Beiträge von eosander

    Webcam Staatsoper

    Zur Baustelle der Staatsoper Unter den Linden gibt's seit Anfang September auch eine Webcam mit Blickrichtung Unter den Linden. Entsprechende Erläuterungen der einzelnen Bauteile, darunter des Verbindungsgangs zwischen Probenzentrum und Hauptbühne, ergänzen das Webcambild.

    Neuer Animationsfilm zum rekonstruierten Berliner Stadtschloss

    Den im Beitrag der RBB-Abenschau vom 2. Oktober in Ausschnitten zu sehenden neuen Animationsfilm über das rekonstruierte Berliner Stadtschloss kann man hier bei der "Berliner Zeitung" nun in voller Länge (fast 15 Minuten lang!) ansehen. Kamerafahrten durch die "Agora" (Eingangs- und Veranstaltungsbereich gleich hinter dem Hauptportal) und das "Schloss-Forum" (zwischen "Agora" und "Schlüterhof" gelegener Durchgang, der die "Breite Straße" mit dem Lustgarten verbindet) sind u.a. ebenso zu sehen wie das Schlossumfeld mit der Lustgartenterrasse samt den beiden Rossebändigern und der Adlersäule auf der Nordseite sowie dem Neptunbrunnen auf der Südseite des Schlosses!

    Erasmuskapelle (Rekonstruktionsmöglichkeit)

    Im "Berliner Extrablatt", dem Mitteilungsblatt des Fördervereins Berliner Schloss, findet sich in der Ausgabe vom April 2013 ein interessanter Artikel des Bauingenieurs Thomas Bauer und des Archäologen Jörg Lauterbach zum Schlingrippengewölbe der Erasmuskapelle. Neben historischen Aufnahmen finden sich dort auch von den beiden Experten berechnete 3D-Visualisierungen. Abschließend weisen beide auf die grundsätzliche Möglichkeit einer Rekonstruktion im Rahmen der Wiederaufbauplanung Franco Stellas für das Schloss hin: "Zumindest stimmt es hoffnungsvoll, dass die Planung von Franco Stella Architekten die historischen Raummaße wieder aufnimmt, so dass auch künftigen Generationen die Möglichkeit nicht verbaut wird, jederzeit dieses einzigartige Beispiel spätgotischer Wölbkunst zu rekonstruieren."
    Den besagten Artikel kann man hier auf den Seiten 15 und 16 online nachlesen.

    An dieser Stelle möchte ich nochmal den Blick auf die "Komische Oper" (bis 1944 "Metropol-Theater") zwischen Behrenstraße und "Unter den Linden" lenken. Von außen sieht das im Krieg zerstörte und in den Jahren 1965 bis 1966 umfangreich modernisierte Gebäude mit einer nach Plänen des Architekten Kunz Nierade umgestalteten Fassade ja nicht besonders spektakulär aus, aber im Innern befindet sich ein wirklich prächtiger Opernsaal, wie man hier. und hier
    erkennen kann.


    Zuletzt wurde von 2005 bis 2006 das Foyer der Oper nach Entwürfen des Architekten Stephan Braunfels umgebaut.


    Mehr zur "Komischen Oper" Berlin hier.


    Mit Blick auf das Äußere wäre sicher auch eine äußere Rundumverschönerung und -erneuerung zu wünschen, zumal ja auf der gegenübeliegenden Seite der Behrenstraße mit dem Palais Theising und den angrenzenden Neubauten von Patzschke die Behrenstraße an dieser Stelle eine erhebliche architektonische Aufwertung erfährt. Angesichts der angespannten Haushaltslage Berlins ist das aber wohl für die absehbare Zukunft nur ein schöner Traum ...


    Falscher Thread - daher hierher verschoben.
    Bato

    Erasmuskapelle

    In einem Artikel der "Sächsischen Zeitung" vom 11.09.2013 über die Fertigstellung des Schlingrippengewölbes in der Dresdner Schlosskapelle
    äußert Ludwig Coulin, der Chef der mit der Wiederherstellung des Dresdner Schlosses beschäftigten Niederlassung im Staatsbetrieb Immobilien und Baumanagement, nebenbei auch seine Überzeugung, dass die Bauleute der Schlosskapelle sich ein Spezialwissen erworben hätten, durch das sie in der Lage wären, auch die Erasmuskapelle im Berliner Stadtschloss originalgetreu zu rekonstruieren.

    7 Bögen müssten es dem Intro-Film zufolge sein. Ich meine aber 9 Öffnungen zu zählen. Anscheinend waren hier, im 3. Obergeschoss, ursprünglich auch mal Geschäfte mit einem davor verlaufenden "Bogengang" geplant. Laut Grundriss des 3. Obergeschosses auf der Website des Investors sind an der selben Stelle nun aber auf der westlichen Seite ein Hotel und auf der östlichen Seite ein Fitnessstudio bereits fest vermietet. Diese Mieter wollen - verständlicherweise - allen Platz für sich nutzen und keine neugierigen Blicke von vorbeigehenden Passanten. Also: Keine Bögen und kein "Bogengang".

    Keine Bögen in Leipziger-Platz-12-Passage am Bundesrat

    Auf einem der von (dwt). gemachten Fotos der Passage des Leipziger-Platz-12-Bauprojekts ist zu sehen, dass dort nun keine Bögen gebaut werden, wie dies noch auf zwei älteren Visualisierungen mit Blickrichtung Bundesrat bzw. Voßstraße zu sehen war. Die aktuellen Renderings auf der Website des Bauherrn zeigen von der Voßstraße bzw. der Leipziger Straße aus diese Bögen auch nicht mehr, während sie noch im Intro-Film zur Internetpräsenz des Bauprojekts zu sehen sind. Schade ist, dass somit nicht einmal diese kleine Reminiszenz an die Bögen im Lichthof des alten Wertheim-Kaufhauses auf den Vorgängerbau verweist.

    Neuer Marstall

    Am Neuen Marstall, der in den Jahren 1897 bis 1901 nach Plänen des Architekten Ernst von Ihne (der auch die Staatsbibliothek unter den Linden entwarf) errichtet wurde, zeigen sich innen wie außen Risse an der Fassade zum Schlossplatz hin. Eindrucksvoll belegt dies der Autor eines Blogs zur Rathausbrücke anhand von Fotos:


    Risse innen


    Risse außen



    Sicherungsmaßnahmen wurden bereits ergriffen und Teile im Gebäudeinnern abgesperrt. Über die Ursachen (Verkehr? Neubau der Rathausbrücke?) kann bislang nur spekuliert werden.

    Grundsteinlegung und Webcams (Humboldt-Box/Fernsehturm)

    Ausgewogen der Bericht von Carola Wedel (ZDF) über die Grundsteinlegung des Humboldt-Forums mit den Worten des Bundespräsidenten Gauck: "Dem Humboldt-Forum im wiedererrichteten Berliner Stadtschloss wünsche ich eine lebendige Begegnung der Kulturen der Welt." In diesem Sinne freue ich mich auf das weitere Baugeschehen:)! Hoffentlich wird auch die Webcam der Humboldt-Box wieder reaktiviert, die schon eine Zeitlang nur ein und dasselbe Standbild aus den Tagen vor dem Guss der ersten Betonschicht zeigt. Ich habe den Veranwortlichen der Humboldt-Box diesbezüglich schon gemailt. Wünschenswert wäre sicherlich auch ein neuer Standort der Webcam, z.B. auf der Kuppel des Berliner Doms, damit man einen guten Überblick über die Baustelle bekommt und nicht die Humboldt-Box zwei Drittel des Bildausschnitts einnimmt. Vom Fernsehturm aus kann man sich zumindest jetzt schon mal aus der Ferne einen groben Überblick verschaffen. Mit etwas Glück blickt auch die rotierende Webcam des RBB auf dem Roten Rathaus gerade in Richtung Baustelle des Humboldt-Forums. Die von Bato bereits angeführte Webcam von Cityscope erlaubt zumindest auf den westlichen Baustellenbereich hinter der Schlossfreiheit einen guten Blick, während wegen des flachen Blickwinkels der östliche Teil der Baustelle nicht so gut einsehbar ist. Die Webcam des Deutschen Historischen Museums bildet hauptsächlich die Baustelleneinrichtung samt Humboldt-Box, die Schlossbrücke und Teile des Lustgartens und des Berliner Doms ab. Hier müssen wir wohl noch bis nächstes Jahr warten, wenn der Bau auch im Erdgeschoß deutlich voranschreitet. Die Website der "Stiftung Berliner Schloss - Humboldtforum" zeigt schon einmal die erwarteten Baustände Ende 2013 und Ende 2014.

    Tagesthemen-Beitrag zur Grundsteinlegung für das Humboldt-Forum

    Im Tagesthemen-Beitrag zur Grundsteinlegung für das Berliner Humboldtforum kamen die Kritiker einer Rekonstruktion der Barockfassaden mal wieder einseitig zu Wort. Der "Journalist" Oliver Jarasch ätzte in einem besserwisserischen und schnoddrigen Tonfall über die von Ihm und Herrn Prof. Michael Bollé von der Universität der Künste in Berlin befürchtete Kostenexplosion bzw. über eine angeblich ungesicherte Finanzierung. Belege, dass bereits Kosten aus dem Ruder gelaufen wären, konnte Herr Jarasch jedoch keine liefern. Stattdessen begnügte er sich mit dem Hinweis, dass mit Bundesbauminister Ramsauer, dem Regierenden Berliner Bürgermeister Wowereit und dem Architekturbüro GMP drei Beteiligte des BER-Flughafen-Desasters auch hinter diesem Projekt in der Mitte Berlins stehen.
    Hier hat Herr Jarasch jedoch unsauber gearbeitet und nicht auf die entscheidenden Unterschiede zwischen beiden Projekten hingewiesen, was ihn offenbar auch gar nicht interessierte. So ist ihm entgangen, dass das BER-Desaster zwei wesentliche Ursachen hat: 1) die ständigen Umplanungen durch häufige Änderungswünsche seitens der Politiker und 2) eine zu niedrig angesetzte Baukalkulation, die vermutlich dazu dienen sollte, der Öffentlichkeit das Projekt besser zu verkaufen. Wie seriöse Berichterstattung zu diesem Thema aussieht, sollte sich Herr Jarasch bei seinen Kollegen vom ZDF einmal ansehen:
    http://www.zdf.de/ZDFmediathek…406/Der-Fluchhafen-Berlin .


    Beim Humboldtforum/Berliner Stadtschloss gibt es solche Planungsänderungen meines Wissens nach nicht, und Herr Jarasch blieb den Gegenbeweis schuldig, dass die Kosten derzeit nicht im Plan lägen.


    Auch die Zahlen zu den bereits gesammelten Spenden stimmten nicht. Herr Zamperoni, der in seiner Anmoderation über das angebliche Schlossgespenst („Weiße Frau“) herumalberte, konnte den Spendenstand nur mit „ ein(em) Bruchteil“ nebulös und unzutreffend angeben. Herr Jarasch äußerte sich hier zwar präziser, jedoch mit falschen Zahlen: So nannte er einen Spendenstand von 20 Millionen bei gleichzeitig noch ausstehenden 50 Millionen, d.h. Fassadenkosten in Höhe von insgesamt 70 Millionen. Bislang sind aber laut Angaben des mit dem DZI-Spendensiegel ausgezeichneten „Fördervereins Berliner Schloss“ rund 26,0 Millionen Euro eingeworben worden (Stand Mai 2013), wobei 80 Millionen anvisiert werden, so dass noch 54 Millionen fehlen. In diesem Kontext hielt es Herr Jarasch auch nicht für nötig, auf die positiven Erfahrungen beim Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche hinzuweisen, die gezeigt haben, dass die Spendenbereitschaft steigt, sobald eine solche Rekonstruktion erst einmal sichtbar begonnen hat. Woher Herr Jarasch vor diesem Hintergrund seine Skepsis bezieht, konnte er abermals nicht begründen.


    Worum es diesem Herrn wohl in Wahrheit ging, war seine offenkundige Abneigung gegen die barocken Fassaden. Das ist sein gutes Recht, doch dann möge er es auch direkt sagen, anstatt sich als Anwalt der Steuerzahler zu gerieren. Seine Behauptung, dass die „barocke Pracht“ des Stadtschlosses „schon zu Kaisers Zeiten eher belächelt wurde“, konnte Herr Jarasch aber wiederum nicht belegen, und Gegenstimmen gibt es wohl zu jedem Gebäude. Zudem vergaß er zu erwähnen, dass das Hauptgebäude der Universität der Künste, für die Herr Bollé sprach, ironischerweise ein prächtiger neobarocker Bau aus der Kaiserzeit (erbaut 1898-1902) ist:
    http://www.berlin.de/ba-charlo…ersitaet_der_kuenste.html .
    Das Interview mit Herrn Bollé fand aber offenbar auf dem Dach eines modernen Gebäudes und mit einem anschließendem Schwenk auf im gleichen Stil gehaltene Bauten in der Nachbarschaft statt. Zu peinlich wäre es vemutlich für Herrn Bollé und Herrn Jarasch gewesen, einerseits gegen ein „überholtes“ Projekt mit barocken Fassaden zu giften, während Herr Bollé vor einem neobarocken Prachtbau posiert. Über die Barbarei der Vernichtung von Kulturgut durch die Willkür der SED-Oberen unter Walter Ulbricht huschte Herr Jarasch nur mit drei Worten („nach der Sprengung“) hinweg. Zudem folgte diese Äußerung unmittelbar auf die Behauptung über die angeblich schon zu Kaisers Zeiten belächelten Fassaden, so dass ich mich des Eindrucks einer gewissen Erleichterung bei Herrn Jarasch über Vernichtung der in seinen Augen offenbar lächerlichen Barockfassaden nicht erwehren konnte. Kritik an der SED-Willkühr und Kulturbarbarei, der dutzende Schlösser und Kirchen, aber auch die vom Berliner Stadtschloss nur einen Steinwurf entfernte Bauakademie von Schinkel ( http://www.schinkelsche-bauaka…schichte-bauakademie.html ) zum Opfer fielen, sieht wohl anders aus.
    Befürworter einer Rekonstruktion der Schlossfassaden kamen in dem Beitrag gar nicht zu Wort. Herr Ramsauer, Herr Wowereit und Herr Krug von GMP sind von Amts bzw. Berufs wegen dazu verpflichtet, dieses Projekt zu vertreten. Herr von Boddien vom „Förderverein Berliner Schloss“ oder Bürger, die sich für die Rekonstruktion der barocken Fassaden engagieren und spenden, wurden überhaupt nicht gehört. Kein Wunder, denn Herr Jarasch hatte wohl auch gar nicht vor, sachlich zu berichten: Schon die Ankündigung des Beitrags zu Beginn der „Tagesthemen“ unter der Überschrift „Kritik am Wiederaufbau“ ließ einen höchst einseitigen Bericht erwarten: Tatsächlich traten dann auch nur Herr Jarasch und Herr Bollé als Kritiker auf, zwei von rund 80 Millionen Menschen in diesem Land! Wirklich beeindruckend! Dass hier hinter den barocken Fassaden ein moderner Museums- und Bibliotheksbau zum Dialog mit den außereuropäischen Kulturen einladen soll, wurde überhaupt nicht thematisiert, geschweige denn erwähnt, dass dieses Projekt den Namen „Humboldt-Forum“ trägt und damit an die beiden großen deutschen Gelehrten Wilhelm und Alexander von Humboldt erinnert. Lediglich den Ausdruck „Weltwunder der Kulturen“ warf Herr Jarasch zu Anfang seines Berichts nebulös in den Raum, ehe anfing zu unken, dass es ja nur teurer werden könne. Ebenso verlor der Autor über die im Rahmen der Grundsteinlegung angekündigte Podiumsdiskussion kein Wort.


    Der journalistischen Glaubwürdigkeit der ARD und ihrer Nachrichtensendungen hat man in meinen Augen damit schwer geschadet, denn wo ein solchermaßen schlampig gearbeiteter Bericht sein "Okay" findet, da liegt vielleicht noch mehr im Argen ...

    Der Frankfurter Dom war doch Krönungsort für die deutschen Kaiser. Da verbieten sich meines Erachtens modernistische Experimente einiger selbstverliebter Architekten. In diesem Land sollte man seine historischen Orte - und das bezieht sich auch auf ihr Umfeld - pflegen. Minimalistische quadratisch-praktisch-gut Architektur ist da vollkommen fehl am Platze. Dresden macht es gerade an der Frauenkirche vor, was geschichtsbewußtes Bauen ist.
    Und wenn die modernen Bauten nicht zu den rekonstruierten Häusern passen, dann läßt man erstere halt eben weg !!! :D