Beiträge von Elli Kny

    Altbau Rudolf-Leonhard-Strasse 1 (Hechtviertel) - fertig, zuletzt #427


    nach fast einem weiteren Jahr und zwischenzeitlichem Stillstand nun zumindest äusserlich fertig, ich hoffe auch innen.

    Der eigenartige Dachaufbau blieb so wie schon zuletzt, ich glaube die Aufständerung der PV-Paneele resultiert aus dem Gründach darunter (Zwei in Einem).

    P1250426.jpg


    P1250427.jpg

    Das Gründach auf steiler Mansardenschräge erhält durch Lücken zwischen den PV-Paneelen etwas Licht und Regen. Vielleicht ist es ein Experiment.

    P1250428.jpg

    alle fotos elli kny

    ^ Eine Straßengestaltung hat eben nicht nur mit dem Verkehrsthema zu tun, das weißt du doch auch, ebenso wie man allgemein "Belebung" nicht nur über Läden und Gastro denken sollte. Natürlich wirken Läden und Gastro besonders positiv aufs "Straßenleben/Stadtleben", das steht außer Frage und ist erwünscht, nur schreibst du ja selbst, daß das kleine Viertel hier dazu zu klein sei, was ich nun auch nicht teile (in anderen Städten ist überall was).

    Das Thema Läden und Gastro ist bekanntlich auf dem Rückzug (Kaufverhalten/Onlinehandel und Geldbeutel/Preise), es ist insofern ok, wenn es hier im Viertel nichts dergleichen gäbe - mangels Bedarf. Genau darauf habe ich ja hingewiesen, daß man es auch abseits dessen betrachten kann.

    Läden sind im Übrigen auch nur Zweck, nämlich Zweck Einkaufen. Gastro ist schon eher Leben, aber im Grunde auch nur, weil man nicht zu hause kocht, es geht schlicht um Nahrungsaufnahme. Für mich geht "Stadtleben" idealerweise dort los, wo quasi das eigene freie echte Leben beginnt - abseits der Zwecke, Existenzsicherung und zwingender Besorgungen. Ich meine hier aber nicht klassischen Konsum, der darüber hinausgeht. Ich meine eigene Tätigkeit.


    Worauf du nun hinaus möchtest, ist mir noch nicht klar geworden. Mir geht es, und da muß ich - wie angenommen - doch konkreter werden, da man eben doch sehr weit das heutige "Normal" für normal und unabänderlich hält. Folgendes ist daher nur Gedankenspiel und soll es konkreter machen:

    Es geht um das Alltagsleben (meist der Anliegenden) einer Straße, was etwas mehr oder teilweise auch auf der Straße stattfinden könnte, was aber heutzutage durch Verbauungen und Zustellen unterbunden wird (und verlernt wurde). Gemeint wären zB Bedarfe für Kinderspiel, Jugendaufenthalt, Sportaktivität, Zusammenkunft/Kommunikation/Soziales aller, Ballspiel, Hilfe und sowas eben. Alles ist denkbar, sofern es verträglich für die Wohnquali ist. Klar, das wäre für fast alle was "Neues" und erstmal "gewöhnungsbedürftig", es verlangt in Teilen auch eine neue Toleranz, wobei es beim Autoparken ja auch total locker toleriert wird. Segregation, Vereinsamung und Aggression würde entgegengewirkt, das Wischphone mal beiseite gelegt, einander zugehört. Sozial wäre das ggf ein Gamechanger. Eigentlich alles ganz einfach, und auch ein bißchen südländisches Flair im verbissenen Sachsen.


    Wie bringt man es unter einen Hut? Indem man zB eigene Zonen für solche Nutzungen abgrenzt und sichert, man kann ja mal klein anfangen oder testen. Bundesweit gab es erste Fälle, wo Anwohner in übergroßer Mehrheit das Parken verdrängten, um menschliche Nutzungen überhaupt mal ermöglichen zu können. Andere Städte machen es über ihre Verkehrs(anlagen)planung, daß man weitere Aspekte mit berücksichtigt und von "100% Auto mit 0% Straßenleben" abkommt. Es geht hierbei meist um gewöhnliche Anliegerstraßen (also Wohnstraßen), wo es ohnehin kaum Läden oder Gastro gibt oder geben soll. Die Sache mit Quartiersgaragen/-parkhäusern ist in DD bislang kaum mal geglückt, es gibt schlicht keinen, der sowas machen will, es bringt kein Geld. Ich hoffe, es wird nun etwas klarer. Es ist ein weites Feld. Sicherlich muß jede(r) erstmal eine Meinungsbildung durchlaufen und über Möglichkeiten debattieren. Wie gesagt, ist ein breites Einsehen eher unwahrscheinlich, zu tief sind die Verwerfungen, die das Automobil in Städten anrichtet, es wird als Normal gesehen und für "ist halt so" befunden. Über das Thema "Autobesitz" und Sharing etc. kann man sich aber auch diesem Ding annähern.

    ^^ Der Begriff des Straßenlebens muß nicht immer über Geschäfte oder Gastro gedacht werden, es geht um das ureigenste Leben der Anliegenden.

    Daß man sich in Deutschland und insbes. in Dresden kaum noch vorstellen kann, was das vielleicht sein könnte, zeigt eine völlige Abtrift von den Möglichkeiten. Es ist öffentlicher Raum, dort ist prinzipiell alles möglich (zB in dafür vorgesehenen geschützten Zonen), er ist eigentlich gar nicht dafür da nur Privatgegenstände abzuladen und allen anderen die Nutzungen zu verunmöglichen. Es ist tatsächlich schwer, aus dieser Mißbildung wieder ein gesundendes Thema zu machen. Da wird ja sogar belächelt, wenn man konkrete Vorschläge machte. Ja, es liegt nunmal an einer automobil geframten Gesellschaft, die die Bequemlichkeit dieser Mobilität bevorzugt, insofern zeigt es einen Zeitgeist, gegen den man sich nur wie David gegen Goliath stemmen kann, was wenig nützt.

    In Deutschland haben wir meist keine Dichte, die Alternativen erstreiten könnte, wie es in anderen Ländern durch Entwidmung oder Umorganisation längst möglich wurde (Paris, Kopenhagen, Superblocks Barcelona). Und in Deutschland kommt hinzu, daß man eher zum Hinterhof hin "lebt", als zur Straße, was aber auch nur eine Folge der einseitigen Zweckentfremdung der Straßen sein kann. Ein weites Feld.



    nochmal Thema Radwege: heute ein Blick auf die

    Köpckestraße mit neuen Interims-Radspuren in Abschnitten: PM der Stadt (vom 15.11.)

    P1250208.jpg

    Paar Fotos auch zu Dokuzwecken.

    P1250209.jpg

    Durch die Sperrung der Carolabrücken mußte der Elberadweg umgeleitet werden. Möglich wurde die Radspur auch, weil hier nun weniger MIV langfährt.

    P1250210.jpg


    P1250211.jpg

    fotos elli kny

    Nicolaistrasse (Johannstadt-Süd) - Asphaltierung der Pflasterstreifen und Gleissanierung, damit erstmals durchgehend befahrbare Alltagsradroute.


    zwischen Stephanienplatz und Fetscherplatz, es ist quasi eine Fortsetzung von Selbigem an der Canalettostrasse vor Jahren. Vorzustand streetview.

    P1250203.jpg

    Vom Stephanienplatz schlagen wir uns mühselig bis zum Fetscherplatz durch...

    P1250204.jpg


    P1250205.jpg


    Übergang in den Fetscherplatz

    P1250206.jpg

    In der Haltestelle wurde neues Pflaster ziemlich grob verlegt, damit wohl kein Radler dort reinfährt, bzw es dann durch Wachrütteln merkt.

    P1250207.jpg

    alle fotos elli kny

    Oederaner Strasse - Asphaltierung für Rad und "Baumscheiben" mittels Rankgitter (Blauregen) als Straßengrün, PM der Stadt


    von Süd nach Nord hindurch, zunächst Ecke Saxoniastrasse

    P1250190.jpg

    Man kann es wohl als Experiment sehen seitens der Verwaltung. Mal abwarten, ob es überhaupt "grün wird" oder ob nach Jahren nur Ruinen übrig sind.

    P1250191.jpg

    Im Grunde eine wunderbare einheitliche Gründerzeitstrasse, leider bleibt sie aber auch so von Blech, Versiegelung und Mülltonnen geprägt.

    Leben findet hier nicht statt. Ich bleibe auch skeptisch, ob man die gründerzeitliche Optik der Strasse durch diese Rankgerüste besudeln sollte.

    P1250192.jpg

    Die eigentliche Aufgabe, spürbar Grün in eine Strasse zu bringen, und auch irgendwie im Sommer zu verschatten, werden die Gerüste nicht leisten können.

    Es bleibt eine mal wieder nur kosmetische Sache - schönes Greenwashing. Wie gesagt, als Experiment auf "baum-untauglichem Untergrund" zunächst ok.

    P1250193.jpg

    Die kaputten und dreckigen Gehwege sind verblieben. Es gibt keinen Platz und Grund für menschlichen Aufenthalt.

    P1250194.jpg

    alle fotos elli kny

    ^ Ich ahnte schon, daß die Hochhäuser umgehend ins Feld geführt werden, aber sie gehören nicht zum "Robotron Ensemble" sondern sind eine zwar nahe, aber andere Chose. Ich zitierte nur aus dem SäZ-Artikel, sehe es aber genauso und wie schon geschrieben. Beim Atrium-2 aka City-Herberge wiederum geht man von späterem Rückbau aus, bzw von einer stark "überformenden Sanierung", sodaß die Typik der Erbauungszeit nicht mehr ablesbar sei. Die Schule da unten im Abseits, nunja, ist nun kein besonderes Ding, zählt auch nicht zum Robotron-Ensemble. Da könnte man ja gleich mit der ganzen DDR-Innenstadt kommen, dann stimmt es, daß fast nichts einzigartig ist. Bis auf die Kantine steht nichts von alledem unter Schutz, nur die Kantine würde letztlich - wenn denn - bauzeitlich herüberkommen in die Zukunft.


    Ein Kunsthausverkauf ist ja nirgends auf dem Tableau, und ein Grundverkauf auf dem Sinnlosplatz schon gar nicht. Insofern ist das echt eine noch nicht debattierte Idee, aber wer weiß ob die Verwaltung da selbst noch drauf kommt - sofern der Finanzdruck zu stark wird. Man könnte damit die Kantine finanzieren, vermutlich. Zwei Bäume des "Großgrüns" sind noch recht jung und schmal, und ja, das würde selbstverständlich weg kommen.


    Im Übrigen würde ich die Causa Carola fast schon aus den Finanzproblemen der Stadt ausklammern, denn 1. hat sie für den jetzigen Haushalt faktisch keine Relevanz (Gelder Sanierung Zug C sind jetzt für den Abriss da), 2. werden die maßgeblichen Geldabflüsse erst in den Baujahren gebucht, haben also beginnend 2027 oder erst 2028 ihren Aufwuchs - mit vermutlich 2029 und 2030 den Höhepunkt der Mio-Ausgaben (ergo noch nicht mal im nä. HH, nur beginnend), und 3. wird der Brückenneubau (Stand jetzt) nur über eine Kreditnahme möglich sein, was wohl mit einer zweckgebundenen Einmal-Aufweichung des Verschuldungsverbots bewältigt wird. Die Haushalts-Hysterie angesichts Carola ist zwar noch verständlich, müßte aber dann rauswachsen.


    zu den Platten Neustädter Markt: ja, das war auch mE bisher anders dargestellt, aber soweit immer kommuniziert wurde, haben die Platten an sich keinen Schutz, es ist aber die Fächerform samt den Platzwänden als Struktur unter Schutz. Was auch immer das heißen mag. Die ganze Unterschutzstellung dient mE ja nur dazu, daß man eben mitreden kann, mehr nicht, es wäre also durchaus auch ein Abriss und Neubau denkbar. Klickt man auf eine jener Platten im TSP, dann sagt es allein dieser Satz: "Hierbei kommt auch den Bauten des industriellen Wohnungsbaus insofern ein Denkmalwert als Beitrag zu einer Denkmalsachgesamtheit zu, als sie die Raumkanten der Hauptstraße und des Neustädter Marktes bilden und deshalb mit zu betrachten sind."

    Da sind wir wieder bei der Ur-Frage: Was heißt das dann konkret und im Einzelnen? Das wissen nur die weisungsbefugten Denkmalbehördler selbst.

    Es bleibt ein Denkmal, eine "Chance für Abriss" sehe ich nicht. Es wird der letzte bauoriginale Zeitzeuge in Zukunft im Gebiet sein.

    Die Mehrheit war knapp, es gab viele Enthaltungen, daher könnte später auch ein anderer Beschluß gefasst werden, hieß es in einer Zeitung.

    Eine auslaufende Baugenehmigung kann man verlängern oder erneuern. Vielleicht springen die Arnolds nun ab, oder geben gar den Rest dazu?


    Es ist eine bedauerliche Entscheidung, es ist sogar eine deutlich ideologische Entscheidung der rechtskonservativen Mehrheit im Rat.

    Dennoch kann ich es etwas verstehen, denn derzeit ist finanziell nichts Neues für die Kultur drin. Klar ideologisch (ergo: kämpferisch gegen Politgegner) daher, weil es um einen relativ geringen Betrag im 2-Mrd-HH geht, durch den man zudem eine sehr attraktive Hebelwirkung entfaltet (aus 1,5 mache 7 Mio €).

    Ohne Kellersanierung könnte man wohl mit 7 Mio auskommen, mit Keller dann 9 Mio - so habe ich es verstanden. Beides sind bereits einfachste Sanierungen, die Variante ohne Keller hat die Verwaltung noch zur Kompromissfindung rausgeholt. Der OB Hilbert stimmte deutlich pro Kantine.


    Ich hatte schonmal erwähnt, daß man ruhig das Kunsthaus Rähnitzgasse zu Geld machen sollte (bestenfalls inklusive Baugrund auf dem absolut sinnlosen "Kunsthausplatz" daneben). Das soll ja zu einem "Begegnungshaus" im Themenblock Asyl werden, also auch wieder ein Wünsch-dir-was-Projekt oben drauf. Derzeit werden alle freiwilligen Projekte zum Block Asyl im Haushalt gestrichen, da würde ich nun doch die Robokantine noch durchwinken - eben zur Not über Querpampern durch die Verwertung des alten Kunsthauses (müßte man wohl den Verkaufsstop an städt. Eigentum im Rat aufheben...).

    (Anm.: im Übrigen stemmt die Stadt jährlich 80 Mio € für Pflichtaufgaben Asyl, was in letzten Jahren explosiv anstieg, nur mal erinnert wo das Geld bleibt, denn das wird nur sehr selten kumulativ berichtet.)


    Ob die Kantine ein "etwas besseres Beispiel für DDR-Architektur" oder deren Schutzstatus "nun diskutabel" wird (nur die AfD forderte das), ist aktuell und sicher auch weiterhin nicht Thema. Auch wird man mE die Parkidee erst nach Aufgabe der Kantine aufrufen, oder vielleicht baut man einfach eine Billighalle für die Kunstmoderne?

    Eher sehe ich die Gateway Druck machen, daß sie nicht neben einer Ruine bauen wollen (Geschäftsschaden). Entweder Rückübertragung mit Abriß, oder Absage des ganzen bzw des nördlichen nahen Baubereichs. Das könnte einzig zum Abriss führen, sofern das DS-Amt solchem Druck nachgäbe.


    Der Artikel der SäZ paywall gibt weitere interessante Aspekte wieder:

    - die Großspender Arnold werden gehörig vor den Kopf gestoßen

    - eine Investition mit dieser großen Hebelwirkung abzusagen, ist dämlich (und schadet der Stadt)

    - eine Nichtabrufung dieser Fördermittel hat es noch nie gegeben - peinlich für die Stadt

    - das Förderprogramm ist "Nationale Projekte des Städtebaus", der Bund würdigte dies und schickt Geld - auch peinlich, künftige Bewilligungen für DD fraglich

    - BauBM Kühn faßt zusammen, wie es nun weitergeht: dann würde eine Ruine im boomenden Stadtteil Lingnerstadt bestehen bleiben

    - Kunsthaus sowie Ostrale könnten bald obdachlos dastehen (es gibt wohl einen Ratsbeschluß zum Umzug des KH in die Robo)

    - OB Hilbert stellt klar: der Rückfluß von 1,5 Mio jetzt in den HH ist fast wirkungslos fürs Löcherstopfen, hingegen bleibt die Ruine/Kantine eine Hypothek für die Zukunft. Letzteres heißt ja nichts anderes, als daß die Verwaltung selbstverständlich am Ziel festhält.

    externer Blick nach Radebeul:

    Sanierung Meißner Straße (Tram 4) - fertig, zwischen Schillerstraße und E.-Bilz-Straße, ca. 500m


    zunächst ab ca. Schillerstraße westwärts gen Meißen (sorry für 2 verwackelte Tramfotos am Beginn), ganz rechts: Platz "Zu den Linden", Ecke A.-Bebel-Straße.

    Bild: https://i.postimg.cc/ZnnGDh80/P1250147.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/tJcLKmkk/P1250149.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/SN206kQv/P1250151.jpg


    P1250152.jpg

    vor und an der Ecke Hauptstrasse (Stadtzentrum Radebeul-Ost)

    P1250153.jpg


    Blick zum und Schwenk am Bauende Höhe Eduard-Bilz-Strasse, ganz rechts: die Mündung zur E.-Bilz-Strasse (südlich der Meißner Straße)

    Bild: https://i.postimg.cc/nLx6fm4y/P1250155.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/VNF2fN4d/P1250158.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/rmF3KLYg/P1250159.jpg


    auf dem Weg zurück zum Ortszentrum Ost

    Bild: https://i.postimg.cc/d1HXCSbF/P1250160.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/yxDGyyKZ/P1250161.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/7hjWsJPQ/P1250162.jpg


    P1250163.jpg


    weiter ostwärts gen Dresden

    Bild: https://i.postimg.cc/ncQ5s208/P1250164.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/dVPfGCxh/P1250165.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/Nj6zD03p/P1250166.jpg


    Nachtrag: Vorher-Zustand (hier Okt.2022)

    Bild: https://i.postimg.cc/Dzv8pGvF/P1030882-radeb.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/Zqw0GqnN/P1030883.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/vTg1LdQV/P1030881-radeb.jpg

    alle fotos elli kny

    Der Livestream ist seit heute als Podcast nachschaubar. Die Sitzung beginnt etwa ab Min 8 und die wesentlichen Ergebnisse folgen in den ersten 45 min. Bemerkenswert ist auch das Eingangsstatement von Prof. Marx zum einzigartigen Wettbewerbsverfahren sowie zur hohen Qualität der Technologie inkl. der Bauausführung. Die Verwaltung bietet in ihrer gestrigen PM der Stadt eine kürzere Textversion inkl. den wichtigsten Erkenntnissen zum Zwischenergebnis (auch als pdf).


    Prof. Marx erläuterte allerdings auch, daß schon an einem kurzen Zeitpunkt der Bauausführung der wohl maßgebliche Fehler auftrat, welchen man damals allerdings noch nicht kannte (bzw dessen Folgen). Das ist nämlich das kurzzeitige Offenliegen der Anschlußspanndrähte bis zum Einhängen des Flußträgers in die Kragarme. Das waren nur wenige Tage (und ggf hat es da geregnet - also Wassereintrag), aber laut Bundesanstalt für Materialwesen (BAM) reichte schon eine halbe Stunde. Das liegt daran, daß der per damaligem Ölschlußverfahren gehärtete Stahl eine hohe Sprödigkeit entwickeln kann, sofern er auch noch mit Wasserstoff in Reaktion komme (so habe ich es verstanden). Somit trug die Brücke seit Bauerstellung den bereits angestoßenen Schadprozess in sich.


    Folgender Screenshot unten zeigt aufschlußreich die enorme Schwächung der für die Statik relevanten Spannstahlquerschnitte.

    Das ist das Schadbild VOR dem Einsturz, so Prof. Marx, beim Einsturz rissen dann freilich alle noch intakten Spanndrähte mit nun sauberer Bruchfläche.


    Mich erstaunt nun allerdings ein anderer Aspekt:

    anhand des Schaubildes ergeben sich für den Querschnitt Zug C (Teile links+mitte+rechts):

    64 + 41 + 64 Spannglieder = 169 Stk., davon sind mindestens 6,2% + 70% + 17,2% geschädigt gewesen, heißt = -4 / -28 / -11 Glieder (Summe = -43 Stück).

    Es verblieben also 60 + 13 + 53 = 126 Stück intakte Spannglieder, was 74,5% der Spannstahlfläche ausmacht.

    Da von "mindestens geschädigt" die Rede war, war der intakte Restquerschnitt möglicherweise niedriger, allerdings hatten etliche der geschädigten Drähtebündel noch Resttragfähigkeiten/Restquerschnitte, und zudem war das Ganze in "mustergültig verpreßtem Formschluß" mit Mörtel in den Röhren.

    Gehen wir mal laienhaft von 70% tragfähigen Restquerschnitten aus, so wundere ich mich doch über den Einsturz, da es ja bekanntlich große statische Sicherheiten gibt. Eigentlich liegen die Sicherheiten bei Faktor 2 oder sogar 3, oder täusche ich mich? Gerade hier, wo neuartige Technologie verwandt wurde. Anders gesagt: die Brücke müßte mindestens doppelt so viel Bewehrung in sich gehabt haben, als rein rechnerisch erforderlich.

    Heißt: erst bei unter 50% Restquerschnitten wirds kritisch, und auch da muß noch lange nichts einstürtzen. Hier hatten wir aber 70 oder gar 75% Resttragfähigkeit.

    Denn wenn ein Großteil der Drähte von Sprödung oder wasserstoffinduzierter Spannungsrisskorrosion betroffen war, dann dürfte man es ja nicht so in einem Schaubild darlegen. Das Schaubild zeigt ja schön, wieviel grüne Resttragfähigkeit noch vorgelegen habe. Das reicht aber aufgrund der Sicherheiten der statischen Dimensionierung nicht für einen Einsturz, würde ich mutmaßen.


    00-carola.jpg

    screenshot aus dem livestream

    ^ Natürlich verstehen viele das grundsätzliche Unbehagen an solcher "zeitgenössischer" Bauweise, aber es hilft ja nichts nur zu jammern.

    Neben einem Nachvollziehen der Ursachen solchen heutigen Bauens (und dem meist machtlosen Wirken dagegen), sollte man vielleicht auch mal - ohne sich aufzugeben - die positiven Aspekte sich klarmachen, wie: 1. hier ist eine Bebauung stets besser als eine Brache, denn sie bringt Nutzung, Versorgung von Bedarfen und Leben in die Stadt und nicht an den Stadtrand, 2. wird im chemnitzer Zentrum fast überall in einer schwierigen Umgegend gebaut, sodaß man jeden Stadtbaustein auch als Vermittler ansehen kann - auch wenn er nicht sonderlich gelungen oder gar etwas daneben ist, 3. wollte ich oben eher die Gemüter sänftigen als reizen, daher zeige ich nochmal die ^verlinkte Bebauungskonzeption Getreidemarkt als Bild, was zeigt daß nur ein Bruchteil der Baumasse am Marktplatz bislang erreicht wurde (rote Linie) und es gerade in Bezug zum avisierten Platz des Getreidemarktes noch gewichtigere Ecken zu entwickeln gilt (grüne Linien). Der jetzige Neubaukomplex wirkt nur an einer Ecke zum Markt hin, während es an den weiteren vier Platzseiten und -ecken auf eine kommende Bebauung noch mehr ankommt.

    Wichtig ist, daß hier weitere Bauwillige mobilisiert werden, ich kenne allerdings die maßgebliche Bodenfrage (Eigentumssituation) nicht.
    Ist diese Barriere überwunden, sollte man in der Tat noch mehr auf die achitektonische Qualität achten, was bekanntlich aber sehr schwierig sein kann.

    Sollte es gelingen, steht einem attraktiven neuen Getreidemarkt-Viertel und Marktplatz nichts entgegen. Nur das wollte ich sagen, daß dies nicht übersehen wird. Hohe Ansprüche in Chemnitz durchzusetzen, halte ich allerdings für sehr schwierig, solange es kein dem Anliegen entsprechendes Leitbild und weder den Willen seitens der Planungspolitik sowie seitens der Bauherren gibt. Das Schlechteste wären 10 Jahre ohne Weiterentwicklung hier am Standort. Selbst wenn alles in modernen Kisten bebaut würde, wäre es stadtentwicklerisch dennoch vorzuziehen, da müßte sich aber die Gesellschaft zufriedengeben, wenn sie sowas eben nur so hervorzubringen in der Lage ist und/oder sein will. Also hoffen wir mal. Welches Grundstück steht denn schon bereit für die nächste Bebauung?

    00-c-the-seen.jpg

    ^ quelle stadt chemnitz, planstudie getreidemarkt

    Ganz tolle Galerie, und so viele Infos dazu. Mit Einzelinfos zu Bauten kann ich nicht mithalten, aber wir sind uns quasi fast über die Füße gelaufen... :D


    zu 262 5th Avenue (Ecke 29th Street) - hier sieht man wie winzig das Eckgrundstück ist, und dann baut man noch nicht mal bis zur Bauflucht - seltsam.

    P1240015.jpg


    noch viel geiler finde ich die nächste, hier noch nicht erwähnte Nadel (oder eben Pensil)

    520 5th Ave, Ecke 43.St. gleich hinter meinem Skyscraper-Liebling 500 5th Ave, mit Naturstein-Fensterbögen-Fassade. Infos bei zB wiki.

    P1230711.jpg


    IMG-20241008-175600197-HDR.jpg


    P1230718.jpg


    562-578 5th Ave - bis kürzlich abgerissene Baulücke mit Blick in einen Hinterhof und ebenfalls neuesten Towers dahinter.

    Das zuletzt getilgte Eckhaus zur 47. St. sieht man noch von einem Punkt aus bei streetview.

    P1230716.jpg


    P1230715.jpg

    alle fotos elli kny

    Klotzsche-Süd - um die Shakespeare-Strasse - hierzu zeigte ich #210 (im März '24) etliche leere Häuser, einiges tut sich seitdem.


    Erstsanierung Am Grünen Grund 9 - bald fertig (inkl. Hexenhäusel links daneben)

    P1240947.jpg


    vorher aus #210

    Bild: https://i.postimg.cc/MGDX0mD6/P1180797.jpg


    Max-Hünig-Strasse 19 - 2005 durch Zwangsversteigerung für nur 65T€ an einen lokalen Architekten verkauft, laut Nachbarschaft sei das Haus bedroht, eine Sanierung seit fast 20 Jahren nicht absehbar. Doch nun plötzlich, das krasse Gegenteil: eine gute Erstsanierung.

    P1240948.jpg

    folgend: vorher (März) und mittig aktuell // ganz rechts ein Fernblick über diese Baustelle hin zu den Kränen bei Infineon.

    Bild: https://i.postimg.cc/tCQZjJYH/P1180802-2005-f-r-65000-archi.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/kXztMNzm/P1240950.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/dQShnmqy/P1240955.jpg


    Bonus (never seen): Schankhaus Anno Domini - Klotzscher Hauptstrasse 31

    P1240951.jpg


    nun weiter in Altklotzsche:

    Glöcknerhaus Altklotzsche 61 - fast fertig (rechts im Foto), dahinter der Turm der Kirche Altklotzsche.

    P1240953.jpg

    Es ist das älteste Haus am Platze. Nun mit alten Dachziegeln gedeckt und liebevoll denkmalgerecht saniert. Vor Kurzem noch arg verfallen und bedroht.

    P1240954.jpg


    Neubau Hendrichstrasse 26a - fast fertig, auch zuletzt #210

    P1240958.jpg


    Am kleinen Lückenneubau @ Hendrichstrasse 42 tut sich weiter nichts. Laut TSP ist da was geplant.

    Bild: https://i.postimg.cc/rpJm45nz/P1240957.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/CxbdF3bG/P1240956.jpg


    Schon 2021-2022 entstand dieses EHF mit Holzfassade @ Am Talkenberg 22. Ob es innen konstruktiv ein Holzbau ist, weiß ich nicht.

    P1240960.jpg


    Bonusmotiv: Deutsche Werkstätten (zu Hellerau) - Blick vom Sonnenhang, also mal von hinten.

    P1240959.jpg


    Bonusblicke aus Klotzsche-Königswald: die Villenstrassen Rostocker- und Kieler Strasse

    Bild: https://i.postimg.cc/CKyD7CsN/P1240945.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/LXD1mcKC/P1240946.jpg

    alle fotos elli kny

    Schillerplatz (=Park an Oper und Theaterplatz) - Reko im Zuge KuHa25


    P1250046.jpg

    unten: Mittelachse mit ebenem dunklen Kleinpflaster befestigt, daneben Sandstreifen, ergänzende Baumflanzungen, neue Bänke etc.

    Vorzustand streetview - da haben die also das "ungeliebte Dauergrün/Nadelgehölze" getilgt, um jetzt wieder freie Sichtachse in Nur-Laubbestand zu haben.

    P1250047.jpg

    fotos elli kny

    Ex-Bahnpostamt, Strasse der Nationen 78 - aktuelle Bilder, von mir zuletzt hier vor 1 Jahr.


    P1250050.jpg

    Vor allem sieht man eine große neue verkehrliche Umbauung nordseitig, wohl für die Tiefgarage. An den großen Altbauten sieht man Baufortschritte, aber doch recht wenig für ein Jahr. Noch wird gebaut (oder ggf wieder?), aber eher beschaulich, und wohl zunächst mehr auf die Erschließung fokussiert.

    P1250051.jpg

    Wer Einblick bekommt, kann gerne mal berichten, was auch im Inneren so passiert bzw wie es um dieses wohl größte City-Bauprojekt bestellt ist.

    P1250051.jpg


    Eckhaus StraNa 47 - damals fast fertig, hier nochmal ganz. Die ruinöse StraNa 43 ging leider immer noch nicht in Sanierung, zum Foto vor 1 Jahr nix Neues.

    P1250049.jpg

    fotos elli kny


    Leider tat sich auch nichts an der StraNa 33 (hinter Uni-Bibo) - Sanierung für die Uni.