Bau-Lcfr verlinkte Material zu sichten.


    Ansonsten wäre Dir aufgefallen, dass - jenseits aller faktenresistenten sozialromantischen Schwärmereien einer ARD Reporterin - immer noch eine realsplanwirtschaftliche Wahrheit existiert.


    Die da lautet:


    - 2 Jahre Wartezeit *ohne* Beschränkung auf bestimmte Viertel (Grünau lässt grüssen)
    - Bei Beschränkung auf bestimmte Viertel, entsprechend längere Warteschlange
    - Bei wiederholter Ablehnung von Angeboten: Vermittlungssperre


    Aber das hättest Du Dir alles auch selbst anlesen können, lieber Alt-Baulüfter!

    Und weil bekanntlicht die Rendite nach Steuern nahe null oder negativ ist und man in Leipzig in Immobilien angelegtes Geld mit Sicherheit verbrennt, heißt es heute in der


    BILD, 03.09.2014
    Nr. 2 nach Berlin
    Anleger stürmen Leipziger Immobilienmarkt
    http://www.bild.de/regional/le…egehrt-37507442.bild.html


    100.000 Lemminge *können* nicht irren!


    Im Kontext von *Baudenkmälern* - Bitte nicht die Torpfosten verschieben! - ist die Deutsche Annington aber doch wohl eher wenig vertreten? Deren Angebot liegt vornehmlich in Wohnblöcken einfacher und mittlerer Ausstattung in B und C - Lagen. Hier liegen die Renditen in der Tat bei 8%+. Das wurde von Dir irgendwann einmal erwähnt und von mir auch nicht bestritten, geht aber leicht am Thema vorbei.