Zitat von Bau-Lcfr
Den WAZ-Artikel habe ich gerade selbst gefunden - vom 8,50-EUR-Minimallohn bräuchte man demnach 141 Stunden für eine 80 Qm große Wohnung in Oberkassel (den Zahlen nach ist es wohl Neubau). Ich verdiene weit mehr pro Stunde (zugegeben), meine Frau auch, dennoch begnügen wir uns mit einer kleineren Wohnung, die nach über 50 Jahren seit der Errichtung etwas heruntergekommen ist (dafür mit 5 EUR/Qm billig), im sehr-sehr-sehr weit weniger begehrten Stadtteil als Oberkassel. Es ist normal - wer sparen will oder muss, wählt nicht gerade die teuerste Variante. Was soll also dieser populistische Vergleich Geisels?
Du hast eine sehr selektive Wahrnehmung. Aus dem Artikel pickst du dir den Vergleich, der dir am besten passt, und stellst dem deine eigenen Mietkosten gegenüber, die mit der Realität bei der Wohnungssuche in Düsseldorf rein gar nichts zu tun haben. Das ist Populismus in Reinform.
Als Neuling hier im Forum sollte ich vielleicht nicht zu scharf schießen, aber das Thema betrifft mich persönlich. Ich habe letztes Jahr eine Wohnung in Düsseldorf gesucht und mich dann notgedrungen für eine in Essen entschieden. In Düsseldorf kann ich mir schlichtweg keine Wohnung leisten (und ich bin berufstätig). Selbst meine Essener Wohnung ist im Grunde zu teuer, weil die VRR-Tarife eher ins ÖPNV-Luxussegment gehören - und doch ist es immer noch billiger als eine Wohnung in Düsseldorf (und nein, es geht nicht um Oberkassel und nicht um 80qm).
Ich habe schon mit einigen Düsseldorfern gesprochen, die ähnliche Mieten zahlen wie du, auch in sehr lebenswerten zentrumsnahen Stadtteilen. Die Glücklichen. Aber dass diese und du günstig wohnen können, hilft niemandem, der zurzeit in der Landeshauptstadt eine Bleibe sucht.