Beiträge von Stadtträumer

    Passt wunderbar in die Gegend. Absurde Platzraumgestaltung am gesamten Ort. Insofern richtig konsequent wie man "Stadt" und Dresden im speziellen so enorm in eine groteske Dystopie verwandeln kann. Bin bissl beeindruckt - so wie bei nem schlechten splatter movie. Da kann Dresden jetzt auch dark tourism anbieten oder ne location für kakophonische Görliwood independent Filme.


    Und das wirklich aberwitzigste Detail ist dieses drömmelige Loch oben an der Terrassenseitenwand. Das ist so freaky 90er. Meine Güte in Dresden hat man gewisse Ecken schon richtig aufgegeben. Und das is noch längst nicht das Ende, wetten. 😂

    Das ist dieselbe Blendwerkmethode wie an der Schweriner Straße -nur noch schlechter ausgeführt, weil das Gebäude ein Bau ist, mit einer durchgehend gleichen Fensteranordnung, die nur "farbig" in Graustufen vertikal akzentuiert wird. Das ist noch billiger ausgeführt und wird durch das Dach auch nicht gerettet, dem seltsamerweise die Traufe und ne Dachrinne zu fehlen scheint. Es ist Schund, der in der Visualisierung noch mit einem "Wald" im Hintergrund aufgepeppt wird. es gibt nicht mal eine Eckbetonung. Nach all den Ankündigungen zu diesem Bau hab ich deutlich mehr erwartet - und seltsamerweise auch irgendwas, was mehr an eine Mühle erinnern würde.

    Die Entwürfe sind eine Katastrophe. Der erste macht dabei den weniger schlechten Eindruck. Von "besser" möchte man da nicht reden.


    Beide Entwürfe atmen den Geist der Klientel rund um Ostmodern und Modernisten. Der erste Entwurf sieht aus wie ein größerer Kulturpalast, der nicht an der Horizontalen, sondern vertikal orientiert ist. War jedenfalls mein erster Gedanke, als ich die Visualisierung mit dem riesigen Foyer gesehen hab. Der zweite Entwurf ist eine zusammengekleisterte Schießscharte in so riesiger Form, dass es wie ein weißer Klumpen auf dem Platz steht. Wer die Wirkung solcher Fassaden spüren will, wandele um den Berliner Hauptbahnhof entlang der Spree - eine unurbane Dystopie.

    Man versucht hier krampfhaft eine Dimension in die Stadt zu klatschen, die eindeutig an Megametropolen erinnern soll und nicht dem doch recht provinziellen Rest von Dresden angepasst ist. Ich war eigentlich immer für die Variante mit Turm, aber wer weiß, wie grotesk infantil überdimensioniert der wohl ausgesehen hätte?!


    Es ist genau das passiert, was vorhergesagt wurde: die Bürgerbeteiligung hat NULL zum Endergebnis (bei dem Thema Gestaltung, Außenwirkung, Architektur) beigetragen. Wenn dem so wär, dann wären die ersten 90% der Wortmeldungen nicht allesamt vernichtend. Dieser Umstand ist aber auch auf keinen Fall überraschend. Das kennt man aus Dresden. Alle schon früh geäußerten Kritiken scheinen auch an diesem Beispiel einfach ignoriert worden zu sein. Die Beteiligung verkam zum Theater und das war auch schon von Beginn so beabsichtigt.


    Jedenfalls ist mit der Vorstellung der Entwürfe nur ein Teil der angestrebten Bauten präsentiert. Es ist auch von den Platzgestaltungen nichts zu sehen, wenn es die denn geben soll. Man spricht also von der Finanzierung dieses Unortes nur von einem der drei angestrebten Gebäude/-teile - und das ist schon sehr sportlich und teuer. Unter Rücksicht der vielfach angesprochenen Einsparungen wird man davon ausgehen müssen, dass vom Anfangsentwurf sowieso nur eine verbilligte, gestalterisch weiter reduzierte Version verwirklicht wird.


    Man verpasst hier eine wirklich moderne, zeitlose Architekturvision zu verwirklichen. Das Gezeigte erinnert erschreckend deutlich an die seelenlosen, endlos kritisierten Bauten der letzten Jahrzehnte. Und daraus lässt sich schließen, dass weder in der Architektursprache, noch in der -theorie irgend eine Entwicklung angesichts der schreienden Kritiklawinen stattgefunden hat. Das zeugt entweder von Geistlosigkeit, Arroganz oder Ignoranz. Aber warum soll sowas, samt Filterblasen nur den gesellschaftszersetzenden Gruppen vorbehalten bleiben?!


    Gerade überwiegt der Unmut über das Vorgestellte. Ich wage aber zu behaupten, dass am Ende der aktuellen Evaluierung per Umfrage ein ausgewogenes Meinungsbild präsentiert wird. Das ist das wenigste Zugeständnis, was der Kritisierte leisten wird, wenn er für die Wichtung der vorgetragenen Kritiken zuständig ist. Wie war das mit dem Bock und dem Gärtner?

    Was für nen nichtssagender Allerweltsbrei. Der könnt in jedem dussligen Neubauvorort des Landes stehen. Hat alles nichts mit der Neustadt oder ihrer Eigenart zu tun.


    Und was zum Henker sollen diese verstreuten Kloguckquadrate an Hausseite der Kiefernstraße (zweites Foto)?


    Sind das noch Arbeiten von Architekten oder werden nur Malblätter von Hortkindern recycelt?

    Es spiegelt das wunderbare Geklüngel in Dresden wider, was seit Jahren ja angeblich Einbildung sein soll. Wenn es nicht in den Kram von einigen wenigen Strippenziehern passt, werden Hebel gesucht, die von des gleichen Geistes Hand betätigt werden. Diese Besessenheit von DDR "Zeug" ist schon langsam peinlich. Allerdings ausserhalb der Stadt völlig uninteressant oder wahrnehmbar. Das Kochen in der städtischen Suppe hat seit Jahren einen kleinen Kreis von "Gestaltern" und "Bewahrern" wachsen lassen, denen alles gut und billig ist um alles was nicht als "modern" nach 1960 angesehen wird zu diskreditieren oder zu verhindern. Und gleichzeitig Fakten zu schaffen, die eine Änderung ausserhalb ihres Sinnes nicht zulässt. Wie bequem, dass dann grad die dem zugewandten Personalien an den richtigen Posten sitzen, um genau das zu bewerkstelligen. Allein wenn der öffentliche Druck zu gross wird, lenkt man ein, torpediert aber im Hintergrund weiter. Veranstaltet Demokragitheater während man schon an Taktiken der Nivellierung feilscht. Der Neustädter Markt und alles Geschehen um oder mit ihm zeigt das alles wie unter einem Brennglas, was sonst an vielen Stellen in der ganzen Stadt passiert.


    Und das hat weniger mit Pessimismus zu tun, sondern mit Realitäten, gegen die kein Kraut gewachsen ist.

    Und das Stadtplanungsamt hat bei allen Änderungen nur schulterzuckend "ja" gejubelt?!

    Lästig, dass die Heuschrecken in Dresden immer noch mit miefigem Dünger aus der Verwaltung so viel Bau-"Kultur" abfressen können. Der Architekt darf dazu nichts sagen?


    Ich find die Bauten an der Könneritzstraße viel zu massiv geändert. Eine blanke Wand in Beigetönen.

    Ich finde der Poetzsch Entwurf sieht aus wie die 70er Jahre Version eines Marktplatz-Eckbaus in Wismar, Rostock, Lübeck oder Stettin. Dabei wär stilistisch sogar egal, ob es ein Ost- oder Westentwurf sein würde.


    Aber wie ich schonmal geschrieben habe: wenn Poetzsch verwirklicht wird, dann drückt er der Umgebung seinen Stempel auf und mit dem Neubau auf dem Gelände des KKM wird stilistisch ein ähnlicher Komplex errichtet. Auch eine Form von "passt sich der Umgebung an" - man lässt die Umgebung einfach von ein und demselben Architekten errichten. Wie einstmals Semper mit dem Theaterplatz. ;)

    Die EG Verkleidung an der Spitze Prießnitzstraße/Bautzner ist ja schlimm. Auf dem ersten Foto dacht ich noch, es sei die Dämmung oder MDF Platten, bis dann die Nahaufnahme offenbarte, dass es modische Badezimmerfliesen im Farbton der Spät-DDR sind. Autsch. Hat irgendwie was von meinem alten Dorffleischer, der seine Wandfliesen halt nicht im Klinkerformat angebracht hat, sondern eben in Briefmarkengröße. Dazu im wiederholenden Muster auf großer Fläche mit sehr stechenden weißen Einzelfliesen. Das kann aber an der Kontrasteinstellung der Kamera liegen - kenne es noch nicht in real. Aber das Orange tut weh - sah auch (mal wieder) auf der Visualisierung anders aus.

    Jetzt wo man weiß, dass es von Kulka ist, finde ich auch, dass es ein Recycleprodukt von ihm ist. Sieht nämlich, bis auf dem Schnitt in der Fassade, genauso aus wie sein geplanter Bau an der Lingnerallee am Block A der Lingerstadt/Lingner Gartenstadt.


    Ansonsten sind die Ansichten auf seiner website dann doch typisch Kulka: trist, schlicht, grau, wenig kreativ, steril, strenge klare Formen und Kanten. Aber man hat auch schon schlimmeres gesehen, das stimmt. Und offensichtlich wird es sich in die Umgebung einfügen. An der Kreuzung entstehen damit 3 neue graue Bauwerke. Die eingedampfte Version der WiD, der Aldi mit dem DRZ und eben Der Bürokomplex. Ein hoch auf das gesamt mögliche Farbspektrum. :D

    Na der übliche 08/15 Kram von dd1 - die haben nur einen "Kreativtopf" mit immer dem selben Inhalt, aus dem sie "schöpfen". Wär ja clever, wenn die keine Brandwand entstehen lassen würden, sondern einen L-förmigen Bau zum Abschluss der Reihe entwürfen. Das EFH wird nie verschwinden. Aber offenbar überfordert das deren Denken. Für die war sicher schon nen Schock, ein Steildach zu verwenden.

    Immerhin soll ja das Vorhendandensein solcher Brachen die Initiativen auf Hochhäuser ad absurdum führen. Soweit die Fachschaft im Gutachten zu Hochpunkten.

    Wir wisse alle, dass Dresden in allen Belangen genau den falschen Weg einschlagen wird. Und wenn jetzt noch Dank Corona die Nachverdichtung als solche zum Teil der Seuche gemacht wird, seh ich für ein organisch harmonisches Stadtbild für jegliches Neue in Dresden schwarz.

    Ja. Definitiv eine sehr deutliche Verbesserung zur bisherigen Hotel Planung. Erinnert mich im Schwung der runden Ecke irgendwie an die "Blechdose", jetzt Brühl-EKZ, in Leipzig.

    Würd mir nur wünschen, dass evtl. noch der ein oder andere Farbton an die Fassade kommt. Wenigstens die zwei frei stehenden MFH könnten sich dadurch noch etwas abheben und es käm eine lockere(-re) Heterogenität zustande.


    Interessant wie sich bei den gleichen Architekten die Ästhetik so unterscheiden kann. Nur paar Meter weiter gibts von Seidels das Löbtau Carré, was meiner Meinung nach völlig durchfällt.

    Ich geb dir da recht. Menschlich ist er auch einer der wenigen sympathischen Typen aus und im Rathaus. Nur seine Verwaltung hat ihn ebenso für sich tanzen lassen, wie er sie nicht in den Griff bekommen hat.


    Und wie weit kann man die Intention und das Handeln noch vertrauensvoll ernst nehmen, wenn man sich wegbewirbt? Da steckt man nicht mit 100% dahinter, sondern macht bestenfalls "nur seinen Job".


    Und ja, der an dieser Personalie Leid erprobte Dresdner fürchtet schon das was danach kommen möge.