Beiträge von waldkauz

    Einen Zusammenhang zwischen den Klimaklebern und dem AfD-Hoch sehe ich jetzt auch nicht. Schon eher die Angst vor dem Verlust des eigenen Wohlstandes, und einer leider aktuell nicht sehr überzeugenden Politik bzw. Kommunikation der Ampel...


    Generell gebe ich dir aber Recht. Wie in vielen anderen politischen Bereichen ist auch auf der Straße ein Kulturkampf entbrannt: einerseits die Angst, auch noch im Straßenverkehr die eigenen Rechte (Tempo-Beschränkungen, Reduzierung von Spuren, Verringerung von Parkplätzen zugunsten von Grün- oder Freiflächen, etc.) sukzessive zu verlieren. Andererseits hingegen die Idee, unsere Städte mit weniger Autoverkehr als lebenswertere Orte zu denken - in denen halt der IV auch nicht überall erforderlich ist. Jemand der Am Kaßberg wohnt muss wirklich nicht mit dem Auto in die Innenstadt fahren. Anders sieht das natürlich bei Einpendlern aus... Hier liegt aber die Lösung darin, die Leute mit ins Boot zu holen. Wie es nicht geht, hat Berlin sehr deutlich gezeigt.

    Gründe für das AFD-Hoch werden wohl viele Dinge sein:


    - "Flüchtlinge", speziell diejenigen mit den traurigen Negativ-Schlagzeilen (und dazu zähle ich ausdrücklich keine Ukrainer)

    - weiterhin wird der Ukraine-Konflikt, die Kriegsrhetorik, und die affrontative Kommunikation im Umgang mit Russland vielen sauer aufgestoßen sein

    - dann war das Thema "Wärmepumpe" und das anfängliche "engstirnige" Heizungsgesetz für viele bestimmt auch ein Aufreger


    Die meisten Bürger erwarten wohl bei Gesetzesvorschlägen, dass im Wesentlichen etwas gut Durchdachtes vorgelegt wird. Die zwar sehr "demokratische" Art der Politik derzeit ist aber eher, dass oft irgendwas "Halbgares" als Gesetzvorschlag präsentiert wird, worüber sich viele Leute aufregen, was aber in einer oftmals zermürbenden öffentlichen Debatte über das vorgelegte Gesetz auch zu vielen Verbesserungen am Gesetzvorschlag und letztlich auch einem vernünftigen Gesetz führen kann.


    Nur dass man als Zuhörer nach der ganzen Debatte und Berichterstattung dann oftmals leicht verwirrt zurückbleibt und gerade gar nicht mehr weiß, was gerade "Gesetz" ist.


    Für viele Zuhörer des Ganzen ist das dann einfach zu anstrengend, sie wollen direkt, in einem durchdachten, vernünftigen Gesetz wissen was los ist und klare A. Eine Debatte über Verbesserungen/Korrekturen kann trotzdem geführt werden, aber dann eben auch sachlich/fachlich kompetent wirkend.


    Weiterhin kann man sich auch Fragen, ob eine gewisse bessere Zensur in den Medien, die einem gewissen Verfall bzw. Verrohung der Sitten entgegenwirkt nicht auch manchmal angebracht wäre. Warum können bestimmte Gewaltszenen nicht einfach zensiert bzw. warum müssen diese überhaupt gesendet werden? Oder warum muss das Thema Drogenkonsum und Drogenabhängige im TV ihren eigenen TV-Sendeplatz haben? Das hat wenig im Fernsehen verloren. Mal ganz zu schweigen von politischen Forderungen in dieser Richtung, die auch von der aktuellen Regierung kamen.


    Ich möchte nicht sagen, dass alles schlecht läuft mit dieser Regierung (die Energie-/Mobilitätswende finde ich prinzipiell richtig, auch zum Beispiel bei Arbeitsmarkt, Sozialem und bei der Umweltpolitik hat sich wohl Einiges getan oder tut sich), aber es könnte eben auch Einiges besser laufen, da eben doch hin und wieder ziemlich unerwartete Dinge kommen, die einen in dem Moment etwas ratlos und sprachlos machen. Oder einige Themen etwas unzureichend angepackt werden. Zum Beispiel im Bereich Pflege: Pflegekosten, Unterstützung bei Finanzierung, Unterbringung etc.

    Damit das nicht unwidersprochen bleibt: Tempo 30 auf dem Innenstadtring wäre völlig sinnlos, nichts anderes als eine Schikane gegenüber den Autofahrern und rechtlich unzulässig.

    Naja, so sinnlos finde ich es auch nicht. Denn wie gesagt, man muss sich auch mal in "Nicht-Autofahrer" (Fußgänger, Radfahrer etc.) in so einer Innenstadt hineinversetzen.


    Andererseits gibt's in so einer Innenstadt genügend "Einflüsse", die man mit 30 Km/h vielleicht besser wahrnimmt und auf die man besser reagieren kann.


    Ein weiterer Grund wäre einfach mal, eine gewisse Hektik und Stress aus dem Verkehr zu nehmen. Die Leute sind schon so sehr an dieses permanente "Gehetze" gewöhnt, was es letztlich aber auch nicht wirklich besser macht, sondern nur mehr Stress erzeugt.


    Übrigens: meinetwegen wären auch 40 Km/h ok ;)

    Tempo 30 auf dem Inneren Stadtring fänd ich auch sinnvoll. Außerdem Tempo 30 auf den Nebenstraßen in den Wohngebieten.


    Tempo 50 auf den wichtigen Hauptstraßen.


    Diese wichtigen Hauptstraßen (mit Tempo 50) sollten dann auch im besten Zustand sein (ohne jegliche Schlaglöcher und Huckel). Diese Hauptstraßen sollten bei der Straßensanierung also auch klare Priorität haben.

    bildschirmfoto2023-088hime.png


    Bei den Fassaden bin ich etwas gespaltener Meinung. In den obigen Entwürfen geht die starke vertikale Gliederung, die eine gewisse Strenge erzeugt hat, verloren. Schön finde ich aber die Verwendung von Ziegel (1. und 2. Entwurf). Der mittlere Entwurf sagt mir zu.

    Wenn man wählen könnte, würde ich wohl auch zu Variante 2 tendieren.


    Interessant wäre nur, ob in dieser Variante wie in den Varianten 1 und 3 auch "Fensterscheiben" in den unteren Etagen vorgesehen sind oder diese wegbleiben, da diese im Entwurf für Variante 2 merkwürdigerweise nicht eingezeichnet sind.


    Ohne die Fenster "könnte" der Bau aber etwas bunkermäßig/verschlossen wirken, mit Fenstern würde es die Fassade im unteren Bereich etwas auflockern und bestimmt auch den Gesamteindruck verbessern?


    Und ich muss sagen, die Kombination aus Grün und dem "hellwarmen" Fassadenmaterial finde ich zumindest in den Entwürfen sympathisch. Mal sehen, wie das Ganze später mal in Real aussieht/wirkt.

    Stimmt, die "Gärten" habe ich leider auch vermisst, würde das ganze Projekt aber durchaus abrunden.


    Und warum muss man allem mit dem bloßen Begriff Plattenbau immer gleich einen negativen Touch verpassen, obwohl es ansich gar nicht schlecht ist, sondern durchaus vernünftig. Kann nun mal nicht jeder im Schloss wohnen.


    Es sind einfach Wohnhäuser mit vielen interessanten, gut ausgestatteten Wohnungen im Grünen (woanders würde man vielleicht noch "Appartements" sagen um es sprachlich noch mehr aufzuhübschen, würde bei "Platte" oft genauso gut passen). Übrigens: aus Betonplatten werden heutzutage die meisten Gebäude errichtet ;)

    waldkauz , hier soll es ja eigentlich um die neue Chemie-Fakultät der TU gehen, aber den Entwurf für das Bernsdorfer Bad der Iproplan kenne ich nicht.

    Leider etwas verschwommene Bilder einer Ausstellung im Stadtbad im Jahr 2018 mit dem Iproplan-Entwurf:


    https://model2.de/img/11658/20180317_172310dkud8.jpg


    https://model2.de/img/11658/20180317_172317r2u4o.jpg


    https://model2.de/img/11658/20180317_172323ymuvq.jpg

    ^

    Inwiefern ändert ein Neubau auf dem Platz etwas an der Versiegelung, außer dass dann auch noch die Bäume weg sind, die immerhin noch ein gutes Stück wachsen werden?


    Da ist natürlich auch was dran. Aber ich habe so gesehen, dass dann die "Wildwuchsfläche" erstmal verschont geblieben wäre, wenn auf einer schon versiegelten Fläche gebaut worden wäre. Und der kahle Platz weniger ins Gewicht fiele. Aber das ist natürlich nur Träumerei.

    Zusatz: Vielleicht braucht man auch gar keinen Anbau in dieser Ecke der Galerie. Würde vielleicht wirklich schon reichen, wenn man ein Restaurant (mit überdachtem Außenbereich?) an dieser Stelle der Galerie platziert. Dafür würde sich der Gebäudevorsprung fast schon wieder anbieten. Aber wie gesagt, leider eben etwas schattig zum Nachmittag.

    Ansich ist der Wall (und die Innenstadt) ein sehr interessantes Thema. Wie gesagt, es fehlt an einigen Stellen noch der nachträgliche Feinschliff, nachdem die halbe Innenstadt neu entstanden ist. Grundsätzlich entwickelt sich die Innenstadt aber, und ist an vielen Tagen auch belebt.


    Interessant wäre, was dann mit der Fläche des Rewe passiert, wenn dieser ja offenbar an den Getreidemarkt umzieht. Und ob die Trinkerschaft dann mit umzieht.

    Ich belasse es meist dabei hier zu schreiben, können ja auch viele mitlesen und Kommentare dazu beitragen. Was man aus dem Ganzen macht, ist eine andere Frage, auch und besonders von "Zuständigkeiten".


    Ich liefere nur Anregungen, da man ja bestimmte Dinge in der Stadt zur Kenntnis nimmt. Manche Dinge haben sich auch nach über 10 Jahren nicht geändert. Und das ist zum Beispiel diese kahle, triste Situation am Wall, ringsum den Roten Turm. Da wünschten sich manche Leute ein Cafe oder Restaurant hin, dann braucht dieser Stadthallenbrunnen eine generelle Instandsetzung der zerstörten und beschmierten Stellen und eine Auffrischung, dann wirkt die Galerie Roter Turm ausgerechnet in Richtung Roter Turm komplett abweisend und verschlossen (die Schaufenster sehen auch nach 10 Jahren noch so lieblos gestaltet aus).


    Kann man diesen "Versatz" im Galeriebau hinter dem Roten Turm nicht für ein Kaffee/Restaurant nutzen? Architektonisch wäre es sogar noch besser, wenn durch einen architektonischen Kunstgriff in Form eines Anbaus dieser Versatz im Gebäude überhaupt "kaschiert" würde. Vielleicht durch eine Art gewölbten gläsernen Anbau (der Platz für ein Restaurant o.ä. bietet, allerdings ist es auch eher schattig auf dieser Seite)

    https://photos.wikimapia.org/p/00/00/77/34/35_big.jpg

    Und wie gesagt, ein paar Rasen/Wiesenflächen auf dem Wall, speziell am Roten Turm und neben dem Stadthallenbrunnen würden den kahlen und tristen IST-Zustand auch etwas verringern und etwas mehr Gemütlichkeit an den Wall bringen.


    Manchmal frage ich mich auch ob man in Höhe des Parkhauses, wo sich ja mittlerweile auch einige Gastronomen befinden, die Stühle und Tische dieser Restaurants nicht sogar besser in/auf dem begrünten Wall aufstellen sollte. Da gibt es durch Hecken einen gewissen Sichtschutz beim Essen vor Passanten und durch Grün ein angenehmeres Flair für einen Aufenthalt, besser als direkt auf dem gepflasterten Gehweg neben den Restaurants.

    Die Wiese auf dem Wall ist dann genauso ausgetreten wie die Wiese im Stadthallenpark, weil es nebenan nicht genug ewig-breite Gehwegflächen gibt.


    Aber stimmt, lassen wir das erstmal. Wozu braucht man eine schöne Innenstadt ;)

    Zitat von arnold

    Hier werden aber unterschiedliche Zuständigkeiten sehr stark verallgemeinert: Ich finde, dass die städtischen Flächen im Großen und Ganzen in Ordnung sind - dazu gehört für mich auch der Stadthallenbrunnen oder die Fläche um den Karl-Marx-Kopf. Dass es bei der Frequenz nicht 24/7 tipptopp sauber sein kann, ist für mich akzeptabel. Und dass das Gebiet um Chemnitz größte Sehenswürdigkeit mal eine Auffrischung benötigt - da schließe ich mich an. Eine mangelnde Sauberkeit würde ich da aber ungern als Grund vors Loch schieben.

    Entschuldigung, wann warst Du das letzte Mal am Stadthallenbrunnen und am Wall? Dort sind regelmäßig Verkleidungen am Brunnen zerstört oder Schmierereien zu sehen. Und nein, das muss man nicht akzeptieren, nicht an so einer zentralen Stelle, die eigentlich als bekannter Ort und auch als Fotomotiv in der Stadt nach etwas aussehen sollte. Es sieht allgemein etwas trostlos dort aus. Man könnte zumindest sehr viel mehr aus diesem Bereich machen. Wie wäre es zum Beispiel, den Wall durchgängig als grüne Wiese anzulegen und weniger von diesen Sandflächen. (Hauptsache einer fragt "Wer soll das bezahlen?" um jeden Ansatz einer möglichen Verschönerung oder Verbesserung im Keim zu ersticken.)


    Und stimmt, der Bereich um den Marx-Kopf ist für diese wichtige zentrale Lage alles andere als zufriedenstellend und wirkt so als wenn für Instandsetzungen gerade mal das Mindestmögliche getan wird.


    Zitat von arnold

    Die Parkhaus-Aufgänge - wie die des "Grusel-Parkhauses" am Wall sind nicht im städtischen Eigentum und daher vom Eigentümer des Objektes zu pflegen. Bei der schlechten Auslastung der Parkflächen und der Verwahrlosung des Gebäudes hoffe ich aber langfristig auf eine Aufgabe und eine Neubebauung mit - tadaaa - hochwertigem Wohnraum, weil der fehlt trotz unserer Diskussion hier noch immer :P Das Parkhaus an dieser Stelle war schon immer einer der größten Fehler der Chemnitzer Innenstadt-Entwicklung.

    Wie weit darf ein Eigentümer ein Parkhaus herunterkommen lassen bis irgendwann mal jemand eingreift und für Verbesserung sorgt. Natürlich ist es Sache des Eigentümers, der hätte bestimmt auch die Möglichkeit für Verbesserungen zu sorgen, aber offensichtlich passiert ja nichts. Aber das Parkhaus darf von der Allgemeinheit genutzt werden und damit Geld eingenommen werden. Das Ordnungsamt ist gleich gegenüber und das Rathaus ist auch nicht weit, trotzdem ist das Parkhaus in einem "unhygienischen" Zustand. Also läuft irgendwas massiv schief.


    Zitat von arnold

    Müll und Dreck finde ich auch störend in der Stadt. Beklebte Papierkörbe oder Laternen gehören aber nun mal zu einer Großstadt dazu. Tut mir echt leid - aber wer da ein Problem mit hat, ist echt ein bisschen weltfremd. Auf welche Städte spielst du an, wo es das nicht gibt? Kenne keine europäische Großstadt, in der es das nicht gibt. Wien ist eine sehr sauere Stadt - dennoch findest du überall in der Stadt beklebte Laternen und Papierkörbe, Graffiti und Street-Art - selbst im teuren ersten Bezirk. Fände es auch krasse Geldverschwendung hier ständig zu übermalen oder Sticker zu entfernen. Und Auch hier: Warum sollte die Stadt Privateigentum renigen oder pflegen?

    Auch das zweite Zitat finde ich sehr naiv. Sagt dir das Konzept der Gentrifizierung etwas? Anfänglich günstige und eher vernachlässigte Viertel die aufgrund von Subkultur, einem Lebensgefühl, etc. schrittweise hohe Einkommen anlocken und so teurer werden: Soho, Kreuzberg, Sternschanze, Brooklyn, etc. Man zieht dort nicht hin, weil es sauber ist.

    Man darf sich vielleicht trotzdem mal Gedanken machen und ansprechen, ob/wie man die Stadt sauberer bekommen könnte. Aber das scheint nicht gerade Dein wichtigstes Anliegen zu sein, sorry. (Da es ja für alles einen Grund gibt, die Zustände so zu lassen.)

    Man kann das nicht vergleichen. In Leipzig sind die Kaufpreise auf einem ganz anderen Niveau als hier in Chemnitz, natürlich kann man dafür aufwändiger bauen. Zudem gibt es hier keinen Wohnungsmangel und somit auch keine Förderung für sozialen Wohnungsbau wie unter dem Link bzw. in Leipzig und Dresden.


    Da hast Du schon Recht. Trotzdem darf in Chemnitz auch schöner gebaut werden ;)

    ... ich sehe hier leider keinen Zusammenhang zu den vorhergehenden Beiträgen, auch nicht zu einem Zentrum, auch nicht zu Chemnitz, aber interessant und schön ist es allemal. ;)


    Meine Frage von oben kann ich inzwischen selbst beantworten: Nein, die Ecke an der Zenti (Chemnitz Plaza von vorn rechts) ist seit zweieinhalb Jahren Baustelle. Kannste dir nicht ausdenken.

    Der Zusammenhang sollte wohl sein, dass man interessante Architektur auch mit bezahlbaren Wohnungen liefern kann, wenn man will.


    Und desweiteren ist Leipzig eine Stadt, wo sich eine Stadt wie Chemnitz viel Inspiration herholen kann und sollte. Es tut Chemnitz schon allein gut, wenn Leipziger Bauprojektentwickler hier tätig sind.. :)