Beiträge von Stadtträumer

    Begrüßenswert. Da verdichten sich die Stadtrandlagen doch mehr und schneller, als innerstädtische "Problemareale" (Antonsplatz, usw.) Und wenn deine Aussagen zur Bauqualität stimmen, dann ist es spannend zu beobachten, was da kommen wird.


    Die Belebung und Sanierung der Mühle ist in jeder Hinsicht zu begrüßen. Und so wird der Parkplatz wohl doch bald mehr Nutzer haben, wenn das Personalvolumen in diesem Gebiet plötzlich stark ansteigt. Da ist ein Rückbau auch wieder mit Vorsicht zu genießen - nicht, dass am Ende wieder gejammert wird, dass man seinen Firmanwagen nirgends parken könnte, wenn man aus Klotzsche oder Hellerau zur Arbeit fährt. ;)

    Arwed - vom gesamten Neustädter Markt war nicht die Rede, sondern von diesem einen Vorschlag an der Südseite. Und dort sind es durchaus machbare Möglichkeiten, die da aufgezeigt werden. (Grundstücksverhältnisse sind geklärt, Straßenführung auch, B-Plan in Arbeit)
    Und ich werde mich auch gern dafür einsetzen. Und ich betone gern nochmal, dass es als Idealvorstellung vorgestellt wird. Da ist noch nichts konkret. Und allein an dieser Vorstellung kann man beginnen sich mit dem Projekt zu befassen und sich bei Möglichkeit zu orientieren. Hier ist weder Blütentraum noch Seligkeit am Werk. Das alles ist erst der BEGINN. Was am Ende da steht ist ein anderes Blatt. Aber ich lass mich von ewigen Chat-Aktivisten, die sich nicht an der Arbeit, die ein solches Thema im realen Leben mit sich bringt, beteiligen, belehren, dass ich Illusionen nachhänge!


    Und wenn es dir lieber ist, vor deinem Bildschirm zu schnattern, dass alles so nicht geht und alles so böse und schlimm ist und das alles nur verblendete Idealisten sind, dann kannste deine Tastatur ja weiter kuscheln. Ich nehm solche verbitterten Bekundungen nicht ernst. Besonders nicht von Menschen, die sich zwar überall reinhängen, aber es an Aktionen mangeln lassen, wirklich etwas zu verändern und für ihre Anstrebungen bereit sind, sich auch einzustehen - im realen Leben und nicht im virtuellen Rahmen des anonymen Meinungblökens.


    Und ich betone nochmals: es geht um das Stück Parkplatz zwischen Blockhaus und Bellevue. Was alle anderen Seiten des Neustädter Marktes angeht, werden gewisse Wunschvorstellungen an der Realität scheitern (sanierte Wohngebäude reisst niemand ohne Not ab, ergo: kein Neustädter Rathaus). Alle anderen Teilbereiche sind aber entweder unbebaut oder stark baubedürftig.


    Und wenn man bezüglich des Neumarktes immer so fein auf Kontraste setzt, dann wär das in diesem Bereich nur konsequent, auf der einen Seite die DDR Platte und auf der anderen Seite die Reko zu erarbeiten.


    Warten wir ab. Aber wenn man sich schon vorher dem Ganzen entzieht, weil ja doch alles nur unrealistische Augenwischerei ist, dann kann man sich aus der Entwicklung raus halten und auch gleichzeitig die Finger auf der Tastatur ruhen lassen. Dann muss man mit dem Zufrieden sein, was am Ende kommt.

    Ich find es etwas erschreckend, dass zuallererst der Ansatz und die Visu für gut befunden wird und im Anschluss sofort die ganze Absicht und Mühe zerredet wird. Natürlich gibt es gewisse Umstände, die vorhersagen, dass es porblematisch ist, aber gleich selbst Argumente zur Verhinderung zu liefern ist beängstigend.


    Bis die Bebauung dieses Teils des Neustädter Marktes zur Disposition steht, hat sich die Mehrheit im Stadtrat schon wieder geändert. Und was wäre, wenn das Bellevue Management durchaus mit dem Gedanken spielt, das so umzusetzen? Es wäre für einen Hotelbetrieb von enormer Strahlkraft, wenn sie sich für derlei einsetzen und sie hätten so viel mit diesem Produkt an Marketingmaterial und ein riesiges Vermarktungsplus in der Hotellandschaft Dresdens. Die könnten das "Radebeul-Feeling" in die Innenstadt holen und das würde Gäste ziehen. Nur mal von der Seite betrachtet.


    In Gänze finde ich den Vorstoß der GHND einwandfrei und zu begrüßen. Und ich bin für eine Verfolgung dieser Idealvorstellung (zumal ja sogar zu sehen ist, dass Neubauten/moderne Gestaltung schon eingedacht wurde). Was am Ende bei raus kommt, weiss keiner.


    Und wie sähe der Neumarkt heute aus, wenn man sich gleich am Anfang alles hätte zerreden lassen?


    Kritik ist immer OK, wenn sie sachlich ist. Aber sich ihr allein zu ergeben, sehe ich nicht als Art und Weise an, mit Projekten, die dazu noch so idealistisch und nachvollziehbar sind, und mit solchen Mühen, das Dresdner Stadtbild zu bereichern, sich auseinander zu setzen.


    Zumal in diesem Fall gerade die Linke den Ball flach halten sollte, wenn man bedenkt, dass die originale Bausubstand sehr wohl mit wenig Aufwand wieder hergestellt werden konnte, sie aber von deren Vorgängerpartei rigoros und gegen jeden Widerstand gesprengt wurde.



    Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung, copyright Stadtplanungsamt Dresden

    Stammt das nicht noch aus der Zeit, als auf der Cockerwiese dieses transportable Aquarium stand und die Betreiber nach einem festen Platz in der Innenstadt suchten und die Behörden das mit ihrer grenzenlosen Arroganz zum Abblasen verurteilten? Und sich darauf hin die gesamte Attraktion aus der Stadt zurück zog?


    Nach dem Stella Entwurf für An der Herzogin Garten ein weiterer Meilenstein des Dresdner Verhinderungsgebahrens. (auch wenn bei dem Projekt König Kurt der Oberverhinderer war)


    Na nen wunderbares Oceaneum kann man jetzt wenigstens in Stralsund besuchen.

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    Tja, der Meinung sind vielleicht solche Menschen und Einwohner, wie wir. Aber ich denke, wenn man sich eine Weile mit der Dresdner Baupolitik in all ihren kleinen Machtspielchen und Klüngel beschäftigt hat, ist einem diese Tatsache nicht mehr schleierhaft, sondern offenbart in ihrer eigentlich klaren Offenheit, dass etwas gewaltig NICHT stimmt, bei den Vernetzungen von Entscheidungsträgern und den Nutznießern in Form von Architektengemeinschaften und Bauherren. Um nicht zu sagen, dass da nur Klientel- und Vetternwirtschaft anzunehmen ist - von der höchsten Trägerschaft dieses Amtes, bis in die weniger publiken, direkt anschließenden Personalia des Genehmigungsapparates.

    Klares Fürsprechen für die Lingnerallee und der Sichtachse zum Rathaus. Nur sollte die angrenzende Bebauung verstärkt representativ und nicht untergeordnet sein. Schließlich stehen diese Gebäude dann Spalier und sind Hauptakteure in dieser Inszenierung. Da kann man ruhig mal was wagen und sich nicht klein und grau in die Statistenrolle abdrängen lassen.


    Die Namensgebung sollte sich da wirklich an der Historie orientieren. Wenn die Stadt gern was Gegendertes benennen mag: in Pieschen am Elbcenter gibts noch den "Platz ohne Namen" - das wär in der Maßnahme nen möglicher Austauschpfand.

    Zwischen Blockhaus und Bellevue erwarte ich schon fast einen Erweiterungsbau oder angegliederten Neubau zum Blockaus. Da selbiges Museum wird und es sicher für den Anspruch eines Archives und Ausstellungsfläche für 1,9 Mio Objekte nicht ausreicht, geschweige denn eine kurzwegige Parkgelegenheit für dessen Mitarbeiter bereit stellt - das riecht nach Tiefgarage in Betonwanne.


    Außerdem wär das dann wieder ein super Prestige- und Profilierungsobjekt für den eignen Anspruch der Landesregierung und der Stadt (und des bestimmten Architekten). Und man könnt kaum einen prominenteren Ort finden, um dort den ganz großen Haufen zu setzen, um zu zeigen wie weltoffen (würde Glas bedeuten), international (würde nen bekannten Architekten bedeuten) und (hoffentlich) repräsentativ (würde nen dominanter Anblick bedeuten) man in Dresden ist. Außerdem braucht die SKD auch nach der Fertigstellung des Residenzschlosses ja etwas, was man in Abständen befeiern kann - man muss ja im Gespräch bleiben. ;)


    An sich würd ich diese Möglichkeit, die Fläche mit solch einem Projekt zu bebauen, sogar gut finden - allein die Ausführung wäre dann der Punkt, bei dem es zu diskutieren gilt.


    Ansonsten klingt es ja für die Seite östlich der Augustusbrücke recht vielversprechend. Herausforderung wird sein, dass man repräsentativ gestaltete Bauten/Fassaden mit zwei Schau-Seiten entwickeln muss. Da gibts ja irgendwie keine "Rückseite". Allein der Schriftsatz "Eine bauliche Entwicklung von einzelnen Grundstücken würde aus städtebaulicher Sicht dem Anspruch einer repräsentativen Entwicklung am Königsufer nicht gerecht werden." macht mir Bauchschmerzen - hoffentlich nicht alles aus einem Guss und einer Hand - Kleinteiligkeit sollte Ausgangspunkt (Basiswert "Narrenhäusel") sein.


    Da ja die GHND schon die Fühler in dieses Gebiet ausgestreckt hat, erwarte ich, dass sie dazu noch einges beizutragen hat.

    So wie die Haltestellen der Linie 7 und 10 an der Strecke angelegt sind, würde Hr. Simmel seinen Bau mittig auf ein drittel der Streckenlänge setzen. So gesehen hat er ja Anbindung an die Haltestelle Hauptbahnhof (Südost) und Budapester Straße (Nordwest). Noch eine dazwischen, kann ich mir schwerlich vorstellen. Da fährt die Bahn an und muss im selben Moment wieder bremsen. Obs so kurze Strecken schon gibt, kann ich nicht beurteilen - ich fahr Fahrrad. :)

    Eigentlich ein Projekt, wo sich alle Architekten mal so richtig austoben könnten. Sogar gern in Einbezug von Studenten, welche meist noch spektakulärere Zugänge haben, als die Seniorenschaft des Faches. Die gezeigten Fassadenentwürfe lassen in mir jedoch nicht viel Hoffnung keimen.
    Zum einen haben die alle dieselbe Höhe und schließen flach ab. Vom Rathaus, Külzring und Ferdinandplatz betrachtet, würde sich das also optisch kaum vom abgerissenen Gebäude unterscheiden. Plädoyer für mehr (architektonischen) MUT! Differenzierter planen, Einheit in der Vielfalt und ein vielfältiges Spektrum an Materialien und Farbgebung. Höhendominanten, Torsituationen und Blickbeziehungen schaffen.


    Und wenn Herr Kulka schon einen "Central Park" - Charakter plante, dann kann doch multikulturelle Materialität, in Form von verschiedenen Steinsorten aus aller Welt, nicht schaden?! Ein Viertel, welches nicht dem Sandstein, als Fassadenplatte, ergeben ist, kann Dresden auch ganz gut gebrauchen. Den ein oder anderen Fassadenschmuck kann man dann wieder in Sandstein meißeln. ;)

    ^^^^^ Das Foto zeigt ebenfalls wunderschön, wie begrünt und vor Natur nur so sprotzend diese Flachdächer alle sind.


    Was ein Argument von Frau Umweltbürgermeisterin Jähnigen ist, die solche Flachdach-Architektur unter diesem einen Gesichtspunkt unterstützt. Als "Stadt- und Gebäudebegrünung", um den klimatischen Anforderungen des zu erwartenden Klimas gerecht zu werden.


    Ein (Großstadt)Dschungel geradezu.

    ^ Aus direkter Informationsquelle zum Edeka Lager kann ich sagen, dass das Ding sogar mit dem überlastet ist, was es schon leisten SOLLTE. Und es bereits Bestrebungen gibt, dieses zu erweitern, um allein schon deren vorangegangen Ansprüchen zum bisherigen Bau zu genügen. Sprich: das Ding ist zu klein in der Kapazität, um bereits bestehende Märkte ausreichend gut zu beliefern. Daran kanns also nicht liegen.


    Meine Bedenken zur Rentabilität des Projektes hab ich geäußert - man könnte Parallelen zum Cafe Prag ziehen, wo viele von uns schon voher ahnten, dass das Konzept ein Reinfall wird. Und es hat sich bestätigt. Da muss aber Herr Simmel selbst wissen, was er tut. Wenn ich Kreditgeber wär, würd ich davon die Finger lassen. Nochmal draufgeschaut ist das Ding ja RIESIG - uff... So groß, wie Kugelhaus, Musikpark und Hotel zusammen.


    Dass mit den Wohnbauten auf der anderen Seite der Schienen kam mir auch schon so seltsam vor. Auf der einen Seite kaspert man sich einen ab, mit Argumenten von Lärm und Verschmutzung, Wohnbauten an Straßen- und Schienenwegen zu verhindern und dann gibt es solche Gegenbeispiele, die ja irgendwann mal eine Genehmigung erhalten haben. Und gleichzeitig werden Verkehrswege noch "zugänglicher" und dominanter gemacht, um auch jedem Verkehrsteilnehmer in seiner Kutsche die rasante Durchfahrt zur ermöglichen. Der Widerspruch ist deutlich.
    Dazu meine ich aber: wir wohnen IN einer STADT - da muss man als Einwohner damit rechnen, dass es etwas "lebhafter" und verstärkt verkehrsangebunden zugeht. Wer das idyllische Ruh will, sollte sich eher auf dem Land umschauen. Was nicht heissen soll, dass Kleinoasen abgeschafft gehören. Dresden hat den "Luxus" viel grün und was man gemeinhin als "Natur" bezeichnet, im Stadtgebiet nutzbar zu haben. Aber jede Grasnabe zu erhalten, weil so grad der Hund nich auf den Bürgersteig kacken muss, ist im Sinne einer fluiden Stadtgestaltung abträglich. So nen Rasenstück zwischen zwei Brandwänden ist für mich weder Naturschutzgebiet, noch CentralPark. Allein mich nervt diese Bigotterie bei der Bewertung solcher Bezugnahmen.


    Ich hoffe dennoch bei Simmels Projekt auf mehr Grün auf Bodenniveu, denn auf seinen Terrassen. Das hat beim Kugelhaus schon nicht funktioniert.
    Ne Baumreihe auf der Südseite des Gebäudes etwa (wo man doch sicher Schutzmaßnahmen der Schienen wegen ergreifen muss und dies zum ZOB sicher auch, so dass beide nich wirklich gut "connected" sein werden - oder die Bahn muss Schrittempo fahren - was die DVB sicher nicht mitmachen will), zum Hotel nen Garten und zur Abfahrt der Brücke angelegte Terrassen mit Freitreppe.

    Darf man also jetzt Kritik üben, oder wird man gleich standrechtlich erschossen?


    Ich würd ma sagen: meine Befürchtungen bewahrheiten sich dann doch irgendwie und werden nur in den Details konkreter.


    Scheint nen Architekt auf LSD gewesen zu sein - wobei das schon wieder das rausstechendste Merkmal der ganzen Geschichte ist - das dürfte dann das angezeigte "bunte" Glas sein. Sieht bisschen aus, wie eine gekippte Ölwanne im Nachbarteich. Und aus der Erfahrung mit Glas-Visualisierungen und Glasfassaden in real, wissen wir, dass es niemals so aussehen wird, wie es uns die Bilder zeigen.


    Positiv die unterschiedlichen Geschoßhöhen im Baukörper - gibt dem Ganzen eine zwar unruhige, aber damit lebendigere Präsenz (anstelle eines kompakten Quaders). Was auffällt ist, ist die überbordende Anlage von Gewächsen auf jeder Terrasse, wie wohl, ebenfalls aus der Erfahrung heraus, so nicht wirklich kommen sollte oder ausgeprägt sein dürfte.


    Alles in allem (in MEINEN Geschmacksfragen) durchgefallen. Aber von Knerer und Lang hab ich auch nichts anderes bisher zu erwarten gehabt.


    Kleine Randbemerkung: da wird mit einem (optisch) korrespondierenden Busbahnhof geplant/gespielt/geworben, der noch nichtmal das Stadiums "wir-reden-mal-drüber" überschritten hat.



    http://www.dnn.de/Dresden/Loka…-am-Dresdner-Hauptbahnhof

    ^ Der "Frontalangriff" mit gleichzeitiger Herabsetzung der "Wichtigkeit" oder Notwendigkeit meines Beitrages, werte ich schon so, dass es in dem Moment ganz gewaltig an Humor gefehlt hat. Ob das der natürliche Fall und im Gesamtleben von >antonstädter< so ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.


    Und ich betone gern nochmal: es ist kein Rumjammern oder ne Vorauskritik am Objekt. Es ist vielleicht ein erhobener Zeigefinger, der auf der Annahmen beruht, dass Fakten der letzten Jahre stringent auf ein städtebaulich gestalterisches "Gefahrenpotenzial" hindeuten. Und deutlicher kann man Sarkasmus nun wirklich nicht kennzeichnen, als ihn gleich zu benennen. Scheinbar wird er aber doch nicht von jedem verstanden.


    Aber ich ironisiere so lange weiter, bis auch jeder zum Sarkasmus kommt. *Achtung - hier lachen


    Und ob deiner Argumentation: ich glaub da schießt du dir selbst ins Bein (Achtung - is nur so nen Spruch - Metapher) "[...] recht guten Gebäuden auch geringfügige Unzulänglichkeiten [...]" - ist für mich genau der Hinweis, der eben jede Totalkritik erlaubt. Denn wenn ein Gebäude "gut" ist, dann hat es von Haus aus keine gestalterischen (vielleicht bauliche) Unzulänglichkeiten! Das nennt man Gesamteindruck und/oder Gesamtkonzept - und das wirkt auf alle und darf defacto keine Unzulänglichkeiten haben.


    Natürlich geb ich dir recht, dass so etwas auch immer vom Betrachterstandpunkt und dessen Verständnis abhängt. Aber argumentativ zählen solche Unzulänglichkeiten nicht zur Verteidigung der Existenz und der Schönheit eines Gebäudes.


    Und JA - zwischen Realitäten und Anspruch liegt gerade in Dresden ein großer Zwischenraum. Aber wo wären wir ohne diesen Anspruch? Genau: bei Essen, Mannheim und co. Und wir haben die Möglichkiten es besser zu machen! Also sollten wir es besser machen! Warum mit dem unteren Ende der Skala vergleichen? Vergleichen wir uns doch mit dem oberen Ende - das Streben DANACH sollte Inhalt unseres Handelns sein!


    Detailbemerkung am Rande: ich find die Prager Straße als Ensemble und in der neueren Gestaltung eigentlich recht gut - die Torsituation vom Hbf aus ist jedoch desolat. Den Lenin hätt ich sogar noch behalten wollen - genau wie den Bismarck am Külzring - Dresden hat einfach mehr "spielerische" Gestaltungselemente in der kargen Stadtbetonie nötig.
    Und die Albertbrücke war in ihrem originalen fertigen Konzept und Gestaltung perfekt. Jede Abänderung dieses Zustandes ist ein Eingriff ins Konzept und zieht schon im Zusammenhang mit dem Original die Kritik an der Änderung selbst, dem Umgang und dem Ergebnis mit sich. Und natürlich kann manches davon auch nur eine Frage der Gewöhnung sein. Aber solang man das perfekte Vorbild immer noch zum Vergleichsgegenstand hat, kann man die Änderung immer nur als unzulänglichen Eingriff oder Zusatz bemerken. Und auch hier zählt der Betrachterstandpunkt: Herr Koettnitz sieht das bestimmt anders als ich.


    Und abschließend zu Herrn Simmel. Der Bau des EKZ am Albertplatz ist optisch (nach meinen Gesichtspunkten) ein Graus - ein Affen- oder Giraffenhaus im Zoo säh nicht schlechter aus. Die Rettung des Hochhauses TOP - mit Abstrichen wegen der Werbetafel und der Farbgebung. Und eine verrückte Lasershow hätts auch nicht gebraucht, wenn man die Seitenflügel in das Konzept eingebracht hätte. Die Lasershow soll meiner Meinung nach nämlich nicht nur werben, sondern auch die kahle riesige Fläche etwas kaschieren. Teil einer Selbsterkenntnis?
    Am Bhf darf er nun neu bauen - es liest sich was von bunten Fenstern - nett - wenn man bedenkt, dass kein Anlass zur Rettung der Buntglasfenster am RobotronBau bestand und es nun als besonderes Highlight hervorgehoben wird. Und wer ist zufrieden? Es liest sich: der Bauausschuss. Und das dieser in den letzten Jahren mit keinen vollends zufriedenstellenden Baumaßnahmen punkten konnte, ist auch unumstritten. Und mit einigen Fakten kann man rechnen - weils der Bebauungsplan so vorsieht: gewisse Höhe und Flachdach - etwas, was sich dem an den Schienen entlangziehendem Einerlei angleichen wird. Warum sich also nicht schon im Vorfeld mit erhobenem Zeigefinger melden? Natürlich entbehrlich aller Ansichten, aber aufgrund der Wahrscheinlichkeit durch vorausgehende Fakten. Und dass diese Kritik nicht den Anspruch einer faktischen Aussage hat, zeigt der deutliche Hinweis auf (und da wären wir wieder) Sarkasmus!


    Ich weiß auch nicht, ob sich Herr Simmel da einen Gefallen tut. Die Gegend ist eigentlich tot und Laufkundschaft praktisch nicht vorhanden. Er tät gut daran, ein wirklich anziehendes Ensemble zu entwerfen mit entsprechenden Konzepten. FALLS der Busbahnhof da wirklich mal kommt, hat er natürlich nen Schnäpperschen gelandet, aber darauf kann er sich eben derzeit nicht verlassen. (Zumal die vorgesehene Fläche mir etwas klein vorkommt und dann leider die noch schützende Böschung mit all dem Grün wegkommt.)


    Warten wir also ab, bis man bei den Behörden die Zeit gekommen sieht, dass man die Öffentlichkeit über unabänderliche Fakten aufklären kann. Ich würde mich sehr freuen, wenn meine Skepsis und meine "warnenden" Hinweise sich als voreilig und grundlos erweisen würden. Ich beharre nicht auf der Aussage: "Ich habs ja gesagt" - nein, ich will, dass diese Stadt wieder Bauwerke bekommt, die einzigartig, anspruchsvoll, beeindruckend und allgemein als schön empfunden werden. Und wenn das kommt, dann bin ich der erste, der sagt: Ich habe mich geirrt! Zum Glück!

    antonstädter: Humorzentrum ausgefallen über die Jahre?


    Nur soviel: Der Beitrag sollte in keinstem Fall "rumjammern" äußern.


    Geh doch mal an sowas heran, wie an die Analyse einer politischen Karikatur im Geschichtsunterricht. Etwa: Was will uns der Autor damit sagen? Was steht zwischen den Zeilen? Wie verhält es sich zu gegebenen Fakten zum Thema und allem, was dem vorausgegangen ist?


    Dann wird das Lesen solcher Beiträge vielleicht auch für dich einen Nutzen haben oder gar Substanz beinhalten. Aber vielleicht ist das von meiner Seite zu viel verlangt - da nehm ich mich gern in die Kritik mit rein.


    Und mein Standpunkt hierzu ist: gerade weil das hier ein Architekturforum ist, in welchem sehr viele kompetente Menschen ihren fachlichen Austausch geradezu zelebrieren und das sehr wohl erbaulich, als auch informativ ist, schadet es nicht, dass auch andere Blickwinkel - meinetwegen auch humorvolle, vorurteilsgeladene, schubladengedachte, pointierte und runtergebrochen auf das Wesentliche geartete Darstellungen - hier auftauchen. Zum einen schützt es das gewählte Fachvolk vor eiltärer Selbstzufriedenheit und bietet zum anderen auch Zugang für den fachfremden, aber zugeneigt intressierten Leser. Ohne, dass er sich dumm vorkommen muss, wenn er nur seinen persönlichen Eindruck schildert, anstelle einer durchverbalisierten Analyse mit Fachvokabeln.
    Außerdem ist es immer ein positiver Charakterzug, wenn man über sich selbst lachen kann, denn das bedeutet, dass man die Eigenanalyse noch mit objektiven Mitteln durchführt und von sich selbst nicht unbedingt als die persona ultima ausgeht.


    Und damit dieser post auch jedem Bedürfnis nach Information und Fachlichkeit gerecht wird: hier der aktuelle Artikel zum Thema in der Sächsischen Zeitung von heute.


    http://www.sz-online.de/nachri…wiener-platz-3480811.html

    *Sarkasmus an


    Ach nicht dooooooooooooch - das wird sicher spektakulär. Wir haben doch jetzt ne richtig supi dupi Gestaltungskommission für GANZ Dresden, die diesen Monat sogar schon getagt hat. Da werden wir doch sicher was wirklich Großartiges zu erwarten haben. *hust
    Und wenns den total komptenten und für sein grandioses Architekturverständis bekannten Bauausschuss überzeugt hat, dann wird es doch BONFORTIONÖS!


    *Sarkasmus aus

    ^^Leider sind die ganzen Blitzschutzanlagen auf dem weißen Kasten von unten sehr gut zu erkennen und die "Dachlandschaft" des ganzen Kraftwerks ist damit zur endgültigen Chaoszone geworden. Grausig!


    Aber super ist deine fotografische Dokumentation!

    ^dieser Entwurf wäre konsequent und einfach PERFEKT


    unglaublich schade, dass beim Staffelgeschoß die Rundung verschwunden ist - wenn da ma beim Genehmigungsverfahren nicht wieder bekannte Quadratschädel ihre Hände im Spiel hatten... man mags kaum glauben, aber selbst halbwegs erfreuliche Entwürfe werden auf den letzten Metern noch ästhetisch ruiniert, oder wenigstens an optischem Reiz und Harmonie herabgestuft


    in Dresden bleibt nur noch Kopfschütteln

    ^Ist sie das nicht? *haha


    Die Schwimmhalle lädt ja grade zu ein, es mit Graffitti vollzuklatschen!!! Wär ne Maßnahme, wenn die Stadt dafür gleich jemanden engagiert!
    Oder nen Mosaik oder was kubistisch gestalterisches aus Keramikkacheln (fablich)?! Man sollt doch an der HFBK jemanden finden können, der sich der Kunst an (dem) Bau widmet und das ganze Ding aufpeppt.

    Autsch... aus der Bewohnerschaft des ersten Bauabschnitts weiß ich, dass die Qualität der Bauten dem optischen Eindruck in nichts nahe steht - muss wohl übel sein - beim Anblick wirds einem jedenfalls. "Ghetto" ist meiner Meinung nach noch schmeichelnd...