^ Ja, das ist wirklich Buh, aber ich möchte dir erklären, warum deine leidvolle Perspektive doch nicht ganz richtig sein könnte und teils nicht stimmig bzw widersprüchlich ist.
Zunächst bemühst du wieder den eine konkrete Antwort auf meine Frage umschiffenden "Überbau" und delegierst die Antwort an die sog. Fachleute.
Dabei weißt doch du es doch besser, daß es hier gerade auch auf die Perspektive "von aussen" ankommt, um die Sache nicht denen allein zu überlassen.
Jetzt so zu verfahren, widerspricht auch deinem bisherigen Engagement in mühseligen Gesprächen draussen. Hier bleibt es nicht nur "unter vier Augen".
Ja, Änderungen sind zäh und langwierig, aber daß es so gar nichts bringt, sehe ich nicht. Auch wenn die Masse der Karawane immer weiterzieht, gibt es doch schon paar bessere Resultate zu verzeichnen - auch wenn das deutschlandweit singuläre "Leipziger Niveau" meist noch nicht erreicht wird.
Die große und wohl entscheidende Schwäche ist deine Emotionalität. Das ist menschlich verständlich, aber es gilt eine Kommunikations-Basisregel: Nie zu emotional argumentieren! Das zerstört immer die Bereitschaft der Zuhörenden. Das mußte ich vor vielen Jahren auch erst mal checken und ändern.
Was das "draussen Hände schmutzig machen" betrifft, wäre es natürlich wünschenswert, wenn mehr Tastatur-Tipper ins konkrete Aussengeschäft gingen, aber einige tun dies ja, auf unterschiedliche Weise. In mehr Gesprächen "mit Laien" sehe ich da allerdings weniger Sinn, als zB mehr Kontakte in Ämter bzw Politik anzugehen, so wie ich das bei jeder (inzwischen seltenen) Gelegenheit versuche. Grund: "die Laien" entscheiden doch nüscht, es sind immer die relevanten paar Leute! Also das ist nicht stimmig bei deiner Replik. Oder denkst du, unter heutigen Medial-Bedingungen noch eine Masseninitiative auf die Beine zu kriegen? Richtig ist, daß aus der Architektenschaft selbst zu wenig kommt - aus Ängsten, aus Zwängen, aus Auslastungsgründen, wegen Ideologien.
Zum Schluß gibst du dich der Provokation als Heilmittel hin, das ist zwar ehrlich, aber bitte, auch das nützt doch ohne Aufzeigen von Alternativen nichts!
Ich denke, die "hier mitlesenden Architekten" würde schon sehr interessieren, was am konkreten Beispiel vermeint ist.
Im Übrigen ist solches Forum hier eigentlich die einzige direkte und schnelle Möglichkeit für alle, sich zu äußern und in potenzieller Breite wahrgenommen zu werden. Es gibt sonst nix anderes, die Stadt bietet keine Plattform an, alle "Vier-Augen-Gespräche" bleiben auch nur unter sich. Das gilt auch, wenn die "Einschaltquote" bzw das "Engagement aus DD" hier nicht sonderlich hoch ist, was allerdings auch Vorteile wie Schaffbarkeit und Übersichtlichkeit beibehält.
Also, und Fazit: meine Frage harrt weiter der Antwort: Wie sollte dieser Wohnpark an der Marienallee deiner Meinung nach beschaffen sein? Wie würde er aussehen, sofern du zB die Anwendung der neuen Gestaltungsleitlinien verlangtest? Offener oder blockrandiger Bautyp, welche Straßenräume und öff. Bereiche? Irgendwas muß da noch kommen, sonst tappe zumindest ich weiter im Dunklen. Wenigstens Kurz, wenigstens etwas...