Beiträge von Stadtträumer

    Also ich hoffe dort oben hat sich ein guter Psychologe eingemietet. Bei dem Anblick der ganzen Siedlung bekommt einen ja ein akutes Depressionsgefühl. Besonders bei so schön grauem Novemberwetter, wo die Nässe den Beton in mehreren Stufen Grau und siffend darstellt. War es denn wirklich so unmöglich, diverse Fassadenfarben zu nutzen? Grad in dieser Retorten- Fließbandstraße muss man doch irgendwie die Häuser noch bezeichnen, damit man sich nicht verläuft. Da hofft man, die Einwohner kommen nie betrunken nach Hause - die findet man glatt verzweifelt im Straßengraben nieder, weil die ihre graue Hütte nicht finden konnten.
    Irgendwie kommen mir da immer so gleichgeschaltete Propagandafilmchen in den Sinn, wo alle in grauen Anzügen, die grauen Würfel in grauen Autos pünktlich um 6 verlassen, sich reißverschlussartig einordnen und ins graue Büro fahren. Und die Weibchen bleiben wie die Frauen von Stepford zu Hause und pflegen die 3 Grashaleme der Siedlung und passen auf, dass auch niemand einen rosa Flamingo in den Vorgarten stellt.


    GRUSELIG.

    Ja sieht wirklich aus, wie Motive für die Decke der Gewehrgalerie.


    Mensch Elli, da haste ja den Preisbullen geschossen... Haha... sehr geil. Wird jetzt wohl nicht lange dauern, bis die Fenster verhangen werden. Das war sicher so nicht gewollt, dass man derlei Arbeiten so "halböffentlich" zu Gesicht bekommt. Aber schön, dass diese Paparazzi-Schnappschüsse nun existieren. :)

    Im Stadtplanungsamt hat man eben immer noch nicht begriffen, dass mindestens 50% des mitteleuropäischen Wetterjahres eben eher grau und trist (ohne Pflanzengrün) ist. Gesamte Straßenzüge, Neubauquartiere und Sanierungen von Bestandsbauten im Grau zu "gestalten", schreit ja grade zu nach Herbstdepression. Trägt ja nun nicht nur das Wetter, sondern auch die eigne Hütte und Nachbarschaft dazu bei. In Skandinavien bedient man sich grellbunter Farben als Hausanstrich um eben jener Tristesse in der dunklen Jahreszeit zu begegnen. Aber wie immer ist man in Dresden da etwas hinterher, oder eben unwissend oder ideologisch verkropft. Ich hoffe ein Wiener sucht nie die Wiener Straße in Dresden auf (inklusive Platz) - er wäre glatt beleidigt.

    ^^ Das MTZ 2 ist auch an Langweiligkeit nicht zu überbieten. Scheint grad en voque zu sein die Fensterbänder versetzt und übers Eck zu setzen. Also die Bildungsbauten der Gegenwart unterbieten sich gegenseitig an Einfallslosigkeit, Gestaltungsarmut und eklatantem Mangel an architektonischer Kreativität. Irgendwie eher alles deprimierend, als das es Lust am Lernen weckt.

    Da muss man fairerweise eingestehen, dass wohl wirklich der beste Entwurf zum Erweiterungsbau der HTW gewonnen hat. Die Konkurrenz besticht durch ihre recht unangenehme Richtungslosigkeit und Tristesse im Baukörper und einer gänzlich vermissenden Gestaltung.

    ^ Beim Schöffenamt kann sich ja auch jeder bewerben. Und da hat der gemeine Wutbürger selten Bock zu, weil er sich ja da wirklich mit etwas auseinander setzen muss, was noch Aufmerksamkeit und Zeit erfordert.


    Warum nicht sowas für Bautätigkeiten in Dresden fordern? Ein Bauschöffe in Gestaltungsfragen. Wär ne Überlegung wert.

    Hässlich, kastig, grau, architektonisch nach frankensteinscher Manier - passt doch wunderbar in das "gestalterische" Konzept unseres Stadtplanungsamtes: keine Gestaltung, keine Details, aufgebläht und von Originalität erst recht keine Spur. Dazu ein Investor, der gepampert gehört, weil ja Dresden für jeden Intressenten so dankbar sein muss, dass die Bauanfrage allein schon ein Willkommenshofknicks nach sich zieht. Da muss man doch nicht über Details oder Originalität streiten. Schon garnicht über die Wirkung im Stadtbild oder der Silhouette. Der Turm des neuen Technischen Rathauses wird doch auch so hoch, dass er über die Dächer von Schloss, Oper und Innenstadt drüber schaut. Die werden schon ihre Genehmigung bekommen, weil ist ja Wohnraum und der ist doch so selten in Dresden. Besonders im Luxussegment. Und unser Augenmerk liegt doch klar auf dem dritten, vierten Fluchtweg - der MUSS sein - da kann man die ja nur am Gebäude dran bauen. Oh happy day - der Kapitalismus siegt. Geldbündel sind ja auch quaderförmig.

    ^^ An der Bautzner ist der Entwurf von Seidel nicht mehr aktuell. Dort kommt was anderes hin. Kleinteilige Fassaden bleiben auch dort Wunsch - genauso wie eine anpassende Dimension des Baukörpers an die Umgebung. Da schlägt der Modernist in Kombi zur renditeoptimierten Bauherrenarchitektur mit geballter Kraft besonders schön zu. Da gehts bis zur Firsthöhe mit Flachdach zur OG-Wohnung. Wird auch nicht mehr lange dauern. Ist ja schon alles so gut wie genehmigt und unter wohlwollenden Augen der genehmigenden Beamt(inn)en entsprechend "geregelt".


    Pfunds Nachbarschaft wird regelrecht "pfundi". Aber wir wollen ja den Bruch - bis vor lauter Bruch alles schief und bucklig zusammengewachsen ist. Tut doch nur noch weh alles.

    ^Da würde dir aber die GHND weitestgehend widersprechen. Nur weil der Sog eine Notwendigkeit mit sich brachte, ist noch lange keine "Liebe" reinzudeuten. Den Neumarkt so zu bekommen, war und ist ein Kampf, der besonders gegen ein modernistisches SPA und recht unintressierte Politiker (nicht alle, aber viele) geführt wurde. Bestes Beispiel ist der Vorgang zum Gewandhaus/Museum f. zeitgenössische Kunst gewesen. Und du würdest dich wundern, welch Dimensionen das Unwissen und das radebrechende Widergeben von Hetzargumenten, wie "Disneyland" bei unseren lieben (obersten) Stadtvertretern annimmt. Rein aus der Ignoranz heraus sich mit der Materie zu beschäftigen - ist ja alles ewig gestrig und rückwärtsgewandt *gähn.


    arnold - Ich meinte auch eher die Dynamik des hochwertigen und ansprechenden Städtebaus nach menschlichem Maßstab - weg von der Gigantomanie der Großblöcke, hin zur Kleinteiligkeit - Rekos waren damit nichtmal gemeint. Auf dem Parkplatzgelände auch kaum möglich, durchsetzbar oder anzustreben. Vertane Chancen gibts ja in DD genug und neue warten schon (Ferdinandplatz).

    ^ Meinst du den Parkplatz vorm Polizeipräsidium?


    Der gehört dem Freistaat und der signalierst bisher, dass er an diesem festhalten will. Wenns nach der Stadt geht, wär da schon seit ner Weile was am passieren.


    Und wie stellst du dir diese Dynamik vor? Wird doch an anderen Stellen der Stadt schon nicht genutzt. Zumal der Neumarkt zwar super vermarktet wird, von Seiten der Stadt aber immer stiefmütterlich behandelt. Weils nämlich ein Bürgerprojekt ist: und nichts wobei sich Politiker oder Verwaltungsbeamte je profilieren konnten.


    Alle findens toll und es spült Geld in die Kassen, aber niemand kommt auf die Idee, das Erfolgskonzept auf Restflächen der Stadt auszuweiten. Morbus Dresdensis - Schizophrenie mit Hang zur Selbstverstümmelung.

    Zum Neubau Alaunstraße 54 (post #416).


    Dieses Bauwerk könnte man glatt als Beispiel der "Baukulturentwicklung" Dresdens der letzten 20 Jahre anbringen. Stellt man dem Bauwerk den Bau hinterm Coselpalais an der Salzgasse/Georg-Treu-Platz gegenüber, dann könnte man doch zu dem Schluss kommen, dass es einmal Bürobau und einmal Wohnbau desselben Architekten ist. Allerdings im Zeitrahmen von wenigen Jahren - nicht 2 Jahrzehnten.


    Man hat das Gefühl diese Stadt steckt in ner Zeitschleife fest und kommt aus der Architekturblase einer gescheiterten "Moderne" nicht mehr raus.

    Ich glaub die meinen nur das Teilstück von der Lübecker zur Tonbergstraße entlang der Weißeritz - und zum Aldi und dem EFH wird dann die Schallmauer gebaut (die ich für Käse halte, da doch dort nichts dergleichen bisher steht und der Verkehr dennoch da ist - aber sicher schön für die Sprayerszene) und die "parkähnliche" Ausgleichspflanzung.
    Die Lübecker Straße an der Biegung, wo es zum Ufer so schmal ist, wird dann wohl dem E-A-Ufer zugeschlagen und "parallel" genutzt. Evtl auch die Straßenführung dann geändert - abbiegende Hauptstraße E-A-Ufer, statt die Lübecker als Haptstraße zu behalten.

    Saxonia - vollkommen Recht: der belangloseste Entwurf ist der des TR.


    Und diese Verarsche mit den Visualisierungen ist ja schon der Hammer. Als ob man in nem Loch der Fassade nen Baum pflanzt. Nichtmal im Kübel. Da hat doch sicher das Denkmalamt was dagegen.
    Und wir scheinen eine neue Teppichstange zu bekommen - diesmal geschwungen.


    Die Platzanlagen sind viel zu weit und groß - irgendwie erinnert mich das sehr an Chemnitz und die EG-Zone die Altmarktgalerie an der Wilsdruffer. Da hofft man wenigstens, dass da noch paar fähige Landschaftsplaner randürfen. Und Künstler für neue Brunnen oder Denkmäler oder weiss der Geier... sonst ist das einfach alles nur Trist und ein Postplatz 2.0. Großkronige Bäume sind das Beste dran.


    In die Mitte dieser monolitischen Bauten - direkt auf den enormen Aufmarschplatz, würde das Pinguincafe ganz gut passen. Oder wenigstens ein verspielter Neuentwurf eines Pavillons.

    Wenn ich hier lese, dass es doch nur wieder ein Stadtbau-Entwurf ist und keine Architektur darstellen soll, dann muss ich euch ernsthaft fragen: Was habt ihr die letzten Male in DD so alles verpasst?
    Mittlerweile dürfte doch klar sein, dass zwischen "Baumassenstudie" und endgültiger Architektur kein Unterschied besteht. Siehe Kulka und Lingnerstadt.


    Das Ding ist ne klobige Katastrophe - viel zu gedrungen - und wer will auf ne graue abgeschrägte Dachfläche schauen, wenn er an der Haltestelle Prager Straße steht und dann da hin schaut? Wohlgemerkt vollgebaut mit Haustechnik. Der Entwurf ist weder mutig, noch modern - es ist genau der Mist den man von diesem SPA erwarten kann.


    Und die lieben Mitarbeiter werden sich bei Mittagssonne freuen - da dröhnt die Klimaanlage sicher gewaltig. Aber die Transparenz der Verwaltung soll ja bildlich werden. Pff...

    Bei der unterirdischen Leistung von architektonischer Gestaltung find ichs schon ne ziemliche Frechheit, sollten auf den letzten Metern die Reste der Mauern doch noch beräumt werden, um diesem recht dussligen Promenadenring (oder eher Promenadenlandebahn) an dieser Stelle die letzten Reste von Gestaltung und Geschichte zu nehmen.


    Gerade die selektive Erhaltung dieser Elemente hätte einen schönen Vorhof generiert, der zwar zugänglich wäre, aber einen gewissen Moment der Intimität bereit gestellt hätte. Zumal es in Dresden an solchen Details im Straßen- und Fußgängerraum schmerzlich fehlt.


    Alles in allem ist dieses Projekt eins der ideologisch dümmlichsten in der 800jährigen Geschichte Dresdens. Und gleichauf sind Merkur 2 und 3.