zur Lingnerstadt: Kulka hatte auf der Veranstaltung kaum eine Ahnung, wovon er da sprach, belobhudelte sich permanent selbst, ein Schema des Bauens anzuwenden, was 150 Jahre alt ist und befand sich gleichmal als Erfinder des Rades. Es war ein radebrechendes Selbstbeweihräuchern ohne gleichen.
Die Architekturen sind bestenfalls Mittelklasse - ein "Central Park" Effekt ist niemals damit zu erwarten. Schon weil die Westseite eine gleichbleibende Höhenlinie hat. Der robotron-Block in "neu". Und solange man seine eigenen Werke mit etwas besserem vergleicht, langt man maximal in den Topf des zweiten Platzes. Außerdem wüsst ich nicht, dass die Formensprache und der architektonische Stil der sozialistischen 60er in New York anzutreffen wären. Denn das war (auch richtigerweise vor Ort angesprochen) das erste was einem zu den vorgestellten Visus in den Sinn kam. Dazu kommt, dass seit der Konzeption (vor Jahren) sich an der Gestaltung der Fassaden NICHTS geändert hat - was zum Teufel arbeiten diese Männer eigentlich?
Und als dann noch Kulka von seiner Lingneralle-begleit-Kiste sprach als wär es ein geschmiedetes Juwel aus seiner Hand, wo die Rückseite besonders eindrucksvoll ist (seine Worte) und 10 Minuten brauchte um auszudrücken, was diese Architektur bedeute, war bei mir endgültig klar, dass sich sein Dasein als Architekt damit erschöpfen sollte. Wenn ich ein Gebäude betrachte, möcht ich keinen Beipackzettel dazu lesen, um zu wissen, dass der Architekt es aus welchen Gründen auch immer schön findet, sich dieser Eindruck aber bei mir nicht einstellt.
Dass Mäckler nicht anwesend war, kann eigentlich auch bezeichnend sein.
Und als dann Sulzer die Gestaltung der Architekturen als zweitrangig zur Errungenschaft der Kleinteiligkeit und Blockrandbebauung zur Sprache brachte (wohl gemerkt als Mitglied der Gestaltungskommission) und damit verteidigte, hat man sich nen Hirnschlag gewünscht, um der Tragödie nicht länger zuschauen zu müssen.
Und die Aussage der Architekten, dass die Flachdächer weder grün, noch Solaranlagen erhalten sollen, mit der Aussage des Baubürgermeisters am Montag im DNN Interview kollidierte, dass er Flachdächer toll findet, weil ökologisch und geeignet für Begrünung und Solaranlagen (die ja auch immer angeschrägt ist), hat sich der Sumpf und die Idiotie im Dresdner Bauwesen mehr als deutlich zu Wort gemeldet.
Der Haufen auf dem Podium (Kister, Kulka, Schmidt-Lamontain, Sulzer und Szuggat) hat sich die letzten 2 Wochen mehr als lächerlich gemacht und das wiederholt. Scheint nur keiner mitzubekommen oder zu interessieren - der Saal war ja eher wenig gefüllt. Da weißte nur leider nicht mehr, ob man da lachen oder weinen soll. Am Ende bekommen die Dresdner und Dresden wohl doch was sie verdienen. Leider ist mein Anspruch da höher.