Beiträge von Camondo

    ^... Das verstehe ich nicht. Das Schloß war weder “Das“ zentrale Bauwerk, noch funktioniert die Stadt nicht ohne das Schloß, wie ich mich mehrmals unter in Augenscheinnahme der Verhältnisse dort, selbst überzeugen konnte.

    Das Schloß lag eher etwas authistisch abseits in einem großen englischen Landschaftsgarten, es nahm weder eine zentrale Stellung zu den beiden großen Stadträumen wie Circus und Marktplatz ein, noch führten große Alleen oder Sichtbezihungen aus der Stadt direkt auf das Schloß zu. Die Stadt selbst ist sehr charmant, etwas verschlafen, so wie kleine Residenzstädte es oft sind, wären nicht die Besucher ein ständiger Quell der Unterbrechung des täglichen Einerleis. Aber zu sagen, dass die Stadt nicht ohne "Das" zentrale Schloß funktioniert ist in zweierlei Hinsicht falsch.

    Ein Blick in Google Maps zeigt dies recht schnell und deutlich, auch sind dort noch die Umrisse des Schloßmauern im Gras zu sehen.

    Interessant ist die Geschichte des Schlosses und derer zu Putbus. Aber das rechtfertigt für mich nicht einen Wiederaufbau in der letzten Neoklassischen Version aus Ende des 19.Jahrhunderts. Meiner Ansicht nach ist diese Version auch nicht sehr gelungen und beißt sich sehr mit den wirklich klassizistischen Häusern am Circus.


    Zur Historie interessant:


    https://www.ruegenmagic.de/abriss-schloss-putbus.html


    Hier eine Situationsaufnahme Copyright by Google 2024, die die Lage des Schlosses im Stadtgefüge zeigt- Das Schloß befand sich genau rechts der Markierung “Schloß" vor Pergola.


    Bildschirmfoto-2024-09-20-um-10-44-29.png


    Hier der Umriss des Schlosses im Grass Copyright bei Google 2024:


    Bildschirmfoto-2024-09-20-um-10-44-55.png

    Man hätte einen eleganten Turm entwickeln können, mit abgerundeten Ecken meinetwegen, etwas organischer in der Form als diesen ich muss es leider sagen “Vierkantbolzen“. Auch wenn es Naturstein ist, so ist er mir viel zu eintönig/farbig, Da hätte man, wie es in dieser Gegend üblich ist einen durchwachsenen bis rötlichen Stein wählen können. Aber wenn's gefällt.... kann man nichts machen.

    Eigentlich bin ich ja ein Hochhaus-Fan. Aber dieser banale Trumm hier an dieser Stelle, so grobschlächtig, massig und uninspiriert finde ich einfach sehr misslungen. In Berlin okay, hier aber völlig deplatziert. Er sieht wirklich aus wie aus einer mittleren Großstadt der USA der 70er Jahre entsprungen. Erstaunlich, dass so etwas genehmigt wird.

    ^ ... ich muss ja sagen ich finde es auch faszinierend aber auch sehr schade. Was für eine Verschwendung von Material, Raum, Nutzung.

    Wenn ich mir diese Stahlstruktur so ansehe... was könnte man da alles unterbringen? Von Künstlerateliers über Lofts bis Büros. Und wie lange braucht man in Berlin um so etwas überhaupt erst zu bauen? Hier fällt es einem fast auf den Fuß und man weiss nichts damit anzufangen.

    Sehr irritierend bis merkwürdig :/


    Unnötiges Zitat des Vorposts gelöscht. Bitte nicht unnötig und keine Bilder zitieren.

    Ziegel

    Ich habe die 5-Reichsmark-Münze sehrwohl mit Prägedatum, Wertbezeichnung und Beschreibung hier eingestellt. Meines Wissens nach wurden die 2- und 5 Reichsmarkmünzen mit dem Motiv der Garnisonkirche mit und ohne Datumsangabe des Tages von Potsdam zur gleichen Zeit geprägt. Die mit Datumsangabe des Tages von Potsdam nur in 1934. Die ohne Datumsangabe auch 1935. Die Münzen waren offizielles Zahlungsmittel im III. Reich. Beide wurden nach dem Tod Hindenburgs durch Neuprägungen der 2 und 5 Reichsmarkmünzen mit dem Porträt Hindenburgs ersetzt. Diese gab es ebenso mit und ohne Hakenkreuz. Ob hier es hier ebenso wie bei dem Motiv der (Garnisonkirche mit und ohne Datumsangabe), eine Präferenz des Widerstands für die eine Version ohne Hakenkreuz existierte, möchte ich bezweifeln.

    Mit dem Hinweis, dass der von mir eingestellte link auch Informationen zu dem Fakt enthält warum es ausgerechnet diese Kirche sein sollte die zum Tag von Potsdam den Rahmen bot, habe ich lediglich daraufhinweisen wollen, dass die Umstände vielleicht nicht allen bekannt sind. Wie sich zeigt, Dir auch nicht.

    Im übrigen halte ich das Deutsche Historische Museum sehr wohl für eine geschichtlichen Einordnung betreffend, maßgebliche Quelle. Hierzu bleibt es Dir unbenommen eine andere Meinung zu vertreten. Vielleicht hast Du ja ein Problem mit Dr. Arnulf Scriba dem Autor des Textes des DHM?


    Ich finde es nur seltsam, dass in all den Jahren der Diskussion hier im Forum nie jemand mal auf diese Münzen geachtet hat. Wahrscheinlich gibt es unter Architektur-Fans wirklich nur sehr wenige bis keine Numismatiker. Dabei bieten sich gerade Münzen, Geldscheine und Briefmarken für eine sehr subtile Art und Weise der Propaganda geradezu an.

    Und die Münzen zeigen eben doch, dass es eine Vereinnahmung der Garnisonkirche zu Propagandazwecken für diesen einen Tag, gab, Entgegen der These von ErSieEs

    ^.... Ganz genau, so ist es! Und nicht anders. :saint:

    Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich hier Tabula Rasa gemacht, Soll heißen kein Neubau zur linken des Fernsehturms den scheusslichen Altbau zur rechten abgerissen und auch kein C1-Neubau der sich daranschmiegt, sondern nur die pure Ästhetik des Fernsehturmsockels wirken lassen auf diesem weiten, wunderbaren innerstädtischen Freiraum. Diese Tendenz alles vollzuballern mit scheusslichen Schachteln seien sie in sich verbogen oder verschoben ist verhängnisvoll und hat nichts mit Architektur oder Stadtplanung zu tun sondern einzig mit Planerfüllung.

    ^... Ich habe in meinem Post ganz bewußt keinen Bezug zu irgendeiner Stadt hergestellt. Dass Du das jetzt tust... nundenn..Dazu gibt es viel zu sagen, das würde den Rahmen hier sprengen. Es gibt Boulevards und es gibt Avenuen... in Paris. Prachtboulevards gibt es keine. Es sind unterschiedlich gestaltete Strassen mit Gebäuden aus verschiedenen Epochen die Älteren vorzugsweise aus dem 19. Jahrhundert, haben meist Schrägdächer, wobei das abgerundetes Dachformen mit bis zu 2 Etagen sind, die Neueren ab den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, nicht. Es gibt keine überwiegende Mehrheit an Gebäuden mit Schrägdächern in Paris. Wozu sollte das auch gut sein? Im Sommer ist's unglaublich heiss unterm Dach und es ist weniger Raum verfügbar. Die Gebäude haben meist 7-8-9 Stockwerke, so ist dieses Faktotum absolut unerheblich für einen Eindruck aus Fußgängerperspektive, anders als in Berlin.

    ^ .... so ein Unsinn! die Komische Oper hat kein Schrägdach, Das Aeroflotgebäude hat kein Schrägdach, die sowjetische Botschaft hat kein Schrägdach, das Bürogebäude des Bundestags hat kein Schrägdach, das Zeughaus hat kein Schrägdach, die wiederaufgebaute Kommandantur hat kein Schrägdach etc etc .... es ist gerade der Potpourri, ich liebe Potpourri! und der ist sogar historisch in diesem Fall, die Unterschiedlichkeit der Dachformen wie auch der Gebäudehöhen. Dass alles einheitlich zu sein hat, selbst die Baumaterialien, haben wir lediglich einer Person Anfang der 90er Jahre an entscheidender Position zu “verdanken“ . Die Stimmannschen Gestaltungssatzungen sind Schuld am gähnend langweiligen Erscheinungsbild von Unter den Linden. Es wurde Zeit, diese auszuhebeln. Nie sah die Strasse langweiliger, uninspirierter aus als heute.

    Selbst am Pariser Platz dominieren Flachdächer. Schonmal in Berlin gewesen verehrter Architektur-Fan ? 8)

    Für Dich scheint Einheitlichkeit das A und O bei der Gestaltung eines Boulevard zu sein.. da kann ich nur sagen, Reisen Reisend gucken und staunen ... lieber Architektur-Fan. Und Du musst anschliessend Deine These überdenken.

    ^... na mit Schrägdach sieht es doch genauso öde und konventionell aus wie der Kandidat links daneben. Das erinnert mich an den Kulturkampf in den 30er Jahren. “Deutsche Häuser dürfen keine Flachdächer haben, das sieht zu orientalisch aus...“ So ein Unsinn.

    Was spricht denn gegen eine Betonung der Ecke??

    ^... Danke Betonkopf von der anderen Straßenseite Unter den Linden hatten wir noch keine Ansicht. Und es springt mir förmlich ins Auge, dass es dem Gebäude und der prominenten Straßenecke ebenso, sehr viel besser zu Gesicht gestanden hätte, wenn man rechts zur Straßenecke hin, ab dem Lichthof, eine Etage draufgesetzt hätte. Oder irgendwie einen betonteren Abschluss gestaltet hätte. Sehr viel "hätte" das zeigt wie unangemessen sperrig sich das Gebäude dort präsentiert.

    Vielleicht ist ja mal eine Einordnung dieses Tages von berufener Stelle ganz sinnvoll. Nur um einer allzu individuellen Beurteilung der Geschehnisse, einiger hier, entgegenzuwirken.

    Es bleibt dabei jedem selbst überlassen wie er zu diesem Tag steht nur sollte man seine ureigene persönliche Einordnung nicht für Andere als verbindlich ansehen.

    Als neutral und geschichtlich unbefangen bietet sich hier zum Beispiel die Seite des DHM zu diesem Tag an, die zudem auch den Umstand erklärt warum es ausgerechnet diese Kirche sein musste die diesem Tag den Rahmen bot. :


    https://www.dhm.de/lemo/kapite…haft/tag-von-potsdam.html

    Es gibt Unwissenheit und es gibt fragliche Relevanz.

    ... Wie oft war Hitler dort, 1x, 2x? Er war an ganz vielen Orten, hat ja schließlich einige Jahre in Deutschland gelebt nachdem er aus Österreich zugewandert ist. Die angeblich ganz besondere Bedeutung dieser Kirche für die NS Zeit wird behauptet, ist aber zumindest für mich nicht evident. NS Rituale wurden überall in Deutschland abgehalten und bei allem Verständnis für die Potsdamer die ihrer Stadt gerne große Bedeutung beimessen wollen, sei es im Negativen, die Demokratie wäre ganz genauso abgeschafft worden wenn Hitler am geplanten Tag des Besuchs in Potsdam wegen einer Erkältung verhindert gewesen wäre.

    Die tragende Rolle Potsdams bei der Machtergreifung im Allgemeinen und des Kirchengebäudes im Besonderen dürfte gegen 0 gehen. Ich habe noch nichts gehört oder gelesen das einen gegenteiligen Eindruck macht....

    ... immer gut die Augen offen zu halten.

    Hier zum Beispiel eine 5 Reichsmark-Münze, 1934 geprägt extra mit Datumsangabe des Tages von Potsdam und Turm der Garnisonkirche. Offizielles Zahlungsmittel im III. Reich. (C) Bild von mir, Münze aus meiner Sammlung.


    drittes-reich-5-reichsmark-1934-garnisonkirche.pngupload picture

    ^^.... Sicher muß man Sorge tragen, dass die Ableitungen regelmässig gereinigt werden, ebenso, dass das Wasser bevor es in der Zisterne gesammelt wird gefiltert wird. Das sollte aber keine unbewältbare Herausforderung sein, Ich denke es ist auch sehr viel günstiger.


    ^ ... Aber sei's drum ändern kann man ja eh nicht mehr. Es gibt immer Alternativen, wir werden sehen ob die Teuerste hier, ihren Zweck erfüllt.


    Wenn ich mir was wünschen dürfte für den wiederhergestellten Gendarmenmarkt, dann die Rückkehr des historischen Café Achteck (Gußeisernes, dunkelgrünes Pissoir) an der Nord-Ost-Ecke des Platzes hinter dem Französischen Dom. Es wurde für die Bauarbeiten abgebaut, allerdings habe ich es in den Visualisierungen nicht mehr gesehen.

    ^... das Wasser kann man auch am Rand der Fläche auffangen und direkt in eine Zisterne führen. Man ist ist nicht dazu verdammt es in die Kanalisation entkommen zu lassen. Das gilt für jede versiegelte Fläche.

    ....kleinere Pflastersteine = mehr Zwischenräume = größeres Versickerungspotenzial. Hätte man eine gewisse Wölbung der Fläche vorgenommen, wie beispielsweise beim Winterfeldtplatz in Schöneberg https://de.wikipedia.org/wiki/…eldtplatz_20160504_10.jpg,

    würde das überschüssige Wasser zu den Rändern hin abfliessen und man hätte sich diesen ganzen unterirdischen Leitungsrohrekladderatsch sparen können und müsste auch nicht in 30 jähren wieder alles erneuern. ;)

    ^....Danke Johannes_9065 . Ich habe 22 Jahre um die Ecke gewohnt und fand das gesamte Ensemble bestehend aus Kathreiner-Hochhaus, Königskollonaden, die vom Alex kommend hier abgestellt wurden, ehemaliger BVG-Zentrale, Kunsthochschule und ehemaligem Alliiertem Kontrollrat, jetzigem Verfassungsgerichtshof, dem Sawade-Sozialpalast, zusammen um den ehemaligen Botanischen Garten versammelt, der wie wir ja alle wissen auch die kostbaren Rossebändiger von der ehemaligen Schlossterrasse beherbergt, als einzigartig in Berlin, Einerseits was die unterschiedlichen Architekturepochen betrifft anderseits auch wegen der versammelten Historie an einem Ort.

    Das Kathreiner-Hochhaus war immer mein spezieller Freund.

    Ich mochte die helle Travertinfassade und die gewisse Monumentalität aber auch die für Berlin nicht selbstverständliche Eleganz die das Gebäude ausstrahlt. Umso bedauernswerter der Niedergang des Ensembles der mit dem Weggang der BVG-Zentrale vom Kleistpark Anfang der 2000er jahre begann und jetzt der Leerstand dieses architektonischen Juwels. Sehr schade das zu sehen.

    ^... ach ErSiEschen, ich bin vorgestern 61 Jahre alt geworden (einer Deiner geliebten Babyboomer!), und glaub' mir, ich weiss ziemlich genau was hier mal früher vor dem Humboldt Forum stand und davor auch. Und was willst Du dann mit einer “West-Fahne“ erreichen an diesem delikaten Ort ? Dass sich die ehemaligen DDR-Bürger noch mehr untergebuttert fühlen?

    Ich dachte das wäre eigentlich geklärt. 8)

    ^... Sorry, aber für die Bundesflagge auf dem Sockel ist hier der falsche Platz wie ich bereits ausgeführt habe.

    Das AA hat selbstverständlich seine Eigene und die Europaflagge vor der Haustüre.

    Das Humboldtforum ist ein Museum und kein Gebäude des Staates.

    Und ja, Dinge wie diese muß man ”so genau“ nehmen wie Du es ausdrückst. Was Du in Deiner Freizeit oder zu Hause mit der Bundesflagge anstellst bleibt Dir überlassen. Aber der öffentliche Raum unterliegt Regeln! Eine Zuordnung kann und darf deshalb gerade nicht dem Betrachter überlassen werden.

    Es wäre jetzt sehr schön wenn man zum eigentlichen Thema zurückkehren könnte? Und das hat Nichts mit einem von Dir erwähnten ”Denkverbot“ etc zu tun.