Beiträge von Sidious

    Vllt. geht es nur mir so. Aber auf der Webcam kann man gerade gut erkennen, wie schlecht sich der Estrel-Tower städtebaulich einfügt - im Großen wie im Kleinen.

    Weder passt für mich ein 175 m hoher Turm in eine so "flache" Gegend abseits der eigentlichen Innenstadt (ja ich weiß, Ringbahn und so...). Sinnvoller wäre es gewesen, einen solchen Turm in ein Cluster mit niedrigeren Türmen zu stellen.

    Weiterhin orientiert sich die Kante des Turms weder am Kanal,noch an der Straßenflucht. Es wirkt, als hätte ein überdimensioniertes Kind eine geometrische Form achtlos fallen lassen.

    Auch was die Fassadengestaltung betrifft (die man zugegebenermaßen nur auf den Visualisierungen erahnen kann (für ein endgültiges Urteil ist es noch lange nicht an der Zeit), erhoffe ich mich ehrlich gesagt nicht viel. Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, dass er keinen "flachen" Abschluss hat. Das war's dann aber auch. Es gibt viele Turmbauprojekte in der Stadt, auf die ich mich freue. Der Estrel-Tower gehört für mich leider nicht dazu.

    ^ Rückwärtsgewandte, ideologiegetriebene AfD-Rekofreunde


    Ich habe deinen Beitrag gemeldet.


    Was ReinhardRs Meinung mit "ideologiegetrieben", mit der AfD oder Politik im Allgemeinen zu tun hat, kannst du mir gern erläutern.


    Mit gefällt der Verlagssitz übrigens auch nicht. Bin ich jetzt auch AfD-Anhänger und rückwärtsgewandt?

    Ich finde es auch sehr gelungen. Sicher wirkt es auch nochmal ganz anders, wenn die Räume nicht mehr leer sind.


    Ich wundere mich nur, dass sich niemand an den eckigen "Fensterkästen" stört, vor die dann die Rundbogenfenster gesetzt wurden. Hätte man die Kästen nicht auch nachträglich ausrunden und an die Form der Fenster anpassen können? Ich finde, das wirkt irgendwie unruhig.

    Ich bin der Meinung, dass dieser Entwurf in der Tat sehr vielversprechend ist! Allein schon wegen der Tatsache, dass kein Straßenraster mit dem gewöhnlichen Flachdach-Wohnwürfelhusten, sondern verschiedengroße Häuser mit Satteldächern und einem erkennbaren Gestaltungswillen (Klinkerelemente, Giebel. Gauben etc.) entstehen sollen, findet meinen Zuspruch! Eine solche Ein-und Mehrfamilienhausbebauung passt hervorragend in diese Gegend. Das hat auch nicht viel mit der Zeit zu tun. Im Gegenteil passt eine Plattenbausiedlung mit höherer Bebauungsdichte, wie sie sich Klarenbach vermutlich wünschen würde, einfach nicht in dieses Umfeld ;)

    ^Kann mir kaum vorstellen, dass sie dazu in der Lage sind. Ich habe von diesem Büro noch absolut nichts gesehen, was in diese Ecke passen würde, ohne dass die dauernd als positiv und wünschenswert beschworenen "Kontraste"/"Gegensätze" ausbleiben. Wird wohl wieder nur Rasterfassadeneinerlei oder tendenziell eher brutalistisch-kaltes Aufmerksamkeitsgeschacher aus Glas und dunkelgrauem Beton oder Billig-Alu. Ich hab meine Ansprüche jedenfalls auf 0 herabgesetzt.


    Die New-Urbanism-Entwürfe fand ich auch klasse und hätte sie gern an dieser Stelle gesehen. Aber wir sind hier leider in Berlin.

    Hmm komisch... ich bin sonst eigentlich auch jemand, der sich über architektonische Monotonie und Rasterfassaden aufregt. Bei diesem Bau hingegen stört mich das dieses Mal gar nicht.


    Zum Einen empfinde ich den Bau in dieser Lage angenehm, da es die breite Otto-Suhr Allee in diesem Bereich etwas einfasst. Zum anderen vermisse ich den vorherigen Zustand nicht. Auch handelt es sich bei dieser Lage nicht um die allerbeste Top-Touristen-1A-Lage, sodass architektonische Meisterleistungen hier nicht unbedingt notwendig sind.


    Das Gebäude und die gewählten Materialien empfinde ich als wertig. Große Fensterflächen ( und keine Schießscharten wie so oft...), zudem mag ich die Unterteilung in drei unterschiedlich große Fensterflächen.
    Weiterhin sagt mir das abgesetzte Staffelgeschoss zu, anstatt der sonst üblichen glatten Dachkante und evtl. Technikaufbauten. Ich kann meinem Vorposter hinsichtlich der Ruhe, die dieses Gebäude ausstrahlt, zustimmen.

    Interessant finde ich, wie das Thema lärm derweil behandelt wird. Die Dovestraße ist ja nicht die Stadtautobahn und trotzdem errichtet der Bauherr eine gebäudehohe Lärmkolonnade - wenn das Schule macht wird es schwer Wohnungsbau an Hauptverkehrsstraße zu realisieren.


    Auf der Seite von Nöfer sieht es so aus, als ob genau diese Lärmkolonnade inzwischen gestrichen wurde. Fände ich schade, da genau diese etwas zu der Einzigartigkeit dieses Gebäudes beigetragen hätte. Aber seht selbst:


    http://www.noefer.de/assets/Up…ize600450-spreeOne-05.jpg
    (c) Nöfer Architekten


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    Geurlt wegen Hotlinking. Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Bildern achten! Vielen Dank.
    Bato

    ^ also markant finde ich den Dachabschluss schon, wenn auch im negativen Sinne, denn schärfer kann diese glatte Kante ja kaum sein. Und genau das ist es, was mir am meisten aufstößt.
    Der Entwurf hat mir nie gefallen, auch wenn ich zugebe, dass die Reliefstruktur der Fassade aus der Nähe betrachtet doch recht schick geworden ist.


    Aber wie tief ist unser Anspruch gesunken, wenn wir allein dadurch einen Entwurf als gelungen oder auch nicht bezeichnen? Wenn man das Relief nämlich mal weg lässt, sehe ich da nur einen Bau, der an Langeweile und Trivialität nicht zu überbieten ist und an so einer Stelle nichts zu suchen hat. Und "dezent in seine Umgebung einfügen" tut er sich auch nicht. Weder farblich, noch stilistisch (er hat ja keinen erkennbaren Stil).


    Besser wäre es m.E. gewesen, wenn man zumindest, wie mein Vorposter bereits erwähnt hat, einen Dachabschluss mit etwas mehr Struktur gebaut hätte, z.B. eine angedeutete Balustrade. Die hätte dann nämlich sehr wohl etwas von "in die Umgebung einfügen" gehabt (siehe Kommandantur).

    Na ja das ist ja nicht so schlimm. Wie man auf der ersten Visualisierung sehen kann, werden die Peitschenlaternen tagsüber abgebaut, und erst abends schnell wieder hingestellt :lach::lach:


    Ansonsten finde ich den Entwurf nicht schlecht. Gerade die ausgerundete Ecke und die Ladenflächen im EG sagen mir zu, das hat man ja auf der alten Visu noch gar nicht recht erkennen können. Was die Dachzone betrifft, teile ich Kieselgurs Meinung voll und ganz. Hätte sich Patzschke schenken können :(


    Keine Glanzleistung, aber solide und an einer solchen Stelle ziemlich passend, um die Wilhelmstraße zu beleben.

    Ich schließe mich meinen beiden Vorredner an. Was die Besiedelungsdichte angeht, kann man das wohl erst abschätzen, wenn alles nahezu fertig ist. Es hängt ja auch entscheidend davon ab, wie die Erdgeschossflächen genutzt werden und ob tatsächlich viele Restaurants und Läden einziehen, die Leute anlocken werden. Aber egal wie es ausgeht, es kann nur belebter werden und das muss an einer so exponierten Stelle auch dringendst geschehen!


    Ich finde alle drei Entwürfe annehmbar bis schön. Müller Reimann gefällt mir wegen der großzügigen Fensterformate, der Kollonaden und der strukturierten Fassadenelementen am besten und verspricht optisch den schönsten Fassadenwerkstoff (Sandstein?). Er ist von den dreien mein eindeutiger Favorit. Axthelm-Rolvien ist wegen der Rundungen und der Terrasse im 2.OG interessant. Nur Nieto Sobejano finde ich irgendwie etwas langweilig. Ich ertappe mich bei diesem Entwurf die ganze Zeit, wie ich vor meinem geistigen Auge nach der Stelle suche, an der das "Motel One"-Logo angebracht wird ;)


    Verstehe ich das richtig, dass nur EINER der Entwürfe gebaut wird, oder sollen die alle auf das Grundstück passen? Zusammen ergäben sie nämlich auch ein abwechslungsreiches Ensemble.


    Zusammen mit den für mich ebenfalls tollen Entwürfen für den Turm am Postbahnhof sowie Max und Moritz entwickelt das Viertel inzwischen eine schöne Dynamik und ich finde es spannend zuzusehen, wie sich diese Ecke von Berlin langsam entwickelt!

    Ich fahre schon so viele Jahre regelmäßig mit der S-Bahn an diesen Flächen vorbei und male mir aus, wie sehr man diese Gegend durch eine Bebauung aufwerten könnte. Aber wenn das dann auf diese Weise passiert, würde ich gerne drauf verzichten. Anfangs war mir der Gullotta-Entwurf viel zu dunkel und 0-8-15 für eine so große Baumasse, nun ist er mE noch trivialer geworden und man hat das schwarz zusätzlich gegen ein seelenloses Betongrau eingetauscht. Das finde ich wirklich enttäuschend.
    Wenn es wenigstens gelber Sandstein wäre dann könnte ich eher damit leben und es würde etwas freundlicher und weniger nach Knast aussehen.


    Und wenn ich mir dann noch ausmale, dass gegenüber noch der ebenso dunkelgraue Mayer-Entwurf für das Volt gebaut werden könnte (#90 von Bato), dann sehe ich echt schwarz für die ganze Ecke.


    Zu dem Graetz und Nöfer-Entwurf habe ich mich glaube ich schonmal geäußert in diesem Thread. Den wiederum finde ich wegen der vielen klassischen Anleihen, der Rundbögen und den vielen abgesetzten Kanten und der vertikalen Strukturierung sehr schön. Auch erscheint er mir ein wenig mehr die Formensprache des Alexa aufzunehmen ohne sie zu kopieren. Für mich stellt er nach wie vor den besten der Entwürfe für dieses Grundstück dar. Woran ist es denn damals eigentlich gescheitert? Oder war das lediglich eine Studie?

    Kleist
    Ja das gelbe vom Ei ist der Entwurf auch wieder nicht, aber mir gefällt, dass der Turm nicht nur aus einem aufgestellten Quader besteht. Gerade bei einem Gebäude dieser Höhe fände ich einen glatten Dachabschluss langweilig. Den Vergleich mit Bank- und Versicherungsgebäuden der frühen 90er kann ich nachvollziehen, hat aber mE eher etwas mit der illustrierten Fassadengestaltung und weniger mit den Grundproportionen zu tun. Und diese Wirkung kann man ja auch mit der Fassadengestaltung noch erheblich beeinflussen und sie zeitgenössischer gestalten. Ein sich verjüngender Turm wie Kollhoff vorgesehen hat fände ich toll (dürfte aber zugegeben aufgrund der geringen Grundfläche schwierig zu realisieren sein). Oder ein Turm, der mit Art-Déco-Formelementen die Alexa-Architektur aufnimmt, wäre bestimmt auch interessant.

    ^ Wenn man die Lagemarkierung für den Alexa-Turm im BILD-Artikel mit der des Gehry-Turms vergleicht, so fällt auf, dass das Grundstück des Gehry-Turms sogar noch kleiner zu sein scheint als das vor dem Alexa. Aber wenn man live vor Ort ist, gebe ich dir Recht, dass das Alexa-Rasenstück wirklich winzig wirkt.
    Aber ich freue mich trotzdem auf einen weiteren Turm. Hoffe nun, dass der Ortner+Ortner-Entwurf nicht zur Unkenntlichkeit vereinfacht wird.
    Nichtsdestotrotz bleibe ich noch skeptisch. Den Wahrheitsgehalt der BILD muss ich ja nun wirklich nicht kommentieren...Hinterher kommt doch wieder was dazwischen.


    jan85
    Ich habe das so verstanden, dass sie davon ausgeht, dass auf absehbare Zeit erstmal kein weiterer Turm entsteht und die beiden entstehenden somit eine Torsituation bilden.
    Aber dass sie damit meint, dass definitiv keine weiteren Türme mehr kommen werden, so weit möchte ich das nicht auslegen, auch wenn ich die Diskussion um eine Abänderung des bestehenden Masterplans kenne und mitverfolge. Vermutlich steckt da nur die Aussage mit drin, dass es bisher keine weiteren Interessenten für weitere Türme gibt. Ich hoffe jedenfalls, dass das nicht die einzigen beiden Türme des Kollhoff-Plans bleiben werden.

    ^Das Problem ist ja nicht, dass GAR NICHT gebaut wird. Deine aufgezählten Maßnahmen bestätigen das. Und auch die Sanierung von Bestandsbauten stellt ja gewissermaßen eine Bauaktivität dar, wenn auch kein Neubau.


    Das Problem ist aber, dass so gebaut wird, dass das vorhandene Potential nichtmal ansatzweise ausgeschöpft wird, indem man immer nur halbherzig saniert (siehe Bilder weiter oben), Masterpläne als nicht umsetzbar deklariert (O-Ton Lüscher) oder sie so abändert (siehe Lage und Form des Gehry-Turms), dass höchstwahrscheinlich nichts Halbes und nichts Ganzes dabei herumkommt (siehe Simulationen von Hausschwamm im Hines-Thread) . So wird die Planlosigkeit des Alexanderplatz-Areals nie beseitigt und die Piefigkeit hinter dem TLG-Riegel bleibt weiterhin bestehen.


    Wenn man beim TLG weiterhin damit argumentiert, dass das Gebäude gut ausgelastet sei, dann wird sich wohl leider auch nicht mehr viel an der Situation ändern. Ich glaube man kann lange darauf warten, dass alle Mieter gleichzeitig freiwillig ausziehen wollen.


    Ich wäre weiterhin dafür, am bestehenden Kollhoff festzuhalten und auf die Initialzündung durch den Hines und evtl. das Alexa-Hochhaus zu hoffen. Zur Not könnte man den TLG ja auch nach und nach beseitigen und durch Hochhausblöcke ersetzen, sodass die Mietverträge nach und nach auslaufen können. Sobald der Funke erst einmal übergesprungen ist, wird es bestimmt schneller gehen als man denkt und der Alex endlich ein Boom wie derzeit die City West erleben. Denn die Randbedingungen dafür stehen jetzt besser als in den letzten 20 Jahren. Aber genau jetzt möchte man sich vom Kollhoff verabschieden. Jetzt wo es mal loszugehen scheint.


    Wie ist denn deine Erwartungshaltung bezüglich des Gebietes hinter dem TLG, wenn dir unsere zu hoch erscheinen?

    Hausschwamm, Echter Berliner


    Eure Ansicht bezüglich des Abrisses der Plattenbauten teile ich! Auch ich hoffe auf eine weitestgehende Umsetzung des Kollhoff-Plans. Aber das stelle ich mir zunehmend schwerer vor, da man ja nun beginnt, zusätzliche Wohnhäuser in das hier diskutierte Viertel zu bauen, mit denen man sich Nimbys herholt, die eine Bebauung mit weiteren Türmen aufgrund von Verschattung, Lärm etc. ablehnend gegenüberstehen werden.


    Zudem wäre es mir auch lieber, wenn die ganze Plattenbebauung im Bereich bis zur Karl-Marx Allee und der Alexanderstraße nach und nach durch eine komplett neue Stadtlandschaft ersetzt würde und man so eine Remineszens der ursprünglichen Stralauer Vorstadt schafft. Dieses Unter-Denkmalschutz-Stellen an der Alexanderstraße kann ich keineswegs nachvollziehen.


    Ganz so offen wollte ich meine Meinung dann aber nicht formulieren, um dem Shitstorm aus Ostalgikern zu entgehen, die in dieser Bebauung Schützenswertes sehen und mir dann vorwerfen, ich würde die Geschichte Ostberlins leugnen wollen. Dem ist sicher nicht so und diesen Leuten sei auch gesagt, dass ich selber in Ostberlin (Hellersdorf) geboren und aufgewachsen bin und daher durchaus Bezug zu diesem Teil der Stadt habe.


    Meine Aussage zur "selbsternannten" Weltstadt war auf das Hier und Jetzt bezogen. Die Vergangenheit Berlins in Bezug auf Einwohnerzahl und den von dir genannten Daten und Fakten ist mir durchaus bekannt, aber im heutigem Vergleich mit Städten wie New York, Shanghai, Jakarta, London u.a. ist Berlin in städtebaulicher Hinsicht doch - vorsichtig ausgedrückt - provinzieller. Allein das wollte ich damit zum Ausdruck bringen. In Sachen Kultur oder Politik mag das aber anders sein!


    Was die Geschichtsamnesie betrifft, könnte das vielleicht daran liegen, dass der allergrößte Teil der Berliner Bevölkerung inzwischen einmal komplett ausgetauscht wurde (durch Zu- und Wegzüge) und viele Menschen sich einfach nicht so stark für die (weiter zurückliegende) Geschichte dieser Stadt interessieren, wie wir es hier in diesem Forum tun. Und ein anderer Grund wird wohl sein, dass die Berliner Geschichte einfach durch den Zeitraum seit der Teilung dominiert ist, was das mediale Interesse betrifft und die vorherige Geschichte in Bezug auf den Städtebau oft untergeht.
    Und wenn ich mich an meinen Geschichts- und Sachkundeunterricht zurückerinnere, war da von überfüllten Mietskasernen mit dunklen und winzigen Innenhöfen, Wohnungsmangel und der nicht vorhandenen Kanalisation samt dem zugehörigen Gestank die Rede, sodass evtl. viele gar keine positiven Assoziationen mit der ursprünglichen Bebauung verbinden werden.

    ^ Ich weiß nicht, ob ich den Trend positiv nennen würde. Trotz aller deiner aufgezählten Maßnahmen hat sich die Aufenthaltsqualität und das Verlangen dort länger als unbedingt nötig zu verweilen für mich in keinster Weise erhöht. Dieses ganze Gebiet hinter dem TLG-Riegel wirkt tot. Und da haben die Plattenbauten einen entscheidenden Anteil dran.
    Ich halte das Vorgehen, diese auch noch zu sanieren für falsch und wäre eher für einen Abriss gewesen, denn für eine Stelle, die gerade mal 300m von einem der bekanntesten Plätze einer selbsternannten Weltstadt entfernt ist, ist das ganze Gebiet eine Schande.
    Vielleicht ändert sich ja wirklich was daran, wenn die übrigen Bauten, die dort geplant sind erstmal stehen und der Durchbruch des TLG Riegel ausgeführt wurde, aber eine Top-Innenstadtlage wird trotzdem nie werden. Dann doch lieber Tabula-rasa. Zu den Plattenbauten und dem TLG. Aber wie es aussieht, wird es wohl zu beidem nicht kommen :(

    ^Die Idee, das Areal zu fluten, hat mir auch schon immer sehr gefallen. Auf diese Art und Weise würde ein großes Stadtbecken entstehen, von welchem man einen guten Blick auf das Humboldtforum, Berliner Dom, Rotes Rathaus und Fernsehturm hat. Das Becken selber kann ja dann als Anlegestelle für Ausflugsdampfer dienen. Die Idee selber erinnert mich an die Binnenalster in Hamburg, einen Ort, den ich bei jedem Hamburg-Besuch immer wieder gerne aufsuche. Wäre doch schön, wenn Berlin etwas ähnliches besäße! Allerdings müssten dann imho eine Umgestaltung der Randbebauung (Rathauspassagen/ Plattenbauten an der Karl-Liebknecht-Straße) erfolgen, da diese aus meiner Sicht wenig repräsentativ ist.


    Nach längerer Überlegung kann ich mich aber inzwischen auch mit einer (kleinteiligen) Verdichtung des Areals anfreunden, würde mir dort jedoch eine historisierende Bebauung wünschen. Als Blickachse auf den Fernsehturm stelle ich mir einen kleinen Kanal vom Turm zum Humboldt-Forum vor, der von der Spree gespeist wird und an dem man eine gemütliche Ladenzeile mit Gastronomie errichten könnte. Vor dem Roten Rathaus würde ich mir wünschen, dass ein großer Rathausplatz freigehalten wird. Auch hier könnten gastronomische Einrichtungen für Belebung sorgen. In den oberen Etagen der Bebauung sollte ein hoher Wohnanteil herrschen, sodass ein wenig Flair des Nikolai-Viertels in das neue Areal transportiert wird.
    Meines Erachtens sollte aber ein touristischer Schwerpunkt liegen, da wahrscheinlich viele Touristenströme vom Alex aus in Richtung UdL unterwegs sein werden (was ja unzweifelhaft auch heute so ist).


    An und für sich empfinde ich beide Perspektiven als gleichwertig, befürchte aber aufgrund der aktuellen Entwicklungen der letzten Jahre, dass die Planung für das Marx-Engels-Forum enttäuschen indem eine große Chance vergeudet wird und stattdessen weiter seelenlose Lüscher-Kuben entstehen. Meine größte Angst ist, dass man die Meininger/Steigenberger/Intercity/Kennedy-Haus-Blöcke vom Hauptbahnhof hierher kopiert (am besten in 2 Viererreihen). Das wäre mein persönlicher Super-GAU. Vielleicht sollte man doch lieber warten. Ich setze meine Erwartungen jedenfalls schonmal herab, damit die Enttäuschung später nicht allzu groß wird! ;)

    Für mich hat der Entwurf schon allein aufgrund der geschwungenen Form des Turms gewonnen. Obwohl ich mir auch gerne mal eine detailliertere Darstellung des ursprünglichen Entwurfs gewünscht hätte.


    Im Sockelbereich empfinde ich die wellenartige Struktur um die Fenster herum ziemlich schick (zu sehen auf Batos letztem Bild von der Projektseite). Beim Tour Total kam doch so eine Fassadenspielerei auch gut an, warum dann nicht auch hier? Obwohl ich sagen muss, dass es mir beim Tour Total überraschenderweise nicht gefällt, weil es auf mich aus einigen Perspektiven etwas..."ungewollt schief" wirkt (gerade an den Gebäudeeckkanten), aber das ist meine subjektive Empfindung.


    Wo ich mir doch etwas Sorgen mache ist das Fassadenmaterial des Upper West. Ich befürchte eine Alufassade, die dann etwa genauso (billig) wirkt wie beim Zirkus 1. Das fände ich schrecklich, obwohls wohl zum Image des Motel One passen würde, welches dort einziehen soll. Gehts hingegen doch in Richtung Naturstein, fände ich das klasse, aber so sehen die Bilder nicht unbedingt aus. Weiß da jemand etwas genaueres?

    Vollendung: Band des Bunds


    Die Berliner Zeitung berichtet heute über die geplante Vollendung des Bandes des Bundes östlich der Luisenstraße. So soll ab August diesen Jahres (zunächst teilweise) der Plattenbau am Schiffbauerdamm abgerissen werden. Ab 2016 sollen dann die Bauarbeiten für die Erweiterung nach den bekannten Plänen der Architekten Kusus + Kusus beginnen. Darüber hinaus sollen Wohnraum sowie Platz für Büros, Restaurants und Cafés entstehen. Derzeitig wird der Bebauungsplan aufgrund der 2009er Planung erarbeitet. Die Bestandsbauten, welche derzeitig von RTL, ntv und Reuters genutzt werden, sollen in die Neubaupläne integriert werden. Dazu soll auch eine neue Straße entlang des Stadtbahnviadukts gebaut werden. Im Artikel ist von einem "neuen Viertel mit großzügigen Plätzen und breiten Wegen" die Rede.


    Ich bin jedenfalls sehr neugierig und freue mich, dass diese bis jetzt ziemlich tote Ecke im Zentrum der Stadt umgestaltet wird! Klingt jedenfalls sehr vielversprechend. Auch die Ankündigung über die Schaffung von Wohnraum und Gastronomie lässt hoffen, dass sich an dieser Stelle kein Abgeordnetenghetto bildet. Einzig bei der Integration der Bestandsbauten bin ich skeptisch, wie dies dann wirken wird!


    Quelle: Berliner Zeitung: http://www.berliner-zeitung.de…eg,10809148,26558330.html

    ^ Soso, diese kleinen "Säulchen" sind dir also auch schon zu viel und forderst Zurückhaltung? Ich mag diese teilweise vertretene Ansicht nicht, dass man in der Nähe von architektonisch herausragenden Gebäuden nur noch 0815-Riegel bauen sollte, die aus ästhetischer Sicht nicht mal mit Maulwurfshügeln konkurrieren können, um "divenhaften Gebäuden" zu huldigen. Früher hat man's doch auch nicht so gehandhabt und oft ist was dabei herausgekommen, was man heute als "gelungenes Ensemble" bezeichnet. Und ein Schuhkarton mit Rasterfassaden ist von der Formensprache immer noch ein Schuhkarton, selbst wenn man hochwertige Materialien verbaut.


    Ich jedenfalls finde den Nöfer-Entwurf schön, aber auch nicht zu aufdringlich, um anderen Gebäuden die Show zu stehlen. Was die Ladenzeile und die Loggien angeht, schließe ich mich ebenfalls Camondo an! Gegenüber Staab eindeutig die schönere Alternative.