Ich bin sehr angetan vom Siegerentwurf. Im PDF ist die Rede von "heterogener Maßstäblichkeit", was den Entwurf ganz gut trifft. Er nimmt die sehr unterschiedliche bauliche Umgebung südlich und nördlich des Areals auf, macht das aber recht subtil und sehr abwechslungsreich. Beispiele: Das Giebeldach zu Fuststraße/Bischofsplatz, die kleinteilige Fassadengestaltung an der dortigen Westseite, die historisch wirkende Fassade des Parkhauses mit den ultramodernen Aufbauten darüber, die ebenfalls sehr moderne Form der Pavillons, die sich farblich aber an die historische Bebauung anpassen.
Ein Gestaltungswille ist sehr, sehr klar erkennbar (was bekanntlich keine Selbstverständlichkeit ist) und die Ausführung in den Plänen meines Erachtens äußerst gelungen.
Klar, die Pavillons beim Sonderpreis-Entwurf sind natürlich fantastisch, da dürften sich die meisten Foristen einig sein, das trifft wohl unseren Geschmack. Aber der Ansatz des Siegerentwurfes ist mutiger und nimmt trotzdem den baulichen und historischen Kontext auf. Wie der "rot eingefärbte Sichtbeton" und das "eloxierte Aluminium in warmen Farbtönen" dann tatsächlich aussehen werden, bleibt allerdings erstmal abzuwarten. Kennt jemand bestehende Bauten mit diesen Materialien/Farben?
Einziger großer Kritikpunkt: Der Pavillon zum Gutenbergplatz (falls dort überhaupt gebaut wird) ist mir ein zu starker Kontrast zu seinem Gegenüber auf der Nordseite. Hier würde ich mir deutliche Nachbesserungen wünschen.