Beiträge von FF167

    Sehr schöner Vergleich, bei dem man sich (mal wieder) fragt, warum die originale Farbgebung nicht berücksichtigt wurde.

    Auch wenn ich Ihnen zustimme, dass dieses zarte Altrosa, das auf dem mittleren Bild noch zu erkennen ist, durchaus eine erhaltenswerte Farbgebung für diesen Kopfbau gewesen wäre (ich finde allerdings auch die nun gewählten Töne durchaus geschmackvoll...), scheint es mir doch angebracht, darauf hinzuweisen, dass die Formulierung "originale Farbgebung" etwas problematisch zu sein scheint. Auf welche der vorherigen farbgebungen beziehen Sie diese Formulierung? Denn wenn Sie das linke Bild von etwa 1929 ansehen und mit den beiden anderen vergleichen, dann sehen Sie, dass die wohl wahrhaftig originale Farbgebung hinsichtlich der hell-dunkel-Kontraste genau anders herum war. Die Bänder mit den Fenstern waren heller als die Bänder dazwischen. Offenbar wurde das Farbkonzept bei einer früheren Renovierung (wann die wohl war? Schon zu DDR-Zeiten?) gänzlich umgekehrt. Hätte man die ursprüngliche Kontrastierung heute wieder nachgeahmt, würden die dunklen Fensterläden sich wohl noch schärfer vom helleren Untergrund absetzen. Allerdings hätte man sie ja auch gar nicht so stark eindunkeln müssen. Da wurde beim neuen Farbkonzept offensichtlich auf eine größere Kontrastwirkung gesetzt.

    Ich habe den Wohnungsbau-Thread über die letzten Wochen durchgesehen und zu folgender Frage nichts gefunden. Wenn ich diesbezügliche Informationen übersehen haben sollte, dann bitte ich um Verzeihung für eine eventuelle überflüssige Frage:
    Weiß hier jemand etwas darüber, was in dem Neubauensemble in der Friedrich-Ebert-Straße los ist, wovon die Rekonstruktion des Henriette-Goldschmidt-Hauses ein Teil ist? Ich wohne in der Waldstraße und komme oft an der Baustelle vorbei. Ich habe aber seit Monaten keinen Bauarbeiter mehr dort gesehen, und es hat sich auch schon lange nichts Sichtbares mehr getan. Sollte das wieder mal einer dieser in Leipzig leider nicht seltenen Fälle sein, dass Investoren ein Projekt beginnen und dann mittendrin feststellen, dass sie eigentlich gar kein Geld dafür haben (etwas polemisch ausgedrückt, ich weiß, aber so kommt mir das immer wieder vor)? Es gibt ja leider auch in meiner direkten Nachbarschaft (in der Fregestraße) so eine traurige Investmentruine, die einen unfreiwilligen Kontrapunkt zum sonstigen Waldstraßenviertel bildet. Es wäre sehr schade, wenn speziell dem Henriette-Goldschmidt-Haus ein ähnliches Schicksal beschert würde.

    OK, bezogen auf die Innenhofsituation kann ich Nachbesserungsbedarf auch nachvollziehen. Ich denke aber, dass dafür in erster Linie die geschlossene Hofsituation nötig ist. So, wie die offene Situation momentan ist, kann dieRückseite des Katherinums gar nicht so zum Sitzen und Verweilen einladend sein, wie ich finde.

    hedges: Ich muss für meinen Teil sagen, dass ich im Pinguin-Bau einen sehr geschmackvollen, ästhetischen und qualitätvollen Vertreter von 50er-Jahre Architektur sehe, dessen Verlust ich sehr schade fände. Ich persönlich finde den Marktplatz durch dessen Existenz auch nicht zu aufgeweitet, so dass ich dort eine Verdichtung für zwingend nötig halten würde. In der Reichsstraße wäre eine Verdichtung in der Tat heilsam, vor allem aber auf der Brache von Deuterichs Hof. Aber am Eingang der Katharinenstraße vermisse ich eigentlich nichts. Der kleine "Nebenplatz" zum Marktplatz, der sich vor der Pinguin-Bar, der Pizzeria und dem Steincafé auftut, ist im Sommer rege gefüllt und gibt der Ecke viel Leben. Die Aufenthaltsqualität ist hier sehr hoch, wie ich finde.


    Stahlbauer: Worin genau sehen Sie, wenn ich fragen darf, beim Katharinum Bedarf dafür, mit Blick auf die Pläne des Bernstein-Carrés "nachzubessern"? Das Katharinum ist doch in seiner lebendigen Materialvielfalt, seiner Kleinteiligkeit, seinen historisierenden Zitaten ein sehr hochwertiges Ensemble in der sich verdichtenden Innenstadt. Einen Grund, hier nachbessern zu müssen, sehe ich eigentlich nicht.
    MfG

    Als ich diesen Entwurf in der LVZ sah, ist mir fast das Frühstücksbrötchen aus dem Mund gefallen, so dilettantisch hässlich finde ich ihn. Als dann die ganzen Zustimmungen beim LVZ-Telefon eingingen, wurde mir irgendwie unwohl.
    Ich bin einfach dafür, mit dem ganzen Denkmal noch ein paar Jahrzehnte zu warten, bis die friedliche Revolution wirklich nur noch Geschichte ist und nicht mehr mit persönlichen Gefühlen verbunden wird. Das Völkerschlachtdenkmal ist auch 100 Jahre nach der Völkerschlacht entstanden. Warum muss die friedliche Revolution jetzt so eilig mit Denkmälern überhäuft werden?

    Ich bin durchaus ein Befürworter des Citytunnels und bin auch sehr begeistert von den neuen Stationen, die unglaublich groß, schön und eindrucksvoll wirken. Auf der anderen Seite muss ich mich aber auch schweren Herzens den oben genannten Kritikpunkten zumindest ein wenig anschließen, und zwar aus meiner Perspektive als Berufspendler heraus. Ich fahre an vier Tagen in der Woche zur Arbeit nach Halle, nehme dazu immer mein Fahrrad mit, um in Halle schnell zur Arbeiststelle zu kommen, da dort die Straßenbahnen oft ungeschickt getaktet sind. Bisher kam ich morgens um 8 zum Gleis 6, wo die S-Bahn einfuhr und 5 Minuten später abfuhr. Das war genug Zeit, um zu schauen, wo man am besten mit dem Fahrrad hinkann, um es in einem der Fahrradabteile so abstellen zu können, dass es möglichst niemanden stört. Immerhin fahren mit mir täglich zig andere Berufspendler ebenfalls mit dem Fahrrad in der S-Bahn nach Halle, das will dann schon alles einigermaßen verteilt sein.
    Nun geht es also mt dem Fahrrad unterirdisch. Dass es auf der Rolltreppe länger dauert, macht mir nichts aus. Zwei Minuten früher da zu sein, stört mich nicht, um das zu kompensieren. Dann muss man unten allerdings versuchen, auf dem ziemlich vollen Bahnsteig mit dem Fahrrad irgendwie und irgendwo zum stehen zu kommen, wobei man sich schon ziemlich sperrig vorkommt. Und wenn die S-Bahn nach Halle einfährt, hat man nicht die Möglichkeit zu schauen, wo man am besten rein passt, sondern man muss, da es ja ein durchfahrender Zug ist, zusehen, dass man im Prinzip an der Stelle, wo man steht, rein kommt, egal ob das Fahrrad reinpasst oder eher nicht. Das Schieben des Fahrrades entlang der Bahn zu einer günstigeren Einstiegsstelle ist nahezu unmöglich. In der S-Bahn bin ich dann u.U. ein Störenfried mit dem Fahrrad, obwohl es ja eigentlich recht viele Fahrradbereiche gibt. In den Tagen seit Eröffnung des Tunnels habe ich schon einige Situationen mit blank liegenden Nerven und Agression erlebt, obwohl ich eigentlich immer gewillt bin, mich als Fahrradfahrer rücksichtsvoll zu verhalten. Das scheint im CT aber eher schwierig zu sein. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt...

    Wie weiter mit den Museumswinkeln?

    Guten Tag, ich lese hier seit längerem interessiert mit. Wer wissen möchte, mit wem er/sie es bei mir zu tun hat: Ich habe ein paar Informationen über mich im Profil bereitgestellt.
    Zum Thema:


    Hier wurde bereits so optimistisch gepostet, dass auf dem Baufeld des Hotelwinkels am Bildermuseum schon längst die archäologischen Grabungen hätten stattgefunden haben sollen, dass die Bodenplatte schon gegossen sein sollte etc. Mittlerweile wächst die Ecke wieder mit Gras zu, wurden die Bauzäune abgebaut, nichts scheint sich zu tun.
    Ich bin ehrlich gesagt in Sorge, dass wir nach Burgplatzloch, Unister-Zentrale, womöglich auch Hainspitze (???), wieder einmal Zeuge einer Fehlinvestition in Leipzig werden, die wichtige städtebauliche Kanten mit unfertigen Löchern oder Brachflächen zurücklässt.
    Ich habe eben mal auf die Homepage der Projektentwickler in Frankfurt geschaut. Auch dort wurden früher Ankündigungen gemacht, jetzt erfährt man aber nichts Neues. Weiß jemand, wodurch die Verzögerung entstanden ist, ob alles dennoch seinen Gang geht?
    Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass gerade in Leipzig viele solcher Pläne im Sande versickern, leider oft in bester Innenstadtlage.