Beiträge von Camondo

    Konstantin
    @echterberliner


    soweit ich auf euren fotos erkennen kann stehen dort nur gründerzeitbauten, historismus bestenfalls 1860 herum. was soll denn die bizarre forderung das zu rekonstruieren??? nicht dass ich gebäude aus dieser zeit nicht mögen würde, ich würde mich auch für ihren erhalt einsetzen aber nicht für eine rekonstruktion.
    ansonsten müsste ich die rekonstruktion des bayerischen viertels oder des tiergartenviertels oder.. oder... fordern.
    zugegeben abwegig.
    kann es sein, dass ihr in einem rekro-forum besser aufgehoben wäret? :)

    ^
    Die zitierte "städtebauliche Massnahme" der DDR hingegen war ein politische Massnahme.


    ich wage mal zu behaupten, dass jede größere städtebauliche massnahme auch eine politische ist, ohne geht's nicht.
    sowie auch die zukünftige gestaltung auf einer politischen ausrichtung basieren wird.
    wie ich über den ort neu nachgedacht habe kannst du gerne unter nachricht #1573
    nachlesen.


    Saxonia
    ich werde dich daran erinnern wenn du das nächste mal hier den abriss eines gründerzeitgebäudes beweinst... ;)

    million
    es geht mir keineswegs darum festzustellen wann man damit angefangen hat das ist mir völlig unerheblich. es geht mir darum die planung die realisiert wurde als gestaltete städtebauliche massnahme also als stadtplanung und architektur anzuerkennen und nicht als brachfläche wie von einigen hier. eigentlich nicht zuviel erwartet in einem architekturforum, oder?
    und immer den persönlichen geschmack schön beiseite lassen auch wenn's wehtut.

    Hier geht es aber um die *Bebauung* einiger durch Krieg und Gewalt erzeugter Brachflächen - also das genaue Gegenteil!


    das siehst du glaube ich falsch. hier gibt es seit nunmehr fast 60 jahren eine große bewusst gestaltete fläche. aber keine brache.
    auch wenn du dieses argument 1000mal widerholst wird es dadurch nicht glaubhafter. aber lassen wir dir deinen spass du wirst deine gründe haben.:nono:

    Rotes Rathaus
    ich gebe dir recht, es ist einerseits eine frage der ästhetik aber auch eine frage des gerechtwerdens der historie. ich glaube nicht, dass diese beiden fragestellungen auch nur halbwegs befriedigend zu lösen sind indem man die fläche nach altem strassenraster bebaut.
    aber es es gibt nicht nur diese beiden wege entweder oder. ich versuche den knoten von der platzfläche her aufzuschnüren.
    für mich wird an keinem anderen ort die geschichte berlins deutlicher als an diesem. für mich ist dieser ort die eigentliche mitte der stadt. er ist so konfrontativ in seinen architekturen, dass nur ein disaster zu diesem resultat geführt haben kann. aber was hilft es uns die erinnerung an das disater zu tilgen?
    die bestimmenden dominaten sind oder werden sein:
    der fernsehturm, das rathaus, das schloss, ein museum, der dom, einige hotels daneben, die marienkirche. der bahnhof alexanderplatz.
    alles was man für das zentrum einer stadt braucht.
    nun zur ästhetik.
    das wichtigste gebäude an diesem platz weil es an der langen südseite liegt, ist das rathaus. alle neuen gebäude die diesen platz umschliessen sollten sich der traufhöhe des rathausbaukörpers angleichen. das trifft auf die beiden hotelblöcke neben dem dom zu aber auch auf den plattenblock der das nicolaiviertel begrenzt. die platten an der nordseite und der rathauspassagenblock sollten fallen. und durch innovativen großstädtischen wohnungsbau erstzt werden. den plattenblock mit den arkaden neben dem rathaus stelle ich zur disposition. er hat zwar die traufhöhe des rathauses ist aber ästhetisch pikant.
    nun zur plaztfläche selbst.
    es sind ja zwei. durch die spandauer strasse getrennt.
    diese würde ich dicht machen oder unter die erde legen. wie in paris die strasse, die die tuilerien gärten unterquert.
    dann hätte man auch nicht mehr diese unsägliche teilung der fläche und könnte wirklich gestalterisch mit der fläche arbeiten.
    die tuilerien sind mir dabei ein gutes vorbild. wenn es gelingt diese fläche wirklich gartengestalterisch hochästhetisch zu entwickeln und nicht einfach als ungepflegte grünfläche verrotten lässt, die sich dann vom schloss bis zu den wasserspielen des fernsehturms erstreckt unterbrochen nur vom neptunbrunnen und der sich ins gefüge schiebenden marienkirche. wäre viel gewonnen.
    eine fläche wo die mitte der stadt erlebbar ist und auch die historie erfahrbar bleibt.
    ich wünschte mir einen pavillion der die historie dieses wichtigen platzes profund darstellen würde.


    Schlicht und ergreifend eine Frage von Kultur und gesellschaftlichem Bewusstsein.


    zerstörung mit zerstörung zu beantworten nennst du also eine frage von kultur und gesellschaftlichen bewusstsein.
    da hast du dich aber ganz schön selbst vorgeführt...


    und weil ich eine andere meinung als du habe lasse ich mir doch nicht den mund verbieten von dir.
    soviel zu kultur im weitesten sinne.

    Konstantin
    aber auch hierbei moechte ich dir widersprechen. was du als altstadt nennst und worunter ich soetwas wie die keimzelle der stadt verstehe ist eher das nicolaiviertel rund um die aelteste kirche der stadt zu suchen und coelln ist noch etwas aelter als berlin. wie auch sehr schoen auf dem bild von echter berliner zu sehen sind die dort abgebildeten haueser eher der zweiten haelfte des 19ten jahrhundert, neobacksteingotik zuzuordnen.

    Konstantin
    wir diskutieren hier die flaeche zwischen alexanderplatz und stadtschloss. ungefaehr 7/8 der von dir angefuehrten highlights befinden oder befanden sich ausserhalb dieser flaeche. insofern netter versuch.
    mkwiteaux
    die spandauer vorstadt war die ,bevorzugte' wohngegend der juedischen mitbuerger, sozusagen das berliner staedel. ich kann mir gut vorstellen, dass es deswegen keinerlei erwaehnung gefunden hat.

    tel33
    in bezug auf paris blendest du leider voellig aus, dass bereits mitte des 19ten jahrhunderts baron eugene haussmann das mittelalterliche paris zugunsten der planung die wir heute als so schoen und nachahmenswert empfinden, plattgemacht hat. niemand wuerde auf die abwegige idee kommen die breiten boulevards, avenuen etc. einzureissen um enge verwinkelte und dunkle gaesschen wiedererstehen zu lassen.
    nehmen wir einmal an diese engbebaute flaeche zwischen alex und schloss waere nicht dem krieg und seinen folgen zum opfer gefallen... ich kann mir gut vorstellen, dass sie dann irgendwann der speerschen gigantomanie geopfert worden waere und wenn nicht das, dann waeren sie in den 50er jahren oder was weiss ich, den gesetzen des marktes zum opfer gefallen.. zumal die gebauede keinesfalls herausragende architektur sondern eher aermlich und fast schon sehr bescheiden fuer die innenstadt einer hauptstadt daherkamen.