^ Danke fürs Weitermachen.
Ja, es gibt sicherlich diese Schubladen (Kiste versus Disney), aber genau das ist mE archi-seitig der Bevölkerung o. manch Bürgervereinen immer noch und reflexartig unterstellt, daß die jeweils anderen so oder so denken - gilt auch andersrum für die "Schnörkelfraktion". Ich denke, das liegt nicht generell vor, diese Unterstellung muß überwunden werden. Ich glaube, einseitig möchte das ZfBK dies, man sollte sich im Gegenzug aber auch lockern und öffnen, daß es eben kein generelles Feindbild Moderne gibt, man durchaus zwischen "guter" und "böser" Moderne differenziert (salopp gesagt), ähnlich wie es eine "einfache" und "opulente" Gründerzeit gab.
Ich denke, diese Frage ist ggf nur ein mediales und dort verzerrtes Bild, so wie es auch zahlreich in anderen Anliegen passiert. Es wird eine Kunst sein, dies etwas auszublenden. Spitzen oder subjektive Äusserungen sollte man beidseitig so aufnehmen wie das die Medialgesellschaft mit sich bringt: als Klappern (gehörig zum Handwerk) und keine Barriere, eher Ansatz zur Debatte. Naja, so der Traum.
Den Begriff "zeitgenössisch" halte ich für ungeeignet, er besagt quasi nichts, zeitgenössisch ist im Zweifel alles was passiert, er grenzt das Problem nicht ein, er tut ja genau das - pauschalisieren - was wir nicht mehr wollen. "Zeitgenössisch" ist doch der wertige echt-moderne Bau ebenso wie die Banalkiste - oder hab ich da was verpaßt. Meinst du nicht auch? Wo ist der Ausweg?
Dein "An-den-Pranger"-Satz wäre sehr diskutabel, "An-den-Pranger"-Situationen kommer oft erst nach großer Hilflosigkeit der Gegenseite auf, auch muß bei Mängeln auch irgendwann mal Roß&Reiter benannt oder mangels Infos etwas breiter unterstellt werden. Nur zum Teil verstehe ich, was es der Bevölkerung nutzt, qualitativ geschulter zu sein. Das betrifft wohl auch nur den privaten Eigenbau. Für sämtliche Großprojekte, Mietkomplexe, Projektentwicklungen, etc pp hat es kaum bis keine Wirkung. Also für Großteile des Bauvolumens (was ist mit öffentl. Bau?) bleibt es doch Aufgabe der Architekten und Planer. Das kann man abseits des Privatbaus nicht runterdeligieren. Ich glaube auch nicht, daß ein Quali-Bewußtsein im Volke "völlig fehlt" - du siehst, man kann immer blöde zitieren, obwohls sicher nicht ganz ausschließend gemeint war. Nungut, aber hier haben wir eben bekanntes Aufgabenfeld auch eines ZfBK, welches mE leider noch äußerst geringe "Reichweite" erreicht. Ist eine Debatte gewollt, muß man anderes aufziehen, es mehr öffen, was im Detail zu klären wäre. Vielleicht helfen ein paar Positionspapiere als Andock- und Lockmittel für den diskursgewillten Laien oder Bürger?! Noch sitzen sie dort in ihrer warmen Stube, in fachlichem Elfenbeinturm und Abseitsthemen, dabei liegen draussen große dominierende Entwicklungen vor, draussen rumort es und köchelt bei auch vielen normalen Bürgern die Sorge um die Stadtgestalt, und und und. Die Themen brennen, sie brennen schon länger, das ZfBK ist personell klein, kann nur Mittler sein, also Erklärungen anderer einholen usw. Das wäre zu diskutieren. Aber vielleicht ist das alles auch gar nicht diskutierbar in all diesen komischen Strukturen, mit den paar jeweiligen Leuten, über unnütze "Bürgerveranstaltungen" wo sich nur beharkt wird. Vielleicht ist es heutzutage so, daß Interessenkonflikte tatsächlich zunehmend medial, überzeichnet und quasi "unvernünftig" ausgetragen werden.
Ein großes Thema, was mir gerade gehörig zuviel Zeit raubt.