Es bleibt ein Denkmal, eine "Chance für Abriss" sehe ich nicht. Es wird der letzte bauoriginale Zeitzeuge in Zukunft im Gebiet sein.
Die Mehrheit war knapp, es gab viele Enthaltungen, daher könnte später auch ein anderer Beschluß gefasst werden, hieß es in einer Zeitung.
Eine auslaufende Baugenehmigung kann man verlängern oder erneuern. Vielleicht springen die Arnolds nun ab, oder geben gar den Rest dazu?
Es ist eine bedauerliche Entscheidung, es ist sogar eine deutlich ideologische Entscheidung der rechtskonservativen Mehrheit im Rat.
Dennoch kann ich es etwas verstehen, denn derzeit ist finanziell nichts Neues für die Kultur drin. Klar ideologisch (ergo: kämpferisch gegen Politgegner) daher, weil es um einen relativ geringen Betrag im 2-Mrd-HH geht, durch den man zudem eine sehr attraktive Hebelwirkung entfaltet (aus 1,5 mache 7 Mio €).
Ohne Kellersanierung könnte man wohl mit 7 Mio auskommen, mit Keller dann 9 Mio - so habe ich es verstanden. Beides sind bereits einfachste Sanierungen, die Variante ohne Keller hat die Verwaltung noch zur Kompromissfindung rausgeholt. Der OB Hilbert stimmte deutlich pro Kantine.
Ich hatte schonmal erwähnt, daß man ruhig das Kunsthaus Rähnitzgasse zu Geld machen sollte (bestenfalls inklusive Baugrund auf dem absolut sinnlosen "Kunsthausplatz" daneben). Das soll ja zu einem "Begegnungshaus" im Themenblock Asyl werden, also auch wieder ein Wünsch-dir-was-Projekt oben drauf. Derzeit werden alle freiwilligen Projekte zum Block Asyl im Haushalt gestrichen, da würde ich nun doch die Robokantine noch durchwinken - eben zur Not über Querpampern durch die Verwertung des alten Kunsthauses (müßte man wohl den Verkaufsstop an städt. Eigentum im Rat aufheben...).
(Anm.: im Übrigen stemmt die Stadt jährlich 80 Mio € für Pflichtaufgaben Asyl, was in letzten Jahren explosiv anstieg, nur mal erinnert wo das Geld bleibt, denn das wird nur sehr selten kumulativ berichtet.)
Ob die Kantine ein "etwas besseres Beispiel für DDR-Architektur" oder deren Schutzstatus "nun diskutabel" wird (nur die AfD forderte das), ist aktuell und sicher auch weiterhin nicht Thema. Auch wird man mE die Parkidee erst nach Aufgabe der Kantine aufrufen, oder vielleicht baut man einfach eine Billighalle für die Kunstmoderne?
Eher sehe ich die Gateway Druck machen, daß sie nicht neben einer Ruine bauen wollen (Geschäftsschaden). Entweder Rückübertragung mit Abriß, oder Absage des ganzen bzw des nördlichen nahen Baubereichs. Das könnte einzig zum Abriss führen, sofern das DS-Amt solchem Druck nachgäbe.
Der Artikel der SäZ paywall gibt weitere interessante Aspekte wieder:
- die Großspender Arnold werden gehörig vor den Kopf gestoßen
- eine Investition mit dieser großen Hebelwirkung abzusagen, ist dämlich (und schadet der Stadt)
- eine Nichtabrufung dieser Fördermittel hat es noch nie gegeben - peinlich für die Stadt
- das Förderprogramm ist "Nationale Projekte des Städtebaus", der Bund würdigte dies und schickt Geld - auch peinlich, künftige Bewilligungen für DD fraglich
- BauBM Kühn faßt zusammen, wie es nun weitergeht: dann würde eine Ruine im boomenden Stadtteil Lingnerstadt bestehen bleiben
- Kunsthaus sowie Ostrale könnten bald obdachlos dastehen (es gibt wohl einen Ratsbeschluß zum Umzug des KH in die Robo)
- OB Hilbert stellt klar: der Rückfluß von 1,5 Mio jetzt in den HH ist fast wirkungslos fürs Löcherstopfen, hingegen bleibt die Ruine/Kantine eine Hypothek für die Zukunft. Letzteres heißt ja nichts anderes, als daß die Verwaltung selbstverständlich am Ziel festhält.