Beiträge von stormcloak

    stormcloak,
    den wirtschaftlichen Erfolg Münchens auf einen hohen Ausländeranteil zurückzuführen halte ich dann doch für sehr weit hergeholt.
    Wenn dies so wäre müsste so mache Ruhrgebietsstadt ganz anders dastehen!


    Das habe ich doch auch gar nicht gemacht. Ich habe lediglich geschrieben, dass München von der Zuwanderung profitiert - und das ist selbstverständlich richtig.


    @dj

    valjean kann ich gut verstehen.


    Komisch, dass du ihm dann widersprichst.


    Und dein Rumreiten auf Extrembeispielen ist weiterhin ermüdend. Marxloh ist nicht repräsentativ für irgendwas. Zur Erinnerung: Wir sind im Leipzig-Forum und ursprünglich ging es auch um Zuwanderung in Leipzig. Dass Panikmacher wie du von "realitätsverweigerungsblasen" sprechen, ist ein schlechter Witz. Außer Horrorstories aus Marxloh, Kreuzberg und Londoner East End habt ihr zu dem Thema nix im Kopp.

    Wenn nicht-Linke Politiker derartige Zustände anprangern, werden sie von diesen Leuten dennoch durch den Dreck gezogen.


    Ich war auch kurz davor, Valjean "durch den Dreck zu ziehen". Der hätte das genauso verdient wie deine "nicht-Linke Politiker". Ghettoisierung zu kritisieren, ist doch völlig unproblematisch, dafür wird niemand durch den Dreck gezogen. Das Problem sind Übertreibungen, Vereinfachungen, Panikmache, Keiltreiberei zwischen verschiedene gesellschaftliche Gruppen, etc. Dafür kriegen Populisten einen auf den Deckel, übrigens auch linke Populisten.


    Niemand findet soziale Brennpunkte gut, egal ob links oder rechts, die Frage ist eher, ob man sich die Arbeit machen möchte, die Ursachen zu analysieren und dann anzugehen, oder ob man pauschal vor "zuviel Zuwanderung" warnt wie Valjean das hier macht.


    Im Handelsblatt ist heute die Prognos-Zukunftsstudie vorgestellt worden. Wenig überraschend liegt München dort abstrus weit vorne, und wie der Artikel anmerkt, istd er Ausländeranteil dort mit knapp 25% sehr, sehr hoch, dazu kommen noch ~13% Migrationshintergründige. Das ist sehr bunt, und aufgrund der Dynamik und Anziehungskraft, die München schon längst entwickelt hat, wird die Stadt wohl noch bunter werden. Und sie profitiert davon.
    Der Artikel erwähnt auch das Problem, dass die damit einher gehenden hohen Mieten die sozial Schwachen in umliegende Städte treiben, dass also eine Ghettoisierung stattfindet.


    Es gibt in unserer Gesellschaft ganz eklatante Probleme, die benannt und bekämpft werden müssen. Aber Alpträume von Migrantenfluten und ausländerbedingten No-Go-Areas sind dabei nicht besodners hilfreich.

    Das Extrembeispiel, das du lieferst, ist doch das genaue Gegenteil von "bunt": es ist Ghetto-Bildung, also genau das, was "Multikulturalisten" und "Gutmenschen" nicht wollen.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Entwicklung weiterhin nur auf Leipzig konzentriert und glaube, dass bald auch die "Satellitenstädte" wie Borna, Grimma, Wurzen, Eilenburg, Delitzsch und in Anhalt Merseburg, Lützen, Weißenfels, künftig sehr viel stärker vom Leipziger Bevölkerungswachstum partizipieren werden. Zu wünschen wäre dies aus meiner Sicht.


    Hast du Halle absichtlich vergessen? :D

    Fachmarktcenter Plagwitz

    Nach drei Monaten ist es mal wieder Zeit für ein Update. Das lohnt sich auch, denn Penny und dm sind mittlerweile eröffnet.


    Durch's Schmuddelwetter ein Blick auf die Einfahrt zum südlichen Parkplatz an der Tankstelle. Auf dem Schild sind neben Rewe und Penny noch dm, eine Fleischerei, Massivum und ein Elektrofachgeschäft zu sehen.



    Der dm hat am 02.05. eröffnet. Der Elektroladen daneben war, wenn ich das richtig mitbekommen habe, zuvor ein paar Meter weiter an der Ecke Zschochersche/Limburger gelegen. Das Ladengeschäft dort steht nun leer.



    Das hier wird der Rewe. Kühlregale sind schon aufgebaut, der Rest sollte in Bälde folgen. Eröffnung wohl Ende Mai. Die gelbe Verkleidung erinnert an den Schleußiger Konsum. Es soll hier zudem ein Wendl (also ein Backwarenfachhandel) mit einziehen.



    Das hier ist die Gasse zwischen den beiden Neubauten an der Zschocherschen, rechts Rewe, links Penny, wobei in das hier zu sehende Ladengeschäft die Fleischerei einziehen wird.



    Der Penny hat schon seit dem 28.04. die Pforten geöffnet.



    Noch ein Blick auf den nördlichen Parkplatz, am Nordrand Massivum und das Fitnessstudio.



    Außerdem ist die CG-Gruppe laut dieses LVZ-Artikels daran interessiert, die letzte Ruine auf dem Areal samt Brachfläche zu entwickeln - die fragliche Fläche befindet sich entlang der Limburgerstraße.




    Insgesamt sehr gut geworden, finde ich. Lediglich der Auto-Fokus in dieser Lage ist etwas... naja. Der Rewe am Adler war bzw. ist für Fußgänger und ÖPNV-Nutzer ausgelegt, die Geschäfte hier sind "grüne Wiese" mitten in der Stadt.


    Bilder: stormcloak

    Ich wüsste nicht, was linke Gewalt und linke Politiker mit dem Thema zu tun hätten. Wir driften hier doch bloß wieder ins klassisch-sächsische Relativieren ab.


    Linke Gewalt und rechte Gewalt sowie linke Politik und rechte Politik sind allesamt relevante Themen, aber vom ständigen Vermischen, Vergleichen oder Aufrechnen dieser Themen gewinnen die Debatten nichts.

    Und dj tinitus macht es sich sehr einfach. Alles beim Alten.


    Von Lügen habe ich nix gesagt. Dass die sächsische CDU eine andere Sicht auf die Dinge hat, ist doch klar. Ich will Ulbig und Kollegen gar nicht vorwerfen, absichtlich Falsches zu behaupten, die haben halt auch ihre Wahrnehmung. Ich werfe dir vor, solche Aussagen als Fakten zu verkaufen (und wenn du diese Aussagen damit nicht gemeint haben solltest, bleibt die Frage, was du meintest).


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    Bin gestern nichtsahnend in die Stadt gefahren, in der Straßenbahn saß ein besorgter Bürger, der lautstark gegen (nicht anwesende) "Kanaken" gepöbelt hat, die keinen Respekt vor "der deutschen Frau" hätten. Dabei hat er eine leere Vodkaflasche durch die Gegend gekickt und seine Begleiterin mit den Worten "Lässt du dir das gefallen!???" angeschrien. Sehr unangenehm. Glücklicherweise hat seine Begleiterin ihn dann überzeugt, an der nächsten Haltestelle auszusteigen, wo er dann weiter krakeelt hat.


    In der Innenstadt war dann überall Polizei und der Richard-Wagner-Platz war abgesperrt - da habe ich dann realisiert, wo der wirklich sehr wütende Wutbürger hinwollte. :nono:


    Und inwiefern widerspricht der DNN-Artikel jetzt Cowboys Einschätzung?


    Lediglich die Zitate der CDU-Politiker tun das, aber das sind keine "Fakten", sondern der Spin, den die sächsische CDU der ganzen Geschichte verständlicherweise geben möchte.

    Ai, isch wusst gar net, dess die Wiesbadenser jetz' aach schun Gunsenum annektiert habbe. Nix is sischer vor dere Bagaasch!


    Mir gefällt das Schiff ehrlich gesagt überraschend gut. Über das Düstergrau könnte man nochmal nachdenken, aber ansonsten finde ich das ganz gelungen. Besser als die weißen Würfel, die man in Mainz ja auch ganz gerne baut.

    Saxonia

    aber so lang ich nicht durch Gegenbeispiele überzeugt werde, bleibe ich dabei


    Wie praktisch! Einfach irgendwas behaupten und dann darauf pochen, dass andere sich die Arbeit machen, die Behauptungen zu widerlegen.


    Ich empfehle den Besuch eines Grundlagenseminars in Argumentations- oder Wissenschaftstheorie. Vielleicht als Gasthörer an einer sächsischen Uni.


    @Le Mon

    Kurzes musikalisches Zwischenspiel:


    Leipzig - keiner kennt Dich, jeder hypt Dich
    Otto Heppe, Rakete & FFÖ


    https://www.youtube.com/watch?v=CDwDdQ9FDqk


    Weder meine Musik, noch meine Welt. Jetzt fühle ich mich spießig. :D

    Auffällig ist es allerdings schon, dass wenn von Problemviertel die Rede ist, wir fast ausschließlich über solche mit überproportional hohem Migrantenanteil sprechen. Es gibt etliche fast ausschließlich von Deutschen bewohnte Gegenden die man zweifelsohne als arm bezeichnen kann, die aber fast nie als "Problemviertel" im klassischenen Sinne angeführt werden. Man kann sogar noch präziser sagen, dass es fast ausschließlich solche mit starken muslimischen Bevölkerungsanteilen betrifft. Schwer zu Glauben, dass seien alles Zufälle


    Hast du dafür auch irgendwelche Belege?

    dj tinitus
    Zunächst mal geht es in dem Artikel um gescheiterte Integration. Dass gescheiterte Integration schlecht ist, auch für den Sozialstaat, hat kein Mensch jemals bestritten. Was aber führt zu gescheiterter Integration?


    Dass Migranten - auch z.B. Türken in Deutschland - überdurchschnittlich oft vom Sozialstaat abhängig sind, kann nicht überraschen, wenn man sich die Umstände anschaut: Die deutsche Gesellschaft wird immer undurchlässiger, es gibt kaum noch soziale Aufstiegsmöglichkeiten. Das Bildungssystem und die schlecht gelöste Verteilungsfage zementieren den Status Quo. In anderen europäischen Ländern sieht es genauso aus, etwa in Frankreich. Wer also einmal unten ist - und "Gastarbeiter" oder Flüchtlinge sind meistens unten -, der kommt aus dieser Situation kaum wieder raus.


    Das ist aber kein Naturgesetz. Es lässt sich ändern. Und genau das müssen wir tun, denn sonst passiert vermutlich in der Tat das, was du befürchtest.


    Die Neigung, gescheiterte Integration und die damit verbundenen Probleme einfach irgendwelchen gemutmaßten Gruppeneigenschaften ("stark religiös, traditionalistisch und patriachalisch geprägt") zuzuschreiben, ist jedenfalls reichlich simpel.


    Und bevor du mich als bösen Gutmenschen missverstehst: Zu einer gelungenen Integration gehört es selbstverständlich auch, von Einwanderern zu verlangen, sich an die hiesigen Werte anzupassen. Wem das nicht passt, der kann gerne von der Möglichkeit der Rückführung Gebrauch machen.


    Mich nervt einfach dieses vereinfachend-statische Denken: Vereinfachend, weil du über Gruppen redest, statt über einzelne Menschen, statisch, weil du diese Gruppen als eine Art Monolithen siehst, die sich nicht unterscheiden und niemals verändern.
    Ich neige sogar dazu, dir (nicht ganz ernsthaft, natürlich) mangelnden Patriotismus zu unterstellen, weil du unserer Gesellschaft so wenig zutraust. Ich glaube, dass unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaft viel stärker ist, und dass wir sie offensiv vertreten können und müssen, um eine gelungene Integration zu gewährleisten.


    das ist kein szenario, welches ich mir für leipzig wünsche. darum sollte man fehler nicht wiederholen.


    Ach, ich dachte, das gäb es schon: Eisenbahnstraße.


    Das sind doch alberne Vorurteile. Ich habe in Stuttgart und im Ruhrgebiet gewohnt, in Gegenden mit sehr, sehr hohem Migrantenanteil - komisch, dass es diese Probleme dort nicht gibt, genausowenig wie in der Eisenbahnstraße. Ich hege den Verdacht, dass es in Malmö auch nicht anders ist...


    und zum thema zuwanderung als flüchtling:
    sozialstaat und grenzenlose einwanderung in die sozialsysteme schließen nun mal einander aus. wenn die zahl derjenigen, welche vom kuchen etwas beanspruchen können, schneller wächst als der kuchen selbst, bleiben für den einzelnen immer kleinere krümel übrig.
    im zweifel würden sich - von seehofer bis wagenknecht - alle politiker, die wiedergewählt werden wollen, für das sozialstaatsprinzip entscheiden. man braucht sich ja nur mal die kehrtwende im rot-grün regierten schweden anzuschauen.


    vielleicht wird leipzig tatsächlich irgendwann mal 700 000 einwohner haben. aber sicher nicht dadurch, dass einfach jeder kommen kann, der will.
    das müsste eigentlich jedem klar sein. und darum empfinde ich die ganze aufregung darüber auch eher gekünstelt.


    Du denkst viel zu einfach. Panik wäre eine plausible Erklärung dafür. Wenn du nicht panisch bist, macht es das eher nicht besser.


    Wenn, sagen wir, eine Million Menschen einwandern, dann verursacht das nicht nur Kosten. Selbst kurzfristig - also solange die Flüchtlinge tatsächlich noch komplett auf den Sozialstaat angewiesen sind -, gibt es gegenläufige Effekte, weil dieses Geld ja nicht einfach im Nirvana verschwindet, sondern überwiegend in die deutsche Wirtschaft zurückfließt und so selbige ankurbelt, was zu höheren Staatseinnahmen führt. Langfristig profitiert der Sozialstaat von der Einwanderung, weil diese überwiegend sehr jung ist und zum größten Teil sehr wohl in Lohn und Brot kommen wird. Eine Million mehr Menschen bedeutet ja auch eine deutlich höhere Nachfrage (nach allem möglichen), diese Menschen bringen also Jobs "mit".


    Wenn ein größerer Teil der Flüchtlinge langfristig hier bleibt (wovon wir ausgehen können) und die Integration gelingt (wovon wir auch ausgehen können, wenn wir's richtig anpacken), dann wird der deutsche Sozialstaat davon langfristig profitieren. Das sollte eigentlich jedem klar sein, aber wenn man immer und überall nur die Kosten und die Risiken sieht, dann hat man positive Effekte natürlich nicht auf dem Schirm. Das ist nicht weiter überraschend.

    Erstmal abwarten, was weiter passiert - und vor allem, ob von dem Siegerentwurf irgendwann auch noch Visualisierungen auftauchen, auf denen man was erkennen kann.


    Aber so ganz grundsätzlich könnte das das allererste Mal werden, dass ich mich an einem solchen Bürgerprotest beteilige. Wenn es in ganz Mainz eine Ecke gibt, an der eine historisierende Bauweise angebracht wäre, dann diese.

    Die beiden Anerkennungen passen mE noch ganz gut in die Umgebung, die anderen Entwürfe sind teilweise derart unpassend, dass ich mich frage, wieso die betreffenden Architekten überhaupt Architekten geworden sind. Als Bildhauer oder Maler müssten sie nicht im öffentlichen Raum arbeiten.


    Die Siegerentwürfe begeistern mich auch nicht. Der Turm wirkt auf den Visualisierungen schrecklich, allerdings lassen die auch wenig erkennen - und die Idee liest sich durchaus interessant. Wenn das entsprechend gestaltet wird, könnte ich mir das schon vorstellen.


    Um den Dom sähe ich lieber historisierende Bauten. Nichts gegen moderne Architektur, man muss nicht überall Märchenwelten (wieder)aufbauen, aber an dieser exponierten Ecke einen betont modernistischen Kasten hinzuklotzen scheint mir ästhetisch doch eher fragwürdig.

    Wer Nicht-Sachsen kennt - womöglich noch Wessis -, der weiß, dass Sachsen seit etwas über einem Jahr einen massiven Imageschaden erleidet. Ich kenne durchaus Menschen, die aufgrund von Pegida und Brandanschlägen auf einen Besuch in Sachsen verzichtet haben.


    Tatsächlich finde ich als Zugezogener mich zunehmend in der Situation wieder, Leipzig gegen Vorurteile verteidigen zu müssen.


    Was mich übrigens wirklich stört, ist die - das ist jedenfalls mein Eindruck - in Sachsen extrem weit verbreitete Kopf-in-den-Sand-Mentalität. Alles nicht so schlimm, wird schon wieder, man kann ja eh nix machen, ach Pegida, einfach ignorieren, die tun ja nix und es geht irgendwann vorbei. Das ist furchtbar anstrengend. Sachsen sind zwar nett, aber auch unglaublich trantütig. Wenn ich mir diese dreiste Verallgemeinerung erlauben darf. :D

    Schnorrstraße 36

    Eine weitere Freifläche, die in Schleußig kürzlich ausgeräumt wurde, ist die Baulücke Schnorrstraße 36. Heute befand sich davor auch eine provisorische Absperrung, wie man sie bei Umzügen häufig sieht, um die Zufahrt freizuhalten. Da auf dem Acker aber garantiert niemand einziehen wird, könnte das auf baldige Bautätigkeit hindeuten (oder auch reiner Zufall sein).


    Aktuelle Infos kann ich nicht finden - nur ältere Entwürfe, aus denen offensichtlich nie etwas geworden ist.

    Schleußig Kö/Oeser

    An der Ecke Könneritzstraße/Oeserstraße existiert ja seit langem erstens eine riesige Baulücke und zweitens ein Bauschild - zuletzt hier zu sehen. (Das Schild steht übrigens immer noch unverändert da.)


    Vor ca. 1 Woche wurde die Fläche mal wieder geräumt, und diesmal wurden auch die verbliebenen Bäume gefällt. Das Areal ist jetzt komplett ausgeräumt. Während der Kö-Renovierung stand hier allerlei Baugerät rum. Hat man womöglich gewartet, bis die südliche Hälfte der Kö fertig ist und legt jetzt mit einem Neubau los? Man hat die Bäume hoffentlich nicht nur zum Spaß abgesägt.



    Bild: ich.