Beiträge von Camondo

    … eine furchtbar trostlose und finstere Kiste die mehr an die „unangenehmen“ 30er Jahre erinnert als an die swinging 20ties. Dass dafür eine Grünfläche mit großen alten Baumbestand verschwinden musste ist eine andere Geschichte. Ein ganzer Block in diesem Brutalo-Stil ist to much und erschlägt einen.

    … vielleicht sollte ich kurz ausführen wie ich zu meiner Aussage, dass es >in diesem Kiez eh schon zu viele Eigentumswohnungen gibt<, gekommen bin. Bevor man sich hier an den Kragen geht oder wieder Forenauszeit nehmen muß.

    Ich habe bevor ich Berlin verlassen habe, 2021, gut und gerne 26 Jahre in diesem Kiez hier am Kleistpark, gewohnt, als Mieter. Nachdem lange Zeit absoluter Sillstand vorherrschte, Mitte der 90er Jahre bis ca. 2010, tat sich dann so einiges im Kiez. auch wurden endlich ein Paar Neubauten errichtet. Der Kiez wurde attraktiv und attraktiver, Mietwohnungen wurde seinerzeit noch zu Schnäppchenpreisen verhökert und in Eigentumswohnungen umgewandelt. Ganze Häuser hatten nach der Modernisierung eine völlig andere Belegung da die alten Mieter durch Eigentümer nach und nach ersetzt wurden, da diese sich die eigene Wohnung nicht zurückkaufen konnten weil der Preis viel zu hoch war. Der Kiez hat sich in diesen Jahren sehr verändert. Ich will nicht werten ob zum schlechteren oder besseren. Aber es war nicht mehr der Kiez von zuvor. Mit meiner Aussage wollte ich auf genau das hinweisen, dass es sehr wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Miet- und Eigentumswohnungen zu wahren. Diversität ist das was einen Kiez ausmacht, ihn lebenswert macht.

    ich habe gerade gesehen dass mein Post von zuvor ins Off verschoben wurde, somit hat sich das dann erledigt. Wie so oft. Und ich möchte anfügen, dass ich nicht damit einverstanden bin, wie hier von Moderatorenseite, agiert wird.


    Die nachfolgenden Beiträge zum Thema Mieten vs. Eigentum befinden sich nun in der City-Lounge. Und nicht im Off.

    Ich denke eine wirtschaftliche Revitalisierung und Erweiterung des ICC mit zum Beispiel einem Hotel- oder Wohnturm wie es Kleihues & Kleihues in etwa hier projektieren:


    https://kleihues.com/vorschlag…e-zukunft-des-icc-berlin/


    kann nur anheim gehen mit einem völligen Umbruch der weiteren Umgebung des ICC.

    Hierzu zähle ich die angedachten Pläne für einen neuen City-Zugang West, die Umgestaltung des Oympiageländes, eine weitere Aufwertung des Messegeländes, wie auch die Weiterverfolgung der Erweiterung des rbb, wie hier schonmal vorgestellt und diskutiert. Nur in einem gänzlich umgekrempelten und auf Vordermannn gebrachten Umfeld wird sich das wirtschaftlich rechnen lassen.

    Auch Christoph Langhof hat hier interessante Visualisierungen zu Westkreuz und Avus-Umbauuung im Zuge der Senatsinitiative Berlin 2030 geliefert:


    https://entwicklungsstadt.de/w…ausquartier-am-westkreuz/

    … und Architektur-Fan , um Deine Frage irgendwie zu beantworten ob das ICC im Bereich der Messe- Architektur einzigartig oder modellhaft ist. Du siehst selbst, irgendwie ging es beim Bau des ICC wohl nicht in erster Linie um diese Fragestellung. Es war wohl viel mehr eine politische, wie auch beim Palast der Republik. Wir haben in Deutschland nicht sehr viele Gebäude dieser Größenordnung, dieser Epoche (70er Jahre) und mit diesem geschichtlichen Hintergrund. Das sollte man bei allen zukünftigen Planungen bedenken. Hierzu braucht es allerdings keinen Weltkulturerbe-Status. Nichtsdestotrotz,, das Raumschiff ist Kult!

    ^ … Sorry, aber mit der inhaltlichen Bewertung hier, des ICC gehe ich nicht konform. Eine historisch zeitgeschichtliche Einordnung hast Du Dir gespart somit versuche ich es einmal, damit die Geschichte dieses einmaligen Gebäudes nicht ganz ins Lächerliche abgleitet.

    Man muss sich nurmal die Entstehungszeit des ICC im damaligen Berlin vor Augen führen um zu verstehen wie es zu dieser grandiosen und in Deutschland einmaligen Architektur gekommen ist.

    Die 70er Jahre, Berlin war in eine Ost und eine Westhälfte geteilt. der Ostteil war die Hauptstadt der sozialistischen DDR. Der Westteil eine von drei Besatzungsmächten künstlich am Leben gehaltene Insel des Westens inmitten der DDR, auch das Schaufenster der westlichen Wirtschaftsleistung und hochsubventioniert.

    In Ost-Berlin wurde nach Jahrzentelangen Planungen und Projektierungen 1976 der Palast der Republik eröffnet, das Glanzstück schlechthin der DDR Bauleistung dieser Epoche, welches neben 2 riesigen multiple veränderbaren Sälen für Großveranstaltungen, etlichen Restaurants, Orten des Vergnügens wie Bowlingbahnen etc. auch die Volkskammer, das Parlament der DDR, beherbergte. Zusammengefasst ein Gigantisches Multiplex- Gebäude inmitten des Ost-Berliner Zentrums anstelle des in den 50er Jahren abgeräumten Berliner Stadtschlosses.

    Dies konnte natürlich im Westteil nicht unbeantwortet bleiben. Die Kongresshalle im Tiergarten, schön und gut ein Bau aus den 50er Jahren ein Geschenk der amerikanischen Besatzungsmacht, konnte da nicht mithalten.

    1979 eröffnete also das westliche Pendant dieses gigantische silberglänzende Raumschiff am Messegelände und natürlich übertraf es die Kapazität des östlichen Gegenspielers.

    Die Westberliner waren mords stolz auf ihr ICC. Und viele haben dort Konzerte, Kongresse und andere Veranstaltungen genossen.

    Berliner Architekturgeschichte seit den späten 50er Jahren ist nur unter dieser Prämisse der gedoppelten Konkurrenz verständlich. Das ICC ist damit einmalig , erhaltens- und schützenswert.

    Die meiner Ansicht nach falsche Entscheidung, den Palast der Republik im Ostteil der Stadt einfach abzureissen um ein Gebäude aus einer viel früherern Zeitschicht am selben Ort zu errichten, kann nicht rechtfertigen auch dieses Gebäude, das ICC, der Abrißbirne, zu opfern. Und vorgeschobene wirtschaftliche Gründe erst recht nicht. Ich habe gesprochen.

    ^ … völlig d‘accord. Bis auf den Umstand, dass wir heute unter der Prämisse des Klimawandels und der damit verbundenen Erwärmung der Innenstädte, unsere Innenstädte nicht mehr so bauen können wie in der Renaissance, no?

    … ergänzend zu meinem vorherigen Beitrag möchte ich noch anmerken, daß man vielleicht wirklich abwarten sollte, wie sich das Ensemble entwickelt. Bäume und Gärten brauchen Zeit um sich zu entfalten. Und am Rand finde ich große Bäume angemessen.

    Vielleicht, und ich habe einige Zeit gebraucht, um das zu erkennen, ist es eher dieses recht dominant und für meinen Geschmack zu grobe Raster, das hier den Maßstab vorgibt, das irritiert. Meiner Erinnerung nach war es vor der Neuverlegung keineswegs so dominant wie jetzt. Ich hatte es schon einmal geschrieben, wahrscheinlich wäre ein stinknormales Berliner Pflaster in Fischschuppendesign, dieses mit den Bögen, Ihr wisst schon, die bessere Wahl gewesen. Einfarbig anthrazit- farben, wäre es nicht in Konkurrenz zu den historischen Gebäuden getreten, die sich jetzt ein wenig wie auf einem Schachbrett ausmachen.

    ... Die wenigen Gebäude dieser Kategorie, die es in Berlin gibt, sollten weder durch Bauplanen noch durch großkronige Bäume verdeckt werden.

    ... da muss ich Dich leider enttäuschen, werter Architektur-Fan .


    Laut diesem Artikel auf SPON und der Umweltverwaltung Berlin:

    https://www.spiegel.de/panoram…42-4b4f-9760-ad0a28a3452d


    .... wurden am Rand des Gendarmenmarktes bereits japanische Bäume gepflanzt, die eine Krone von bis zu 18 Metern Durchmesser im ausgewachsenen Zustand erreichen werden. Und sie sollen sehr hitzeresistent sein.

    ^ … was jetzt aber auch nicht so negativ zu bewerten ist. Berlin hat schon viel zu viele „Torsituationen“. Wichtig ist es jetzt Cluster und Verdichtung zu erreichen. Das benachbarte Fanny Zobel str. - Projekt (Agromex) läßt leider immer noch auf sich warten. Eigentlich ein Unding nach fast 20 Jahren …

    … vielleicht ist das Kind ja noch nicht ganz in den Brunnen gefallen.

    Mit Farbe könnte man hier noch gestalterisch gegensteuern. In Berlin nennt man die Farbe der EG-Geschosszone, ˋSchlimmeaugenwurst´, soll heißen irgendwas in Richtung Blutwurst. Ich könnte mir ein dunkles blau bis blaugrün vorstellen, das auch gut mit der Farbe der Verglasung harmoniert. Oder man verkleidet das EG nachträglich mit Kupferblechen, die irgendwann mal in zehn Jahren schön grün korrodieren wie der Michel, oder man nimmt gleich künstlich korrodierte Kupferbleche. Wahrscheinlich alles günstiger als jetzt die ganze bestehende Verkleidung wieder zu demontieren.

    jan85


    … immer wieder zum Schmunzeln anregend Dein fast lobbymäßiges aus- und zurechtbügeln bei bestimmten Themen. ;) nicht böse gemeint.

    Aber ich denke bei der Beurteilung die Schädlichkeit von Schwerdiesel also dem Diesel der von Schiffen verbrannt wird und dem normalen Fahrzeugdiesel liegst Du etwas daneben.

    Schiffsdiesel, insbesondere Schweröl, ist deutlich umweltschädlicher als der Dieselkraftstoff, der in Automobilen verwendet wird. Schweröl, enthält bis zu 3,5 Prozent Schwefel, was das 3500-fache des Grenzwerts für Tankstellen-Diesel beträgt. Dies führt zu erheblich höheren Emissionen von Schwefeldioxid und anderen Schadstoffen im Vergleich zu Diesel für Fahrzeuge .

    Die Verbrennung von Schweröl verursacht somit eine wesentlich stärkere Umweltbelastung, insbesondere in Bezug auf Feinstaub und Rußemissionen. Der Einsatz von Dieselpartikelfiltern in Schiffen könnte die Emissionen erheblich reduzieren, aber diese Technologie wird derzeit nicht flächendeckend eingesetzt .

    Zusammengefasst ist Schiffsdiesel aufgrund seines hohen Schwefelgehalts und der damit verbundenen Emissionen erheblich schädlicher für die Umwelt als der Dieselkraftstoff, der in Automobilen verwendet wird.

    Ich weiß nicht was es da abzuwarten gäbe um zu handeln. Zumal die freundlich aussehenden Schiffchen auf der Spree in Stoßzeiten wie die Perlen auf der Schnur hintereinander herfahren. Der Schadstoffausstoß wird hier wohl dem Autoverkehr zugerechnet oder wie?

    …. Weil ja bald wieder Saisonstart ist bei Kreis und Stern und den all den Anderen Berliner Reedereien die mit ihren mit Schwerdiesel betriebenen Ausflugsboten die Berliner Luft verpesten.

    Hier ein Artikel aus SPON, der zeigt wie das Problem in Amsterdam angegangen wird. Ab April sind nur noch Schiffe mit Elektro- oder Wasserstoffantrieb auf Amsterdams Kanälen gestattet.

    Da sollte sich Berlin mal ne große Scheibe von abschneiden.


    Hier der link zum freien Artikel:

    https://www.spiegel.de/panoram…041?sara_ref=re-so-app-sh

    ^ … wie schon Oranien in seinem Post bemerkte, ich habe auch mit etwas Anderem gerechnet. Warum ist das Glas jetzt blau und nicht neutral oder amber? Wo ist der zur Straße hin orientierte Arkadengang geblieben? Fazit, in der Visu sah´ es attraktiver weil irgendwie anders, behaglicher aus. Jetzt ist es ein Eisschrank geworden.

    All diese kleinen Dinge die mich seinerzeit zu einem „wow“ veranlasst haben, weg.

    So bleibt von meiner Seite nur ein o.k. Nichts was sich irgendwie vom anderen Einerlei absetzt.

    ^ …. Ich kann jetzt auf Anhieb keine entscheidenden Veränderungen am Äußeren des Gebäudes feststellen.

    Somit wird das neue Konzept wohl eher im inneren des Gebäudes zum tragen kommen. Schön allerdings wenn das EG geöffnet wird, für Gastronomie oder was auch immer.

    …. Ich bin ehrlich gesagt etwas überrascht. Auf eine solche Gestaltung war ich nicht gefasst. Die Lisenen erinnern mich sehr an das alte WTC in New York:

    http://www.axxio.net/highrise/NewYork/wtc/beispiel-wtc.htm

    … nur weniger elegant. Dadurch, dass die Lisenen sich pro Segment nur dreimal auffächern wirkt es sehr orientalisch. Vielleicht wäre es besser gewesen hier einen kleineren Maßstab zu wählen, sodaß sich die Auffächerung doppelt so oft ergibt und dadurch auch etwas dezenter daherkommt.

    Auch sonst sehe ich eine zu Große gestalterische Nähe zum Nachbarn links was besonders bei der Fernwirkung auffallen wird.



    ... Alle drei zugleich die selbe Anmutung, das lässt keinen Zweifel mehr zu ... ;)

    Für mich ist das eine ganz nette begehbare Dekoration eines Hotelatriums, mehr aber auch nicht. Und erst recht nichts was man mit dem Supertree-Hain etc. anderswo vergleichen müsste. Es sieht auch irgendwie ziemlich 90er aus aber dadurch passt es wieder zur Architektur.