Beiträge von D.T.68

    Die Nachkriegsarchitektur hat nichts brauchbares zu Stande gebracht und Städte großflächig verhunzt.


    Schaue dir die Fotos der im Krieg zerstörten Städte an! Aus dem nichts haben die Trümmerfrauen und Männer in kürzester Zeit wieder bewohnbaren Wohnraum erschaffen, ohne große Hilfsmittel. Sie haben es geschafft, aus den Trümmerfeldern der zerstörten Städten wieder funktionierende Stadtstrukturen zu bauen. Aus dem nichts, oft mit bloßen Händen wurde die Infrastruktur wiederhergestellt!...Hut ab vor solchen unfassbaren Leistungen! ...Und nun kommt 70 Jahre später jemand daher und behauptet:

    Die Nachkriegsarchitektur hat nichts brauchbares zu Stande gebracht und Städte großflächig verhunzt.


    Wie kann man die Menschen dermaßen beleidigen!?

    ^ Da wir beide uns (hoffentlich) wieder beruhigt haben, hat die Diskussion wieder einen Sinn.

    Die Gebäude können doch einfach nichts dafür, ob, und wenn ja, für was für eine falsche oder richtige Gesinnung sie standen, oder? Darf man ein solches Gebäude desswegen nicht erhaltenwert finden, einfach nur so aus rein ästhetischen und geschmacklichen Gründen?


    Da sind wir doch einer Meinung! Ich bin 1968 geboren und habe die Nachkriegszeit nicht erlebt. Aber ich glaube in der Tat, dass einige damals wirklich dachten, mit dem abschlagen von historistischen Fassaden könne man sich symbolisch von der alten großdeutschen Denkweise bewusst loslösen. Wie ich schon schrieb, aus heutiger Sicht war diese Denkweise m.E. jedoch absolut falsch. Ähnliches konnte man in der jüngeren Geschichte in Berlin beobachten: Hier waren viele betroffene Bürger froh, dass Gebäude der DDR - wie etwa der Palast der Republik - abgerissen wurden, da diese für sie symbolisch für den Unrechtsstaat standen.


    Aber ganz unpollitisch gesehen, kann man Gebäude aus der Gründerzeit einfach schöner finden, als viele 50er/60er, auch wenn diese mittlerweile vielleicht länger stehen als es die alten Gründerzeitler bis zu ihrer vernichtung taten


    Ich habe doch mie behauptet, dass man Gründerzeithäuser nicht schön finden kann. Ich selber finde diese Gebäude ebenfalls schön! Wie ich ebenfalls schon schrieb, bin ich froh über jeden restaurierten Altbau in Köln! Ich bin für den Erhalt von Altbauten - egal aus welcher Epoche!

    Roonstraße

    Handelt es sich hierbei eigentlich auch um einen "erhaltenten" Altbau?


    Schwer zu sagen. Es gibt ein Foto aus den 70-ern:
    http://www.bilderbuch-koeln.de…r_stadt_historisch_105723
    Auf der verlinkten Postkarte kann man vom Gebäude (befindet sich am linken Rand) leider nicht viel sehen.
    Wen man sich jedoch die Deckenhöhe und die Fensteröffnungen anschaut, handelt es sich wahrscheinlich um einen Altbau.


    ^^ Über das Gebäude an der Aachener Straße ärgere ich mich auch schon seit langem. Ich wohne um die Ecke und komme fast täglich daran vorbei. Auch die Gestaltung des kleinen Platzes ist verbesserungswürdig. Hier ein Foto aus den 1960-ern:
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/102484#105847
    Aus dem Haus könnte man durchaus wieder ein Schmuckstück machen.


    Nebenan gibt es ein Beispiel einer Reko von Fassadenfiguren, die zwar gut gemeint war, deren Ausführung jedoch m.E. nicht so gelungen ist.
    https://www.google.de/maps/pla…3dc5d1:0x5779f45e8d9abdb3
    Die Figuren wirken unfreiwillig komisch.

    Ich persönlich finde es Schade das von den Rekonstruktions "Gegnern" selbst aus Architektur ein Politikum gemacht wird. !


    Wer macht den daraus ein Politikum? Wenn ich mir die Kommentare durchlese, sind es in der Regel die Reko-Befürworter, die mit unsachlichen Behauptungen und oft pauschalen Äußerungen ein Politikum beginnen:
    - Reko-Befürworter werden angeblich in die rechte Ecke geschoben.
    - Die größte Zerstörung kulturellen Identität erfolgte duch die Nachkriegsmoderne.
    - Der Denkmalschutz ist nur an die Nachkriegsarchitektur interessiert.
    Sätze wie "das kann mon doch nicht ernsthaft schön finden" sind auch nicht förderlich für eine gute Diskussion.
    Wenn hier jemand vorgeben will, was schön ist und was nicht, und das zum Allgemeingültigen erhebt, ist das in deinen Augen OK?
    Niemand sollte sich anmaßen vorzugeben, was paschal gut oder schlecht ist! Man muss die künstlerische und architektonische Bereiche möglichst differenziert betrachten. Liege ich da so falsch?

    Euch möchte ich auf den Weg geben, das die Geschichte einer 2000 Jahre alten Stadt auf Dauer nicht nur in den 50/60ern und deren Bausubstanz gelebt und gezeigt werden kann!


    Auch hier wieder die Einteilung in ihr (Reko-Gegner) und wir (Reko-Freunde)! Schwarz oder Weiß! Es gibt aber Architekturinteressierte, die Moderne UND Altbauten bzw. Rekos schön finden und befürworten - dazu gehöre auch ich.
    Zu den 2000 Jahren Stadtgeschichte: Wer hat denn dafür gesorgt, dass in Köln ein Großteil dieser Geschichte bereits Ende des 19. Jhd. vernichtet wurde? Wie oft habe ich hier schon geschrieben, dass durch den Historismus jahrhunderte alte Kulturgüter zerstört wurden, und nicht durch die Nachkriegsmoderne. Nach dem Krieg wurden zwar einige Gründerzeithäuser bewusst abgebrochen bzw. entstuckt, jedoch muss man hier berücksichtigen, dass das eigentlich keine Altbauten waren, da sie max. 50 - 60 Jahre alt waren (viele Häuser der Nachkriegsmoderne sind mittlerweile schon älter). Dew Weiteren waren für einige die Historistischen Gebäude (die wie gesagt noch keine Altbauten waren) ein Symbol für das großdeutsche Denken. Aus heutiger Sicht war diese Denkweise m.E. jedoch falsch.

    Ich habe allgemein geschrieben, und noch mal, auch in meinem von Dir zitierten Satz steht nicht von 'hier in diesem Forum


    Fakt ist, die Aussage kam von dir hier in diesem Forum! Und in diesem Forum haben m.E. solche Aussagen nichts zu suchen.


    Also wenn für Dich das Dom-Hotel ein Klotz ist, was ist dann Dein Vorschlag dafür? Du hättest es lieber weg? Aber auch Dir muss doch klar sein, dass stattdessenen in Köln niemals die 'ganz alte' kleinteilige Bebauung wieder erstellt werden würde!? Da würden wir nur einen weitern furchtbar(en) modernen Klotz für bekommen.


    Schade, dass du meine Kommentare nicht in gänze liest! Ich erlaubte mir zu gestehen, dass ich bei dem Thema keine Antwort parat habe, was ich vom Dom Hotel halte! Ich habe weder geschrieben, dass das Hotel abgerissen werden sollte, noch komplett rekonstruiert. Bitte kein schwarz-weiß-Denken.


    PS: warum reitest Du so auf der 'Gesinnungsgeschichte' rum, und gehst nicht auf meine Probleme...


    Weil ich dieses unsinnige Gerede, dass man als Anhänger von Rekos angeblich in die rechte Ecke geschoben wird, nicht mehr hören bzw. lesen kann!


    ... und gehst nicht auf meine Probleme bzgl. der modernen Wohnarchitektur ('Grüner Weg') ein. Das kann man doch nicht ernsthaft schön finden, oder?


    Weil du ein Problem hast, haben dann automatisch alle ein Problem?


    Ja, ich finde den Grünen Weg gelungen und die Gebäude schön!


    Was sollen solche Sätze wie "das kann mon doch nicht ernsthaft schön finden"? Damit gibt du also vor, was schön ist und was nicht? Du bist das Maß aller Dinke? Nur weil du es nicht als schön empfindest, heißt es nicht, dass alle so empfinden. Ich würde meinen Geschmack NIEMALS als die Allgemeingültige hinstellen! Wie anmaßend wäre das denn?


    Da es mittlerweile für mich keinen Sinn mehr hat mit dir zu diskutieren (da du ja sowieso nur deine Meinung gelten lässt) beende ich den "Dialog"! Schade ist nur, das ich nicht rüberbringen konnte, dass manche Sachen differenzierter betrachtet werden sollten. Wenn man allerdings solch festgefahrenen Ansichten hat wie du, und anderer Meinungen nicht zulässt, was soll dann dieses Architekturforum bringen?

    D.T.68: Ich habe nie behauptet, dass es hier in diesem Forum Kommentarte bzgl. einer braunen Gesinnung gäbe, wenn man den Historismuss als Baustiel mag, desswegen weiß ich nicht, warum ich hier in diesem Forum danach suchen sollte!?.


    Äh..und warum schreibst du dann in diesem Forum folgendes?:

    ..wird man als Freund von Rekos und der Bauweise der 1880er-1930er Jahre leider immer recht schnell in eine rechte, bräunliche Ecke gestellt,


    Hier ein weiterer Kommentar in diesem Forum, der in die selbe Richtung geht:

    Der Antisemitismusvorwurf oder der Vorwurf, "rechts" zu sein, ist eine Art Diskursknüppel linker Gutmenschen, die alles denunzieren, das ihr Lügensystem erschüttert. In dieser Atmosphäre des Gesinnungsterrors und der Meinungspolizei ist solch eine Teilrekonstruktion natürlich schwer vorstellbar.


    ....

    Dann schreibst Du, dass Du Dich über jeden Altbau freust, der denkmalschutzgerecht saniert wird, gleichzeitig sprichst Du vom Dom-Hotel abwertend als Klotz, wobei Du bzgl. des Domhotels Deine erste Antwort ja auch noch mal geändert hast ;). ICH sehe hier einen Wiederspruch


    Grundsätzlich stehe ich jeder Restaurierung (egal ob Altbau oder Nachkriegsmoderne) positiv gegenüber. Aber es gibt Dinge, die müssen etwas differenzierter betrachtet werden! Alles nur Schwarz-Weiß zu sehen, ist in der Architektur m.E. falsch. Meinungsänderungen bzw. geänderte Sichtweisen müssen sogar möglich sein, ansonsten hätten Foren wie diese keinen Sinn! Die Kommentare "andersdenkender" sollten neue Denkanstöße zulassen und einen ermöglichen, die Sichtweise ggf. zu ändern. Widersprüche bleiben da nicht aus! Das Dom Hotel ist für mich ein solcher Bau. Das Dom Hotel ist einfach ein Klotz, wenn man bedenkt, welche kleinteilige Bebauung dafür abgerissen wurden. Bis heute weiß ich nicht, was ich von diesem Gebäude halten soll. Und diese "Unsicherheit" sollte m.E. nicht als Widerspruch gesehen werden.

    Fährt man durch Köln, sieht man allenthalben Gebäude, die anhand ihrer Zimmer- bzw. Fensterhöhe vor den 1. Weltkrieg respektive 2. Weltkrieg datiert werden können, aber ihre schmucken Fassaden verloren haben.


    Wir sollten mal zusammen durch Köln laufen und mal die Zahl der betreffenden Häuser zählen, die - wie du schon richtig geschrieben hast - anhand ihrer Geschossigkeit vor dem Krieg entstanden sind. Wenn man deine und einige andere Kommentare liest, könnte man nämlich annehmen, dass viele Häuser betroffen sind. Tatsächlich sind es jedoch leider nur schätzungsweise 1-2 %.
    Grundsätzlich bin ich auf dafür, die betreffenden Gründerzeithäuser mit Stuck zu versehen, jedoch ist eine wirklich gute Stuckarbeit heute viel zu teuer. Stattdessen würde der Stuck mit Kunststoffriemchen und Styroporattrappen nachempfunden.

    Ich schreibe nichts vom generellen Scheitern, sondern darüber, wie man diese eine konkrete Situation des Rolex-Hauses besser lösen könnte. Mit einem optisch großen Block geht es offenbar nicht.


    Falsch! Die von dir IMMER WIEDER gewünschte Kleinteiligkeit wurde doch schon im Historismus ad acta gelegt:
    https://www.google.de/maps/@50…LQeAyyUtCk9lw!2e0!6m1!1e1
    https://www.google.de/maps/@50…xuryR8PrtGHlQ!2e0!6m1!1e1
    Diese großen Blockbauten des Historismus stehen auf der anderen Straßenseite bzw. Platzseite.

    Wenn du dich auf im Krieg nicht beschädigte, bewohnbare Altbauten beziehst, hast du bestimmt recht. Es gab ja auch nicht mehr viel unversehrte Bausubstanz.
    Ich denke, Odysseus bezieht sich auf die Gebäude, die im Krieg zwar beschädigt wurden, aber durchaus im reparablen Zustand geblieben, doch später abgetragen worden sind.
    Dem schließ ich mich, gerade an den Ringen waren viele Bauten reparabel, mussten aber Neuem weichen (was unter den damaligen Umständen in einigen Fällen sicherlich effizienter war).


    ^ Richtig! Es gab nicht mehr viel unversehrte Bausybstanz nach dem WK 2. Umso schöner und erstaunlicher ist doch, dass in Köln über tausend Gebäude des Historismus, die wunderschönenen Romanischen Kirchen, der Gürzenich usw. wiederaufgebaut bzw. rekonstruiert wurden. Zwar bin ich erst 1968 geboren und habe den Krieg und die Nachkriegszeit nicht erlebt, jedoch kenne ich die Zerstörungen durch Fotos und Erzählungen meiner Eltern und Großeltern, die in Köln wohnten. Daher bleibe ich bei der Behauptung, dass die Zahl der nachträglich zerstörten Gründerzeithäuser gegenüber den "geretteten" um einiges niedriger ist! Das die größte Zerstörung von Bestandsbauten nach dem Krieg erfolgte ist einfach falsch! Sicherlich gab es vereinzelte Zerstörungen von Altbausubstanzen, wie z.B. das alte Opernhaus, der Bahnhof etc. dies sind jedoch Einzelfälle, die Zahl der Rekonstruktionen ist einfach höher. Durch den Historismus wurde (ich wiederhole mich zum letzten mal :)) mehr Altbausubstanz (die zudem viel älter war) zerstört als nach dem Krieg!

    ^ Weder wollte ich dem Historismus eine Geschichtsvergessenheit unterstellen, noch den Historismus an sich in Frage stellen (wie geschrieben, finde ich die Gebäude des Historismus schön und erhaltenswert und ich freue mich über jeden Altbau, der denkmalgerecht saniert wird; auch befürworte ich die Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses).
    Was ich versuchte zu erklären ist die Tatsache, dass die größte Zerstörung von jahrhunderte alten Kulturgütern in vielen Städten nicht durch die oft kritisierte Nachkriegsmoderne erfolgte sondern bereits Ende des 19. Jhd! Um die Gründe der Zerstörungen - die du richtig erläutert hast - ging es mir nicht. Durch den Historismus vernichtete Altstädtkerne, Häuser der Gotik, Barock etc. waren m.E. wesentlich bedeutender für die historische Identität, als die zum Zeitpunkt der Zerstörung gerade mal 50 Jahre alten Gründerzeithäuser (vielleicht bin ich diesbezüglich auch einfach zu konservativ und geschichtsinteressiert).
    Da Jockel HB sich nicht nur auf Berlin bezieht, sondern pauschal von einer großflächigen Zerstörung von historischer Identität in Deutschland spricht, sehe ich das Kölner Beispiel durchaus als legitim.

    Es gab allerdings auch zu keiner Zeit der Geschichte (auch nicht im Dreißigjährigen Krieg) so viele flächendeckende Zerstörungen von Kulturgütern und historischer Identität in Deutschland (und Teilen von Osteuropa) wie im zweiten Weltkrieg bzw. danach.l


    Das stimmt so nicht - zumindest nicht pauschal für alle Städte! Das habe ich heuer in einem anderen Thread versucht zu erläutern. Bezüglich Rekos in Köln wurde hier ebenfalls behauptet, dass es keine größere Zerstörungen von Kulturgütern wie im zweiten Weltkrieg bzw. danach gab.


    Durch den Historismus wurden jedoch fast die gesamte Altstadt inkl. die europaweit einmalige Stadtmauer dem Erdboden gleich gemacht. Wenn man sich die Kriegsbilder anschaut, und heute durch die Straßen geht, kann man sehr gut sehen, dass die MEISTEN der im Krieg nicht zerstörten Gründerzeithäuser noch heute stehen!
    Es stimmt jedoch, dass VEREINZELTE Gründerzeithäuser nach dem Krieg abgebrochen wurden, jedoch gebe ich zu bedenken, dass die Gründerzeithäuser zu diesem Zeitpunkt einfach keine Altbauten waren, sie waren höchstens 50 - 60 Jahre alt! Die meisten Nachkriegsbauten sind doch heute schon älter!
    Abschließend möchte ich nochmals betonen, dass ich die Gebäude des Historismus schön und erhaltenswert finde. Ich freue mich über jeden Altbau der denkmalschutzgerecht saniert wird! Und davon gibt es hier in Köln jede Menge!
    Ich wehre mich jedoch gegen die oft vertretene Meinung, dass nach dem Krieg viele Altbauten durch die Nachkriegsmoderne zerstört wurden (s.o.)!


    Dies bezieht sich zwar gezielt auf Köln, wenn ich mir aber Fotos vom im Krieg zerstörten Berlin anschaue und dies mit Köln vergleiche, sind parallelen erkennbar. Und ich vermute, dass es auch in Berlin ähnliche Zerstörungen von Vorgängerbauten im Historismus gab. Aber diesbezüglich lasse ich mich gerne eines besseren belehren :)


    P.S. Ich weiß, dass mein Kommentar nicht unmittelbar mit dem Thema Stadtschloss zu tun hat. Dies ist lediglich eine Antwort bzw. Versuch einer Richtigstellung.

    Ein Überzeugen wird es hier nicht geben. Hauptsache es reicht mal wieder ein paar Klicks von Alt-68ern auf SPON zu erzeugen, damit die Anzeigenkunden Ruhe geben.


    Ich bin weder ein Alt-68er noch ein linker Gutmensch, jedoch gebe ich zu bedenken, dass wir es den Alt-68ern zu verdanken haben, dass viele Gründerzeithäuser durch deren Hausbesetzungen gerettet wurden!
    http://de.wikipedia.org/wiki/H…tra%C3%9Fe-4-Juni1990.jpg
    http://de.wikipedia.org/wiki/Hausbesetzung


    ^ Es ist erstaunlich, dass einige hier im Forum die Reko des Stadtschlosses als modern oder als billige Kopie bezeichnen. Es zeigt mal wieder, dass man noch nicht mal mit diesem Vorzeigeprojekt die Reko-Anhänger zufrieden stellen kann. Nach dem Moto: Nur eine 100 % Reko ist eine gute Reko! Schade! Wann in der Architekturgeschichte wurde ein solch großes Gebäude einer längst vergangenen Epoche rekonstruiert? Rekonstruktionen sind übrigens ein Merkmal der heutigen Zeit. Niemand wäre im Barock auf die Idee gekommen ein Gebäude aus der Gotik zu rekonstruieren, oder im Klassizismus ein Gebäude aus der Barockzeit. 100 % Rekonstruktionen gabe es (bis auf wenige Ausnahmen) zu keiner Zeit der Geschichte.

    Es hat nie einen stärkeren Exzess von Zerstörung von Bestandsbauten gegeben wie nach dem zweiten Weltkrieg und das nicht nur bei beschädigten Bauten, sondern generell.


    Das ist definitiv falsch! Meine obige Erklärungen zum mittelalterlichen Kölner Altstadtkern sind nicht von mir erfunden sondern geben TATSACHEN wieder! Guck dir doch mal die Bilder vom im Krieg zerstörten Köln an! Wieviele Gebäude, die den Krieg überstanden, wurden tatsächlich NACH dem Krieg zerstört? Viele können es wahrlich nicht sein, da Köln zu 90 % zerstört wurde! Durch den Historismus wurden jedoch fast die gesamte Altstadt inkl. die europaweit einmalige Stadtmauer dem Erdboden gleich gemacht. Und schaue dir doch mal das belgische Viertel, Südstadt, Nippes etc. an! Hier stehen sehr viele Gründerzeithäuser, die mittlerweile auch vorbildlich saniert wurden.
    Wenn man sich die Kriegsbilder anschaut, und heute durch die Straßen geht, kann man sehr gut sehen, dass die MEISTEN der im Krieg nicht zerstörten Gründerzeithäuser noch heute stehen!
    Wie gesagt: Das ist nicht von mir erfunden, das entspricht der Wahrheit!
    Es stimmt jedoch, dass VEREINZELTE Gründerzeithäuser nach dem Krieg abgebrochen wurden, jedoch gebe ich zu bedenken, dass die Gründerzeithäuser zu diesem Zeitpunkt einfach keine Altbauten waren, sie waren höchstens 50 - 60 Jahre alt! Die meisten Nachkriegsbauten sind doch heute schon älter!


    Ich finde die Einstellung gegenüber Gründerzeitbauten manchmal der Epoche gegenüber nicht gerecht


    Du kritisierst, dass man für den neuen (mittlerweile 60 Jahre alten) Bahnhof ein 50 Jahre altes Gebäude abgerissen hast. Für den Historismus (ich wiederhole mich) hat man bis zu 500-600 (!) Jahre alte einmalige Ensembles zerstört!


    Abschließend möchte ich nochmals betonen, dass ich die Gebäude des Historismus schön und erhaltenswert finde. Ich freue mich über jeden Altbau der denkmalschutzgerecht saniert wird! Und davon gibt es hier in Köln jede Menge!
    Ich wehre mich jedoch gegen die oft vertretene Meinung, dass nach dem Krieg viele Altbauten durch die Nachkriegsmoderne zerstört wurden (s.o.)!

    Die Gerlingbauten sind nicht von Speer erbaut!
    Lediglich ein Gebäudeteil an der von Werth Straße ist vor dem Krieg erbaut (Architekt H.O. Pflaume), nahezu der gesamte Komplex wurde in den 1950-ern errichtet (50-er Jahre Architektur).


    Wer stellt denn Anhänger von Rekos in die rechte Ecke? Zeige mir 2-3 Beispiele bzw. Kommentare auf DAF, wo ein Gegner von Rekos deren Befürworter als rechtslastig betitelt. Das man Anhänger von Rekos angeblich in die rechte Ecke schiebt wird immer wieder behauptet! Und zwar von den Anhängern der Rekos selbst. Andersrum hingegen gibt es viele Kommentare von Reko-Befürwortern, in denen Gegner von Rekos in die linke Schublade gesteckt werden! Wie oft wurde ich hier schon als linker Gutmensch, Kommunist o.ä. beleidigt!


    Aber davon mal abgesehen, dass das schon eine Weile her ist, ist das ja eigentlich kein Argument welches gegen eine Reko spricht. Man sehe sich nur das Berliner Stadtschloß an. Ok, Bundesmittel, aber die Frankfurter Altstadt? Mehr Interessenten als Bauwerke? Die wiederaufgebauten und rekonstruierten Polnischen Städte, die _nach_ der Reko in die Weltkulturliste kamen? Tolle Beispiele finde ich!


    Die Rekos sind in der Regel keine Gebäude aus der Gründerzeit, sondern meistens zerstörte Gebäude aus dem Barock, Gotik etc.


    Zum Thema Weltkulturerbe:
    Im Mittelalter gehörte Köln zu den bedeutensten Städte Europas. Die Stadtmauer war die größte Stadtbefestigung des Mittelalters, ihre Gesamtlänge betrug 7.500 Meter. Sie bestand aus 12 Torbögen, 52 Wehrtürmen und 12 weiteren Toren zum Rheinufer.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Koeln1886Scheiner.jpg
    http://www.bilderbuch-koeln.de…ch_gerhards_stiche_312847
    Der Altstadtkern war nahezu komplett erhalten, ebenso zahlreiche Gebäude aus der Romanik, Gotik, Barock etc.
    http://de.wikipedia.org/wiki/D…ha_%2B1812,_1799,_RBA.jpg
    Wenn dies heute noch stehen würde,wäre der gesamte Altstadtbereich und natürlich die größte und besterhaltene mittelalterliche Stadtmauer Weltkulturerbe! Doch leider wurde fast die gesamte Stadtmauer, inkl. fast aller Wehrtürme zerstört; ebenso fast die gesamte Altstadtstrukturen!
    Und wann wurde dies europaweit einmalige Ensemble zerstört? Im Weltkrieg? In der Nachkriegszeit? Durch die Nachkriegsmoderne? NEIN!
    http://www.ksta.de/image/view/…d-slw_71-52342092.JPG.jpg
    http://commons.wikimedia.org/w…_Stadtmauer_1882,_RBA.jpg
    Die Zerstörung erfolgte im Historismus und in der Gründerzeit!
    http://de.wikipedia.org/wiki/D…uperstich_um_1795_RBA.jpg
    Die hintere schöne Häuserzeile aus der Barockzeit z.B. wurde für den Klotz des Domhotels im Historismus abgebrochen. 100-200 Jahre alte Gebäude! Für den Historismus wurde mit der Zerstörung der Stadtmauer 500-600 (!) Jahre alte Geschichte vernichtet!

    ^ Es ist doch mühselig immer wieder über Dinge zu klagen, die vor 2 - 3 Generationen passiert sind, auch wenn der Abriss aus heutiger Sicht nicht nachvollziehbar ist.


    Wie kommst du darauf, dass Altbauwohnungen teurer sind als Neubauwohnungen? Schaut man sich den Immobilenmarkt an, erzielen neu errichtete Wohnhäuser viel höhere Preise. Die Höchstpreise in Köln erzielen z.B. die Wohnungen in den Kranhäusern (Neubau), im Gerlingviertel (Neubauten und sanierte Nachkriegsmoderne), Reiterstaffel (Neubauten) etc. Ich bin vielleicht auch nur ein Laie, aber ich interpretiere das so, dass die Leute moderne Architektur klar den Vorzug geben!


    Mir ist das zu modisch und zu wenig klassisch um nicht in 10 Jahren, wenn der Trend vorbei ist, total deplatziert zu wirken.


    Wieviele Gebäude mit dieser Fassadenstruktur kennst du, dass du von einem Trend schreibst? Besonders Modern ist diese Fassade m.E. auch nicht. Immer wieder wird hier bei modernen Gebäude kritisiert, sie seinen einfache, weiße Kisten, ohne Strukturen etc.. Jetzt wird mal eine andere Fassade geplant, und nun ist auch dies falsch!?


    Aber hey, da eh alles nur noch vorgeblendet und angeklebt ist, kann man die Fassade wenigstens schnell tauschen. Das ist der Vorteil der heutigen Bauweise!


    Dieses Prinzip wurde bereiits bei der meisten Gebäuden im Historismus angewandt! Tragendes Mauerwerk wurde damals nachträglich eiinfach mit Verzierungen versehen. http://www.bilderbuch-koeln.de…A4tten_architektur_315320

    Wie viele vergleichbare Rekonstruktionen gibt es jährlich in Köln?


    Gebäude u.a.: St. Kunibert, Groß St. Martin, Gürzenich, St. Georg, fast sämtliche Gebäude zwischen Alter Markt und Rhein, Bayentalturm, St. Andreas....
    Rekonstruktionen von Stadtstrukturen: 90 % der Altstadt.

    Als ich zuletzt ]in Brügge war, waren die Gassen so voll, dass man kaum durchgehen konnte - ähnlich in jeder Altstadt, von der viel erhalten (oder wiederhergestellt) wurde.


    Du behauptest, dass in Köln keine Altstadt erlebbar ist, gleichzeitig schwärmst du von den Menschenmassen in den Gassen von Altstädten, in denen viel erhalten oder wiederhergestellt wurde.
    Deiner Logik folgend, müsste die Kölner Altstadt, die deiner Meinung nach kein Altstadtfeeling hat, menschenleer sein! Hm...was soll man da sagen? Die Kölner Altstadt ist jedoch lebendig und die Gassen voller Menschen und Touristen!

    ^^ Danke für den Stadtplan des mittelalterlichen Kölns!

    St. Pantaleon befand sich sehrwohl innerhalb der mittelalterlichen Stadtgrenzen.


    Das habe ich doch überhaupt nicht in Frage gestellt! Willst du damit sagen, ich wüsste nicht wo die mittelalterliche Stadtmauer stand, bevor sie im Historismus zerstört wurde bzw. wo St. Pantaleon erbaut wurde? .....Ich sprach von Altstadtstrukturen, die Bau-Lcfr aufführte!

    Was du mit "außerhalb der eigentlichen Altstadt" meinst, vermag ich nicht nachzuvollziehen.


    In deinem verlinkten Stadtplan kann man gut erkennen, was ich meinte. Die Anlage von St. Pantaleon war nicht eingebunden in die Altstadt, sondern vielmehr auf dem freien Feld - autark. Folgender Plan verdeutlicht dies noch besser:
    http://de.wikipedia.org/wiki/S…ntaleon-K%C3%B6ln-001.jpg