Beiträge von PrunusSerrulata

    Projekt: Neubau Zwickauer Stadtarchiv


    Entwurf: Krämer und Partner
    Bauträger: Stadt Zwickau


    http://www.freiepresse.de/DYNIMG/82/99/4888299_W300.jpg
    Quelle: http://www.freiepresse.de/LOKA…rchivs-artikel9067420.php


    2013 wurde von zwei unabhängigen Ingenieurbüros festgestellt, dass die historische Regalanlage im Ostflügel des Städtischen Museums nicht mehr tragfähig ist um die Bestände der Ratschulbibliothek und des Stadtarchivs aufnehmen zu können. Seit diesem Zeitpunkt ist die Sammlung nur noch von Mitarbeitern der beiden Institutionen begehbar.
    Jetzt sollen zumindest die Bestände des Archivs ein neues Zuhause bekommen. An der Audistraße in Pölbitz soll dieser Neubau das künftige Zentralarchiv werden. Die Bausumme wird momentan angegeben mit 15 Millionen Euro. Der Stadtrat hat dem Bau bereits zugestimmt (mit Ausnahme der AfDler :nono:)

    Insgesamt gibt es momentan 3 Zugänge. Der Haupteingang ist auf Westseite und ist gut erkennbar auf dem 3. Bild von dwt. Ein zweiter Zugang (Notausgang) befindet sich auf der Nordseite, wie von Hannes beschrieben, über eine Treppe hinter der Zufahrt erreichbar. Der Eingang für die Gastronomie im Erdgeschoss befindet sich auf der Ostseite über einen Flachbau.
    Und wie schon gesagt war letzterer auf der Straßenseite geplant, innerhalb des Erkers der auf den Bildern noch eingerüstet ist.

    Als kleine Anmerkung nebenbei, für die Carolastraße 5 bestehen keinerlei denkmalpflegerische Anforderungen. Man hätte aus dieser Sicht durchaus die Terrasse auf die Straßenseite verlegen können. Jedoch war dies bauphysikalisch und statisch nicht tragbar.
    Auch der straßenseite Eingangsbereich sollte ursprünglich anders aussehen und einen Zugang direkt in der Südfassade erhalten. Ob das noch realisierbar ist wage ich zu bezweifeln.

    Einzeln betrachtet finde ich das Bauwerk optisch ansprechend und durchaus gelungen. Auf mich wirkt es auf eine Art, die ich "amerikanisch" nennen würde. Liegt anscheinend an der rot-braunen Farbe, denn der Kollhoff-Tower wirkt auf mich auch so.


    Allerdings, wenn man es in seinem näheren Umfeld betrachtet, fällt doch das ein oder andere Detail auf, welches das Objekt nicht perfekt macht. Da ist zunächst die Nähe zum neuen Rathaus. Durch dessen Turm wirkt die Spitze der Kirche winzig, trotz ihrer Höhe von 50 Metern.
    Zudem kommt die Bebauung entlang des Rings. Auf dem Bild von Stahlbauer ist zu erkennen, dass hier einst eine Reihenbebauung gestanden haben muss, da die weißen Giebelwände völlig kahl sind. Es wirkt so, als hätte man da etwas ausgeschnitten und etwas anderes eingefügt, das überhaupt nicht dazu passt. Hätte man nicht den Turm zum Wilhelm-Leuschner-Platz hin ausrichten können? Dann wären die Traufhöhen wenigstens annähernd gleich geblieben. Aber die Ausrichtung ist bei Sakralen Gebäuden auch ein Thema für sich ;)


    Projekt 3: Sanierung und Neubau des Neumarktes


    Entwurf: Architektur Tragwerk
    Bauträger: ZWG


    http://www.freiepresse.de/DYNIMG/51/63/4805163_W620.jpg
    Quelle: freiepresse.de/LOKALES/ZWICKAU/ZWICKAU/2015-wird-auch-der-Westen-schoen-artikel9004296.php


    Nachdem die Verkaufscontainer und die Parkfläche auf dem Neumarkt modernisiert worden sind, ziert ein Bauzaun den westlichen Teil des Platzes. Für diesen Bereich hat die Zwickauer Wohnungsbaugenossenschaft ganz besondere Pläne und ließ erste Visualisierungen von Neubauten veröffentlichen. Als Quasi-Pendant zum Neumarkt-Karree soll hier ein Ensemble von 5-geschossigen Wohnbauten entstehen. Dazu sollen der Flachbau zwischen Neumarkt und der ehemaligen Puschkinschule sowie das Gebäude der Bosestraße 33 (im Bild das graue Gebäude mit schwarzem Walmdach) saniert werden. Die Bausumme wurde mit knapp 7,5 Millionen Euro kalkuliert.


    Aus meiner Sicht das vielversprechendste der drei Projekte. Zum einen, weil der Flachbau wirklich eine Aufwertung verdient hätte und von Anwohnern mehr oder wenige als „Schandfleck“ betrachtet wird. Zum anderen allerdings auch, weil die geplante Wohnbebauung wesentlich bessere Voraussetzungen hat, als das Neumarkt-Karree. Die Wohnungen liegen nicht unmittelbar an den Straßenbahnschienen und sind von den häufig frequentierten Bereichen weitgehend abgeschottet. Die Innenhöfe haben tatsächlich das Potential einer „ruhigen Lage“. Außerdem sind die angestrebten Mietpreise im akzeptablen Bereich.

    Projekt 2: HBK-Ärztehaus
    Entwurf: S&P Sahlmann
    Bauträger: Heinrich-Baun-Klinikum


    http://www.hitradio-rtl.de/uploads/pics/%C3%84rztehaus.png
    Quelle: hitradio-rtl.de/top-aktuell/lokal/abriss-der-puschkinschule-fuer-kuenftiges-aertztehaus-rentabler-1074985


    Das am Neumarkt gelegene und denkmalgeschützte Gebäude der ehemaligen Puschkinschule soll abgerissen werden. Die Schüler beziehen seit geraumer Zeit die Hallen des ehemaligen Pestalozzi-Gymnasiums in Pölbitz.
    An dieser Stelle plant das Heinrich-Braun-Klinikum ein Ärztehaus zu errichten, welches sich am Bild der Schule orientieren soll. Als Sieger des Wettbewerbsentwurfs ging das Büro S&P Sahlmann hervor, dessen Visualisierung oben dargestellt ist. Als geplanter Baustart wird der Sommer 2015 ins Auge gefasst.


    Mal abgesehen davon, dass die Visualisierung so ausschaut als hätte sie ein Praktikant am Freitagnachmittag noch schnell fertig gerendert, empfinde ich diesen Entwurf als alles andere als gelungen. Zwischen der bestehenden Sporthalle der ehemaligen Schule und dem Neubau soll eine Zufahrt für Angestellte und Patienten geschaffen werden. Da frage ich mich, wie das realisiert werden soll, ohne massiv in das derzeitige Straßennetz einzugreifen ist mir schleierhaft. Die Gleisbetten von gleich 2 Straßenbahnlinien müssten herausgenommen und versetzt werden um eine straßenseitige Anbindung zu ermöglichen. Allgemein finde ich es schade, die Linie zwischen Sporthalle und ehemaliges Schulgebäude aufbrechen zu wollen.


    Darüber hinaus wundert es mich, dass nicht der Entwurf von Krämer und Partner aus Zwickau gewonnen hat. Bei deren Erfahrungen im Krankenhausbau sowie Referenzen für die Kliniken Heinrich-Braun und Paracelsius hätte ich fest darauf gewettet.

    Ich nutze diesen Beitrag einfach einmal, um den Stand der Planung für den Zwickauer Neumarkt zu aktualisieren. Insgesamt sind, neben dem „Neumarkt Karree“ noch zwei weitere größere Projekte in der Planungsphase.


    Projekt 1: Neumarkt Karree


    Entwurf: Architektur Concept
    Bauträger: Projektgesellschaft Neumarkt-Karrree
    Vertrieb: Schütz-Beratung


    http://neumarkt-karree-zwickau…inhalte/home/nkz_home.jpg
    Quelle: neumarkt-karree-zwickau.de
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    Wie von Saxionia oben beschrieben sollte der Baustart im Frühjahr 2014 erfolgen. Nach einer Pressemitteilung vom 16.Oktober 2014 wird dieser wahrscheinlich auf 2015 verschoben. Ob sich dieser Termin jedoch verwirklichen lässt, wage ich einmal zu bezweifeln. Grund dafür ist, dass das Vorhaben selbst noch nicht einmal in der Genehmigungsphase ist und diese erst konkretisiert werden soll, sobald genug Mieter/Käufer gefunden worden sind. In Bezug auf die Wohnungsobjekte sehe ich hier keine realistischen Chancen. Quadratmeterpreise, welche die 10-Euro-Grenze überschreiten, werden in Zwickau, betrachtet man zumindest den derzeitigen Mietspiegel, auf wenig Akzeptanz stoßen. Jene Bewohner, die über die entsprechenden finanziellen Mittel verfügen, sind darüber hinaus bestens über den „Zustand“ des Neumarktes informiert. So hervorragend die Lage und Umgebung des Karrees auch in den Prospekten beschrieben wird, sie ist es momentan einfach nicht. Vor der Haustür das Gleisbett und eine Haltestelle der Straßenbahn. Umliegende Kneipen mit, vorsichtig ausgedrückt, weniger niveauvollem Kundenklientel. Vom Konzept des Studentischen Wohnens kaum zu sprechen.


    So sehr ich den Entwurf auch mag und ich mir an dieser Stelle eine derartige Bebauung wünsche, für das Projekt sehe ich, zumindest innerhalb der nächsten Jahre, keine Zukunft. Zwickau ist leider nicht Leipzig oder Berlin :nono:

    Nach fast 9 Monatigem Baustopp werden nun die Sanierungsarbeiten der Carolastraße 5 wieder aufgenommen werden können. Anscheinend ist die Prüfung der Standsicherheit nun abgeschlossen, sodass der Fertigstellung des neuen Dachgeschosses im Grunde nichts mehr im Wege steht.
    Nach Unstimmigkeiten zwischen Bauausführung und Berechnung der Standsicherheit hatte das Bauamt im Januar diesen Jahres die Baustelle dicht gemacht und das oberste Geschoss versiegelt.