Da ^tpf_x die (erwarteten) Bedenken ansprach, möchte ich nochmal erläutern:
Es geht um einen wirtschaftlichen (auch beschleunigten) Verkehrsträger Tram - aber stadtverträglich wo sinnvoll und nötig.
Der Zellesche Weg weist bereits einen Mittelstreifen auf, dort kann es durchaus einen separaten Gleiskörper (gar auf Länge) geben. Ebenso ist dies entlang der Nossener Brücke kein Problem.
Hingegen sollten großzügige Grünachsen (freilich noch zu qualifizieren) wie entlang der Nürnberger Strasse nicht unreflektiert als Raumgreifungs-"Platz" mißdeutet und an die Bestandsbauten deutlich enger rangerückt werden (auch wegen Schall). Es geht also nur um jene Abschnitte in "integrierten Lagen" bzw wie hier um eine Querung durch ein Stadtteilzentrum am Ei sowie durch die Uni-Umgebung.
Die Beschleunigung und Wirtschaftlichkeit einer Tramlinie ergibt sich aus der Beschau des Umlaufs auf ihrer Gesamtlänge hin und rück. Ich plädiere für gewisse Abkehr vom vereinfachenden Dogma (welchem leider die DVB auch oft genug aufgesessen sind), wonach auch die letzte Sekunde auszureizen ihr unhinterfragbares Recht auf Kosten von Stadtstruktur und Stadtbild sei. Ich hoffe also auf jene Vernunft zu einem neuen Konsens, welcher alle Belange verträglich unter den Hut bekommt und geringe Abstriche nicht ideologisch zurückweist.
In Dresden braucht es doch nun ernsthaft nicht um eine Hetz-Mobilität um Sekunden gehen, die DVB müssen geringe Fahrzeitverluste (meist nur Sekunden) auf solchen Kritischen Abschnitten mitbedenken. Damit ist keinem wirklich geschadet, setzen sich Reisezeiten doch aus vielerlei Zeitaufwänden zusammen (Fußwege, Anfahrten Rad, Ampelwartezeiten, Baustellen, Staus, Unfall-Blockaden etc.). Auf gesamtem Linienumlauf werden zB 20 Sekunden Verlustsumme noch zu keinem weiteren erforderlichen Stadtbahnwagen führen.
Zudem heisst nicht-separates Gleis (zB in der Fahrbahn) NICHT, dass man per se schechter durchkommt. Das ist heute qua Telematik (zu deutsch: Vorlauf-Grün und Pulkführer) händelbar, die Tram also kaum noch Bremser der Autospur, wenn man es richtig plant und steuert.
Insofern muß man nicht nur in den DVB, sondern ebenso in Stadtpolitik (Entscheider) und Verwaltung zum Konsens kommen, daß man in Stadtteilzentren die Verträglichkeit obenan stellt und Linie wie Wegeketten der Nutzer im Ganzen betrachtet. Alles andere ist Ideologie und führt nur zu toten Schneisen und zu keiner attraktiven Stadt.
Dresden ist hierbei besonderer Fall, da infolge 2.WK-Zerstörung sowie großzügiger Vorstadträume eigentlich und gemäß Baurichtlinie überall "ausreichend Platz" gesehen wird, was in unzerstörteren Tramstädten wie Erfurt oder Halle fast nirgends der Fall ist. Damit baut Dresden gleichsam "weiter zerstörend" auf dieser Zerstörungsgrundlage auf, bzw mißbraucht wie bisher recht leichtfertig und unreflektiert jene guten Qualitäten, welche eigentlich für die Qualifizierung des öffentlichen Raumes (zB mehr Stadtgrün) gedacht waren.
Im Übrigen sind die Uni-Spitzenzeiten eben auch nicht der ganze Tag und betreffen kaum die ganze Zukunftslinie, sondern nur einzelne schwer zu händelnde Hot Spots kurz vor den Vorlesungsbeginnen bzw zu Pausenzeiten. Solch Nachfragezerrungen sind für das ganztägige Verkehrsangebot und das betreibende Unternehmen mE weitaus ungünstiger als ein paar Sekunden - wenn überhaupt.