Beiträge von Wohnhaft:Berlin

    Der Staat (mit all seinen Körperschaften) hat noch nie in seiner Geschichte so viel Geld abgeschöpft - und so wenig damit erreicht.

    Ich denke, da besteht ein Zusammenhang. Je mehr Geld vorhanden ist, desto weniger Gewicht hat es, damit sinnvoll umzugehen. In Berlin kam noch hinzu, dass im Westteil nie gelernt werden musste, Geld sinnvoll zu investieren (im Falle des Falles musste der Bund nachschießen) oder halbwegs wirtschaftlich zu denken (was man im Ostteil auch nicht gelernt hat). Seit dem Regierungsumzug hat Berlin ein (weiteres) strukturelles Problem: Jeder Berliner Politiker, der drei Sätze geradeaus reden kann, wechselt in die Bundespolitik.

    Berlin wird's anscheinend nie verstehen, wie man Grünanlagen pflegt, auch dauerhaft, wie man Orte dauerhaft gepflegt hält, wie man die Stadt attraktiv gestaltet ohne das es lieblos aussieht.

    Das stimmt, aber mMn liegt es auch daran, dass die Berliner ihre Parks und Grünanlagen (auch die schönen und gut angelegten) nicht lieben, sondern nur nutzen. Es gibt überhaupt keinen...mmh... ich nenne es mal "Stolz" auf das Grün der eigenen Stadt (außer man kann damit in einer Statistik angeben). Hier wird nichts "gebraucht", sondern meist "verbraucht". Das liegt - wie gesagt - auch an zu wenig Pflege, aber vor allem daran, dass es von den Einwohnern viel zu wenig wertgeschätzt wird und daher teilweise desaströs behandelt wird aus Nachlässigkeit, Desinteresse und Egoismus (nach meiner Beobachtung interessanterweise quer durch alle Altersschichten).

    Es würde dennoch sehr helfen, wenn Parks, Plätze und Grünanlagen angenehmer gestaltet würden.

    Solche DInge müssen halt planerisch mitgedacht werden, lange bevor an einer solchen Stelle tatsächlich gebaut wird. Wenn die Planung bzw. eine erste Überlegung dazu erst beginnt, wenn ein Investor eine solche Ecke neu bebauen möchte, ist das Kind in den Brunnen gefallen. Daran hapert es in Berlin. Es gibt kaum langfristige Planungen, die nicht auf einem konkreten Anlaß fußen.

    Die gleiche Situation hat man beim U-/S-/Straßenbahnbau. Es müssten Pläne für sinnvolle Erweiterungen dieser Netze "auf Halde" geben, die dann halbwegs fertig aus der Schublade gezogen werden können, wenn es nötig ist (so kann man auch immer wieder mal EU-Gelder abgreifen, wenn passende da sind - es gibt viele Städte in Europa, die so arbeiten).

    Ich halte es einfach für eine verpasste Chance zur echten Stadtreparatur. So ist es immer nur eine "halbe" Reparatur - und diese liegt auch im Auge des Betrachters. Wenn ihm die neue Architektur nicht gefällt... Außerdem verschwendet man einfach unheimlich viel Platz, den man für weitere Wohnungen ja durchaus braucht. Für Bäume bleibt dennoch genug Raum. Es stehen ja auch vor und hinter den Aufweitungen Straßenbäume. Ungepflegtes Abstandsgrün braucht kein Mensch - und einen messbaren Umweltnutzen sehe darin auch nicht.


    Auch wenn es hier etwas OT ist: Wenn man z.B. die Aufweitung an der Nachod-/Bundesallee beseitigt hätte, wäre im Grunde fast noch ein weiteres Haus neben dem jetzt neu gebauten möglich gewesen. Man hätte in der Folge überlegen können, den Hohenzollernplatz wieder komplett herzustellen, von dort bis zur Bundesallee den Hohenzollerndamm einzuengen bzw. die südliche Fahrspur auf den heutigen Mittelstreifen zu verlegen (ohne unbedingt auf Fahrspuren verzichten zu müssen) und an die STelle der heutigen Fahrspur eine ganze Häuserzeile zu bauen. Wäre das nicht erstrebenswert gewesen? Meiner Meinung nach ja, aber dazu müsste es langfristige Ideen und Planungen geben. Solche Stellen gibt es in der Stadt an unzähligen Stellen.


    Auch an der Kreuzung Grunewaldstr. hätte man ein weiteres Haus bauen können, so groß ist die Fläche der Straßenaufweitung. Wenn irgendwann auch der Supermarktflachbau daneben verschwinden würde, hätte man auch sehr viel mehr Zusatzfläche gewonnen, sowohl für mehr Wohnungen als auch z.B. für einen größeren begrünten Innenhof. An der Stelle bringen Grünflächen mMn in allen Belangen mehr als Abstandsgrün auf rückgebauten Straßenaufweitungen.

    ^ Ja, das stimmt. Leider wird es aber auch auf Jahrzehnte unmöglich gemacht, die Straßenaufweitung an der Stelle rückzubauen. Das ist etwas, was in Berlin überhaupt nicht in Angriff genommen wird. Ein weiteres Beispiel ist der Volksbank-Neubau an der Ecke Nachodstr./Bundesallee (oder auch Flughafenstr./Herrmannstr. oder oder oder). Auf der einen Seite eine architektonische Verbesserung, auf der anderen Seite ist es eine Zementierung des Ist-Zustandes der Straßenführung, die eigentlich auch einer Korrektur bedürfte. So ist's auch hier. Insofern bin ich nicht so richtig glücklich.

    ^ Ich bin der Meinung, dass sich das Baurecht des vierten HH auf das zweite Vorhaben von Covivio bezieht. Zumal in der Doku explizit von den Hines-Vertretern gesagt wird, dass sie darauf hoffen, noch in diesem Jahr Baurecht zu bekommen.


    Schön ist allerdings zu hören, dass Hines ernsthaft an einer Umsetzung in näherer Zukunft interessiert ist...

    TwistedRoad

    Nein, eigentlich nicht. Die wenigen Stellen, wo die Panke kanalisiert ist, ist eine Renaturierung baulich nicht möglich. Das betrifft vor allem den Bereich Mündung bis Reinhardtstraße. Hinterm Boros-Bunker tritt sie zu Tage, fließt durch das Uni-Gelände und dann verschwindet sie bei der Hannoverschen Str. unter der Erde und taucht an der Rückseite des BND wieder auf. Insofern war dies der letzte Abschnitt. Man kann nun die Panke von der Mündung in die Spree bis zu ihrem Ursprung nähe Panketal entlangwandern/-radeln - mit ganz wenigen Umwegen. Ist übrigens ein sehr schöner und interessanter Weg. Kann ich nur empfehlen.

    Nun lasst doch der Weide ein paar Jahre Zeit. Wenn die groß ist, wird das auch gut aussehen.


    Ansonsten bin ich recht optimistisch, dass der Platz sich in Post-Corona-Zeiten rasch beleben wird mit Gruppen von Menschen, die Musikern zuhören u.ä. und das Steinerne gar nicht mehr so zum Vorschein kommt. Den Neptunbrunnen wünsche ich mir mittelfristig allerdings auch an seinen alten Platz zurück.

    ^Tut es das? Bei wem? Der einzige Wermutstropfen ist die Passage, die Daimler damals gegen den erklärten Willen von Stimmann durchsetzen konnte.


    Städtebaulich abschreckend ist doch eher das Sony Center. Das ist zwar vielleicht spektakulär, aber auch städtebaulich vollkommen autistisch. Sorry für OT...

    Also ich würde erstmal abwarten, ob das nicht alles etwas aufgebauscht wird. In meiner Familie und Freundeskreis gibt es mehrere Architekten. Mit einem habe ich gestern gesprochen und der meinte, für ihn klingt das angesichts der Größe und Komplexität des Projekts nach Problemen, die im Bereich des vollkommen Üblichen liegen. Es gibt kein Projekt dieser Größenordnung, bei dem nicht etwas umprogrammiert, nachjustiert, umgebaut und auch repariert werden muss. Insbesondere die Programmierung von Museumsklimaanlagen ist diffizil und wird meist auch nach den ersten Erfahrungen im richtigen Betrieb im dann laufenden Betrieb angepaßt. Nur wird darüber normalerweise nicht berichtet. Aber nun sind alle sensibilisiert und manche hoffen auf Schlagzeilen...

    Welche Verluste? Sie haben ein preiswertes (billiges) Haus gebaut, das afaik seit Jahren vollständig vermietet ist, und besitzen ein unbebautes Teilgrundstück, das sie für einen deutlich höheren Preis als zum ursprünglichen anteiligen Kaufpreis verhökern könnten. In diesem Fall hat sich Hines selbst ins Knie geschossen, indem sie ohne Not die Plazierung des Hochhauses geändert und sich so die Bauprobleme selbst geschaffen haben...

    Das ist doch einfach: Der Artikel bedeutet, dass sich Frau Lompscher in dieser Legislatur nicht mit irgendwelchen Veränderungen des Bestandes der Berliner Mitte befassen will. Das wird ihr auch gelingen.


    (...)


    Und das ist doch eigentlich erstmal eine gute Nachricht. Ich möchte nicht, daß Frau Lompscher dort irgendwelche Tatsachen schafft, die über Jahrzehnte nicht änderbar sind. Dann lieber noch eine Restlegislaturperiode Stillstand...

    Ich finde es richtig, daß der Bund die an Bedingungen geknüpfte Spende ablehnt. Die Spielregel lautet: Jeder kann spenden und sein Name wird dann hin und wieder ins Foyer des HF projiziert. Das galt für alle bisherigen Spender und sollte auch für alle zukünftigen Spender gelten. Es hat auch vorher schon Großspender gegeben (z.B. Eckrondell), denen ebenso keine Saalnamen zugesprochen wurden.


    Man hätte auch ein anderes Modell der Spendenaktion wählen können, bei der die Spender mehr ins Licht gerückt werden. Hat man aber nicht. Nun kann man nicht mitten im Spiel die Regeln ändern.


    Wenn den Unternehmern die Spende inhaltlich wirklich wichtig ist, werden sie sie auch so leisten. Da bin ich mir recht sicher. Ich bin mir nur nicht sicher, wie wichtig ihnen die Spende wirklich ist...