Beiträge von Phülüpp

    ^...du liebe Güte, Du warst 10 Jahre alt als dieses Regime seinen Geist aufgab. Welche seelischen Schäden hast du doch gleich davongetragen, von diesem Regime, welche Entbehrungen musstest Du erbringen???? Keine Fischstäbchen, keine Kinderüberraschung? Mich erstaunt doch immer wieder mit welcher Vehemenz gerade Jüngere hier immer wieder diese ideologischen Schlachten schlagen wollen, die sie garnicht betreffen. Mach dich mal locker und setze dich wie Pumpernickel und ich für einen schönen Stadtgarten ein. .cool.


    ...Jetzt hast du deinen Beitrag nachträglich geändert und meine Tirade läuft ins Leere...doch ich erkenne versöhnliches, unter anderem was ich selbst mal vorgeschlagen habe. Den alten Stadtgrundriss in Form von Gartengestaltung, Beeten, Wegeführungen wieder erfahrbar machen. Einen grünen Stadtgrundriss eben auf einem grünen Forum, ergänzt durch einen Informationspavillion der nicht nur über die Historie des MEF/RF informiert sondern über die vollständige Geschichte dieses für Berlin so wichtigen Ortes über die Jahrhunderte hinweg. „Versöhnlich“ ist auch das Zauberwort an diesem Ort.


    Hmm, Ist zwar jetzt schon zwei Seiten her der Post, aber ich wollt doch nochmal fragen Camondo: Hast Du Dich auf mich bezogen?


    Ich habe im Prinzip gar nichts gegen Deinen bzw. Pumpernickels Vorschlag eines Stadtgartens... cool will auch ich bleiben:) Eine besondere Bedeutung dieses Innenstadtbereiches ist aber meiner Meinung nicht wegzudiskutieren. Ich selbst halte auch nichts von ideologischen Grabenkämpfen - es handelt sich aber einfach um ideologisch "vorbelastete" Orte. Da ist es meiner Ansicht wichtig eine geeignete Antwort drauf zu finden, sei es mit einem Skulpturengarten, der die "alten" Skulpturen integriert oder mit einer Rekonstruktion der infolge des U-Bahnbaus "dahingeschiedenen" Parkgestaltung des MEF.


    Eine Nachzeichnung des alten Stadtgrundrisses innerhalb des S-Bahnviadukts in der Umgebung des Rathausforums finde ich großartig! Hier ergeben sich tatsächlich Gemeinsamkeiten unserer Meinungen:)



    Was den Vorschlag der GHB angeht: Hier bin ich absolut Batos und Architektenkinds Meinung, dass die Bebauung viel zu nah an den Fernsehturm heranrückt. Eine Respektlosigkeit gegenüber diesem Berliner Wahrzeichen und für mich günstigstenfalls ein Beleg für fehlendes städtebauliches Einfühlungsvermögen..
    Dieser Ort ist von Wahrzeichen (Marienkirche, Rotes Rathaus, Fernsehturm..) geprägt und diese sollten m.A. hervorgehoben bleiben. Ein bisschen Altstadt dazwischenzukleben, auch wenn ich kein genereller Gegner von Rekos bin erscheint mir grotesk. Meiner Ansicht sollte man, wie von Camondo erwähnt, den alten Stadtgrundriss wieder lesbar machen - vielleicht mit Baumreihen, die auf den beiden Foren die Häuserwände nachzeichnen?

    Zitat von Saxonia: "Aber hier muss man klar sagen, dass das MEF eine politisch-ideologische Selbstinszenierung ist, die man so nicht wiederherstellen darf. Auch Marx und Engels als historische Persönlichkeiten haben es, ganz unabhängig davon ob man ein Freund ihrer Gedanken ist, nicht verdient, dauerhaft für so ein Regime vereinnahmt zu werden."


    Hat was für sich, schließlich war die DDR ein Unrechtsstaat, der wie ich hoffen will auch nicht von Marx oder Engels gutgeheißen worden wäre. Deine Idee eines Philosophenhains, in dem z.B. Marx und Engels ihren Platz finden, finde ich ebenfalls charmant. Eine andere Möglichkeit wäre m.M. die weitgehende Wiederherstellung des Platzes in seiner ursprünglichen Gestalt, ergänzt um Informationsangebote vor Ort, die die Geschichte des MEF kritisch beleuchten.


    Zitat von Pumpernickel: "Es wäre doch einmal erfrischend hier einfach einen Cut zu machen und die ganzen -ismen im alten Jahrtausend zu lassen und sich ganz dem hedonistischen Gegenwartsberlin zu widmen."


    Zu obigem Zitat, ich denke, dass Berlin als Hauptstadt der Bundesrepublik durchaus auf dem Rathausforum die Gelegenheit hätte so etwas wie einen Ort der Demokratie zu schaffen. Tut mir leid, aber die -ismen kann ich an dieser prominenten Stelle nicht ganz außen vor lassen.


    PS: Entschuldigung wegen der etwas unkonventionellen Zitierweise:)

    Hallo zusammen.
    Meiner Ansicht sind sowohl das Marx-Engels-Forum als auch das Rathausforum Freiflächen, die es sich zu erhalten lohnt. Ich habe mich von einem Befürworter der Bebauung des MEF´s zu einem Gegner gewandelt. Dies hängt eben mit der geschichtlichen Bedeutung dieses Freiflächenensembles als repräsentatives Zentrum der DDR zusammen. An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich anmerken, dass ich diesen Staat als Unrechtsstaat ansehe, meine Parteinahme also nichts mit Sympathie für Honecker und Konsorten zu tun hat.
    Wenn Gebäude und Ensembles nur noch aufgrund von Sympathien für politische Systeme zu deren Entstehungszeit erhalten werden sollten, könnte man schließlich die ganze Karl-Marx-Allee-Bebauung (Stalinismus), etliche Nazi-Bauten und auch gleich das neu errichtete Stadtschloss (Monarchie) abreißen.
    Überhaupt das Stadtschloss: Das zentrale Symbol der preußischen Monarchie, der Hohenzollern, die wie zumindest einige Historiker behaupten mit Wilhelm II maßgeblich am Ausbruch eines Weltkrieges beigetragen haben, wird momentan wiedererrichtet. M.E. werden nun im Zentrum zwei wichtige Epochen der deutschen Geschichte präsentiert: Monarchie und Sozialismus. Und jetzt will man den Sozialismus wegmachen und die Monarchie bleibt übrig? Nee, das sehe ich beim besten Willen nicht ein... ein bundesdeutsches demokratisches Forum - das wäre meiner Meinung eine gute Komplettierung dieses Ensembles.
    Abgesehen davon halte ich es mit Architektenkinds Meinung, was die Prioritäten angeht: Molkenmarkt und Fischerinsel sind eigentlich die Orte wo die Schlachten wenn man mal so martialisch werden will- geschlagen werden sollten. Diese Orte sind mit die ältesten von Berlin und verfügen (abgesehen mal von den Parkanlagen auf der südlichen Fischerinsel) m.E. über Null Aufenthaltsqualität. Bei der Fischerinsel ist mit den bisherigen Baumaßnahmen wahrscheinlich das Kind schon in den Brunnen gefallen... die Schneise zur Leipziger Straße und die Mühlendammbrücke sind städtebauliche Katastrophen die man angehen müsste. Dieser Teil ist auch noch älter als der plattgemachte Bereich auf dem Rathausforum /MEF. Schließlich hieß der Markt vor der Marienkirche ja auch Neuer Markt;) Der Ausflug zum Mühlendamm (nicht Verkehrsfluss mindern sondern kompakter und mit mehr Aufenthaltsqualität gestalten) soll hier aber mal beendet sein, dafür gibt´s ja einen anderen Threat:)

    An spektakulären Brücken hat Berlin schon einen Mangel.


    Bummler Ja, ich bin auch der Meinung, dass Berlin nicht gerade mit zahlreichen spektakulären Brücken gesegnet ist. Ein paar Ausnahmen mag es geben: Z.B. die Oberbaumbrücke oder - nicht ihrer Größe wegen - die Schlossbrücke, oder - noch eine Nummer kleiner - die Jungfernbrücke:)
    Dies ist zum einen der geographischen Lage geschuldet - schließlich liegt Berlin nicht auf einer Insel wie z.B. Manhattan - zum anderen gibt es aber leider auch viele relativ blasse und unspektakuläre Zweckbauten. Man betrachte dafür Brücken am Landwehr- oder Teltowkanal.. Da würde eine spektakuläre Querung ein Lichtblick sein

    Interessanter Artikel, ich finde dass eine Stadt wie Berlin als Hauptstadt und internationaler Anziehungspunkt sich durchaus leisten kann, Geld für solche Experimente in einem gewissen Rahmen auszugeben. Zumal damit ja auch auf sich verändernde Lebensverhältnisse reagiert wird. Positiv finde ich auch den Ansatz zumietbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen, z.B. um Großeltern oder Eltern mit aufnehmen zu können. Schließlich ist es in unserer Gesellschaft schon länger gang und gäbe, ältere Menschen eher ins Altersheim überzusiedeln als noch räumlich mit dem Rest der Familie in Verbindung zu lassen. Außerdem altert die Bevölkerung bekanntlich, auch ein Grund, in dieser Richtung einiges auszuprobieren.


    PS: Ich mein den Artikel von 'Rotes Rathaus':P

    Um zu treffen, müsste es auf direkt dem Breitscheidplatz oder das Europazentrum ersetzen. Und da es beides nicht tut, frage ich mich: Was wäre der städtebauliche Sinn?[/QUOTE]


    An Architektenkind: Das sehe ich genauso. Die Position dieses Wolkenkratzers ist m.E. nicht günstig gewählt, mit dem an sich schönen, vom Architekturbüro Christoph Langhof vorgeschlagenen Grundriss und der Kubatur findet der Hardenbergplatz auch keinen Abschluss, er wird nicht eingefasst. Hier mal der Link, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass der in diesem Thread schonmal gepostet wurde: http://www.langhof.com/hardenberg/
    Was mir auch missfällt ist die Sichtachse, die das Hochhaus mit der Joachimsthaler Str. herstellt. Ich vermute ich würde mich erschlagen fühlen auf dem Weg zwischen Ku´damm und Zoo :eek: