Beiträge von Marienviertel

    @ Architektur-Fan :
    @ jack000 :


    Was heißt hier "Rekonstruktion der Ostfassade" ? Dies würde die Wiederherstellung des "Apothekerflügels" usw. bedeuten. Das dieser nicht kommen würde, war frühzeitig und nachvollziehbar klar.

    Daher wäre es nur konsequent gewesen, die Gestaltung der anderen drei Fassaden im Hinblick auf ein harmonisches Ganzes auch auf die Ostseite zu
    übertragen.


    Übrigens : Soweit ich dies erkennen kann, wäre heute auch nach kompletter Wegnahme des Stella-Riegels kein Platz für das ehemalige Ensemble des Apothekerflügels vorhanden.


    Demzufolge scheint der gesamte rechteckige Baukörper in seiner heutigen Ost/West-Ausdehnung etwas größer geraten zu sein, als es beim Berliner Stadtschloß 1.0 der Fall war.

    Selbst wenn es sich bei dem Thema um "geschlagene Schlachten" von vorgestern handelt, bleibt die völlig abwegige, aktuelle "Lösung" für die Ostfassade eine Zumutung.


    Man hat hier eine einmalige Chance vertan : http://divisare.com/projects/8…rliner-Stadtschloss/print


    Auf dieser Abbildung die einzig plausible Variante für das Humboldtforum im Vergleich zur nun favorisierten Ostfassade zu sehen, bereitet schlicht nur Schmerzen.


    Etwaige, von passionierten Erbsenzählern nur allzu gern vorgebrachte Einwände im Hinblick auf damit verbundene Kostensteigerungen seien schon hier als untauglich zurückgewiesen !

    Es geht hier wirklich nicht darum, ein zweites Nikolaiviertel zu errichten. Also keine Puppenstuben-Architektur. Die gehört hier nicht hin und hat es so auch nicht gegeben.


    Mir geht es vor allem um das Wiederauferstehen der alten Straßen, ihrer Verläufe und ihrer Namen im Sinne einer urbanen Verdichtung.


    Also eine durchaus moderne und nicht monotone Mischbebauung mit hier und da historisierenden Fassaden. Das Gebiet darf im Ergebnis nicht so aussehen als wäre es aus einem Guß dort hingestellt worden um so zu einem Fremdkörper in einer Umgebung zu werden, in der ohnehin nicht mehr viel zu retten ist.
    Die Kunst besteht darin, in etwa eineinhalb Jahrzehnten eine Gesamtbebauung zu realisieren, die nach einigen weiteren Jahren Patinaansatz den Eindruck vermittelt, sie wäre älter und über einen längeren Zeitraum hinweg entstanden !


    Gänzlich neu allerdings sollte die Schaffung eines großen vor dem Roten Rathaus gelegenen "Rathausplatzes" sein.


    Warum kann man sich mit einer solchen Lösung nicht anfreunden ? Braucht man in Berlin für eine taugliches Diskussionsergebnis noch weitere Jahrzehnte ?

    Sämtliche gern geäußerten Auffassungen, wonach es jetzt eines Ideenwettbewerbes, einer Bürgerbeteiligung oder ähnlicher Instrumente bedürfe, können getrost als untauglich gelten und steuern nichts anderes bei, als die ersten Sargnägel zum Begräbnis des Vorhabens überhaupt.


    Es bedarf hier keiner (neuen) Idee ! Sie existiert bereits und schlummert im Boden dieses vernichteten, dieses hingemordeten Stückes Berlin !


    Die jetzige, erbärmliche Situation dokumentiert nichts anderes, denn 70 Jahre lang verweigerten Wiederaufbauwillens. Dabei steht die Schuld, die Verantwortliche in einem Vierteljahrhundert Nachwendezeit auf sich geladen haben, nicht hinter jener zurück, welche man zuvor verbohrten Ideologen sozialistischen Städtebau's in Berlin zuzuschreiben hatte.
    Es gilt nun lediglich, diesen Wiederaufbauwillen endlich zu artikulieren und umzusetzen ! Dabei sollte aber bitteschön auch bei gebotenermaßen behutsamem Vorgehen ein Zeitrahmen von zehn bis fünfzehn Jahren nicht überschritten werden.

    Für wieviele "Flüchtlinge" wäre hier wohl Platz ?


    Dieser Haufen aus Glas und Metall wirkt so wie eine Containerburg und wird mit diesem Äußeren immer ein Fremdkörper in seiner Umgebung bleiben.


    Wer genehmigt so etwas ? - Bitte melden !

    Damit wird also nicht einmal - wie immer wieder zu lesen war - wenigstens die äußere Gestalt - Ostfassade ausgenommen - wiederhergestellt.


    Es möge niemand behaupten, der Wegfall dieser seitlichen kleineren Kuppeln spiele diesbezüglich keine Rolle. Ich frage mich auch, wie diese markanten Bestandteile dann auf die entsprechenden Abbildungen (1) http://www.google.de/imgres?im…0&ndsp=23&ved=0CEkQrQMwDQ; (2) http://www.berliner-zeitung.de…en,10809148,22102172.html gelangt sind.


    Diese seitlichen Kuppeln sind auch - anders als das Thema Ostfassade - keinesfalls Schnee von vorgestern. Sie könnten im derzeitigen Stadium des Bau's noch realisiert werden. Dafür gibt es allerdings offensichtlich keine Lobby.

    Seitliche kleine Kuppeln ?

    Weiß jemand, ob die kleinen Kuppeln auf der Nordwest- und der Südwestecke des Baukörpers wieder realisiert werden ?


    Auf einige Visualisierungen sind sie abgebildet, auf anderen nicht.


    Falls nicht, wäre es eine weiteres Armutszeugnis. Auch diese Kuppeln gehören zum alten Schlossantlitz der West- Nord- und Südseite zwingend dazu. Zur nichtssagenden Ostfassade fällt mir ohnehin nichts mehr ein.


    Noch zum für 2015 geplanten Richtfest : Dies könnte ja eigentlich erst stattfinden, wenn der Rohbau der großen Kuppel vollendet wäre. Wie sieht es damit aus ?

    "Linden" ohne Lobby

    Zur Wiederbelebung einer so bekannten Straße wie des Boulevards(?) "Unter den Linden" gehören auch die die entsprechenden tiefbauseitigen Voraussetzungen.


    Schon Mitte der neunziger Jahre existierten Pläne der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, durch Schaffung eines neuen Fahrbahn- und Gehwegprofils unter Verwendung wertiger Materialien die Aufenthaltsqualität sowie diejenige des städtischen Raumes an sich spürbar zu erhöhen.


    Mit dieser http://www.stadtentwicklung.be…h_0307/nachricht1317.html Pressemitteilung wurde die konkrete Umsetzung dann - spät genug, aber immerhin - im Jahre 2003 angekündigt.


    Es braucht nicht besonders betont zu werden, daß die dringend gebotene Revitalisierung dieses "Prachtboulevards im Wartezustand" ohne diese Maßnahme nicht denkbar scheint.


    In Anlehnung an die konkret vorgestellten Realisierungstermine wurde dann der Abschnitt Pariser Platz bis zur Wilhelmstarße sowie der Bereich des "Forum Fridericianum" in neuer Fassung umgestaltet.


    Nach abermaliger, verkehrspolitischer Kehrtwende in Sachen U5-Verlängerung mußte dann aber die entsprechende Verwirklichung einer kompletten Durchbindung des neuen Straßenprofils im Abschnitt zwischen Reiterstandbild und Wilhelmstraße zurückgestellt werden.


    Nun muß man zur Kenntnis nehmen, daß die im Zuge der seit etwa 4 Jahren andauernden U5-Bauarbeiten erfolgenden ersten Deckenschließungen im Bereich der Kreuzung Friedrichtstraße den alten Bordverlauf wieder aufnehmen.

    Auf Nachfrage erklärt das zuständige Planungsbüro der zitierten Senatsverwaltung, daß von der Fertigstellung der aus dargestellten Gründen ja lediglich unterbrochenen Arbeiten Abstand genommen wurde. Soll heißen, die vor Jahren bereits angekündigten Arbeiten werden nicht zu Ende geführt und die Gehwege bleiben hinsichtlich ihrer Breite so wie sie sind. Diese Entscheidung, die die "Linden" mehr als Durchgangsstraße für den motorisierten Verkehr denn als Flaniermeile sieht, ist wohl im Wesentlichen mit dem Namen des Staatssekretärs Gaebler in Verbindung zu bringen.


    Für die "Linden" keine gute Entscheidung und so nur in Berlin denkbar !


    Wer weiß hier mehr ?

    Dieses Gebiet bildet seit 24 Jahren nicht mehr den Stadtrand von Ostberlin sondern wieder die Mitte von Berlin.


    Auch dies ist augenscheinlich an einigen hier vorübergegangen.


    Die Realisierung des Patzschke-Entwurfes bedeutete endlich die notwendige Initialzündung für das Ende dieses Stachels im Fleische gedeihlicher Quartiersentwicklung in Gestalt dieser häßlichen Trabantensiedlung.

    Es muß einfach gesagt werden und hat nichts mit Miesmacherei sondern im Gegenteil mit dem Interesse an einer gedeihlichen Entwicklung des Leipziger Platzes und seiner Umgebung zu tun :


    Wie schon des öfteren erwähnt, wurde der größere der beiden Fassadenabschnitte am Leipziger Platz völlig verhunzt.
    Zudem gibt es am LP keine klar erkennbare und identitätsstiftende Eingangssituation.


    Wo haben eigentlich die LP12-Verantwortlichen ihre Augen ? Es kann doch nicht sein, daß die innen angeklebten Buchstaben des ohnehin billig anmutenden "SATURN"-Schriftzuges größer sind als diejenigen des an der Nachbarfassade eher verloren wirkenden "MALL OF BERLIN". Dieser sowieso unglücklich gewählte Name würde dominierend über einen entsprechend repräsentativen Eingang gehören.


    Aber man muß sich nun wohl endgültig daran gewöhnen, daß in Berlin nur drittklassige Kräfte am Werk sind.



    Meine weiter oben gestellte Frage, warum hauptsächlich an der Außenfassade eine Bohrung neben der anderen erkennbar ist und zugleich die heraushängenden Kabel nicht nur nicht genutzt sondern auch nicht abgedeckt werden, steht weiter im Raum.