Mal was Grundsätzliches: Ich finde es doch immer wieder erschreckend, mit welcher immanenz und arroganz einige Menschen, zumeist sog. "Experten", zu wissen scheinen, was das gros der anderen Menschen toll bzw. schön findet. Das ist anmaßend. oder?
In Dresden ist es gelungen, durch die Rekonstruktion der Frauenkirchen das umliegende alte Stadtquatier historisch bzw. historisierend wiederaufzubauen. Und was ist das Ergebnis: Dieser Aufbau selbst ist mittlerweile ein tourisitsches Ereignis an sich. Viele Menschen reisen nur deswegen nach Dresden und erfreuen sich an einem harmonischen, kleinteiligen Stadteseemble. Das , genau das will ein Großteil der Menschen. Viele Leute haben einfach die Schnauze voll von irgendwelche austauschbaren Beton oder Granitfassaden und renditeoptimierten Zuschnitten, wie wir es landauf landab in Köln, Frankfurt oder München sehen können.
Die "moderne" Architektur hat mittlerweile selbst Patina angesetzt, schimpft aber stetig auf die "Rückwärtsgewandten" in ihrer Branche. Gerade in Deutschland, ein Land mit vielen architektonsichen Möglichkeiten, hat diese Meinungselite es in den letzten 50 Jahren versäumt, die Menschen zu begeistern bzw. mitzunehmen.
Wäre dies gelungen, würden viele nicht nach Dresden fahren. Und das Stadtschloss stände nicht zur Debatte.