Beiträge von Architektur-Fan

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    Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass wenn das Gebäude ersteinmal abgerissen wurde es nochmal an anderer Stelle wieder neu aufgebaut wird? :rolleyes:


    Doch, genau das glaube ich. :) (oder zumindest hoffe ich es)


    Soweit ich mich erinnere, wurde beim Bau des Potsdamer Platzes der Kaisersaal des ehem. Esplanade-Hotels auch per Luftkissen verschoben. Wenn ich also eines gelernt habe, dann ist es, dass im neuen Berlin nichts unmöglich ist. :)


    Ich plädiere für den Aufbau der tschechischen Botschaft an einer neuen Stelle. Und ich hätte da auch schon einen konkreten Vorschlag, welcher Ort sich als neue Heimat anbieten würde, und zwar direkt neben dem Bürogebäude Voßstraße Nr. 16. Östlich der Voßstraße 16 sind noch zwei oder drei Bauplätze frei (ohne die genauen Eigentumsverhältnissen zu kennen)


    Das Gebiet Ministergärten/Ebertstr./ Voßstr. wäre der perfekte Standort für das tschechische Botschaftsgebäude. Das Gebiet ist geprägt durch viele freistehende Bauten im Stile von Stadtplais’ wie z.B. Landesvertretungen, Otto Bock Science Center, Bürovilla Ebertstr. 15, Botschaft von Singapur, Bürovilla Voßstraße 16.
    Das Gebäude der Tschechischen Botschaft benötigt eine Fläche, wo es freistehend wirken kann. Und in dem genannten Gebiet würde das Botschaftsgebäude perfekt reinpassen.

    Grünes Gebäude mit schwarzen Auskragungen

    ^^ Bei dem grünen Gebäude haben wir ja schon wieder diese merkwürdigen, hervorstehenden Auskragungen. Diese Auskragungen sind mir erst neulich beim Neubau in der Max-Beer-Straße (Thread zur Linien-/Alte Schönhauser Straße) aufgefallen.


    Solche Auskragungen scheinen im Moment wohl voll in Mode zu sein. Ich finde das schrecklich. Diese hervorstehenden Auskragungen sehen aus wie hervorquillende Augen. Ich hab das auch schon im anderen Thread geschrieben, dass das schwülstig wirkt.

    Meine Hoffnung war, daß durch die nach oben zurückgesetzten Geschosse die Wirkung einer Pyramide erreicht wird. Und zwar denke ich an keine ägyptische Pyramide, sondern an eine amerikanische Maya- oder Inka-Pyramide, die als oberen Abschluss keine Spitze sondern eine flache Dachebene besitzt.


    Hätte die Wirkung einer Pyramide funktioniert, wäre es auch nicht schlimm gewesen, dass der Bau deutlich höher und wuchtiger ist als die umliegenden Gebäude. Im Gegenteil, der Zirkus-Bau hätte in spektakulärer Weise ein paar Stockwerke aus der umliegenden Bebauung herausgeragt und hätte die Blicke auf sich gezogen.

    @Bato


    Mein negatives Urteil (= nicht schön) hat sich nur auf den linken Neubau bezogen. Mich stören vor allem diese dicken Umrahmungen der Balkone. (Frage: kann man solche Umrahmungen auch als Verkragungen bezeichnen?) Diese Umrahmungen wirken schwülstig und plump.


    Als "schön" würde ich eine Fassade bezeichnen, wenn sie eine vertikale Struktur besitzt. Schöne Fassaden haben oftmals Fenster, die in die Breite schlank, aber in die Höhe lang gezogen sind. Dadurch ensteht dann ein "Säulen-Effekt", den wir hier definitiv nicht haben. Als "nicht schön" empfinde ich horizontale Fensterbänder.


    Aber ich möchte fair bleiben und daher gebe ich zu, dass es bei solch breiten Balkonen gar nicht richtig möglich ist, eine vertikale Gliederung zu erreichen.

    "Was Lage ist, bestimme ich!" (Adolf Jandorf, Gründer des KaDeWe)

    Marienviertel:


    Ein Anbindung an andere städtische Areale (Friedrichstrasse bzw. über die Wilhelmstr. nach Norden zu den Linden) ist natürlich aus städtebaulicher Sicht wünschenswert. Aber aus ökonomischer Sicht ist eine Anbindung an andere Areale nicht zwingend notwendig. Ein EKZ solcher Dimension kann sich seine Lage selbst erschaffen Das HGHI Quartier ist so riesig, dass es m.E. die „kritische Masse“ überschritten hat und sogar ein Ankerpunkt für andere Geschäfte darstellt.


    Eine Beispiel aus der Berliner Geschichte. Vielleicht kennst du den Ausspruch des Berliner Kaufmanns Adolf Jandorf, der das KADeWe gegründet hat. Da er bezüglich des KaDeWe für seine damalige Standortentscheidung weit entfernt vom alten Zentrum kritisiert wurde, antworte er: „Was Lage ist, bestimme ich!“


    Und das gilt auch für das Leipziger Platz Quartier. Die Menschen werden strömen. Das ist sicher!

    Wenn ich mich nicht täusche, grenzt dieses Gebäude doch direkt an die Polnische Botschaft, wo ja auch demnächst neu gebaut wird. Wäre interessant, wenn man in einer Visualisierung sehen könnte, wie die Neugestaltung der Nr.74 im Zusammenspiel mit dem Neubau der Polnischen Botschaft wirkt.

    Kann mir auch gut vorstellen, dass der Umbau Nr.74 eine Folge des Botschaftsneubaus ist. Durch das neue Botschaftsgebäude wird dieser Bereich der Linden aufgewertet. Vielleicht erfolgt deswegen auch die Neuausrichtung bei der daneben liegenden Nr. 74.

    ^^ Dieser Entwurf für Unter den Linden 74 erinnert stark an das DZ-Gebäude von Gehry am Pariser Platz. Beim DZ-Gebäude sind die Fenster allerdings schräg angeordnet, hier sind sie gerade.

    Nachdem ich mich von der Namensgebung diverser Bauprojekte im Hbf-Umfeld einigermaßen erholt habe (Bertha :Nieder: ) , möchte ich auf das Meininger-Hotel zu sprechen kommen.


    Auf das Meiniger Hotel wurde hier ja richtig eingeprügelt. Das Meininger ist sicherlich keine Schönheit. Aber das heißt noch lange nicht, dass es eine Bausünde darstellt. Ich möchte Bezug nehmen auf das 1. Bild in Beitrag #766 von Abrissbirne. Das Meiniger Hotel zeigt, dass es die Fähigkeit besitzt, im Verbund mit dem Steigenberger durchaus akzeptabel auszusehen. Ich möchte dieses Gebäude hier nicht schönreden. Ich würde das Meiniger sofort gegen ein Jugenstil-Gebäude aus der Jahrhundertwendezeit eintauschen. Aber ich frage mich schon, was hier einige Leute eigentlich erwarten?


    Wenn es als kritisch beurteilt wird, dass das Hauptbahnhof-Umfeld von großformatigen Einzelbauten dominiert wird, dann möchte ich mal wissen, was denn die Alternative sein soll?

    Bertha Berlin ?!

    Bertha Berlin? Du meine Güte! Was ist denn das für ein merkwürdiger Name?


    Ich versuche jetzt mal nachzuvollziehen, wie man auf diesen Namen kommen konnte. Nach 2-minütigem Brain-Storming komme ich zum Ergebnis, dass "Bertha Berlin" wohl eine Kombination aus "Hertha BSC Berlin" (Fullballverein) und der "Dicken Bertha" (Kanone im 1. Weltkrieg) darstellt. :lach:

    Zukunftsvision für die Fischerinsel

    Überall in Mitte suchen die Projektentwickler nach Flächen, die sie neu entwickeln können. Nur um die Fischerinsel machen Investoren & Stadtplaner einen großen Bogen. Bei den hässlichen DDR-Plattenbauten auf der Fischerinsel kenne ich die Eigentumsverhältnisse nicht. Aber offenbar scheinen diese Platten eine abschreckende Wirkung zu besitzen. Während überall in Berlin Mitte gebaut wird, befindet sich die Fischerinsel im Dornröschenschlaf. Das ist schon irgendwie auffällig. Dabei ist die Fischerinsel als Entwicklungsfläche ein Juwel, da sie von drei (!) Seiten von Wasser umschlossen ist.


    Vielleicht zahlt es sich in 20 oder 30 Jahren aus, dass dieses Gebiet momentan im Schatten steht. Für die Fischerinsel habe ich folgende (nicht ganz ernst gemeinte) Zukunftsvision:



    1) In 30 Jahren hat sich die an alte Traditionen anknüpfende Bauweise noch stärker durchgesetzt als heute.
    2) Im Jahr 2040 sind Baulücken bzw. noch zu entwickelnde Flächen in Berlin Mitte so selten geworden, dass die Stadt die Bedingungen für neue Investitionen nach oben schrauben kann.
    3) Motto: In Mitte darf nur noch der entwickeln, der entweder alte Architektur rekonstruiert oder sich bei zeitgenössischer Architektur mehr einfallen lässt als langweilige 08/15 Standard-Fassaden.
    4) Auf der Suche nach Entwicklungsfläche fällt der Blick von Investoren & Stadtplanern auf die Fischerinsel bzw. das Gebiet südlich der Gertraudenstrasse.
    5) Die Investoren beginnen im Jahr 2040 mit einem Kampf um die Fischerinsel. Jeder möchte dieses letzte Filetstück entwickeln! Jeder Investor weiß, dass man nur mit einem überzeugenden Entwurf den Zuschlag erhält.
    6) Die Investoren überbieten sich. Ein Investor XY bietet sogar an, die komplette Fischerinsel historisch zu rekonstruieren.
    7) Im Jahr 2042 erhält Investor XY den Zuschlag, die Fischerinsel auf Grundlage alter Vorkriegsfotos zu rekonstruieren. Alle Beteiligten sprechen von einem Glücksfall, dass man dieses Gebiet nicht schon früher entwickelt hat. Dadurch konnten die in den Jahren 1990-2040 durch 0815-Rasterfassaden verursachten Bausünden vermieden werden. :)
    8) Im Jahr 2050 ist die Fischerinsel komplett kleinteilig wieder aufgebaut. Die Fassaden sind entweder exakte Rekonstruktionen oder kommen dem Vorkriegszustand sehr nahe.
    9) In 2050 gilt die Fischerinsel als einer der Orte, wo man die Architektur des alten Vorkriegs-Berlin am besten erleben kann.

    ich habe nichts dagegen, dass dieses sowjetische Denkmal im Tiergarten steht. Letztendlich ist dieses Denkmal auch ein Teil unserer deutschen Geschichte. Es ist eben auch Teil unserer Geschichte, dass Deutschland nach 1945 besetzt war. Und es ist Teil der Berliner Geschichte, dass diese Stadt nach dem Krieg durch die Siegermächte besetzt war und einen Viermächte-Status inne hatte.


    Daher sehe ich dieses Denkmal sogar als Bereicherung. Das ist doch gerade das Einzigartige an Berlin! Wo gibt es denn noch eine Stadt auf der Welt, die eine solch einzigartige Geschichte vorzuweisen hat? Ich würde es als einen Verlust empfinden, wenn wir solche Zeugnisse der Nachkriegszeit beseitigen würden.

    Im Grunde ist doch gar nicht relevant, wie der Ur-Bau ausgesehen hat. Die relevante Frage ist, ob ein Neubau besser ist als der aktuelle Bau. Zu vergleichen sind also der Ist-Bestand mit einem möglichen Neubau.


    Und der aktuelle Bau kommt – wie ich finde – in der Bewertung definitiv zu schlecht weg. Ich kann nicht nachvollziehen, warum es negativ beurteilt wird, dass die Fenster „nur“ vorgehängt sind. Bei vielen aktuellen Gebäuden wird doch immer kritisiert, dass die Fassaden immer flach sind und kein Relief besitzen. Und hier haben wir endlich mal eine Fassade, die aufgrund der vorgelagerten Fenster nicht flach ist, sondern mal ein echtes Relief besitzt. Und dann ist das aber auch wieder nicht recht ...


    Die aktuelle Fassadengestaltung würde ich sogar als weit überdurchschnittlich bezeichnen. Wir haben einen einfarbigen (grau-weißen) Hintergrund. Dann kommen die vorgelagerten Fenster-Teile. Die Idee, diese Fensterteile am oberen Ende jeweils so enden zu lassen, dass dieser Rundbogen entsteht, finde ich klasse. Dieser Rundbogen als Gestaltungselement ist eine pfiffige Idee.


    Wenn der Anspruch besteht, dass einen möglicher Neubau architektonisch besser sein sollte als der bestehende Bau, dann ist die Messlatte relativ hoch. Oder anders formuliert: wenn in dieser Lage am Kudamm neu gebaut wird, dann muss es ein großer Wurf sein!

    Zu diesem wunderbaren Projekt fallen mir zwei Dingen auf.


    Erstens:
    Die freigelegten Fassaden an der Voßstraße sehen deutlich besser und filigraner aus als die Fassaden an der Leipzigerstraße. Das ist eigentlich verwunderlich, da ja die Seite zur Leipziger doch eigentlich die Hauptseite darstellt. Und an dieser Haupseite müssten eigentlich die besten Fassaden stehen. Die Fassaden der Voßstraße wirken filigraner, weil sie stärker vertikal strukturiert sind. Optimal wäre es gewesen, wenn die Voßstraße-Fassaden an der Leipziger Str. – gegenüber dem Bundesrat - stehen würden.


    Zweitens:
    Zur weißen Hauptfassade am Leipziger Platz ist zu sagen, dass die Verzierungen der Fassade (die an Säulen erinnernden vertikalen Streifen und die „schrägen Einbuchtungen“ am rechten und linken Rand der Hauptfassade ) leider kaum zu erkennen sind. Bei der Fassade, die auf der Werbe-Plane aufgemalt war, waren die Verzierungen deutlich besser zu erkennen als auf der echten Fassade. Das könnte ein Indiz sein, dass auch die Planer eigentlich beabsichtigt hatten, dass die Verzierungen bzw. das Relief der Fassade stärker rauskommen sollte. Ich empfinde es fast schon als tragisch, dass diese Verzierungen nicht deutlicher zu sehen sind. Alle Fassaden sind grundsätzlich sehr gefällig, aber man hätte hier mit ein bisschen Mehraufwand noch viel mehr rausholen können!

    Gehry-Entwurf contra Hochhäuser-Panorama von Yadegar Asisi

    Im Jahr 1995 hat die Zeitschrift Stern eine Sonderausgabe rausgebracht unter dem Titel „Berlin 2005“, in der 5 Panoramen von Yadegar Asisi zu sehen waren. Eines dieser Panoramen zeigt den Alexanderplatz mit Hochhausbebauung. Die von Herrn Asisi dort dargestellten Hochhäuser sehen alle wunderbar elegant aus. Und Asisis Hochhäuser haben alle eine entscheidende Gemeinsamkeit: sie verjüngen sich nach oben hin. Bei Gehry ist es das Gegenteil: sein Turm wird nach oben breiter oder zumindest wirkt der Turm, als ob er nach oben breiter werden würde.
    Fazit: Die fehlende Verjüngung ist der Grund, warum der Gehry-Entwurf nicht wirklich ästhetisch wirkt.

    Nachdem ich hier mehrere Jahre mitgelesen habe, ist es mal an der Zeit, dass ich mich in die Diskussion mit einschalte.


    Zum Thema:
    Ich finde leider alle drei Entwürfe ziemlich enttäuschend. Die Entwürfe von Kleihues und Barkow Leibinger sind langweilig. Der Gehry-Entwurf ist zwar witzig, aber seinem Hochhaus fehlt irgendwie die Eleganz. Ich hätte mir hier ein Hochhaus gewünscht, dass wie der Frankfurter Messeturm aussieht. Also etwas Schlankes mit eleganten Design.

    Guten Abend,


    ich finde den aktuellen Entwurf für das Studentenwohnheim richtig gelungen. Was ist denn so schlimm daran, dass der Entwurf wie in Manhattan / Westside aussieht?
    Auch ich habe bei diesem Entwurf sofort an New York gedacht. Und ich finde, ein bisschen New Yorker Atmosphäre kann der Gegend um den Alexanderplatz doch nicht schaden.